Frage an boomer: zuerst heiraten DANN zusammenziehen?

Wie habt ihr das damals empfunden?
Man hat ja in der Generation meiner Eltern vor der Hochzeit nicht zusammen gewohnt.

Meine Mama erzählt mir immer, dass es bei allen im Freundeskreis so war:

Man dated sich, irgendwann beschließt man zu heiraten (oder der Mann macht halt einen Antrag) dann hat man angefangen Haus zu bauen und als das Haus fertig war, hochzeit.

Heute könnte man sich das ja nicht mehr vorstellen und wenn ich mal ein Kind hab, würde ich ihm auch stark davon abraten. Man würde ja sozusagen die Katze im Sack kaufen.

Wie war das für euch? Hatte es seine Vorteile, oder sagt ihr rückblickend dass die damalige Einstellungen total naiv und realitätsfern war?

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>>>Hatte es seine Vorteile, oder sagt ihr rückblickend dass die damalige Einstellungen total naiv und realitätsfern war?<<<

Das hatte überhaupt nichts mit der Einstellung zu tun.
Früher bekam man keine Wohnung, wenn man nicht verheiratet war.

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So ist es, meine Schwiegereltern mussten heiraten um eine Wohnung zu bekommen und der SV war dann erstmal Vormund der SM.
Damals war es so.
Heute für mich undenkbar, denn es ist ja essentiell, dass man den Alltag gut miteinander leben kann. Immerhin macht das die meiste Zeit zusammen aus.

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So ist es. Meine Eltern bekamen erst eine Wohnung, als sie den Trauschein vorlegten.

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Solche Einstellungen gibt es ja immer noch, leider.
Siehe Türkei zB.
Da ist es ja absolut tabu, vor der Heirat zusammen zu leben.
Und ja, es ist dann tatsächlich so wie du sagst mit der Katze.
Mein eigener Schwager war nur 2 Monate verheiratet ehe er sich scheiden ließ, weil es von vorn und hinten mit den beiden wohl doch nicht passte.
Ich heiße solche Sitten nicht gut.
Man lernt sich doch erst wirklich so richtig kennen, wenn man eben zusammen lebt.

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Ich bin kein Boomer, aber bei meinen Eltern war das schon nicht mehr so 😅

Meine Mutter und mein Vater waren 4 oder 5 Jahre zusammen, haben auch zusammen gelebt, bevor sie geheiratet haben.

Evtl war’s bei meinen Großeltern mütterlicherseits so, väterlicherseits auf keinen Fall 🙊

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Ich bin fast ein Boomer, Jg 71, meine Mutter ein Vorboomer. Ich hatte mein erstes Kind vor der Eheschließung, meine Mutter ebenso. Zusammen gewohnt haben wir beide schon vor der Hochzeit. Also das gab's da auch schon und wir sind nicht asozial😂.
Ich würde das Zusammenleben vor Ehe und Kind definitiv empfehlen.
Viele Grüße

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Ach ja, Gründe damals waren wohl oft auch, dass die Frauen keine Ausbildung hatten und die Rollenverteilung anders war. Das war bei uns in der Familie schon damals anders. Mein Vater hat z.B. immer gekocht und meine Mutter konnte auch das Auto reparieren.
Meine Firmpatin hat 1949 auch virehelich das erste Kind bekommen. Auf dem Land in Bayern - da gab es schon Geredet, aber sie war Ärztin und hat sich nicht darum geschert.

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Und zusammen gewohnt haben die beiden erst als das Kind ca. 2 Jahre alt war. Geheiratet haben sie vor 10 Jahren als der Mann schwer krank wurde.

Sorry, so früh am Morgen kann ich noch nicht zusammenhängend denken...😂

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Für mich hatte es rückblickend den Vorteil, in der Stadt statt auf dem Dorf aufzuwachsen - meine (Prä-Boomer-)Eltern mussten mangels Wohnraum ins Haus der Eltern meines Vaters ziehen und auf Geheiß meiner Oma väterlicherseits vorher "natürlich" heiraten, denn Gott bewahre, dass man in diesem erzkatholischen Kaff wegen Kupplerei ins Gerede gekommen wäre...
Nach drei Jahren, ein paar Monate nach der Geburt meiner Schwester, hat meine Mutter meinem Vater die Pistole auf die Brust gesetzt, weil sich seine Mutter wohl ähnlich wie in all den Urbia - Horrorstories benommen hat^^ darauf sind die Beiden zurück in ihre Heimatstadt gezogen.
Gut möglich also, dass es am Zusammenleben unbekannterweise gescheitert wäre - allerdings an Jenem mit der Schwiegermutter meiner Mutter^^ ein Grund mehr, weshalb ich ob der Blindflug - "wir ziehen in/bauen neben dem Haus meiner Schwiegereltern" - Threads hier meist nur den Kopf schüttle.

