Hallo,
ich möchte mal um Eure Meinung bitten.
In unserer Partnerschaft ist s ca. jeden bis jeden 2. Tag Streit. Wir haben 3 Kinder und er arbeitet Vollzeit ich 25 Stunden die Woche. Grundsätzlich fühle ich mich im Moment kraftlos, wegen der Kinder und weil wir eine relativ anstrengende Zeit (berufsbedingter Umzüge) hinter uns haben. Wir wohnen auch relativ weit weg von den Großeltern und unsere älteste Tochter ist in der 1. Klasse. Wir haben keine Unterstützung.
Mein Mann unterstützt mich, aber ich muss ihm alles sagen was in die Kita / Schule mitzugeben ist. Natürlich werde ich auch mal ärgerlich und schreie auch rum, weil ich so geschafft bin in letzter Zeit noch mehr. Aber mein Mann hat eben lautere Stimme und macht auch öfter dann Sachen kaputt.
Er brüllt lautstark und schlägt sich selbst ins Gesicht und hat schon einige Türrahmen im Haus zerstört. Ich bin dann regelmäßig fix und fertig von den Ausbrüchen. Er bemüht sich auch, nicht mehr so auszurasten, so dass es nur noch so alle 2 Wochen vorkommt. Schuld bin ja ich, weil ich angefangen habe wegen eines Themas zu streiten.
Was macht man da, ich versuche gerade eine Paartherapie zu organisieren, falls wir die in unseren Alltag unterbekommen. Andererseits überlege ich auch wegen Trennung. Ich hatte ihn auch schon gebeten, mal ein paar Tage zu seinen Eltern zu fahren, damit wir mal Ruhe haben, aber er möchte nicht fern der Kinder (nicht mir) sein und würde sich da auch schämen.
Er redet auch mit niemanden darüber. Ich habe zumindest gegenüber einer Freundin von den Streits (ohne die Gewaltausbrüche) erzählt.
Hat das noch eine Chance - was tun
Hey!
"Hat es noch eine Chance?"
Du hast im Text viel darüber geschrieben, was er alles nicht will. Was will er denn?
Schön und gut, dass zu zur Paartherapie willst. Aber was soll das an seinem Aggressionsproblem ändern? Dafür braucht er einen eigenen Therapeuten.
Wenn du ihn noch liebst, würde ich eine Therapie als Bedingungen sehen, damit seine Gewalt nicht eskaliert. Falls er keine Therapie möchte, kann er sich schonmal ans Getrenntsein von euch gewöhnen.
Liebe Grüße
Schoko
Hallo!
Ich bin mir nicht sicher, ob eine Paartherapie in erster Instanz der richtige Ansatz ist für euch. Da herrscht viel Aggression und auch Gewalt in eurer Beziehung, auch wenn er die bislang nur gegen sich selbst oder Gegenstände richtet. Schlimm genug, dass die Kinder sich das mit anschauen oder anhören müssen...
Mein Rat bzw. sogar meine Bedingung wäre zunächst eine Therapie für ihn, die gezielt die Aggressionen in Angriff nimmt. Er muss lernen, mit seiner Aggression anders umzugehen.
Im Nachgang oder begleitend solltet ihr beide eine vernünftige Streitkultur erarbeiten. Man kann mit externer Hilfe Strategien lernen, wie man ohne Gebrüll und Zerstörungswut ein Streitgespräch führen kann.
Und was eure familiäre Situation betrifft - seht zu, dass ihr aus der Überforderung rauskommt, die sehe ich nämlich als die Wurzel allen Übels an. Sprecht mal miteinander und macht euch gemeinsam Gedanken, welche Hilfe ihr im Alltag braucht und wo die herzukriegen ist.
Liebe Grüße und alles Gute,
DieKati
Eine Paartherapie bringt in meinen Augen nicht viel, solange dein Partner nicht zuerst eine eigene Therapie macht. Er hat das Aggressionsproblem - nicht du.
Wenn er dazu nicht bereit ist, na ja, dann tuts mir vor allem für die Kinder leid, die mit einem gewalttätigen Vater aufwachsen müssen.
Ich würde in dem Fall, dass er sich nicht helfen lassen will ja ehrlich gesagt eine Trennung vorschlagen, aber das wird hier nicht so gern gelesen.
Man muss sich anscheinend von seinem Partner einiges gefallen lassen bis eine Trennung gerechtfertigt ist. Würde ich persönlich halt nicht.
Aber am Ende ist es deine Entscheidung.
