Hey, ich muss jetzt mal meine Gedanken hier los werden und um Rat fragen. Ich bin nämlich wirklich verzweifelt!
Achtung: Es wird seeehr lang! Ich wäre aber sehr dankbar, wenn es jemanden gibt, der sich die Zeit nimmt.
Ich werde in meiner Erzählung von 3 verschiedenen Männern berichten, sodass ich diesen Namen geben werde, die natürlich erfunden sind.
Vorab:
Ich habe das Gefühl, nie richtig mit meiner Vergangenheit und Menschen die teil dessen waren, abschließen zu können.
kurz zu mir:
Ich bin 27 Jahre alt. War damals immer ziemlich schüchtern, habe oft vermieden neue Freundschaften zu schließen, weil ich oft nicht viel von mir preisgeben wollte und Angst hatte Falsches zu sagen/zu tun. Habe mir über alles den Kopf zergrübelt, wie gewisse Dinge bei anderen ankommen usw.
Als ich in die Pubertät kam und das Thema Jungs interessant wurde, war ich besonders schlimm. Ich habe zwar hin und wieder mit Jungs geschrieben, aber treffen usw. War oft meinerseits nicht drin. Ich wollte oft den Jungs nicht zeigen, dass ich sie gut finde, weil ich könnte ja Ablehnung erfahren, es könnte peinlich sein, etc.
Ich bin aber inzwischen dahingehend sehr gereift und offen geworden- auch durch meinen Partner, zu dem wir im laufe des Textes noch kommen werden. Er hat mich sehr positiv geprägt, mir geholfen offener zu werden und ich bin mit den Jahren sehr gereift.
Zur Story:
Ich habe mal mit einem den ich von Geburtstagen etc. kannte, ich nenne ihn Peter, über ein halbes Jahr hin & her geschrieben, weiß bis heute nicht was er von mir hielt (Denke war für ihn freundschaftlich), ich war total verknallt, habe mir mit meiner Art aber alles „kaputt“ gemacht und viele Erfahrungen versaut.
Als der Kontakt dann abgebrochen ist, habe ich ihm bestimmt noch ein halbes Jahr später „hinterher getrauert“.
Während des Kontakts mit Peter habe ich auch einen anderen Mann kennengelernt, Kai (mein jetziger freund).
Damals war ich 16 und Kai war optisch nicht mein Typ und vor allem kam ich damals nicht wirklich damit zurecht, dass er für sein Alter wirklich schon sehr reif war und so ehrlich interessiert, etc. Mehr als ein Treffen & ein bisschen schreiben war dann auch nicht. Obwohl er sich wirklich größte Mühe gegeben hat und um mich gekämpft hat.
Mit 17 hatte ich dann aber meinen ersten Freund, Markus. Durch ihn hatte ich auch plötzlich kein Interesse mehr an Peter, in den ich ja eigentlich verknallt war.
Zu Kai habe ich dann den Kontakt auch abgebrochen.
Ich weiß nicht ob ich richtig verliebt in Markus war, aber „Schmetterlinge“ hatte ich schon irgendwie, glaub aber dass es an der neuen, aufregenden Situation, „endlich mal einen Typen näher an mich heran zu lassen“ (erster Kuss, erste sexuelle Annäherungen etc.)
Als wir dann aber zusammen waren, habe ich mich schon oft gefragt: „ist es das, wovon alle reden? Die Liebe/Verliebtsein? Bin ich wirklich in ihn verliebt?“
Ich war mir unsicher. Denn wir hatten nicht viele Gesprächsthemen, haben uns oft angeschwiegen, und wenn dann eben rumgeknutscht etc.
Sexuell habe ich nicht viel zugelassen/war wenig aktiv, weil ich natürlich unsicher war. Trotzdem musste ich vor jedem Treffen daran denken und hatte gewisse Vorfreude und Aufregung davor, was passiert und ob wir weiter gehen etc. (Im positiven)
Nach wenigen Wochen war die Beziehung mit ihm aber beendet. Ich glaube ich war ihm zu anstrengend. Ich habe leider sehr viel diskutiert und Stress/vorwürfe wegen verschiedenen Situationen/Fehlern seinerseits angefangen, war nachtragend und habe mich dann immer weiter mit meinen Diskussionen dran gehalten..
Als wir dann getrennt waren, hatte er kurze Zeit später auch schon eine neue.
Ich kam nicht wirklich über ihn hinweg, habe ihm immer noch weiter auf sozialen Netzwerken hinterher „gestalkt“ um zu schauen, was er macht, ob er noch mit seiner Freundin zusammen ist usw. Noch heute weiß ich nicht, ob ich IHM als Person hinterher trauere/getrauert habe, weil letztendlich waren wir nicht lange zusammen, kannten uns vielleicht insgesamt mit Beziehung 2 Monate, ich wusste kaum was von ihm durch unsere fehlende Kommunikation. Auch wenn ich seine Art mir gegenüber anfangs süß fand; er wirkte verliebt, hat viel körperkontakt gesucht, hat süße Dinge geschrieben etc.
Einige Monate später dachte ich mir: „nimm doch nochmal Kontakt zu Kai auf, er war ja schon nett, hat ernstes Interesse gehabt und du hast ihm nie ne Chance gegeben ihn richtig kennenzulernen.“ Gesagt - getan. Wir haben dann auch wieder Kontakt gehabt und uns getroffen.
Irgendwann ging es dann natürlich darum ob wir eine Beziehung eingehen wollen.
schon unsere Anfangszeit verlief nicht so wie bei anderen. Ich war nie ein entscheidungsfreudiger mensch, wusste also damals nicht, ob ich ihn will oder nicht.
