Wir haben vor 10 Jahren ein Ferienhaus gekauft. 20 Jahre Kredit, jetzt müssen wir 10 Jahre durchstehen, von 0% Zinsen ins Ungewisse. War uns bewusst, das Haus wird jetzt 4 Wochen im Jahr vermietet, damit sind die hohen Zinsen erledigt. Ich denke man muss schon für einen Traum kämpfen. Der sehr reiche Patenonkel von meinem Mann möchte ihm das restliche Geld schenken. Ich will das nicht. Wir sind bis jetzt in allem gleich, Gehalt, Investition usw. Jetzt ist ein Ungleichgewicht. Das macht mir Angst. Als würde ein Teil vom Haus nicht mehr mir gehören, eine Scheidung wäre viel leichter. Furchtbare Gedanken, ich bin ein Trennungskind. Ich war so stolz, dass ich in meinem Leben alles allein bzw mit ihm erreicht habe. Übertreibe ich?
Ungewolltes Geschenk
Du willst dich von deinem Mann scheiden lassen, weil er Geld geschenkt bekommt, oder habe ich was falsch verstanden? 🤔
Wenn die Zinsen irrelevant sind wenn das Haus 4 Wochen im Jahr vermietet sind, dann ist die Miete entweder sehr hoch oder die Zinsen/der Kredit sehr niedrig.
Also wenn ich das richtig verstanden habe, dann übertreibst du maßlos.
Nein ich möchte mich nicht trennen. Alles ist einfach anders so.
Wenn die Zinsen auf 4% steigen, wären mit 4 Wochen vermieten diese Mehrkosten abgedeckt. Natürlich nicht die gesamte Rückzahlung
Ich verstehe dein Problem irgendwie nicht. Sei doch froh, dass der Patenonkel deines Mannes euch von den Zinsen entlastet. Warum Ungleichgewicht? Das Haus gehört doch auch dir, nicht nur deinem Mann? Wenn du mit im Grundbuch stehst, dann gehört dir das Haus zur Hälfte. Warum wird eine Scheidung leichter, wenn ihr das Geld geschenkt bekommt? Meine Schwiegereltern haben uns auch vor den restlichen Raten für unser Haus erlöst durch Schienkung. Hätte ich das ablehnen sollen? Und ich möchte auch nicht, dass mein Mann nur deswegen bei mir bleibt, weil der gemeinsame Besitz eine Scheidung erschwert. Abgesehen davon, dass ich das nicht so sehe. Dann wird das Haus eben verkauft und fifty - fifty gemacht, wenn einer den anderen nicht auszahlen kann. Oder hab ich jetzt einen Denkfehler?
Ich bin da nicht so cool. Es ist unser Projekt, ich finde es hat dann nicht mehr diesen Wert. Geschenkt ist nichts wert. Für ihn wäre eine Trennung viel leichter, das Leben ist lang. Der Zusammenhalt ist dann schon irgendwie weg. Ich mochte dieses um etwas kämpfen müssen.
Man kann sich das Leben aber auch künstlich erschweren. Aber es ist wirklich ein Punkt hier in der Gesellschaft, dass viele Leute meinen, etwas stünde ihnen nur zu, wenn sie hart dafür gearbeitet und gekämpft haben. Warum nicht einfach ein Geschenk annehmen?
Anders wäre es, würde der Patenonkel daran gewisse Bedingungen knüpfen. Ist das der Fall? Wenn nicht, wo ist das Problem?
Ich kann das nicht verstehen.
Was machst Du denn, wenn der Patenonkel irgendwann stirbt und Deinem Mann einen hohen Geldbetrag vererbt. Soll er das Erbe dann ausschlagen, damit das Gleichgewicht erhalten bleibt?
Andere würden sich freuen und Ihr könnt doch im Leben noch genug zusammen erreichen.
Warum denkst Du überhaupt an eine Scheidung?
Komische Einstellung, die Du da hast.
Danke...
Aber irgendwie gehört ihm doch dann mehr vom Haus? Oder bin ich echt verrückt? Mir ist das Geld weniger wichtig, als das gemeinsame Projekt
"Verrückt" kommt jetzt von Dir 😉
Ich würde in einer Beziehung nicht alles so pingelig aufrechnen.
