Wer hat das letzte Wort?

Ich hatte vor 10 Jahren eine Abtreibung, ichcwollte kein Kind mehr, mein Sohn war schon erwachsen und ich hatte nie wieder den Wunsch noch ein Kind zu bekommen.
Ich wollte mich mit Mitte 30 sterilisieren lassen und bereue sehr, dass ich mich von meinem Mann hab überreden lassen es nicht zu tun.
Es ist doch mein Körper, ich fand das damals sehr übergriffig von ihm mir da rein zu reden.
Ich denke, er wollte das nicht, weil er ja noch Kinderwunsch hatte.
Ich hab dann weiter mit der Mirena Spirale verhütet, und nach 5 Jahren, bevor sie gewechselt werden musste, wurde ich schwanger.
Mein Mann hat sich sehr gefreut und meine Gefühle ignoriert und auch keine Meinung, dass ich das Kind nicht will, nicht ernst genommen.
Ich wurde überhaupt nicht gesehen in meiner Verzweiflung und in meinem Entschluss eine Abtreibung vorzunehmen.
Ich gab mir dann zuerst die Spirale ziehen lassen, aber die Schwangerschaft blieb.
Dann hab ich meinem Mann nach 5 Wochen Diskussionen, Tränen, mehreren Gesprächen mit unserem Paartherapeuten und Beratungen, gesagt, dass meine Entscheidung gegen das Kind feststeht.
Er war natürlich verzweifelt und es tat mir sehr weh, ihn so zu sehen, er hat mich angefleht, es nicht zu tun. Es war wirklich schlimm.
Dann hat er versucht, mich zu erpressen, hat mir mit Scheidung gedroht und leider auch rum erzählt dass ich schwanger bin und abtreiben möchte.
Mein Sohn war mir damals eine große Stütze er hat mit seinem Vater geredet und ihm gesagt, dass das so nicht geht und er sich strafbar macht,xwenn er mich zum Austragen zwingen will.
Also er hat nochmal erklärt, wie es ja auch rechtlich ist, nämlich dass die Frau nun mal entscheidet.
Auch der Paartherapeut hat ihn darauf hingewiesen, dass er trotz seiner verständlichen Verzweiflung noch zu Erpressung greifen darf, ansonsten würde er die Beziehung zerstören.
Ich hab dann in der 10.Woche abgetrieben, auch auf die Gefahr hin, dass unsere Beziehung dann endet, aber ich musste einfach zu mir und meinen Gefühlen stehen.
Gleichzeitig hab ich die Sterilisation machen lassen, das bereue ich wirklich, dass ich dass nicht früher gemacht habe.
Hätte ich das Kind bekommen, wäre auch alles denbBach runter gegangen, denn ich hätte mich keine Minute um das Kind gekümmert und das hötte mein Mann aber erwartet, nämlich dass ich dieses Kind genau so annehme wie unseren Sohn
Das hätte ich aber nie gekonnt und das konnte er halt nicht glauben.
Nun, wir haben uns dan tatsächlich getrennt und standen kurz vor der Scheidung.
Ich war befreit und hatte das gut verkraftet, da ich ja due ganze Zeit über mit mir im Reinen war und die Entscheidungen bewusst getroffen habe.
Mein Mann wollte dann noch eine Chance , er hatte auch alles aufgearbeitet und seine Fehler erkannt.
Ich liebte ihn auch immer noch, und so kamen wir wieder zusammen, er hat eine Therapie gemacht und wir haben auch nochmal eine Paartherapie in Anspruch genommen wo alle gegenseitigen Verletzungen nochmal beleuchtet wurden was sehr hart war.
Mein Mann leider bis heute darunter dass ich unser zweites Kind nichts wollte.
Einmal im Jahr im Oktober wird er sehr still und traurig, da in diesem Monat der errechnete Geburtstag gelegen hat.
Ich dagegen frage mich manchmal, ob es eine andere Möglichkeit gegeben hätte, mit der ich mich hätte arrangieren können,aber ich komme immer wieder zu dem Ergebnis ,dass der Abbruch der einzig gangbare Weg für mich war.
Meine Freundin hat ein Kind gegen den Wunsch des Vaters bekommen und steht auch vor einem Scherbenhaufen, alleinerziehend, Vater kümmert sich wie von Anfang an gesagt, überhaupt nicht, zahlt nicht und ist auch überhaupt nicht zugänglich.
Also auch da, der Vater hat nichts zu entscheiden, muss aber jetzt mit der Entscheidung leben und kommt nicht gut klar.
Das Kind leidet natürlich auch darunter, es stellt Fragen nach dem Vater.
Ist es daher moralisch richtig, dass Väter wirklich kein Mitspracherecht haben, rechtlich geht es natürlich nicht anders, da es der Körper der Frau ist.
Mein Mann und ich sind daran gewachsen, aber er ist als Person fast daran zerbrochen.
Es ist sehr schlimm gewesen, meinen Mann so traurig zu machen, etwas mwss man Menschen due man liebt j eigentlich ersparen wil.
Wie seht ihr das?