Verliebtheitsgefühle/Schmetterlinge hatte ich nicht. Irgendwann hab ich mich trotzdem für ihn entschieden, sozusagen eine Vernunftentscheidung, weil menschlich alles gepasst hat und wir uns super verstanden. Ich fand/finde ihn auch attraktiv. Ich habe inzwischen auch schon viel über Beziehung ohne Verliebtheit und vernunftbeziehung gelesen & es kann durchaus funktionieren, vorallem weil man ja direkt alles recht „ernüchternd“ betrachtet und nach der rosaroten Brille keine bösen Überraschungen warten und man direkt sieht ob es passt.
Ich litt bis vor kurzem fast 8 Jahre lang unter einem extremen Waschzwang(Angst vor Bakterien etc.),der mein ganzes Leben extrem beeinträchtigte. Ein normales Leben war fast gar nicht möglich, die engsten Mitmenschen (Freund & Mutter) leideten extrem unter meiner Situation weil ich sie so mit hineingezogen habe.
Leider passte dieser waschzwang aber sehr zu meiner sonstigen Psyche: perfektionistisch, Angst was falsch zu machen, immer die Rückversicherung brauchen, dass dies und jenes nicht schlimm ist.
Der waschzwang hat sich am Anfang der Beziehung so richtig verschlimmert und hatte seinen Höhepunkt in den ersten zwei beziehungsjahren.
Ich war anfangs also psychisch so schwierig, dass ein normales beziehungsleben gar nicht möglich war!! Mein Freund hat es aber ausgehalten. Ich war so ein anstrengender Mensch! Da ich ja am Anfang solche extremen zwangsgedanken hatte, kam es zwischen uns nie (!) zum sex.
Am Anfang Petting war drin, aber auch nur ganz am Anfang.
Das wurde dann nachher so schlimm, dass wir es einfach überhaupt nicht mehr probiert haben. Bedeutet: ich bin sogar noch Jungfrau!
Psychotherapie hab ich hinter mir, auch Tabletten habe ich erst einmal fast 5 Jahre genommen... Meine psychischen Probleme verbesserten sich zwar mit der Einnahme eines Psychopharmaka, körperliche Nähe war bei uns trotzdem eher nicht vorhanden außer mal eine Umarmung und ein normaler Kuss zwischendurch. Ich denke, weil wir es einfach nicht „gewohnt“ waren.
Aber menschlich lief es bei uns dafür um einiges besser. Wir verstanden uns besser als je zuvor, weil ich unkomplizierter war. Wir haben mehr dinge unternommen, hatten gute Gespräche, schöne Urlaube usw. zu der Zeit hat es mir wirklich auch an nichts gefehlt.
Und ich war immer wieder extrem dankbar, dass ich einen Partner wie ihn gefunden habe:
Jemand, mit dem ich über alles reden kann, der zuhört, der tiefgründig ist, entspannt, intelligent, humorvoll, respektvoll, jemand der auch schwere Zeiten mit mir aushält.. Ich konnte sein wie ich bin. Wir haben die gleichen Ansichten, Zukunftspläne, Interessen.
Wir haben wunderschöne Urlaube verbracht und tolle Zeiten. Es gab eine Zeit da hätte ich mir niemanden anders an meiner Seite vorstellen können und irgendwie hat sich schon eine Art Liebe entwickelt, auch wenn die anfängliche Verliebtheit und Anziehung ausblieb. Auch Zuneigung empfand ich, habe gerne mit ihm „gekuschelt“, ihn umarmt etc. Und mich geborgen gefühlt.
Aber auch während der Beziehung schaffte ich es nicht, meinen Ex Markus zu vergessen und schaute immer wieder was er so treibt. Vorallem anfangs.
Es wurde aber nachher weniger.
Nach einiger Zeit lies mich der Gedanke nicht los, dass ich immer noch Jungfrau bin und dass wir ja eigentlich miteinander in einer Beziehung sind wie beste Freunde/Geschwister oder was auch immer. Dass eigentlich alles passt aber wir noch nie Sex miteinander hatten und ich konnte es mir dann nach den vielen Jahren noch weniger vorstellen, weil wir eben kaum Körperlichkeit miteinander hatten.
Ich hatte ihn auch mal gefragt, was ihn denn bei mir hält, obwohl wir kein Sex etc. Haben.
Er sagte, dass ja eine Entwicklung stattgefunden hat und sich in der Beziehung durch die Verbesserung meiner psychischen Probleme einiges verbessert hat und er dadurch Potenzial sieht.
Vor knapp drei Jahren haben wir über das Thema Sex nochmal gesprochen. Wir haben uns gesagt, dass es so langsam doch mal dazu kommen sollte
Wir haben uns an einem Abend quasi fast nach Termin vorgenommen es zu probieren, haben dann auch angefangen zu knutschen und zu Fummeln, aber es ging nicht. Ich konnte es nicht!!
Es hört sich jetzt blöd an, aber ich wurde nicht feucht. Ich konnte mich nicht fallen lassen & ich fand diese Situation so komisch. dadurch haben wir es natürlich auch nicht probiert, weiter zu gehen. Seitdem ist auch wieder tote Hose und wir haben es nicht weiter probiert. Wir haben drüber nachgedacht, es nochmal zu probieren, ggf. sogar mit gleitgel, aber gleitgel ändert an meiner angespannten Lage nichts. Ich kann mich nicht fallen lassen!!!
Vor 3 Jahren sind wir zusammen gezogen und ich freute mich anfangs sehr auf diesen Schritt und auf unsere Zukunft.
In der Wohnung aber tauchten wieder neue Probleme auf.
Ich entwickelte neue Zwänge/Ängste bzgl. Der Wohnung in der es ein paar Probleme gab, fühlte mich dort unwohl.
