Schwieriges Kind und Beziehung

Hallo liebe Forengemeinde,

ich schreibe heute über ein Thema welches mich sehr belastet. Ich bin seit gut einem halben Jahr in einer sehr schönen Beziehung. Habe eine Tochter im Teeniealter mit einer psychischen Störung. Dies ist eine ziemliche Belastung, im Alltag und allgemein sehr anstrengend teilweise. Hilfen habe ich soweit. Allerdings sind diese auch insofern ausgeschöpft, die Empfehlung hieß damals in der Klinik sie in ein Heim zu geben. Das kam aber erstmal nicht in Frage für mich. Mein Ziel ist, sie noch ein Stück weit zu begleiten, wie lange das sein wird, weiss ich nicht genau, bis Ende der Schulzeit, wenn sie 16-17 Jahre alt sein wird. Das nebenbei. Nun ist es so das ich Ängste habe, mein Partner könnte mich deswegen irgendwann verlassen. Bisher meistert er die Aufgabe mit uns ganz gut, er arbeitet an der Situation, an sich, um noch besser damit klar zu kommen. er liebt sie auch sehr wie er sagt und mich auch. Trotzdem habe ich einfach unterschwellig Angst, es würde ihm irgendwann zuviel, er selbst hat keine Kinder. Er meinte mal zu mir, dass mein Kind niemals der Grund sein wird für eine Trennung. Nun befinden wir uns ja aber noch in der Honeymoon Phase, klar kann keiner in die Glaskugel schauen was sein wird. Er möchte eine Zukunft mit uns, sagt er auch ganz deutlich. Wahrscheinlich ist es ein Problem meines Selbstwerts? Ich denke mir nämlich ganz oft..wieso tut er sich das mit uns an, er ist zudem noch jünger, er könnte doch ein ruhiges Leben mit einer Kinderlosen, jüngeren Frau führen. Man muss dazu sagen, er hatte in seinen vergangenen Beziehungen auch ganz viel Pech und Leid erlebt, mit mir ist er sehr glücklich, er spricht sogar vom heiraten. Sind meine Gedanken berechtigt? Auf der anderen Seite sage ich mir, wenn er deswegen geht, dann war es einfach nicht der passende Mann.

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Hi, also ich bin selbst Mama und das hört sich für mich so an als würdest du nicht nur dich selbst sondern die ganze Familienkonstellation samt deiner Tochter in deinen Gedanken schlecht machen. Kinder haben immer Prio, da bist du sicher mit mir einer Meinung. Bin auch alleinerziehend und habe mich auch gefragt wie das wohl wird einen neuen Partner kennenzulernen. Seit ich gemerkt habe wie stark ich eigentlich bin denke ich mir, wie froh jemand sein kann mich zu haben. Ja hört sich komisch an aber Selbstliebe ist ziemlich wichtig. Wenn dein Selbstwertgefühl so sehr leidet und auch die Situation deiner Tochter dich im Alltag belastet dann vielleicht Termin beim Therapeuten machen, um Dampf abzulassen. Das kann sehr hilfreich sein. Lg

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Hallo,

dein Freund zeigt dir im Hier und Jetzt, dass ihr beide für ihn liebenswert seid. Mehr kann er doch nicht tun. Warum kannst du das nicht annehmen?
Wenn er es in ein paar Monaten oder Jahren anders sieht, dann muss man zusammen darüber reden. Aber das kann man doch erst dann klären, wenn es soweit ist.
Fakt ist, er gibt dir keinen Grund dazu, der Beziehung zu misstrauen. Wenn du dich fragst, warum er sich euch antut, dann frag ihn, wenn du die Antwort noch nicht kennst. Interpretieren bringt dich nicht weiter.
Das Thema Heirat finde ich aber nach 6 Monaten viel zu früh. Ihr solltet eure Beziehung erst auf fest Füße und Alltag stellen.

Alles Gute euch.
Micha

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Wir Menschen sind in der Lage für jemanden, den wir lieben, die schwierigsten Zeiten durchzustehen.

Ganz ehrlich, wir wünschen uns doch kein perfekter Mensch, kein sorgloses Leben, sondern einen Menschen, der für uns wert ist, dass wir die Schwierigkeiten stellen wollen und Herausforderungen meistern wollen.

Ich habe mich zum Beispiel nie in die Männer verliebt, mit denen es am Leichtesten war, sondern mit dem ich Gutes sowie Schweres teilen wollte.

Deine Tochter ist ein Teil von dir und ein Teil deines Lebens. Wenn jemand dich liebt vom Herzen, wird er euch nicht deshalb verlassen.