eine Frage in die Runde. Mein Freund (50J.) ist eigentlich nicht dumm, er hat studiert und einen guten Job. Aber wenn es um alltägliche Dinge geht, ist er sehr leichtsinning, gedankenlos, es wird nie an irgendwelche Konsequenzen gedacht usw
Ich sehe die Dilemmas immer kommen. Vieles ist absehbar. Wenn es dann soweit ist, dass was schief geht, stürzt er dann sozusagen ab.
Ich wundere mich dann nicht, weil mir klar war, dass die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass es so kommt.
Er steht dann da, regungslos, und versteht die Welt nicht mehr.
Ist das ein typisches Männerverhalten oder ein Charakterzug ?
Beispiel von vielen:
Er macht sich monatelang grosse Sorgen über den Gesundheitszustand der Mutter, die er laut seiner Aussage sehr lieb hat. Diese wohnt im Ausland. Sie war vor kurzem länger im Krankenhaus, hat dann aber weitere Behandlungen abgebrochen, weil sie angeblich nicht mehr wollte. Ob sie jetzt schon vielleicht eine schlimme Diagnose erhalten hat, weiss man nicht. Sie will nicht darüber reden.
Mein Freund hat Angst, dass es vielleicht Krebs sein könnte. Der Wunsch der Mutter war, dass mein Freund sie nochmal nach Deutschland holt, um hier einiges zu klären mit anderen Familienmitglieder, die hier leben. Das ist laut ihrer eigenen Aussage “ihr letzter Wunsch” Mein Freund hat die Mutter dann nach Deutschland geholt und da sie aus einem ärmeren Land stammt auch die Reisekosten übernommen. Nach paar Wochen Aufenthalt in Deutschland , in denen es der Mutter auch schlecht ging und sie auch schon mal hier beim Arzt war, fragte mein Freund mich plötzlich wo er eine Krankenversicherung abschliessen kann für sie.
Findet Ihr das nicht seltsam? Ich meine, wenn ich meine Mutter so liebe, ich mich so überfürsorglich kümmere, wieso kommt einem in so einer Gesundheitslage nicht vor Reiseantritt in den Sinn sowas abzuschliessen ? Für mich ist das nicht nachvollziehbar. Und wenn sie dann wirklich im Krankenhaus ohne Versicherung landet, was sehr gut passieren könnte und er dann die Rechnung prâsentiert bekommt, dann kommt das grosse Heulen.
Gedankenloses Verhalten von Männern
Also vorweg: ich bin mit 24 deutlich jünger als dein Mann, aber ich muss bei dem Beispiel ehrlich sagen: nein, ich hätte da auch nicht dran gedacht. Bzw. wusste ich gar nicht, dass man das einfach für „irgendjemand“ abschließen kann. Ich meine wäre sie ins Krankenhaus gekommen, dann wäre das doch ihre Rechnung gewesen - oder musstet ihr für sie fürs Visum oder so bürgen? Ich glaube manchmal ist man bei so Angelegenheiten dazu geneigt, schnell mit dem Herz zu „denken“ bzw. zu entscheiden. Soll jetzt nicht doof rüberkomme: hast du ihm das denn nicht vorher vorgeschlagen, wenn du es doch wusstest?
Ich glaube das ist ein Charakterzug und hat nichts mit Intelligenz zu tun. Ich kenne jemanden, der ist inzwischen Professor, der hat mal eine Tiefkühlpizza mit Folie in den Backofen geschoben, weil auf der Verpackung nicht extra stand, dass man sie vorher abnehmen muss. Er ist auch in vielen anderen Dingen sehr weltfremd und sorglos und fällt damit regelmäßig auf die Schnauze in vielen kleinen alltäglichen Dingen. Es ist ja schön, wenn man sich nicht zuviele Gedanken über alles macht und überall potentielle Probleme sieht, aber das Ausmaß ist hier das Problem.
Seltsam finde ich sowas auch. Vielleicht waren das die Kinder, die früher nichts selbst machen mussten und/ oder durften und deshalb kein Feingefühl für vieles haben, keine Ahnung.
Das sind oft auch Menschen, die sehr unorganisiert sind im Alltag und schon an Kleinigkeiten scheitern.
Ändern wirst du das vermutlich nicht und wenn doch, dann lass mich deinen Trick bitte wissen. Es könnte mein Leben sehr erleichtern.
I"st das ein typisches Männerverhalten"
Ganz sicher nicht. Mit so einem Mann wäre ich nie verheiratet gewesen, wie wahrscheinlich 90% der Frauen hier wohl auch nicht, ich kenne auch keinen solchen. Wie kommst Du drauf, dass so ein lebensfremdes unverantwortliches Verhalten typisch Mann sein könnte, also normal?
Ich habe auch keine Ahnung, ob überhaupt eine Krankenversicherung die vielleicht schwerkranke Frau aufnimmt und wenn doch, mit welcher horrenden Prämie. Sollte sie wirklich krebskrank sein und ins Krankenhaus müssen, dann wird's richtig teuer, das stimmt.
Ich verstehe echt den Mann auch nicht, wie man so unüberlegt sein kann. Vor den Kosten hätte ich echt Schiss, gemeinsames Konto möchte ich mit dem Mann nicht.