Zudem fiel mir der Auszug aufgrund der engen Beziehung zu meiner Mutter schwer. Anfangs haderte ich sehr damit.
Ein halbes Jahr nach Auszug setzte ich meine Medikamente (mit Begleitung des Psychiaters) ab, weil ich dachte ich sei stabil genug: Fehlanzeige!
Ich fiel in ein tiefes Loch. Ich sah alles grau, zweifelte die Beziehung zu meinem Freund plötzlich wieder an.
Ich habe das Thema Sex & Körperlichkeit bei meinem Freund natürlich auch angesprochen und dass ich das Gefühl habe, wir leben wie beste Freunde, er meinte: „für ihn nur in Sachen sex, von den Gefühlen her aber nicht“ und als ich die Vermutung aufstellte, dass es evtl. An der anfänglich fehlenden Anziehung/Leidenschaft etc. liegt, meinte er, dass er das nicht überbewertet, da die ja sowieso irgendwann verfliegt und die wenigsten Paare ja dann nach so vielen Jahren noch so viel Feuer in der Beziehung haben. Unrecht hat er ja nicht.
Ich habe dann die Medikamente doch wieder angefangen und es ging mir auch besser.
Wir sind auch dieses Jahr nochmal umgezogen in unsere absolute traumwohnung, die all das hat was die alte nicht hatte und was uns dort gefehlt hat.
Anfangs war ich so happy und wusste gar nicht wohin mit meinen Glücksgefühlen.
Vor kurzem waren wir mit Freunden wieder im Urlaub und ich sah ihn an und dachte mir: „wow, was hast du da eigentlich für einen tollen Mann an deiner Seite? Wie viel Glück kann man haben? Ich muss irgendwann mit ihm schlafen und will ihn nie verlieren“.
Es war wunderschön.
Ich merke aber, dass das Thema immer wieder aufflammt. Jetzt seit kurzem wieder.
Ich habe teilweise stilles Interesse an anderen Männern (Vorallem die Vorstellung in Sachen Sex und neues reizt mich), finde andere interessant.
Fremdgegangen bin ich noch nie und würde ich auch nie tun, aber alleine dass ich so eine stille Sehnsucht habe, gefällt mir nicht.
Jetzt kommt seit einiger Zeit wieder mein ex Freund in meine Gedanken und ich fühle mich wie zurückversetzt in die Zeit nach der Trennung. Ich schaue wieder mehr auf sozialen Medien was er macht, und seitdem geht er mir wieder nicht aus dem Kopf.
Mache mir vorwürfe dass ich es damals mit ihm (markus) vermasselt habe, gebe mir alleine die Schuld und frage mich, wie es gewesen wäre, hätte ich mich anders verhalten.
Ich kann nicht hinnehmen, akzeptieren und damit abschließen, dass ich damals nun mal unreif war und Fehler gemacht habe, die ich dann nicht ausbügeln konnte. Frage mich, wie es wäre, wenn ich heutzutage nochmal Kontakt zu ihm aufnehmen würde, wenn ich doch Single wäre (sofern er überhaupt aktuell Single ist)- all solche Gedanken habe ich.
Sex ist für mich nicht übertrieben wichtig; für mich zählen mehr die zwischenmenschlichen Dinge, ABER so gar kein Sex ist ja irgendwie auch keine Beziehung? Man will sich ja irgendwo auch begehrt fühlen & eine Partnerschaft führen.
Bisher habe ich zwischendurch immer wieder gedacht; „alles passt, außer dass wir keinen Sex haben. Vielleicht probieren wir es irgendwann ja doch.“ Seitdem ich wieder diese krassen Gedanken habe die immer wieder aufflammen und dann verdrängt werden, kann ich noch nicht mal mehr die Dinge unbeschwert mit ihm machen, die sonst problemlos und selbstverständlich waren: Gespräche führen, lachen, schöne Zeiten haben. Ich fühle mich schlecht.
Wenn ich an Trennung & an andere Männer denke, dann denke ich manchmal daran, dass etwas neues, ohne jegliche Probleme beginnend, unkomplizierter sein könnte, weil mein Partner & ich uns einfach in den Jahren so in unserem Problemen festgefahren haben, aber dann denke ich daran - jemals mit einem neuen Mann so vertraut sein?Jemals mit einem neuen Mann in den Urlaub zu fahren & fliegen? Kann ich mir bei bestem Willen nicht vorstellen!!
Natürlich kommt da auch wieder der Gedanke - man lässt gewohntes ungern gehen, man kann sich oft schlecht von dieser „Sicherheit“ trennen, aber ist es nur die Sicherheit die mich bei ihm hält? Bis vor kurzem glaubte ich nicht, jetzt bin ich mir nicht mehr sicher. Es ist doch eigentlich so viel wert wenn man einen besten Freund als Partner hat!
Ich weiß, dass z.b. Ein neuer Partner meine Probleme auch nicht besser machen würde, ich müsste ja auch erstmal mit mir selbst im reinen sein, das kann ich nur selbst, niemand anders ist dafür verantwortlich, ABER ich frage mich einfach - weiß er vllt. Einfach auch zu viel von mir & hat zu lange „Verständnis“ gehabt?
Würde ich einen neuen Partner kennenlernen, würde es vllt. Seinen ganz normalen Lauf nehmen - man lernt sich kennen, kommt sich körperlich näher & dann kommt es auch zum Sex etc. Wie es eben ganz natürlich ist!
Bei meinem Freund und mir ist es einfach nie dazu gekommen weil ich früh genug mein psychisches Problem angesprochen habe.
Ich bin nur noch am nachdenken. Mal denke ich, unsere Beziehung ist verfahren, da ist nix mehr außer Freundschaft & dann denke ich mir wieder, ich finde so jemanden nie wieder, der diese Eigenschaften die mir so wichtig sind mit sich bringt.