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Direkt nach dem 2. Weltkrieg bis zur Wirtschaftswunderzeit gabs halt kaum Wohnraum und wenn dann entweder alleinstehend oder mit Familie (also Mama, Papa, Kind). Meine Großeltern haben 1956 geheiratet und haben dann noch 2 Jahre bei den Eltern meiner Oma gewohnt. 1958 hatten sie dann das Glück in eine Betriebswohnung zu ziehen, kurz darauf kam mein Papa zur Welt. Der hatte wiederum eine Wohnung von der Bundeswehr, da er sich nach seiner Ausbildung dazu entschloss das Land zu verteidigen. In der Bundeswehr lernte er meine Mama kennen, sie heirateten 2 Jahre nachdem sie bereits zusammenlebten. Ich lernte meinen Mann in der Schule kennen, teilten uns mit 17 sein Kinderzimmer bis zu meiner Schwangerschaft und heirateten, ausgezogen sind wir erst nach dem Studium so mit 25. So ist das halt gewesen.

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Naja, diejenigen die in der Nackriegszeit bis zum Wirtschaftswunder geheiratet haben sind ja aber keine Boomer sondern Stille Generation. Außer wir reden von Kindergartenhochzeiten ;).

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Auf die Ehe meiner Eltern hätte man getrost verzichten können. Vielleicht war anfangs Liebe im Spiel, aber sicher bin ich mir nicht. Umso älter ich wurde umso klarer wurde mir, dass die Ehe meiner Eltern anders war als andere. Als Kind denkt man das ist normal.
Meine Mutter die Hausfrau und finanziell abhängig. Mein Vater der Ernährer der keinen Finger im Haushalt gerührt hat.
Beide sind eigentlich viel zu jung verstorben. Meine Mutter wurde schwer krank. Mein Vater starb geschuldet seiner Zuneigung zum Alkohol und Zigaretten.
Verheiratet waren sie über 30 Jahre.
Aus meiner Sicht eine vergeudetete Lebenszeit.
Für mich oder für meine Kinder könnte ich mir das im Leben nicht vorstellen.
Meine Eltern waren für mich ein Beispiel wie man es nicht macht. Das war aber schon das einzig Positive daraus. Ach ja und ich habe keinen Knacks davon getragen.

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Großer Fehler 1. Ehe 1973: nicht zusammengelebt vor Ehe.
Beim zweiten Mann 1980 besser gemacht und zwei Jahre unverheiratet zusammengelebt = perfekt.
Anfang der 80er haben schon viele Paare erstmal zusammengelebt vor der Heirat.....also immerhin vor 40 Jahren.
LG Moni

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Oh man, ich musste echt erstmal schauen, was jetzt Boomer sein sollen....denke da immer an eine Serie aus meiner Kindheit....Boomer war da so ein zotteliger Hund#rofl.

Nein, sie (meine Eltern) haben vor der Hochzeit nicht zusammengelebt, haben sich aber trotzdem ausgiebig beschnuppert....auch im Bett. Offiziell durften sie nicht als Verlobte gemeinsam übernachten....inoffiziell haben sie es natürlich gemacht. Auf die "Boomer" trifft das schon alles zu einem großen Teil nicht mehr zu, das war noch die Generation davor...trotzdem, auch die haben es ziemlich krachen lassen....man muß nur mal nachrechnen wann das erste Kind kam und wann die Hochzeit war.
Zumindest war das in meiner Familie so. Hier wurde durchweg erst das Kind gemacht, dann schnell geheiratet und dann das Haus gebaut. Scheidungen gab es kaum, war ja auch nicht so einfach. Aber wehe Frauen aus meiner Familie wurden nicht gut behandelt...das hatte dann schon Clanmentalität....der Typ konnte sich warm anziehen und so bin auch ich großgeworden...umgeben von wahnsinnig starken (und trotz schwieriger/anderer Zeiten) sehr selbstbestimmten Frauen.

Per Definition sind die Boomer ja Menschen, die in den 50er und 60er Jahren erst geboren wurden, ihre Kinder kamen also frühestens in den 70ern oder 80ern. Die in den 60er Jahren geboren wurden, da hat bei den eigenen Kindern schon kein Hahn mehr danach gekräht, ob sie verheiratet waren oder nicht. Außer in den wirklich konservativen Familien, aber sonst öffneten sich Ende der 70er sämtliche Türen für ein Zusammenleben ohne Trauschein. Die aus den 50ern mussten noch extrem gegen den alten Muff ankämpfen.

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Ich musste auch erst gucken, was Boomer sind .....Sch**** Modebegriffe 🙄 bei mir ist das auch ein süßer Hund.
Aber Du bringst mich auf was 🤣🤣Meine Schwester war ein "Zweimonatskind" 😂😂, also haben sich meine Eltern vor der Heirat wohl auch schon ausgiebig beschnuppert #rofl
Meine Mutter, JG 1927, war sogar schon ein Jahr auf der Welt, als meine Großeltern heirateten....angeblich bekamen sie keine Wohnung 😎 somit habe ich mit meinem unehelichen Kind 1972 ja nur eine Familientradition fortgesetzt. #freu Weiß garnicht, warum die alle sich so aufregten. ☺
LG

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Genauso war es bei meinen Eltern auch😂 meine Mama hat mir erzählt, sie habe damals meiner Oma gesagt sie gehen mit Freunden zum tanzen also Disco oder Ball oder sowas… hat sich auch dafür hergerichtet, sprich geschminkt etc..

Aber war alles nur Show, sie ist dann zu meinem Papa und die haben die Nacht, wie du es schon sagst, „im bett“ verbracht 😂😂😂 offiziell übernachten war ihnen nämlich nicht erlaubt.

Wenn sie im zimmer waren dann Türe nur angelehnt nie komplett zu.