Mann will Firma gründen - egal wie ich darüber denke

Hallo ihr Lieben,

mein Mann sagte mir heute (in 10min) er habe ein Angebot bekommen mit einem Ex-Arbeitskollegen eine Firma zu gründen.

Darlehen notwendig, zusätzlich 300.000 € in 5 Jahren abzahlen für große Maschine, Halle mieten, seinen Bruder (Dachdecker) einstellen - der Materie fremd …
Was ist, wenn die Maschine kaputt wird? Was wenn kein Material kommt in der heutigen Zeit? Wenn er krank wird, er ist nicht mehr der Jüngste?

Er hat einen guten Vollzeitjob, ist 46 Jahre, hat eine gut laufende Firma nebenbei - es bleibt jetzt schon wenig Zeit für uns. Unser Haus wird abbezahlt, 3 Kinder da …

Den Vollzeitjob will er aufgeben.

Ich sehe so ein großes Risiko!
Uns gehts so gut!
Warum … ich sitze hier weinend …

Er sagt, ich wollte das schon immer. Und mache es auch, egal was du sagst. Du bist eh dagegen.

Telefoniert, managt, ich bin sprachlos und unheimlich verletzt.

Für mich ist das irgendwie das Ende unserer Ehe!
Wenn alles schief geht, wir verlieren alles.
Ich hab so eine Angst!

Und ich fühle mich so rücksichtslos behandelt.

Was sagt ihr dazu?

Liebe Grüße Bina#schmoll#zitter#heul

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Unter den Umständen würde ich gehen, ja.

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Wenn er das ernsthaft so durchzieht, wäre ich ebenfalls weg.

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Kurze Frage damit ich das verstehe: wer bezahlt im Falle der Trennung dann das Haus und kümmert sich um die Kinder?

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Du Liebe! Ich kann dich verstehen.
Natürlich darf jeder Menschen seinen eigenen Träumen nachjagen und sich erfüllen. Aber nicht auf biegen & brechen und solche Dinge müssen vorher genau besprochen werden. Zumindest müssen Sicherheiten für euch als Familie da sein.
Er kann ja die Firma gründen, schau schon mal nach ein paar Folgen „Good bye Germany“… hier sind auch immer viele Menschen die sich total überschätzen und nach 3 Monaten ihr Geschäft aufgeben müssen. Das sollte er sich mal geben.
Er ist da grad furchtbar egoistisch, auf EURE Kosten! Das darf nicht sein.
Hier muss nochmal genau gesprochen werden, wie er den jetzigen (sicheren) Lebensstandard halten will, vor allem mit 3 Kindern.

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Puuuh. Mein erster Gedanke war, ob ihr Gütertrennung vereinbart habt? Könnte die dir helfen?

Ansonsten kann ich deine Ängste verstehen- der sichere Job soll gekündigt werden und dafür steigt er in einer unsicheren Zeit in einen Betrieb ein, von dessen Materie er keine Ahnung hat.

Mein Mann und ich waren nach der Ehe beim Notar und haben uns auch zum Thema Ehevertrag, Testament und Finanzen beraten lassen.

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Keine schöne Situation. Ich kann Dich verstehen.
Da hängt sehr viel Geld dran und Sicherheiten für seine Familie.
Sowas gehört in Ruhe besprochen!

Wenn die Selbständigkeit scheitert, was dann??

Du solltest das mit ihm klären. Solche Schritte macht man nicht mal eben im Alleingang.

Wenn er auf stur stellt und sein Ding durchzieht würde ich mich trennen und noch schnellstens das Finanzielle regeln.
Spätestens dann dürften ihm die Schuppen von den Augen fallen.

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Bekommt er unter diesen Umständen überhaupt ein Darlehen oder muss er am Ende euer Privatvermögen/Haus dafür beleihen? Da würde ich auf alle Fälle einen Riegel vorschieben und mich ggf anwaltlich beraten lassen
Das wären ja 60k Tilgung im Jahr (+ wahrscheinlich Zinsen)
Das muss schon eine Goldgrube sein, dass die Rechnung aufgeht

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Bist du finanziell unabhängig?

Würde nur zustimmen, wenn ihr euch vorher gemeinsam fachmännisch beraten lasst (Anwalt, Notar).

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Ich kann da deinen Mann schon auch verstehen. So eine Gelegenheit bekommt man ja nicht so oft und nur weil man Branchenfremd ist, muss das ganze ja nicht scheitern.
Natürlich ist das erst einmal ein finanzielles Risiko, aber leider muss man manchmal so ein Risiko eingehen, wenn man weiterkommen möchte.
Das ganze sollte natürlich gut geplant sein und nicht zwischen Tür und Angel beschlossen werden.

Es kommt natürlich auch drauf an, was gemacht werden soll. Wenn ein Computerspiele Laden eröffnet werden soll, wäre ich auch dagegen.

Vielleicht sehe ich das ganze aber auch lockerer, weil wir beide in der Lage wären unsere monatlichen Kosten zu tragen und somit das Risiko privat erst einmal nicht so groß wäre. Deswegen würde für mich wegen einer Selbstständigkeit auch keine Scheidung in Frage kommen..das finde ich aber sowieso etwas seltsam, wenn man sich deswegen scheiden lässt.

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>>>So eine Gelegenheit bekommt man ja nicht so oft<<<

Wo siehst du da genau eine "Gelegenheit"?

Neben den Kosten wie Halle mieten, den eingestellten Bruder bezahlen etc. mal eben in fünf Jahren 300.000 Euro zurückzahlen (kommen sicher noch Zinsen obendrauf), hört sich eher gewagt an. Und das noch als Fachfremder.
Was muss er dann ab Tag 1 einnehmen, damit auch was fürs Privatleben übrig ist?