Bis vor kurzem dachte ich wieder: mit ihm werde ich alt und den heirate ich.
Jetzt wieder diese Zweifel.
Der waschzwang ist mit den Jahren deutlich besser geworden und nicht mehr so eine Beeinträchtigung, aber die anderen psychischen Baustellen nicht wirklich.
Ich habe im Moment eine komische Phase wo ich mein Leben hinterfrage, dieses sogenannte „FOMO“ habe, das Gefühl habe, Dinge verpasst zu haben, zu wenig meine teeniezeit gelebt zu haben etc.
Ich mache mir plötzlich Gedanken dass es mir davor graut älter zu werden, wünsche mir die unbeschwerte Kindheit & Jugendzeit zurück, wo man noch keine Verpflichtungen hatte, habe Angst vor dem Tod, frage mich nach dem Sinn des Lebens und ob ich richtige Entscheidungen getroffen habe.. (vor kurzem kam ich auf das Thema „endzwanziger Krise“- vielleicht befinde ich mich darin).
Und seitdem ich einige sehr schmerzhafte Todesfälle in der Familie hatte (vor einigen Jahren meine Oma mit der ich sehr eng war und meine Mutter auch und ich gesehen habe, wie meine Mutter unter dem Tod ihrer Mutter litt) und vor kurzem der Opa meines Freundes mit dem er sehr eng war, stelle ich mir jeden Tag vor, wie es ist, wenn meine Mutter mal stirbt und habe unheimliche Angst davor.
Ich weiß einfach nicht was ich machen soll. Ich habe auch schon drüber nachgedacht ob es Sinn macht, eine Paartherapie/Sexualtherapie o.ä. Mit ihm zu machen, weil ich mir ein Leben ohne ihn nicht vorstellen kann, die Frage ist, ob da noch was zu retten ist? :(
Sollte ich jetzt alles aufgeben, obwohl sonst alles passt, nur um evtl. Bei einem neuen Mann mehr Leidenschaft zu spüren (sei es nur sexuelles austoben, oder eine neue Beziehung), um am Ende zu merken dass es dann aber doch menschlich nicht passt oder man doch irgendwann von Wolke 7 erwacht? Ich weiß wie „anspruchsvoll“ ich in Beziehungen bin - egal ob bei Freundschaften oder Beziehungen. Ich fühle mich schnell unwohl, kann mich nicht bei jedem zu 100% fallen lassen, vertrauen und mir sind viele Eigenschaften sehr wichtig. Bin in charakterlichen Dingen nicht leicht zufrieden zu stellen und mag so oberflächliche Dinge nicht. deshalb hadere ich noch mehr mit mir, das mit meinem Freund wegzuschmeißen, weil alles stimmt. Hübsche Menschen gibt es wie Sand am Meer. Ich kriege aber mit wie viele Männer sind (Vorallem in der heutigen Generation!) Und er ist anders, er ist etwas besonderes.
Aber Warum habe ich so krasse ups- und downs mit meinen Gefühlen? Von „er ist der eine bis hin zu es hat keinen Sinn“.
Eins weiß ich: ohne alles probiert zu haben kann ich mich nicht trennen. Er hat schon so viel mit mir ausgehalten und da hätte ich 1. ein schlechtes Gewissen und 2. würde ich die Entscheidung Jahre danach 100% bereuen und mir vorwürfe machen.
Liebe Grüße und danke an alle die sich die Zeit für den langen Text genommen haben.
Vergangenheit, vernunftbeziehung, Psyche (Achtung lang!)
Nur ganz kurz: wie eine andere Userin dir auch schon geschrieben hat, kommt mir das auch alles sehr zwanghaft (und bekannt 😉) vor. Der Waschzwang wurde besser, aber dafür tobt sich der Zwang in Gedanken bzw im Grübelzwang aus.
Du könntest dir mal das Buch "Tyrannen in meinem Kopf" anschauen oder die wirklich gute Website ocdland.de. Falls du auf Insta bist, ocdland hat auch dort eine Seite. Schau dir mal alles in Richtung ROCD (relationship OCD) an. Vielleicht findest du dich da wieder...
Bei mir hat es so unfassbar viel Druck und Stress rausgenommen, als ich erfahren habe, was ich da habe (nämlich Zwangsgedanken) und als ich dann noch gelernt habe, dass ich Gedanken nicht komplett ausgeliefert bin, aktiv etwas tun kann (u.a. Expositionstherapie), da ging es mir immer besser. Bis heute.
Alles Liebe!
Ah, ich hatte erst deinen einen Beitrag gesehen und gerade erst diesen hier.
