Ich bin seit fast 10 Jahren in einer sehr merkwürdigen Partnerschaft. Mein Freund hat ein eigenes Haus und ich eine eigene Wohnung. Er möchte nicht bei mir schlafen und ich fühle mich in seinem Haus nicht wohl. Ich gehe also immer allein ins Bett, sitze abends meist allein, frühstücke allein u.s.w. Mir fehlt diese körperliche Nähe und das Zusammensein. Ich habe ihm das schon so oft gesagt, aber es denkt nicht daran etwas zu ändern. Die ersten Jahre konnte ich das noch hinnehmen, aber jetzt haben wir seit zwei Jahren ein gemeinsames Kind, das mit in meiner Wohnung lebt.
Ich bin jede Nacht mit dem Kind allein, er kommt nur tagsüber für ein paar Stunden vorbei. Im Moment ist das Kind sehr anstrengend. Diese Woche ist es krank und ich muss stündlich aufstehen, weil es so schlimmen Husten hat. Ich bin total gerädert. Ich gehe seit dem Mutterschutz arbeiten (er hatte die komplette Elternzeit = 12 Monate) und nebenbei bin ich selbständig. Hinzu kommt ich habe seit 11 Jahren Multiple Sklerose und bekomme durch Stress einen Schub. Das alles sind keine Gründe für meinen Partner mich auch mal nachts zu unterstützen. Wegen dieser Situation streiten wir uns jeden Tag und mittlerweile hasse ich ihn. Jetzt versuche ich einen Weg zu finden, mit ihm einen normalen Umgang zu finden, weil das Kind einen Vater brauchtö. Aber dafür müssen wir ja nicht zusammen sein. Mir geht es im Moment emotional sehr schlecht
Ich bin verzeifelt
Vermietet doch beide eure Immobilien und sucht euch ne gemeinsame Bleibe, in der sich alle wohlfühlen.
Ja das wäre auf jeden Fall eine gute Idee. Wir haben auch schon mal darüber gesprochen, aber irgendwie möchte er sein Haus nicht vermieten. Ich würde es auch gut finden, wenn wir etwas gemeinsames mieten oder kaufen. Aber da passiert von seiner Seite leider nichts
Na, WAS genau wollt ihr beide denn?
Wollt ihr an der Beziehung (oder was auch immer das bei euch ist) festhalten?
Wollt ihr die Trennung?
Wollt ihr überhaupt zusammenleben?
Wenn ihr eine halbwegs normale Beziehung führen wollt, dann gehört halt ein gemeinsames Zuhause dazu. Für mich zumindest.
Wenn er nix dergleichen unternimmt, würde ich die Ernsthaftigkeit seiner Aussagen mit Sicherheit anzweifeln.
Komische Konstellation. Was es alles nicht gibt. 😅
Warum habt ihr noch ein Kind zusammen bekommen? Das merkt man doch nicht erst nach 10 Jahren, dass das einem nicht gut tut.
Nach 7 Jahren war das sicherlich schon schlecht.
So ein Modell kann nur passen, wenn es beide Seiten wollen.
Ich denke nicht, dass sich hier was ändern wird.
Warum trennst du dich nicht? Für das Kind würde sich ja nichts ändern. Du könntest aber endlich glücklich sein.
Wie war er in Elternzeit? Hatte er das Kind das ganze Jahr über? Oder hast das Kind jede Nacht bekommen?
Ja die Hoffnung stirbt zuletzt. Er wollte unbedingt ein Kind und hat mir versichert, dass sich dann alles ändern wird. Wir haben 7 Jahre auf ein Kind hingearbeitet und endlich habe ich dann mit 3 Versuchen der künstlichen Befruchtung mit 43 Jahren das Kind bekommen. Leider hat sich danach nicht wirklich etwas geändert. In den ersten zwei Wochen nach der Geburt und auch danach war ich nachts allein. Es reicht eben nicht, wenn der Partner nur tagsüber ein paar Stunden kommt. Ich suche keine Ausreden, ich suche einen Weg daraus zu kommen und mit der neuen Situation klar zu kommen. Ich weiss jetzt auch, dass sich hier nichts mehr von seiner Seite ändern wird.
Das ist eine verzwickte Situation. Was sagt er, wenn du ihn an sein Versprechen erinnerst, dass sich dann alles ändern wird?
7 Jahre für einen Kinderwunsch ist eine lange Zeit. Ich hoffe, diese haben sich für dich trotzdem gelohnt, auch wenn die Beziehung vielleicht nicht für die Dauer gemacht ist.
Hm leider kann ich da gar kein Verständnis aufbringen.
Du hast nach 10 Jahren erst die Schnauze voll und willst ihn JETZT ändern? Das sieht doch kein Mann ein.
Wenn du möchtest, dass das Kind einen Vater hat, dann suche dir einen Partner auf Augenhöhe.
Warum bekommst du mit diesem Mann nach 7 Jahren denn ein Kind ?
Wo ist die Liebe?
Warum fühlst du dich bei ihm unwohl?