1

Ich sehe das ganz einfach. Es ist der Körper der Frau, daher hat natürlich niemand anderes ein Mitspracherecht.
Das bedeutet oft Kummer, aber es gibt KEINE Alternative.

Wenn dein Beitrag so wahr sein sollte, dann denke ich nicht, dass ihr noch eine wahrhafte Chance habt. Er kommt nicht über den Abbruch hinweg, du hinterfragst dich und deine Entscheidung (wegen ihm) permanent. Daraus schafft ihr es scheinbar nicht ausuzbrechen. Das bringt euch beiden nichts ausser Kummer.
Manchmal steckt man mit manchen Menschen in einem Verhaltensmuster, das man nicht lösen kann.

2

Ganz einfach, wenn zwei Parteien nicht einer Meinung sind wird es immer einen Verlierer und einen Gewinner geben.
Bei einem Kind kann man sehr schlecht einen Kompromiss eingehen, daher wird es immer einen geben der unter der Entscheidung leidet.

Ich war nie in der Situation einen Fall wie deinen entscheiden zu müssen, daher kann ich dazu nichts sagen.

3

Die Frau hat immer das letzte Wort (zumindest in diesem Land).

Natürlich kann man moralisch darüber diskutieren, der Mann ist ebenso Elternteil.
Gerade in eigentlich harmonischen Beziehungen sind Kinder ‚eigentlich‘ eine Entscheidung, die 2 Leute treffen sollten.

Aber wie man es auch dreht und wendet….die schwangere Frau entscheidet über ihren Körper!
Die daraus entstehenden Konsequenzen muss sie natürlich tragen, Ja.

4

Vor einer ganzen Weile hab ich hier mal gelesen, dass eine Frau das Kind für ihren Mann ausgetragen hat (es war klar, dass sie sich trennen durch diese Geschichte, aber sie wollte ihrem Kind und dem Mann nicht im Weg stehen, da es auch sein Herzenswunsch war es zu bekommen) und hat ihm nach der Geburt das Kind übergeben und ist ihrer Wege gegangen und hatte auch (abgesprochen) keinerlei Kontakt zum Kind (außer dass der Exmann ab und zu Fotos geschickt und ihr ein "Update" gegeben hat).
Ich fand das so mutig und stark von dieser Frau ihrem Kind trotz allem das Leben zu schenken, aber das waren ganz andere Vorraussetzungen als bei euch zb. es gab noch keine anderen Kinder (Frau wollte nie welche) und es war schnell klar, dass die Beziehung dadurch auseinandergeht und beide waren okay damit. Sie war im nachhinein sehr glücklich und für sie war es die richtige Entscheidung .
Schlussendlich ist es einfach der Körper der Frau und sie muss entscheiden. Ich finde es trotzdem richtig den Mann moralisch mit einzubeziehen und alle Möglichkeiten zu durchdenken, denn manchmal gibt es wie im obrigen Fall einen anderen Ausweg.
Das letzte Wort liegt bei der Frau mit allen Konsequenzen.

5

Um dieses Recht am eigenen Körper haben Millionen Frauen eisern gekämpft in den 70ern und ich hoffe sehr, dass das so bleibt. Ein Rückfall in patriarchalische Zeiten wie derzeit in Teilen der USA wäre eine Katastrophe.
Ist es echt "moralisch", eine Frau zum Kriegen eines Kindes zu zwingen, egal, wer das nun will?
Darüber diskutiere ich niemals!!!
LG Moni

https://rsw.beck.de/aktuell/daily/meldung/detail/erst-abtreibungsverbot-und-dann-rolle-rueckwaerts-in-den-usa