Vielen dank für die wertvollen Tipps, werde ich mir auf jeden Fall alles anschauen
Nur erschließt sich mir noch nicht ganz, wie man bei ZwangsGEDANKEN Expositionen durchführen kann. Beim waschzwang, klar- logisch… aber ich werde mich belesen und vielleicht finde ich bei deinen Vorschlägen was :)
Hi, erstmal alle Gute für dich, ein Wirrwarr im Kopf zu haben, ich weiss wie sich das anfühlt. Für mich hört es sich so an, als müsstest du, ja tut mir leid, einfach mal alleine sein. Rausfinden wer du bist und was dich ausmacht. Den ganzen Text über machst du dich selbst eigentlich nur schlecht, du bist anstrengend und unumgänglich quasi sagst du. Das ist schonmal das schlimmste was du tun kannst und zieht dich nur noch mehr ins Loch der Ungewissheit. Vl sind deine Medikamente nicht richtig eingestellt oder zu niedrig dosiert, das weiss ich aber nicht. Ärzte können eben nicht immer alles richtig machen. Dein Partner scheint für dich ein wirklich guter Partner zu sein, aber überlege dir gut ob nicht etwas Abstand zu Intimität, welche es ja aufjedenfall zu ihm gibt, dir gut tun würde. Oder du sagst, nein er ist quasi mein einziger Halt. Dann bleib natürlich dabei. Dein Partner scheint sehr offen und sehr unterstützend und ich glaube auch eine Auszeit von allem, auch von ihm, würde er absolut verstehen. Thema alten Typen hinterher trauern, jaa kann man machen, sollte man nicht. Ich bin auch hier dafür dass du dir eine Auszeit von dieser Intimität nimmst, geh mit Freundinnen aus, führ deine Hobbys aus. Mit viel beschäftigung fällt es dir vl auch schwerer an alte Zeiten zu denken.Vl ist ja Yoga oder Meditation etwas für dich. Gerade Meditation kann deinen Kopf für eine Zeit mal etwas zur Ruhe bringen. Du bist nicht anstrengend und überforderst auch niemanden und sag dir das auch selbst nicht. Ganz unkonventioneller Tipp, ist auch nicht jeder der Typ dafür, aber red mal mit deinen Ärzten ob du dir nicht med Cannabis verschreiben lassen kannst. Ich weiss ja nicht, nimms mir nicht böse aber ich konnte immer gut abschalten wenns mal doll wurde. Ich weiss nicht ob ich dir aus der Ferne so helfen kann, oder was du von meinen Tipps hältst aber ich hoffe du bekommst hier einen Anreiz damit du dich endlich wieder wohl fühlst!!
Erst einmal danke für deine nette Antwort.
Ich habe auch schon mal über eine Art alleine sein nachgedacht, über eine Art „beziehungspause“.. weiß nur nicht genau, wie ich das realisieren sollte. Da wir zusammen wohnen ist das natürlich nicht ganz so leicht zu realisieren. Es wäre höchstens möglich dass ich für die Zeit bei meinen Eltern unterkomme..
Aber ich glaube auch da würde ich immer weiter hin und her grübeln und zu keiner richtigen Entscheidung kommen :/ und die ganze Zeit nur über die Sache: „ex und aktueller Freund“ nachdenken..
Ablenken sollte ich mich definitiv. Eigentlich habe ich bis vor kurzem noch super gerne gelesen und konnte damit ein wenig der Realität entfliehen, aber seit ich die krassen Gedanken wieder habe, mache ich das leider überhaupt nicht mehr.
Mein Freund hat jetzt zum kommenden Wochenende so viele tolle Vorschläge gemacht das Wochenende zu verbringen: Therme, essen gehen etc.
Sonst habe ich mich über solche Vorschläge extrem gefreut und die Zeit genossen, weil wir beide sehr große Genießer sind, aber jetzt habe ich irgendwie zu kaum etwas Lust… aber ich will mir in aktueller Lage halt auch nicht zu viel anmerken lassen :(
Wegen der Medikamente: ich habe die ersten fünf Jahre 30mg fluoxetin genommen, seitdem ich sie dann nach dem absetz-Versuch wieder eingenommen habe, nehme ich 20mg. Vielleicht sollte ich doch wieder auf 30 erhöhen.
Vielen Dank auf jeden Fall!
Ich hab auch alles durchgelesen. Zwei Fragen tauchten bei mir auf: Hast du generell Lust auf Sex, machst du Selbstbefriedigung? Und wie stehst du zum Thema Sex allgemein? Ist der Waschzeang ein Problem?
Also:
Zu frage 1: ne Zeit lang dachte ich, nein, habe ich nicht. Aber eigentlich schon. Hin und wieder mache ich auch selbstbefriedigung.
Ich habe jetzt kein extrem krasses Verlangen danach, aber ich habe schon hin & wieder Lust.
Zu frage 2: bei meinem ex Freund war der waschzwang bei Intimitäten kein Problem, obwohl der deutlich ungepflegter war als mein jetziger Freund.
Aber da hatte ich auch noch keinen ausgeprägten waschzwang.
Als ich jedoch angefangen habe, mich mit meinem jetzigen Freund sexuell anzunähern, habe ich ziemlich schnell abgeblockt. Das ist halt schwierig zu differenzieren, denn das war auch so die Anfangszeit von meinem waschzwang. Deswegen würde ich schon sagen, dass der waschzwang in Sachen Sex Thema ist, damals aber eher als heute.
Was ich komisch fand:
Als mein ex damals sexuelle Annäherungsversuche gemacht hat, war ich zwar unsicher und habe dadurch nicht viel zugelassen, aber nur aus diesem Grund.
Bei meinem jetzigen Freund habe ich ihm nach seinem ersten Versuch sich anzunähern abends direkt geschrieben, dass mir das nach der kurzen Zeit zu schnell geht- das ist doch komisch!
Ich muss aber auch dazu sagen: hört sich vlt. komisch an, aber ich hatte (und habe immer noch) natürlich wenig Vergleiche in Sachen penissen. Der von meinem ex Freund war der erste den ich berührt habe und der fühlte sich für mich normal an.
Bei meinem jetzigen Partner war ich erstmal etwas, wie soll ich es nennen…. Schockiert? Überrascht?
Weil er im erregten Zustand deutlich gekrümmter/verbogener war. Wobei es ja eigentlich logisch ist, da jeder anders ist. Aber das hat mich anfangs erstmal abgeschreckt, komischerweise.
Ob du dich trennen solltest oder nicht, kann ich nicht beantworten.
Ich glaube aber, dass deine Gefühls“Verwirrungen“ nicht von deiner Partnerwahl her kommen. Sondern irgendwo tief in dir und deinen psychischen Problemen verwurzelt sind.