Ich kenne ja die finanziellen Verhältnisse der TE nicht, aber ich könnte mir vorstellen, dass die Bank ihn auf den Boden der Tatsachen zurückholt.

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Er verdient anscheinend sehr gut, ist noch selbstständig nebenbei, was anscheinend auch läuft, also warum genau sollte die Bank da Theater machen? Weil die Frau es nicht will?
Wenn die Idee ansich gut ist, ist eine Rückzahlung von 300.000€ in den Jahren kein großes Problem.
Mein Mann ist auch vor Jahren in einen Job gegangen, wo er Branchenfremd war..heute leitet er zwei Firmen in genau diesem Bereich 🤷🏽‍♀️

Ich sehr da also jede Menge Gelegenheiten und wenn es gut durchdacht ist, würde ich meinen Mann unterstützen und Ihm das nicht ausreden, nur weil ich dann am Anfang evtl auf etwas „Luxus“ verzichten müsste.

Aber klar, man kann sich natürlich scheiden lassen, aber wenn es dann gut laufen sollte, will man doch wieder ein Stück vom Kuchen abhaben..darauf muss man dann eben auch verzichten!

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Fragt sich was es für eine Firma werden soll-- so wie es klingt, klingt es nach Baugewerbe im weiteren Sinne--

wäre für mich ein absolutes No go---- gerade jetzt wo weder Material noch Bauherren Schlange stehen...

und als neue Firma hat man es doppelt schwer--- würde er sich in eine bestehende einkaufen/ übernehmen wäre es evtl. leichter, weil Kundenstamm etc.


Ich würde mich auch anwaltlich beraten lassen, gerade weil die Summe nicht wenig ist und da ja eure ganze Familie dran hängt...

Und ich würde sicher NICHTS unerschreiben ohne vorher alles vom Anwalt prüfen zu lassen.

Wenn Euch beiden das Haus gehört ( Grundbuch) kann er es soweit ich weiß nicht belasten ohne deine Zustimmung....und er muss ja der Bank eine Sicherheit geben bei so hohen Summen, die machen das nicht mal so eben.

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gerade jetzt wo weder Material noch Bauherren Schlange stehen...

Echt? Also Kunden gibt es so weit das Auge reicht.

Mein Mann ist selbstständig und könnte das erste Halbjahr 23 voll machen ohne Probleme.

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Ja echt-- hier werden aktuell Bauplätze zurückgegeben, weil es die Bauherren sich nicht mehr leisten können

Dafür suchen nun alle was gebraucht zu kaufen, weil billiger....

Material-- wenn schon Schulen monatelang auf Material warten müssen um überhaupt irgendwelche Sachen in Angriff nehmen zu können....


ist evtl. regional unterschiedlich, aber hier ist es so

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Habt Ihr Euch denn mal ganz sachlich über die Firmengründung unterhalten? Kennst Du den Businessplan, habt Ihr Szenarien durchgesprochen, weisst Du mit Gesellschaftsform der Betrieb ins Rennen gehen soll (es gibt durchaus welche, bei denen das Risiko der persönlichen Pleite gering ist)?

Du schreibst, Dein Mann hat eine gut laufende Firma nebenbei. Baut die neue Firma darauf auf oder begibt sich Dein Mann in komplettes fachliches Neuland?

Natürlich ist das finanzielle Risiko um einiges höher als in einer Festanstellung, aber nicht jede Firmengründung geht grandios schief. Mein Mann hat mal nebenbei mit einem Freund an einem Projekt gearbeitet. Der Freund wollte das dann auf grosse Füsse stellen und bot meinem Mann an, miteinzusteigen. Mein Mann lehnte ab, weil ihm das Risiko zu gross war. Nach 10 Jahren verkaufte der Freund die Firma für einen 8stelligen Betrag und mein Mann beisst sich heute noch in den Hintern ;).

Ja, das Ganze durchzuziehen ohne mit Dir darüber zu sprechen, ist rücksichtslos. Aber es ist ebenso rücksichtslos das Ganze zu verurteilen, nur weil alles so bleiben soll wie es ist. Sprecht über die Risiken, überlegt ob und wie Ihr sie abfangen könnt, sprecht darüber was die Firmengründung für jeden von Euch bedeutet.

Grüsse
BiDi

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Genau. Das fehlt nämlich total. Hier basiert alles auf einem 10min Gespräch, was offensichtlich nicht gut gelaufen ist.

Der Mann kriegt da ziemlich direkt auf seinen Lebenstraum ein Nein vor den Latz und reagiert eben genau so absolut zurück.

Der nächste Schritt ist dann schon der Post im Trennungsforum (warum nicht Partnerschaft oder Finanzen?).

Wie kann man eine gemeinsame Entscheidung verlangen, wenn man überhaupt keine gemeinsame Entscheidungsgrundlage erarbeiten will, sondern da direkt ein Riegel vorgeschoben wird?


Das Urbiaforum überschlägt sich natürlich wieder in Trennungsempfehlungen und tollen Businesstipps (Hint: ist es schlau, Tipps aus einem Forum anzunehmen bei dem 90% der Themen der Kategorie Finanzen und Beruf um den schnellsten Weg ins Berufsverbot gehen?)

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Bei Tipps fürs BV gehts ja auch darum, es sich in der Komfortzone bequem zu machen, wohingegen hier potenziell das Gegenteil "droht", hence the indignation ;-)

Bearbeitet von Flamingle