Ich habe eine Freundin, deren Mann benimmt sich ihr gegenüber zwar nicht so aggressiv wie Deiner, aber auch unmöglich und abwertend. Nach außen hin wird das tolle Gesicht gewahrt. Sie ist heute 50, nimmt Blutdrucktabletten und ist mit den Nerven ziemlich runter. Soll das Dein Ziel sein?
Und als zweites: Ich erinnere mich gut, wie ich als Kind die Streitereien meiner Eltern wahrgenommen habe. Es war einfach nur schrecklich. Auch da flogen Tassen und andere Dinge durch die Gegend. Ich habe mir immer gewünscht, dass das endlich aufhört. Und selbst als Kind war es mir egal, ob die beiden sich trennen. Hauptsache, keine lautstarken Streits mehr.
Tue Deinen Kindern den Gefallen und gib ihnen die seelische Ruhe. Auch alleine bekommt man zwei Kinder groß. Aber so einen Menschen an meiner Seite könnte ich nicht dulden.
Stimmt, die eewigen Streits, die meine Mutter anzettelte mit meinem Vater, waren schrecklich. Mein Vater hat alles geschluckt 😢
Ich denke, dass er extremst überfordert ist und mit dieser Situation nicht umgehen kann, da er den Anspruch an sich hat, alles hinzubekommen. Solche Dinge wie Selbstverletzung als Reaktion auf Vorwürfe und den Stress daraus können sich auch einschleifen und müssen aktiv wieder verlernt werden. Hast Du ihm schonmal vorgeschlagen, dass er in Therapie geht, um zu lernen, damit zurechtzukommen? Das wäre vermutlich der Ansatzpunkt.
„Ich hatte ihn auch schon gebeten, mal ein paar Tage zu seinen Eltern zu fahren, damit wir mal Ruhe haben, aber er möchte nicht fern der Kinder ( nicht mir) sein und würde sich da auch schämen.“
Ich finde eine räumliche Trennung als erste Maßnahme, um Abstand und Ruhe in die Situation zu bringen, elementar.
Dann hat jeder mit Abstand in Ruhe Zeit, um die Dinge für sich zu überdenken und zu reflektieren und sich zu sortieren - denn SO kann es nicht weitergehen.
Was lebt ihr den Kindern vor? Möchtet ihr sie wirklich in so einer aggressiven Atmosphäre aus Streit und Selbstverletzung aufwachsen lassen?
Hier muss dringend was passieren, schämen ist FEHL am Platz, Handeln ist angesagt.
Zusätzlich zur Paartherapie wäre eine Verhaltenstherapie für ihn gut.
„ Was macht man da?“
Ich würde ihm sagen, dass eine räumliche Trennung für erstmal ca 4 Wochen ( oder länger, je nach Entwicklung der Situation) Grundvoraussetzung zur Fortführung der Beziehung ist ( weil es jeden bis jeden 2. Tag Streit gibt und er spätestens nach 2 Wochen ausrastet hat kürzer keinen Sinn, ihr solltet zur Ruhe kommen.).
Diese Zeit könnte man zum Nachdenken nutzen und zum Organisieren der Therapien, die ebenfalls Voraussetzung zum Weiterführen wären.
In jedem Fall würde ich die Notbremse ziehen- alleine schon für die 3 kleinen Kinder.
Wenn er nicht mitmachen wollen würde, würde ich mit den Kindern ausziehen und die Beziehung beenden.
Denn irgendwann muss der Selbstschutz für Dich und die Kinder ziehen, es hat ja keinen Sinn. Sehenden Auges solltest Du nicht weiter zusehen.
Ich wünsche Dir und den Kindern alles Gute 🍀,
Cersei
Hey liebes,
Die gleiche Situation hatte ich und mein Mann auch (vielleicht sogar schlimmer).
Wir sind dann zur paartherapie. Hab mein Mann da wirklich zwei Optionen gegeben entweder Therapie oder pack deine Sachen und geh. Er hat sich Gottseidank für die Therapie entschieden. Jetzt nach 2 Monaten Therapie könnte es nicht schöner sein. Wir verstehen uns wieder soooo gut.
Manchmal sind die Auslöser für solche Sachen einfach nur Kommunikation Probleme. Ein Arzt erklärt euch das besser. Aber probiert es. Und wenn es nichts bringt dann kannst du dich ja immernoch trennen. Wenn du ihn noch liebst dann Versuch es, verlieren wirst du nichts aber evtl gewinnen. Und auch eure Kinder :)
Wünsche euch viel Glück