Wie Kindern schonend die Trennung beibringen

Hallo zusammen!
Leider hat es auch unsere Ehe nach 16 Jahren (23 insgesamt) nicht geschafft.
Wir haben zwei wundervolle Kinder mit 9 und 12 Jahren. Der Kleine ist sehr sehr empfindlich und sehr emotional.. die Große ist nach außen sehr kühl und lässt keine oder kaum Gefühle an sich ran.

Nun wollen wir uns morgen mit meinem Mann zusammensetzen um alles Weitere zu besprechen. Hauptaugenmerk liegt auf den Kindern. Wie können wir ihnen die Trennung so schonend wie möglich beibringen?

Sollen wir gleich sagen, dass wir uns trennen und Papa bald auszieht oder sollen wir einfach sagen, dass wir uns vielleicht nicht mehr so gut verstehen und mal versuchen wollen, ob es nicht besser klappt, wenn Papa eigene Wohnung hat. Denn wir wollen beide ein gutes Verhältnis untereinander bewahren und die Kinder möglichst "schadenfrei" durch diese schlimme Zeit begleiten.

Ich bin um jeden Tipp dankbar!
Ist es denn auch gut, dass wir trotzdem.mal was miteinander unternehmen oder lieber lassen um sie nicht zu verwirren?

Mir ist einfach nur mega wichtig, dass die Kinder nicht so sehr darunter leiden. Wir können uns da anpassen.

Vielen lieben Dank im Voraus für eure Ideen, Vorschläge und natürlich Erfahrungen!!!

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Liebe Dodoles,
wenn ihr euch sicher seid, dass ihr euch trennen wollt, solltet ihr den Kindern genau das sagen. Sonst schürt ihr bei ihnen nur unbegründete Hoffnungen und macht es euch und eventuellen späteren Partnern unnötig schwer, wenn bei den Kindern immer noch im Raum steht, dass ihr als Familie wieder zusammen kommt. Ich finde es wichtig, das ihr euch im Vorfeld (wenn das möglich ist) gut abstimmt. Nicht dass einer plötzlich sagt der Papa/die Mama will dass ich ausziehe. Ich lese aus deinem Post, dass ihr noch miteinander reden könnt. Wichtig fände ich, wenn ihr den Kindern versichert, dass das ausziehende Elternteil jederzeit erreichbar und "da" ist. Und auch wichtig: den Kindern zu sagen, dass sie nichts mit der Trennung zu tun haben, beziehungsweise nicht schuld sind (doofe Formulierung, aber ich glaube du weisst, was ich meine).
Alles Gute,
Lexa

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Ich würde auch klare Worte benutzen und wenn die Trennung für euch definitiv ist dann das auch so sagen.

Nur eins würde ich nicht sofort sagen, aus meiner Erfahrung als 2 fach getrennte Mama und beruflicher Erfahrung mit getrennten Kindern. Sage nicht, dass es nichts mit den Kindern zu tun hat. Formuliere es eher so, dass es zwischen Erwachsenen manchmal so ist, dass sie sich nicht mehr verstehen. Dass das aber eine ganz andere Liebe ist als zu Kindern. Dass man seine Kinder immer liebt, egal was ist.

Und dass ihr beide für sie da seid.
Die Kinder werden sich so oder so fragen, ob sie nicht doch schuld haben. Und generell ist es besser ein "nicht" in Sätzen zu vermeiden. Das wird generell sehr gerne überhört.

Wichtig ist auch, dass ihr als eine Einheit auftretet.

Bei mir lief das so dass mein Ex das erklären mir überlassen hat. Hinterher habe ich sogar mitbekommen, dass er das mit dem Handy aufgenommen hat...Er dann den Kindern noch lange Zeit gesagt hat, dass ich schuld bin, er ja kämpfen wollte (ich habe 2 Jahre geredet...) usw. Ich hatte ganz schön zu tun, die Wut der Kinder einzuordnen und sie aufzufangen .