11

Obwohl ich behaupte relativ emanzipiert zu sein, stört mich deine Aussage doch sehr. Eine Frau, die ein Kind bekommt, obwohl der Mann das nicht will, gehört hier fast zum Alltag und wird bestärkt. Aber ein Mann, der das Kind behalten möchte, hat nichts zu sagen, weil sonst Patriarch? Gleichberechtigung ist doch das Ziel, nicht Rollentausch! Ich finde es moralisch tatsächlich fragwürdig ein Kind abzutreiben, welches von mindestens 1 Elternteil willkommen geheißt wird, insofern sich diese Person, EGAL ob Mutter oder Vater, dazu bereit erklärt, sich um dieses zu kümmern. Wenn sich beide einig sind für oder gegen, sollen sie machen, wie sie es meinen. Dass hier bei der Frau geschrien wird "es ist doch dein Körper, passt schon", aber beim Mann, der ein Kind nicht will "der hat doch mitgemacht, jetzt muss er die Konsequenz tragen" hat für mich echt nichts mit Gleichberechtigung zu tun.

12

*geheißen

weitere Kommentare laden
6

Ich denke, es ist ok wie du gehandelt hast. Und es ist auch ok, dass dein Mann noch immer um das Kind trauert. Er wollte es, um „jeden Preis“ und hat verloren. Denn er konnte es nun mal nicht austragen. Das ist für einen Mann sicher sehr hart!

Trotzdem hat er sich ja entschieden, es mit dir zu versuchen, es aufzuarbeiten und mit dir um euch als Paar zu kämpfen. Ich würde ihm seine Trauer trotzdem zugestehen. Ohne, dass du dich deswegen schlecht fühlen musst.

Er hat deinen Entschluss letztlich akzeptiert und dir sicher irgendwie „verziehen“, das ändert aber nichts an der Tatsache, dass er eben ganz andere Gefühle gegenüber dem Kind hatte, als du.

7

Ich berichte dir mal von der Gegenseite.

Ich bin eine Mama, die sich gegen den Willen des Partners für das Kind entschieden hat. Heute - nach immerhin 9 Jahren - weiß ich, dass das die beste Entscheidung meines Lebens war. Ich hätte das Ganze ohne ihn, mit ihm oder wie auch immer durchgezogen, obwohl ich damals ein bereits 3jähriges, gemeinsames, Kind mit ihm hatte. Bei uns war immer ich diejenige mit dem Kinderwunsch. Er wollte partout nicht. Ein Magen Darm Leiden führte zur Pillenpanne und bescherte uns unser großes Glück.

Es war hart, Endlosdiskussionslastig, aber am Ende von Erfolg gekrönt. Papa liebt seine Prinzessin über alles. Aber selbst wenn er gesagt hätte, nein, ich möchte kein 2. Kind, hätte ich es alleine bekommen.

Was ich damit sagen möchte: seine Trauer musst du ihm zugestehen, wenn er dir allerdings alljährlich die gleichen Vorwürfe macht, solltest du ihn fragen, ob es nicht besser wäre, getrennte Wege zu gehen.

Viel Glück!

8

Höchst problematisch an deiner Geschichte finde ich den Absatz, indem es heißt, dein Mann erwartete, dass du dich um das zweite Kind kümmerst. Das bricht der ganzen Vorstellung deines Mannes doch das Genick. Er wollte den Kuchen essen und gleichzeitig behalten.

Ich persönlich hätte bei so einer Konstellation gesagt, okay wir bekommen das Kind, aber du kümmerst dich hauptsächlich darum. Diese Abmachung hätte ich sogar schriftlich eingefordert mit der Konsequenz bei Nichteinhaltung wäre ich weg. So wie es sich viele Väter rausnehmen, die nun mal kein Kind wollen. Ja ich weiß, graue Theorie, aber das verdeutlicht mal die Problematik, die ausschließlich Frauen haben. Väter die ihr Kind verlassen sind scheiße. Mütter die ihr Kind verlassen sind Monster.

10

Sehe ich auch so. Das leid des Vaters ist verständlich. Und ich sehe auch Vater dürfen mitentscheiden.
ABER die Geschichte hier ist ja quasi wie "ich will Häschen haben, unbedingt, aber du musst dich dann um die Häschen kümmern, ausmisten, füttern etc." Kindergarten.
Haben wollen heißt, Verantwortung tragen.

9

Bei allem Respekt für dein Problem, in deinem Text sind so viel Fehler falsch korrigiert worden und Wörter umgedreht, sodass Sätze die vollkommene gegenteiligen Aussage haben. Bitte mehr darauf achten. So Texte kann man echt nicht lesen.