Ich hab das Gefühl, hier fehlen ne Menge Informationen. Das ist schon etwas schräg alles.
Ich bin etwas irritiert.
Du schreibst er kommt am Tag maximal ein paar Stunden, har nur widerwillig ein Kinderzimmer eingerichtet, hatte aber 12 Monate Elternzeit.
Die Haupt carearbeit scheint er ja aber irgendwie doch nicht geleistet zu haben.
Für mich klingt das alles etwas komisch, noch dazu Frischling. Hat einen fadenbeigeschmack, sorry.
Warum fader Beigeschmack? Ich habe lange gelitten und jetzt geht es mir gerade richtig schlecht. Natürlich kann man 10 Jahre nicht in einen Beitrag packen. Aber ich beantworte gerne Fragen
Ich frag mich zusätzlich z.b. wie es zu einer künstlichen Befruchtung kam! Seit ihr auch noch verheiratet miteinander?
Normalerweise ist dies vor einer künstlichen Befruchtung Pflicht...
EZ hat jeder 3 Jahre, nicht nur 12 Monate.
Das was du meinst, ist Elterngeld.
Das stimmt nicht. Man kann selbst entscheiden, wie die EZ gemacht wird. Ich wollte 12 Monate und diese hat mein Partner komplett gemacht.
Wie liefen die denn ab?
Merkwürdig finde ich an der Beziehung nur, dass ihr es so lange gemacht habt, obwohl es ja anscheinend nicht beiden gleich gut gefällt. Ich führe fast die gleiche Art von Beziehung, wobei ich 1x die Woche bei ihm übernachte. Aber für uns passt das und es ist mir auch egal, was andere dazu sagen.
Aber ich denke, der Punkt ist sowieso Vergangenheit.
Mit dem Kind würde ich es genauso machen, wie alle anderen getrennten Eltern. Feste Umgangszeiten vereinbaren und das Kind langsam heran führen. Natürlich muss er dann Sachen kaufen und sich kümmern, aber es ist ja sein Kind.
Und du hast jedes 2. Wochenende (oder was immer ihr vereinbart) deine Ruhe und kannst dich erholen.
Wo ist das Problem?
Diese Idee finde ich gut. Ich suche ja nach Lösungen. Das kann ich ihn auf jeden Fall vorschlagen. Dann muss er eben Mal Kompromisse machen. Danke für den Vorschlag
Verstehe ich irgendwie nicht. Du willst nicht bei deinem Partner einziehen, beschwerst dich aber,dass er nicht bei dir wohnen will?
Das nenne ich einen Patt.
Wer etwas ändern möchte, sollte bei sich selbst anfangen. Vielleicht ziehst du mit eurem Kind bei ihm ein, behältst aber deine Wohnung vorerst und ihr seht dann wie es läuft. Wenn das Zusammenleben gut läuft, könnt ihr ja noch immer überlegen ob ihr eure Immobilien verkauft und euch was gemeinsames kauft.
Ich glaube ich habe mich falsch ausgedrückt. Er will nicht, dass wir bei ihm einziehen. Er will auch nicht heizen für uns in seinem kalten Haus. Er möchte keine Veränderung in seinem Haus. Dieser Punkt stand für ihn nie zur Diskussion
Das ist doch keine Partnerschaft! Warum bekommt ihr ein Kind zusammen?
Wo war er denn die 12 Monate EZ hauptsächlich bzw. wie lief das "logistisch", wenn er ausrüstungstechnisch nichts bei sich hat und sich auch nachts nicht zuständig fühlt? Paar mal Flasche rein und abends hat er sie dann mit vollgekackter Windel wieder vorbeigebracht, oder wie? Irgendwie zweifle ich am Wahrheitsgehalt dieser Geschichte.
Sollte es doch stimmen, frage ich mich, weshalb man das erstmal sieben Jahre lang mitmacht und dann auch noch ein Kind bekommt. War doch absehbar, dass er dann nicht "hurra, lass zusammenziehen" schreien würde, wenn er sich bereits zuvor weder in deiner Wohnung wohlgefühlt hat, noch dich (nachts) bei sich haben wollte.
Für mich ist das, was ihr da führt, keine Beziehung, zumindest keine romantische. Und das liegt nicht am getrennten Hausstand.
Okay der Ablauf: In den Wochen Mutterschutz kam er tagsüber für ein paar Stunden. Dann hatte ich noch einen Monat Resturlaub, da lief es genauso. Er kam meist tagsueber und ich war nachts allein. Dann ging ich wieder arbeiten. Am Montag, Mittwoch und Freitag war ich auf Arbeit und er beim Kind. Dienstag, Donnerstag hatte ich Homeoffice und war tagsüber beim Kind. Und Wochenende bin ich auch immer beim Kind und er kommt für ein paar Stunden. Warum sind hier alle so misstrauisch, dass es mich wirklich gibt. Ich finde es schade dass ich alles erklären muss.
„Warum sind hier alle so misstrauisch, dass es mich wirklich gibt. Ich finde es schade dass ich alles erklären muss.“
Weil es unglaublich ist, dass sich jemand sowas antut.