Erfahrungen mit Living Apart together

Hallo in die Runde,

ich habe schon nach Themen zu meiner Frage gesucht, aber nichts passendes finden können.

Ich bin männlich, 39 Jahre alt, introvertiert, selbstständig. Meine Partnerin ist ähnlich alt, wir sind seit 3 Jahren zusammen. Ich bin seit ich 30 bin sterilisiert, da ich keine Kinder möchte.

Seit ein paar Monaten sind wir in eine gemeinsame Wohnung gezogen. Der Wunsch ging eher von Ihr aus. Ich selbst habe mir gesagt "Ok, die Frau ist es wert, probieren wirs."

Ich merke nun aber langsam, dass zusammen wohnen für mich kein Gewinn ist. Ich genieße die Zeit des Zusammenseins, merke aber das ich dafür nicht zwangsweise zusammen wohnen muss. Mir ist es lieber man besucht sich gegenseitig, und verbringt Quality time miteinander.

Ich bin an Meinungen von Leuten interessiert, die LAT "Living apart together" leben oder gelebt haben. Positive und Negative Erfahrungen.

Danke schonmal!
Nils

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Dir helfen Erfahrungen nicht weiter. Für mich wäre das gar nichts, alleine die Vorstellung finde ich für mein Leben furchtbar! Du findest alleine den Gedanken toll, und scheinbar hattet ihr doch schon zwei getrennte Wohnungen am Anfang. Du weißt also wie das eine als auch das andere ist.

Das einzig wichtige ist: passt das auch für deine Partnerin?

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Hallo Nils,

haben sich denn auch deine Gefühle für deine Freundin verändert?

Vielleicht könntet Living Apart together mal wörtlich nehmen:
Eine gemeinsame Wohnung, aber jeder hat sein eigenes Zimmer.

So leben mein Mann und ich schon viele Jahre sehr glücklich und harmonisch zusammen. Es hat sich so ergeben und für uns beide (!) passt das sehr gut.

Wir wissen, "wenn die Tür zu ist", dann braucht die Person mal etwas Zeit für sich. Es darf dann natürlich auch angeklopft werden, es ist keine strikte Grenze.

Auch haushaltsmäßig sind wir so eingespielt, dass "gemeinsame Bereiche" auch gemeinsam gestaltet werden. Das jeweilige, eigene Zimmer ist jedoch stets in der jeweiligen, eigenen Verantwortung.

Quality time gibt es auch genug :) Das ist jedoch eher eine Frage der Perspektive/Bedürfnisse und nicht ausschließlich von der Wohnform abhängig.

Hätten ihr denn in der jetzigen Wohnung die Möglichkeit, dass jeder sein eigenes Zimmer bekommt?

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Ich vermute auch etwas, dass es nicht mit dem Stil zu tun hat sondern mit der Frau.

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Was lässt dich das vermuten?

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Ich habe zwar keine Erfahrung damit, aber eigentlich ist es ja wie in jungen Jahren, wenn man nicht zusammen wohnte, sondern sich halt besuchte. Ich finde das Modell klasse. Es gibt auch viele ältere Menschen, die das praktizieren.

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Ich habe seit knapp zwei Jahren wieder eine Beziehung und mir bzw uns ist klar, dass wir nicht zusammen ziehen werden.
Ich bin 51 Jahre, war in verschiedenen Beziehungen und war auch verheiratet. Aber getrennt leben und sich bewusst verabreden, erlebe ich als sehr bereichernd. Eine so schöne und intensive Beziehung hatte ich vorher noch nie.
Aber es muss halt für beide passen. Ansonsten super, lasst euch nicht von äußeren Einflüssen beeinflussen.

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Ich kann deinen Wunsch nachvollziehen. Ich brauche auch viel Rückzug und mir reicht dazu nicht ein einzelnes Zimmer. Ich kann nur abschalten, also so richtig, wenn ich in einer eigenen Wohnung, egal wie groß, bin.
Mein Partner ist genauso.
Momentan leben wir in zwei Städten und sehen uns regelmäßig; langfristig wäre mein Traum zwei Wohnungen in unmittelbarer Nachbarschaft oder gar in einem Haus...
Den einzigen Nachteil, den ich sehe, sind die hohen Kosten.

Wir haben beide Kinder, die wir im Wechselmodell in unseren jeweiligen Wohnungen betreuen.
Mit den jeweils ehemaligen Partnern haben wir zusammengewohnt und beide festgestellt, dass wir uns gemeinsam mit jemand anderem nie zuhause gefühlt haben in den eigenen Wänden. Ich bin mir sicher, dass nicht mangelnde Liebe der Grund dafür war/ist.

Wir sind halt so.

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Danke für eure Antworten.

Das macht mir schon etwas Mut, dass es noch andere gibt es ähnlich sehen. Ich brauche wirklich auch mein eigenen Bereich, ein eigenes Zimmer ist da nicht ausreichend. Ich mag die Stille, ganz in Gedanken, nur für mich. Ich freue mich dann umso mehr, meine Partnerin wieder zu sehen.

Meine engen Freunde kennen mich und sagen mir eigentlich auch, dass ich nicht der Typ fürs zusammenwohnen bin. Ich versuche es trotzdem, auch als Herausforderung für mich selbst.

Was mich vor allem bisher abschreckt, ist der "Alltag", wenn man es so nennen will. Meine Partnerin ist da ganz klassisch drauf, Einkaufen, Waschen, aufräumen etc. Ich dagegen habe mich bewusst dafür entschieden, lieber ein paar Stunden mehr zu arbeiten, und den ganzen Haushalt machen zu lassen. Ich möchte meine Zeit mit meiner Partnerin verbringen, und nicht mit Hausarbeit. Mir wurde immer gesagt man muss das alles zusammen machen, nur dann ist es eine richtige Beziehung. Ich sehe das nicht so.

Zu der Frage was meine Partnerin denkt: Sie hat mich als ruhigen Introvert kennengelernt, der viel Zeit alleine verbringt. Sie selbst, so sagt sie es zumindest, wünscht sich eher mehr "zusammen". Daher habe ich ja auch gesagt, wir probieren das mal, mit dem zusammenwohnen.

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Ihr Argument kann ich auch verstehen. Wir wohnen, wie gesagt, auch getrennt, aber machen bei unseren Treffen auch manchmal normalen Alltagskram zusammen, wie einkaufen, kochen oder so.

Außerdem machen wir unsere gemeinsamen Urlaube in einer Ferienwohnung, da hat man dann auch automatisch Alltag.

Ich weiß nicht, ob ihr das reicht, aber ich finde, das gleicht es dann schon etwas aus und mir persönlich reicht das auch 😉

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Zu dem Thema findest du viel im Elite Partner Forum.

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Also mein Freund und ich sind seit knapp 3 Jahren zusammen, erwarten ein Kind und wir bleiben getrennt wohnen.

Wir haben auch oft überlegt zusammen zu ziehen, aber sind zu dem Entschluss gekommen das es für uns beide eine Belastung wäre.
Ich hasse es einfach über alles meine Wohnung und meine Sachen mit einer anderen Erwachsenen Person zu teilen. Ich möchte Zuhause alles so machen wie ich es möchte und er genauso.
Klar bringt es auch Nachteile mit sich .... finanzielle oder manchmal ist man genervt vom hin und her wandern. Das ist es mir aber Wert.