Ob er sich in dem Alter noch ändert, wage ich zu bezweifeln.
LG Moni
Ich kenne solche Exemplare an Männern, ja. Aber das ist definitiv nicht die Mehrzahl. Mein Mann ist sehr strukturiert und organisiert, hat manchmal fast schon ein bisschen was von Monk 😅
Sein Bruder dagegen ist ganz anders. Der machte meine Schwiegermutter aka seine Mutter doch tatsächlich dafür verantwortlich, dass er Nebenkosten nachzahlen musste weil ihm nicht bewusst war, dass eine monatliche Abschlagszahlung nicht seinen tatsächlichen Verbrauch decken muss. Er geht sowieso eher sorglos mit Geld um, ein Sicherheitspolster für sowas gab es nicht und er war echt angefressen dass ihn niemand gewarnt hatte 🤷🏼♀️ Und nein, er ist nicht frische 18 und ausgezogen, er ist Ende 20 und man sollte meinen, in seinem Alter steht man bereits (zumindest einigermaßen) sicher im Leben.
Aber nein, i.d.R. sind die Männer in meinem Umfeld recht selbstständig und vorausschauend. Ich glaube sowieso, dass das eher eine Charakterfrage ist und nichts mit dem Geschlecht und auch nicht unbedingt etwas mit der Intelligenz eines Menschen zu tun hat, wie vergesslich/kurzsichtig/verpeilt jemand ist. Sieht man ja an meinem mann und seinem Bruder. Selbes Elternhaus, selbe Regeln & Werte vermittelt und trotzdem sind sie unterschiedlich wie Tag & Nacht.
Also ich oute mich als Vollhorst. Ich hätte da vermutlcih auch nciht dran gedacht. Ich kenne mich mit Versicherungen nciht aus, ich wäre auch gedanklich vermutlich mich allem möglichen anderen beschäftigt gewesen. Ist ja nun auch wirklich kein Alltagsakt.
Wenn er aus allen Wolken gefallen wäre, weil etwas ganz alltägliches so passiert wie nunmal alle Tage der FAll ist...ja dann wäre ich auch maximal verwundert und ggf. genervt. Aber das? Nö...schon alleine weil er emotional sicher mit ganz anderen Sachen beschäftigt ist und der Besuch für ihn auf emotionaler Ebene stattfindet und seine Vorüberlegungen sich daher wohl eher auf diese Themen konzentriert haben. Du hast mehr Abstand und scheinst fit...warum hattest du es nciht auf dem Schirm? vorallem wenn du deinen Mann doch kennst und er anscheinend zu solchen Dingen neigt?
Hallo,
nein, das ist kein typisches "Männerding", sondern es ist sein Charakter. Mit Intelligenz hat das überhaupt nichts zu tun. Man muss das hinnehmen oder eben nicht, wenn man das nicht kann.
Ob ich auf die Idee mit der Krankenversicherung selbst gekommen wäre, weiß ich nicht. Für mich klingt es aber so, als hättest du darüber bereits im Vorfeld nachgedacht. Hast du ihn darauf angesprochen?
Allgemein klingt es für mich bei euch nach eher wenig Kommunikation. Du wunderst dich nicht, wenn bei ihm was schief läuft, weil du es kommen sehen hast - teilst du ihm deine Bedenken vorher mit oder lässt du ihn machen? Ich kann verstehen, dass das nervig sein kann (je nachdem, wie oft es solche Situationen gibt) und wäre selbst auf Dauer not amused, wenn ich ständig dahinter sein müsste, dass er nicht schon wieder nen Bock schießt - aber du bist ja mit ihm zusammen und wirst dafür gute Gründe haben 🤷
Liebe Grüße,
DieKati
Mit der Krankenversicherung das hätte sie vielleicht ansprechen können, wenn er darauf nicht von selbst kommt.
Spätestens beim ersten Arztbesuch wenn nach der Karte gefragt wird, wäre es ihm dann aufgefallen. Es geht hier aber offenbar um noch viel mehr als diese eine Situation mit der Versicherung. Und es ist sicherlich sehr nervig, wenn der Partner sich so sorglos verhält wie ein Schulkind. Da hätte ich auch keine Lust mehr irgendwann ihn auf mögliche Komplikationen oder Gefahren immer hinweisen zu müssen.
Es heißt ja immer, was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr. Da ist wohl sehr viel Wahres dran.
Stimme dir komplett zu. Mich hat nur interessiert, wie sie es bisher gehandhabt hat, das Problem ist ja nicht neu. Einen erwachsenen Mann so betüddeln zu müssen, weil er sein Hirn nicht einschaltet, wäre für mich absolut nix. Und mit 50 lernt er es sicher nicht mehr.
Wenn man mit sowas leben kann, okay. Gibt ja sicher Leute...Ich könnte es nicht.
Nein, es ist nicht typisch Mann!
Glaube nicht, dass das ein "Männerding" ist. Hätte mir ebenso ohne Weiteres passieren können, wobei ich das meiner ADHS zugeschoben hätte. Gibt aber auch genug Neurotypische, die Probleme mit Organisation und Struktur haben.
Mir erschließt sich allerdings nicht, weshalb du ihn nicht darauf hingewiesen hast, wenn du das Ganze schon auf dem Schirm hattest.