Versuch es so zu sehen, dass der Onkel EUCH helfen möchte.
Bei dem Haus sind sicher immer mal wieder Investitionen nötig. Das könnt ihr immer noch gemeinsam stemmen.
Auch für mein Empfinden übertreibst du.
Wenn es dir so gar nicht passt, dann zahl ihm die Hälfte zurück. Dann ist das Ganze deinem Gefühl nach ausgeglichen. Oder bitte ihn das Geld nur für sich zu investieren. In was auch immer.
Was passiert denn, wenn du mal was erbst oder geschenkt bekommst? Darfst du das dann deiner Meinung nach auch nicht in die Immobilie stecken, oder ist das was anderes in deinen Augen?
Gibt es denn bei euch so strickt „deins“ und „meins“? Das kenne ich weder von meinem Mann, noch von mir. Uns ist aber auch eine strickte finanzielle Trennung fremd.
Da bis jetzt in 15 Jahren Ehe alles gleichberechtigt war, ist das neu für mich. Wir trennen gar nichts. Ich mag einfach keine Veränderung. Es funktioniert gut so. Aber es tut gut, euch zu hören...
Wieso kannst du nach 15 Jahren Ehe nicht entspannter sein?
Ich verstehe, dass das Gleichgewicht bei deiner Vorgeschichte dir Unruhe macht. Allerdings verstehe ich nicht, warum eine Scheidung leichter wäre, wenn dein Mann ein Geschenk annimmt.
Bestimmt steht ihr beide im Grundbuch? Ihr könntet euch also vom geparten Abtrag sogar noch eine weitere Immobilie fürs Alter zulegen.
Ich hab die Erfahrung gemacht, dass Kinder aus Scheidungsfamilien oft selbst in die Scheidungsfalle tappen, weil sie einfach Angst haben, all in zu gehen. Denk mal so: Wenn du nicht drauf vertraust, dass Geld an eurem Status nix ändert, wieso sollte dann dein Mann das glauben? Das ist ja ein bisschen wie gegenseitiges Aufrüsten, weißt du, was ich meine? Man bringt mit sowas eher ne Kugel ins Rollen.
Ja. Es triggert mich, und ich muss runterkommen. Ich will keine weitere Immobilie, wir haben mittlere Einkommen und es passt. Für mich bedeutet viel Geld Unglück. Zumindest bringt es kein Glück.
Habt ihr gemeinsam Kinder? Bei uns ist es so, dass wir alles Geerbte und Geschenkte nicht anfassen. Diese wird investiert und wir geben es, wenn es soweit ist an die nächste Generation weiter.
Macht es doch auch so. Nimmt das Geld an, investiert es und behalte das Haus als gemeinsames Projekt.
Haben wir auch so gemacht. Das Erbe der Eltern in Häuser für die Kinder investiert.
Ja, Du übertreibst völlig !
Einfach mal Dankbar sein, sich nicht für jeden Mist abrackern zu müssen !
Nein, das Erbe macht eine Scheidung überhaupt nicht einfacher, wenn dann komplizierter. Am Grundbucheintrag ändert sich ja nichts, da wird ja nichts stehen. Ein Kredit erschwert auch null den Verkauf einer Immobilie.
Sind die 10 Jahre denn schon um und ihr seid in der Anschlussfinanzierung? Dann bringt das Geschenk ja auch nicht mehr so viel, da es dann durch die Vorfälligkeitsentschädigung aufgefressen wird.
Wenn der Patenonkel euch das Geld schenkt, dann hat dein Mann ja auch nicht mehr gemacht.
Falls du dich dann immernoch nicht wohlfühlst, kann du ja immernoch die nächsten 10 Jahre die halbe Tilgungsrate (also nicht den Anteil mit den Zinsen) an deinen Mann zahlen. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass man in einer intakten Beziehung Geld lieber an die Bank als den Ehemann zahlt. Dein Mann kann dann immernoch entscheiden, was er mit dem Geld macht.