Ich habe schon in einem anderen Forum beschrieben, dass ich mich von meinem Mann seit der Geburt unseres Kindes nicht mehr so wertgeschätzt fühle. Was mich sehr beschäftigt ist, dass ich mich auch so fühle, als hätte ich versagt oder zu wenig geleistet. Ich hatte einen ungeplanten Kaiserschnitt, da bei unserem Kind die Herztöne unter den wehen ausgesetzt hatten und die Nabelschnur um den Hals gewickelt war. Mein Mann äußerte später häufig Aussagen wie: "Du müsstest ja nichts machen und das Kind nicht raus drücken etc." Allerdings hatte ich keine leichte Schwangerschaft, ich litt Monate lang an starker Übelkeit und hatte am Ende eine Schwangerschaftsvergiftung. Auch empfand ich die Zeit nach dem Kaiserschnitt nicht als einfach. durch den Kaiserschnitt hatte ich später auch Stillprobleme und zu wenig Milch, musste abpumpen. Das empfand ich die erst Zeit als sehr anstrengend. Mein Mann gab mir auch hier das Gefühl ich würde mich nicht genug bemühen, zu wenig pumpen. Und es war für mich immer ein negativer Unterton dabei, wenn er sagte, wir müssten ja leider zufuettern. Schließlich habe ich drei Monate nach der Geburt die Diagnose Krebs bekommen und musste operiert werden. Eine chemo blieb mir zum Glück erspart. Nun konnte ich gar nicht mehr stillen. Ich wollte es mir sicher nicht einfach machen, im Gegenteil. Ich habe alles versucht.
In den Augen des Partners versagt
Hast du mit deinem Partner schon mal darüber gesprochen wie du dich fühlst?
Das wäre in meinen Augen das erste was man machen sollte.
LG
Ja, ich habe ihm das schon sehr oft gesagt. Er äußert sich dazu nicht wirklich. Er sagt nur "wenn du meinst" oder dass ich quasi jammere. Es kommt bei ihm nicht wirklich an.
Vielleicht ist er von eurer Situation auch überlastet und das ist seine Art, damit umzugehen.
Nicht die richtige Art. Aber hast du ihm auch schon Mal zugehört oder macht ihr euch da beide nur Vorwürfe?
Ich glaube dein Partner ist einfach empathielos und hat wenig Respekt vor dir.
Schade.
Das ganze brodelt und gärt und entweder verzeihst du ihm oder du explodierst irgendwann.
Hoffe er hat sich mit deiner Krebsdiagnose geändert.
Tja geändert, ich weiß nicht. Nach meiner OP war auch dieses Kapitel für ihn gefühlt abgehandelt. Wenn ich darüber noch sprechen wollte, kamen nur Aussagen wie "lass es doch jetzt mal gut sein", "mach dir nicht immer Sorgen", "es bringt nichts zu philosophieren, nur was die Ärzte sagen ist wichtig" usw. Und nach drei Wochen musste er wieder arbeiten und hat erwartet, dass ich, da ich ja Elternzeit habe, alles wie gehabt mache.
Und was bitte hat dein Mann zur Geburt und beim Stillen beigetragen?
Mein Mann wäre auch verdammt stolz, wenn ich einen Kaiserschnitt gehabt hätte, schließlich sind es unsere Kinder und Hauptsache ist, sie sind da.
Lass dich nicht so despektierlich von deinem Mann behandeln. Das Verhalten ist unter aller Kanone.
Ganz ehrlich, was hat er erwartet!?
Du musstest das Kind nicht rauspressen, hast aber einmal dein Bauch auf und wieder zu bekommen.
Schmerzen hat man bei der Geburt immer, entweder während dessen oder danach bei einem Kaiserschnitt.
Eine Schwangerschaft ist nicht einfach. Du gibst deinen Körper 9 Monate her mit all den körperlichen Beschwerden und Risiken. Du erträgst den Schmerz und bringst das Baby zur Welt. Keine Ahnung was dein Mann währenddessen gemacht hat.
Ich glaube, ich wäre bei dem Maß an fehlender Wertschätzung und Gesehenwerdens sehr wütend geworden.
Er ist der Ansicht dass ich jammere und wenn er könnte, dann hätte er beides gerne übernommen, Geburt und stillen. Außerdem musste er Fläschchen geben, was ja nicht gewesen wäre, wenn ich voll gestillt hätte. Damit hat er sich jedenfalls dann gebrüstet, dass er ja quasi auch am stillen beteiligt ist. Ich habe nach meinem Kaiserschnitt auch sehr darunter gelitten, dass ich das Baby nicht direkt versorgen könnte, z.b. nachts. Das hat er gemacht und ich fühlte mich als hätte man mir das Kind weg genommen. Während meiner Schwangerschaft war mein Mann viel sensibler und liebevoller. Es ist als ob seine Liebe nur noch für das Baby reicht. Wie schon im anderen Forum geschrieben, keine liebe Geste zum Geburtstag oder Hochzeitstag, nichts. Aber er kümmert sich sehr viel und gut um unser Kind.