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Genau das meinte ich mit dem "Kindern keine Schuld geben". Mir fiel die Formulierung nicht ein.

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Setzt auf klare Worte und redet nicht um den heißen Brei.
Ein „vielleicht.., mal schauen, eventuell“ sind nichts sagend, lässt Spekulationen zu und ging Hoffnung die es garnicht mehr gibt.

Besprecht alles an einem Tisch mit den Kindern, das ihr euch trennt als Paar aber nicht als Eltern. Den Gegenwind, besonders der eher kühlen großen Tochter müsst ihr aber gut aushalten können.

Bleibt straight und alles gute!

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Tut mir leid, da habt ihr sicher im Moment eine harte Zeit. Uns hat damals viel Klarheit geholfen und dass wir sehr deutlich kommuniziert haben, wie es weitergehen soll (etwa dass er im Wechsel bei uns sein wird und ich eine neue Wohnung hatte) - das hat unseren Sohn davor bewahrt, sich falsche Hoffnungen zu machen und immer auch eine Perspektive gegeben. Trotzdem war es schmerzhaft und furchtbar. In solchen Momenten müsst ihr als Eltern einfach aushalten, da gibt es keine Abkürzung und kein Pflaster, das den Schmerz nimmt. Aber: sie werden da durchkommen. Mein Sohn ist heute 13, bei der Trennung war er sieben. für ihn ist das Leben mit getrennten Eltern heute Normalität und er sagt sehr glaubhaft, dass er glücklich ist und in keiner Weise leidet. das hat aber gedauert - und dass wir ihm das zugemutet haben, wird für mich für den Rest meines Lebens schmerzhaft sein, auch wenn die Trennung rückblickend der beste Schritt war, den ich je gemacht habe.

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Hallo, mein Bruder hat eben die selbe Situation (Kinder 11 & 9)
Mit dem Unterschied das "inzwischen" nicht mehr normal miteinander gesprochen wird .. die 11 jährige ist sauer auf die mutter (mama wollte keine Eheberatung versuchen) und nun möchte die kleine nur noch beim papa bleiben .. jetzt geht die gerichtliche geschichte los, weil mama natürlich auch den Umgang möchte ... dazu hat die 11jährige auch noch das gefühl die 9jährige ist jetzt das Lieblingskind von mama....
Ich find auch keine falschen Hoffnungen machen bei den kidz und versuchen den Kindern einfach beide Eltern zu lassen und fragen wie se den Umgang am liebsten hätten.. eine Woche Mama eine Woche papa wenn ihr das zeitlich so unterbringt..!?!?!? Was ich damit eigentlich sagen wollte, ich hoffe ihr einigt euch und könnt auch in Zukunft normal miteinander umgehen, sonst leiden die Kinder enorm ...

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Vielen lieben Dank für eure Ratschläge!
Das spiegelt auch unsere Kommunikation wider..

Ich habe die Entscheidung zwar akzeptiert, kann aber nicht loslassen. Bin sehr emotional. Deshalb möchte ich mit dem Gespräch abwarten.
Wir dachten es nächstes Wochenende zu sagen, danach sind direkt Ferien. Dann leiden die Kinder nicht in der Schule, ich bin zu Hause für sie und wir dachten in den Ferien vielleicht sogar für 2-3 Tage alle zusammen wegzufahren um den Stress etwas rauszunehmen, zu zeigen dass wir trotzdem eine Familie bleiben jnd sogar ab jnd zu Zeit miteinander verbringen.
Eine Wohnung hat mein Mann noch nicht, also bleibt er die erste Zeit sowieso noch zu Hause. Dann können sich die Kinder langsam an den Gedanken gewöhnen wenn darüber geredet wird.

Was denkt ihr? Ich möchte wie gesagt so sanft wie es nur geht meine Kinder in dieser Situation begleiten.

Besten Dank!