Ich glaube nicht, dass du wirklich Sex mit einem anderen Mann haben kannst. Also wie du selbst sagst, selbst wenn du dich trennst und vllt mal Fantasien hast - könntest du wirklich nackt vor einem Fremden sein? Dich von ihm anfassen lassen? Musst du mir nicht beantworten. Aber Fantasie und Umsetzung sind 2 völlig unterschiedliche Paar Schuhe.
Ich denke auch, dass du vor allem weiter an dir arbeiten musst, auch mit Therapie. Solange dein Partner das „mitmacht“, ist das echt ein toller Zug von ihm, nicht so viele wären verständnisvoll. Im übrigen scheint er dich ja zu begehren und wartet nur auf dein Go ;) daher denke ich nicht, dass deine (sexuelle) Zurückhaltung daran liegt.
Solltest du dich trennen wäre auch mein Rat weiterhin - konzentriere dich auf dich!
Alles Gute dir!
Das kann gut sein, dass meine gefühlsverwirrungen tief verwurzelt sind..
Ich glaube schon, dass ich mit anderen Männern intim werden könnte, allerdings nackt sein vor anderen.. das fällt mir schon deutlich schwerer, weil ich auch nicht so ein hohes Selbstbewusstsein bezüglich meines Körpers habe.
Sauna usw. Ist für mich kein Problem, aber die Leute kenne ich in der Regel ja auch nicht.. da ist mir das dann egal.
Bei meinem jetzigen Partner schäme ich mich nicht für meinen Körper, sondern kann mich mehr fallen lassen.
Eine Therapie würde ich sehr gerne noch einmal starten, dann mit einem anderen Fokus als der waschzwang an sich. Ich wüsste nur noch nicht genau, wie man mein allgemeines psychisches Problem benennen kann bei einer erneuten Therapie. Man muss ja dann schauen, welchen Psychologen man wählt und worauf der spezialisiert ist.
Lass dich da von deinem Hausarzt beraten, er kann dich ggf. weiter vermitteln :)
Habe deinen Text auch komplett durchgelesen, auch wenn ich es als ein wenig anstrengend empfand da du dich oft wiederholt hast (nicht böse gemeint) was mir zeigt, dass du immer wieder hin und hergerissen bist. Du befindest dich in einem gedankenkarussel, indem immer wieder indirekt die Frage auftaucht ob dir die Intimität und Gefühle in eurer Beziehung ausreicht, verständlich. Ich finde es faszinierend, dass ihr dennoch zusammen lebt und er dich anscheinend so gern hat, dass er komplett darauf verzichten kann. Wenn ich ganz ehrlich sein darf, finde ich dass du bevor du dir Gedanken machst ob du anderweitig glücklicher wärst, den Schritt wagen solltest und sex mit deinem jetzigen Partner ausprobieren solltest um irgendwas in der Richtung zu beurteilen. Schon allein weil er sich immer um dich bemüht hat und den Versuch wert ist. Ihr seit euch doch vertraut und du sagtest dein waschzwang hat sich gebessert also würde ich das als erstes in Angriff nehmen. Du solltest dir auch nicht allzu dollen Druck was feucht werden betrifft machen und selbst wenn es nicht klappt gibt es ja immer noch andere Hilfsmittel wie du selbst schon gesagt hast. Viele haben Probleme was das angeht. Und was deine vergangene Beziehung zu Marcus angeht, kann ich nur sagen dass du warscheinlich einer wünsch Vorstellung hinterhertrauerst weil es beendet war, bevor es wirklich begonnen hat. Die kennenlern Phase ist sehr wichtig um zu beurteilen ob man zusammen passt und es tut mir sehr leid das zu sagen aber für ihn hat es dass anscheinend damals nicht. So wie ich dass sehe hast du einen sehr aufmerksamen Mann an deiner Seite, dem ich die Chance geben würde ihn auch körperlich an dich heran zu lassen.
Ich kann verstehen, dass mein Text anstrengend war und weiß, dass ich mich sehr oft wiederholt habe… das tut mir leid, ich wusste einfach nicht wie ich das alles ordnen soll und Vorallem für Außenstehende verständlich machen soll. Danke trotzdem dass du ihn ganz gelesen hast.
Ich gebe dir auf jeden Fall recht damit, dass ich es eigentlich mit meinem Partner probieren sollte, bevor überhaupt irgendwelche anderen Dinge überlegt werden etc.
Eigentlich habe ich allerdings keine Probleme feucht zu werden, weshalb das nicht allgemein daran liegt, sondern dass ich nicht feucht werden konnte, weil ich mich nicht entspannen konnte.
Aber ja, vielleicht sollte ich es für das erste mal einfach mit den Hilfsmitteln versuchen um irgendwann vielleicht entspannter zu werden.
Hallo,
so wie es herauslese scheinen deine Zwangsgedanken dein ganzes Leben zu bestimmt und damit mein ich nicht (nur) deinen Waschzwang. In deinen Text wimmelt es nur so von verschiedenen Zwangsgedanken. Das immer wieder an deinen Exfreund (wenn man es überhaupt so nennen kann) denken, ob es mit ihm schöner gewesen wäre = Zwangsgedanke,
deine Gedanken rund um das Thema Sex = Zwangsgedanke/Zwangsverhalten...
Du nimmst Medikamente, dass scheint in deinem Fall gut zu sein, ist aber nicht alles. Hauptsächlich musst du etwas dafür tun, die Zwänge in den Griff zu bekommen d.h. Selbstvertrauen/Selbstsicherheit stärken, gewisse Dinge zulassen ohne alles zu zerdenken (Kleinziele setzen bis Großziel umgesetzt werden kann), Unternehmung machen die dir Spaß machen (neue Hobbys, neue Kontakt), keine Vermeidungstechniken anwenden, Situation aushalten/Gedanken zu Ende denken (das Bedrohliche aus den Gedanken herausnehmen) usw.