„Er ist der Ansicht dass ich jammere und wenn er könnte, dann hätte er beides gerne übernommen, Geburt und stillen.“
Das konnte er leider nun mal nicht. Und nur deinetwegen hat er sein geliebtes Kind. Dafür schuldet er dir Dank.
Dass er sagt, du würdest jammern, bedeutet einfach, dass er deine Gefühle nicht ernst nimmt. Du fühlst dich von ihm nicht gewertschätzt, das was du im Rahmen der Schwangerschaft und als Mutter. Er kann es abwerten, wegbürsten, kleinreden, nichtsdestotrotz sind das deine Gefühle, die da sind und die wahr sind.
Ich empfand die Schwangerschaft als eine schwierige Zeit. Weil für mich die Schwangerschaft mit einer Hilflosigkeit verbunden ist, da mein Körper nicht mehr in meiner Kontrolle war. Ich hatte auch Angst vor der Geburt, vor den Schmerzen, vor dem Kontrollverlust, davor vielleicht zu sterben. Und nach der Geburt ist man schwach, mitgenommen, sowohl körperlich als auch psychisch. Er tut mir leid, dass dein Mann versagt dich in dieser schwierigen Lage zu unterstützen, dich zu lieben und Wertschätzung zu bringen, in der nur bist um euer gemeinsames Kind zur Welt zu bringen.
Ganz ehrlich, ich würde so einen Holzkopf nicht bei mir haben wollen.
Was sind das für unterirdische und teils ekelhaft Sprüche?
Ich würde so etwas auch mehrmals ansprechen, aber wenn es einfach nicht hilft?!
Würde ihm eine Paartherapie vorschlagen.
Wenn er nicht will und einfach so weiter macht, dann würde ich mich persönlich tatsächlich trennen.
Als ob nicht alles "schwer" genug war, soll ich mich auch noch nonstop unter Druck setzen lassen und mir echt blöde Sprüche anhören?
Man kann das Mamasein ja gar nicht genießen etc pp.
Ne danke.
Ich glaube genau darum geht es. Um das Mama sein genießen. Es stört ihn dass ich Elternzeit habe und er arbeiten muss. Nebenbei kocht er und kümmert sich ums Einkaufen und was sonst im Haus anfaellt. Durch meinen Kaiserschnitt und die.Erkrankung musste er nun auch mehr ran als gewöhnlich. Nun erwartet er von mir, dass ich ja ruhig mal etwas mehr leisten kann.und um ihn kümmern.
Mag sein, dass dein Partner einfach ein sehr abgeklärter, kühler Kopf ist. Ist mein Mann auch. Totaler Kopfmensch, er erbrachtet sämtliche Lebenslagen nüchtern und wird selten emotional. Ich hingegen bin sehr emotional, höre eher auf mein Bauchgefühl und seit die Kinder da sind, bin ich noch emotionaler als ohnehin schon.
Das ist dann auch hier großes Konfliktpotenzial, ja. Aber das ist bei uns dann einfach oft ein Kommunikationsproblem, denn mein Mann kommt in meinen Augen oft kalt rüber und ihm bin ich oft zu sehr in meinen Gefühlen gefangen und steigere mich hinein. Wenn wir dann drüber reden kommt oft raus, dass wir im Grunde dasselbe denken/wollen aber bloß unterschiedlich an die Sache rangehen und irgendwann kommen wir dann auch zu einem Kompromiss.
Das sehe ich aber bei deinem Mann nicht. Er nimmt dich nicht ernst, ist Gesprächen gegenüber nicht offen, bügelt Dich ab mit „Jammer nicht so viel“ u.ä. Das geht gar nicht, das ist einfach bloß respektlos.
Du kannst nicht stillen und hattest einen KS. Das alles nagt sowieso an einem. Und wer sagt, dass man es sich mit einem KS ha einfach Nacht, hat absolut keine Ahnung. Kind 1 kam spontan, Kind 2 per KS und bei Kind 2 hatte ich viel länger mit Schmerzen zu kämpfen und jetzt 6 Monate danach ist mein Bauch immer noch nicht derselbe wenn ich die Narbe berühre. Das ist eine große Bauch-OP und echt nicht ohne. Dazu deine Krebs Diagnose…du hattest wirklich genug zu kämpfen und statt dich zu ermutigen und dich zu unterstützen macht dein Mann dich passiv-aggressiv fertig.
Vielleicht würde eine Paartherapie euch gut tun, um einfach mal in neutralem Rahmen jeweils Stellung zu beziehen, offen über eure Gefühle und Erwartungen zu sprechen und zu sehen, wo es hakt. Möglicherweise hat dein Mann nur seine eigene Art, um mit all den Veränderungen (Geburt eures Kindes, deine Krebserkrankung,etc.) umzugehen, vielleicht habt ihr bloß ein Kommunikationsproblem oder aber ihr habt tiefergehende Probleme…aber dann wüsstet ihr, woran ihr seid und könnt daraufhin entscheiden, wie es weitergehen soll. Wenn er allerdings dafür nicht offen ist, wäre das alles, was ich noch wissen müsste um für mich Konsequenzen zu ziehen denn der respektlose Umgang in Kombination mit absolutem Desinteresse an einer gemeinsamen Lösung geht gar nicht.