Bleibe nicht stehen, Handel...erst so wird dein Leben genussvoller.
Zu deinem Freund. Ganz ehrlich? So einen wirst du nicht so schnell wieder finden. Seine Geduld ist mehr als herausragend.
Trotzdem bin ich mir unschlüssig, ob ihr zusammen bleiben solltet.
Ersteinmal solltest du für dich gesund werden zumindest so, dass dein Leben "einfacher", Qualitativ hochwertiger wird.
Zusätzlich muss ich leider sagen, dass ich mir unschlüssig bin, ob diese Beziehung ein Gewinn für deinen Freund ist, er nicht ständig im Schatten eurer Beziehung steht. Vielleicht sogar mehr verdient. Das soll jetzt kein Vorwurf an dich sein, schließlich kannst du aufgrund deiner Erkrankung nicht anders handeln aber du kannst gegen die Erkrankung wirksam werden. Meiner Meinung nach ist es besser, wenn ihr einander (erstmal) voneinander loslasst. Für dich, um dich vollkommen auf deine Genesung konzentrieren zu können und für ihn, dass er die Möglichkeit hat, auf ein anderes Leben. Es klingt sicherlich hart aber ein Gewinn scheint die Beziehung für euch Beide (momentan) nicht zu sein. Ist es Liebe oder doch nur Gewohnheit?
Vielleicht hat eure "Liebe" später noch eine Chance aber momentan wäre es für beide meiner Meinung nach gesünder, wenn ihr (erst einmal) getrennte Wege geht.
Alles Gute für Euch!
Ja, du hast recht. Grundsätzlich habe ich scheinbar schon seit vielen Jahren ein Problem mit „zwangsgedanken“.
Wie ich ja im Text berichtet habe, habe ich mir ja immer extrem viele Gedanken über alles gemacht und krankhaft viel gegrübelt… zumindest extrem seit der Pubertät.
Ich weiß was du meinst, wenn du dir unsicher bist, ob die Beziehung ein Gewinn für meinen Freund ist. Aber ich habe ihn ja auch schon einmal gefragt, ob er sich nicht auch nach etwas „vollständigem“ sehnt etc.
Vielleicht solltest Du etwas für ihn diesmal tun und ihm die Entscheidung abnehmen. Für ihn und deine Genesung.
Ich glaube, nichts von deinem Gefühlswirrwarr hat irgendetwas mit den von dir genannten Personen zu tun. Du scheinst allgemein Probleme mit Bindung, Vertrauen und Fallen lassen zu haben.
Kennst du die Ursachen dafür? Arbeitest du an diesen Themenfeldern?
Dir da etwas zu raten, wird den Horizont und die Expertise eines Forums wie diesem hier weit übersteigen.
Wenn du das Abenteuer "Intimität" angehen willst, warum fixierst du dich so auf Penetrationssex? Du wirst nicht feucht, na und? Was ist mit massieren, küssen, lecken, kuscheln, schmusen...so von 0 auf 100 aus einer Beziehung ohne Körperlichkeit zu einer mit Penetration (weil man das so macht) finde ich auch krass.
Den Gedanken, sich auswärts Erfahrungen zu holen, kann ich nachvollziehen... mit jemanden ohne Vorbelastungen quasi neu anzufangen, sich auf jemanden einzulassen, bei dem man nichts riskiert... das ist bestimmt leichter. Aber auch gemein deinem Freund gegenüber, es sei denn, du holst ihn mit ins Boot.
Und wie wäre es denn, wenn ihr mal out of the box denkt? Vielleicht ist ein gemeinsames Tantraseminar etwas? Da werden eurer beider Grenzen sicherlich gewahrt und ihr hättet dennoch Kontakt zum Thema Sex; vor allem aber zu respektvollen Berührungen?
Was ist mit Sexualtherapie? Wobei ich bei dir denke, du solltest alles tun, womit du den Kopf ausknipst, nicht etwas, wo du noch mehr grübelst und reflektierst.
Generell rate ich dir, mehr zu "machen", weniger zu denken. Ich halt's da mit Kurt Krömers Buchtitel: Man muss nicht alles glauben, was man denkt.
Hat dein Körper keine eigene "Intelligenz"? Kannst du spüren, ob du dich mit etwas wohlfühlst? Etwas körperlich ablehnst? Sinnlich essen? Wellness? All so ein Kram? Vielleicht hilft dir das, endlich mal aus deinem Kopf in deinen Körper zu kommen...
Ist ja furchtbar, wie viel du denkst. (Nicht böse gemeint, ich hab manchmal auch solche Phasen.)
Ich weiß nicht ob ich allgemein ein Bindungsproblem habe.. ein Problem mit vertrauen/fallen lassen aber möglicherweise schon, was ja auch damit zusammen passen könnte, dass ich sehr kritisch bin und einige Zeit brauche, um Menschen an mich und meine Gedanken ran zu lassen (auch bei Freundschaften etc.)
Die Ursachen kenne ich ehrlich gesagt nicht.
Ich hatte immer eine sehr enge Beziehung zu meiner Mutter.
Sie hat mir viel „vorweg“ genommen, mich vor vielen bewahrt, sodass ich in Sachen Selbständigkeit sehr hinterher war/bin. Vielleicht ist das eine Ursache?
Ich denke auch dass mein Selbstbewusstsein und mein Zwang alles zu zerdenken eine Ursache ist - wenn man daran denkt, dass ich mir ja bei verschiedenen Kontakten - gerade in der Pubertät - immer wieder Gedanken gemacht habe, wie gewisse Dinge bei Menschen ankommen könnten, ob ich so und so reagieren kann usw.
Dass das gemein meinem Freund gegenüber ist, finde ich ja eben auch, sodass ich ja auch erst alles probieren wollen würde, bevor ich überhaupt irgendwas entscheiden würde..
Kopf ausknipsen- ja, das wäre mal ganz schön. Grübeln und reflektieren… seit Jahren tue ich ja quasi nichts anderes und mache mir damit vieles kaputt.
Dabei würde ich viel lieber einfach mal „machen“… in vielen Hinsichten.
Ich bin aber leider in allen Bereichen dahingehend sehr zwanghaft- einfach machen ist bei mir nicht. Sei es jetzt in Beziehungen, oder wenn ich kochen will, oder wenn ich Sport machen wollen würde… immer Ängste irgendwas falsch zu machen, das Konsequenzen haben könnte, dass nicht alles perfekt sein könnte…
Das buch schaue ich mir mal an.
Zu deinem Satz:“Hat dein Körper keine eigene "Intelligenz"? Kannst du spüren, ob du dich mit etwas wohlfühlst? Etwas körperlich ablehnst? Sinnlich essen? Wellness? All so ein Kram? Vielleicht hilft dir das, endlich mal aus deinem Kopf in deinen Körper zu kommen...“
->Doch, das merke ich schon. Deswegen fand ich folgendes komisch:
Bei meinem ex Freund habe ich mich sexuell zwar auch nicht sehr geöffnet, aber seine Annäherungsversuche auch nicht vermieden, mehr aus Unsicherheit, Unerfahrenheit. Aber trotzdem fand ich es spannend usw. Feucht wurde ich nicht, aber nur weil ich es noch nicht kannte und unsicher war.
Bei meinem jetzigen Freund habe ich ihm nach seinem ersten Versuch sich anzunähern abends direkt geschrieben, dass mir das nach der kurzen Zeit zu schnell geht- das ist doch komisch!
Ich muss aber auch dazu sagen: hört sich vlt. komisch an, aber ich hatte (und habe immer noch) natürlich wenig Vergleiche in Sachen penissen. Der von meinem ex Freund war der erste den ich berührt habe und der fühlte sich für mich normal an.
Bei meinem jetzigen Partner war ich erstmal etwas, wie soll ich es nennen…. Schockiert? Überrascht?
Weil er im erregten Zustand deutlich gekrümmter/verbogener war. Wobei es ja eigentlich logisch ist, da jeder anders ist. Aber das hat mich anfangs erstmal abgeschreckt, komischerweise.
Sinnlich essen- ich liebe gutes Essen und mein Freund und ich sind sehr große Genießer, wir gehen sehr gerne gemeinsam essen. Auch etwas, das ich an ihm so sehr schätze. Er ist sehr wertschätzend, liebt das Leben, gutes Essen etc. So wie ich.
Wellness liebe ich auch, aber auch da kann ich nie meinen Kopf ausschalten. Habe ich auch schon mal zu meinem Freund gesagt, und der meinte dann, dass er das gar nicht kennt und es total oft schafft, seinen Kopf einfach komplett ausschalten kann.
Ich finde es auch furchtbar, wie viel ich denke. Ich nehme das überhaupt nicht böse auf ;)
Wenn alles von einer anderen Person, indem Fall Mutter, abgenommen bekommt und dadurch keine Selbstständigkeit/Selbstsicherheit entwickelt ist dies oft eine mögliche Ursache aber es spielen dabei noch andere Faktoren einen Rolle sprich Resilienz, Lebenskrisen, Charakter usw.
Vielleicht findest du dies in einer Therapie heraus, was deine Erkrankung verursacht hat aber wirklich helfen, ohne selbsttätig zu werden, wird es dir nicht.
Hi,
tust du deinem Partner gut? Du hast ja ein ordentliches Paket zu tragen und ich denke, deine psychische Verfassung ist auch für einen Partner eine Mordsbelastung. Mir kam in den Sinn, dass er co-erkrankt sein könnte, irgendwie emotional abhängig und aus eurer ungesunden Beziehung einfach nicht rauskommt. Ihr seid so jung gewesen als ihr zusammenkamt, euch fehlt Beziehungserfahrung, Lebenserfahrung, du bist nicht glücklich, sonst würdest du nicht deinem Ex-Schwarm hinterherschmachten und er ist es wahrscheinlich auch nicht.
Als Mutter zweier Söhne muss ich dir sagen, dass es mir das Herz zerreißen würde, wenn mein Kind in einer solchen Beziehung gefangen wäre.
Alles Gute!
vlg tina
Danke für deine Ansicht.
Ob ich meinem Partner Gut tue, ist eine gute Frage. Ich denke dass ich ihm definitiv besser tun könnte, aber glaube auch nicht, dass ich ihm ausschließlich schlecht tue, wenn man jetzt die ganz krasse Anfangszeit ausklammert, denn da tat ich ihm gar nicht gut, das weiß ich.
Zu dem Satz: „du bist nicht glücklich, sonst würdest du nicht deinem Ex-Schwarm hinterherschmachten“
->genau deshalb wende ich mich ja mit meinem Problem und wollte um Ratschläge fragen, auch wenn ich weiß, dass ich hier nicht ausschließlich alles beantwortet bekommen kann, denn meine Probleme sind ja tiefergehend und ich bräuchte auch nochmal professionelle Hilfe.
Denn dieses Gefühl was du in dem Satz beschreibst, kam zwar immer wieder auf, verschwand aber auch wieder.
Und deshalb finde ich es ja so komisch und bin so unentschlossen.