Hallo,
ich bin seit 3 Jahren mit einem Partner zusammen, der seinen Sohn seit 10 Jahren nicht mehr sehen durfte (er wurde von seiner Ex entfremdet und reagiert auf keinerlei Kontaktversuche, ist inzwischen erwachsen) und der auch mit seiner erwachsenen Tochter aus 1. Ehe meistens keine, und wenn dann eine schlechte Beziehung hat. Seine Eltern leben nicht mehr, mit 2 seiner Geschwister gab es auch schon lange zuvor einen Kontaktabbruch, die beiden anderen leben im Ausland.
Ich stelle fest, dass er sehr klammert. Wir wohnen nicht zusammen, aber nicht weit voneinander entfernt. Er plant unser Leben Tag für Tag, egal ob ich das will oder nicht, ist immer schon einen Schritt voraus.
Ich bin aber jemand, der seine Freiräume braucht. Wenn ich es mal schaffe, mir einen Tag "freizunehmen", kommt postwendend die Nachricht, er sei einsam. Mich setzt das sehr unter Druck, zumal wir ständig seine familiären Probleme ausdiskutieren. Schuld an diesen sind immer die anderen. Deren Meinung dazu kenne ich nicht.
Die Entfremdung von seinem Sohn tut mir sehr leid. Er vermisst ihn sehr. Aber ich kann ihm nicht helfen und vor allem nicht seine fehlende Familie ersetzen.
Er klammert so an mir, weil er hier außer mir nur noch einen Freund hat, der aber selbst Familie und wenig Zeit hat.
Ich trage mich mit dem Gedanken, mich zu trennen. Ich fühle mich vereinnahmt und fremdbestimmt. Er saugt mir alle Kraft aus...
Er hat schon einmal eine Therapie gemacht, diese dann aber abgebrochen, als er mich kennengelernt hatte.
Ob ich eine Trennung durchgezogen bekomme, weiß ich nicht. Ich rechne mit vehementem Widerstand. Er sagt mir immer wieder, ich wäre das Wichtigste in seinem Leben. Das hört sich toll an, stellt sich für mich aber so dar: Ja, weil er mich braucht! Er kommt allein nicht klar mit sich selbst...
Womöglich ist er als Vater auch ein PAS-Opfer, seine Familiengeschichte zeigt aber auch, dass die Konflikte da an der Tagesordnung sind.
Aktuell kann ich etwas zur Ruhe kommen, er besucht seinen Bruder im Ausland. Diese Erleichterung, die ich seitdem spüre, hat mir zu denken gegeben...
Würde mich über eine Einschätzung von außen freuen.
Entfremdeter Vater psychisch labil
Die Tatsache, dass du dich erleichtert fühlst, wenn er weg ist, sagt schon einiges aus.
Was GIBT er dir denn?
Wenn man mit jemandem zusammen sein will, kann man nicht immer nur geben und geben....man muss auch etwas dafür zurückbekommen.
Nur aus Mitleid mit jemandem zusammen zu sein, macht einen auf Dauer selbst kaputt.
Stell dir die Frage, warum du mit ihm zusammen sein möchtest.
Was magst du an ihm?
Was bekommst du von ihm? - emotional.
Wenn da nichts mehr ist, dann sieht es leider eher nach Trennung aus....
Er sagt mir immer wieder, dass er für den Rest seines Lebens mit mir zusammenbleiben will, auch heiraten und zusammenziehen. Er tut für mich, was er kann (was im Haushalt und Garten bzw. beim Auto so anfällt). Es war allerdings von Anfang an so, dass er mehr wollte als ich, ich habe das mitgemacht, weil es anfangs recht amüsant und irgendwie locker war, aber ich wollte nie so viel wie er, aber immer wenn ich das etwas gebremst habe, hat er interveniert - ich solle doch sehen, was wir miteinander haben, das würde alles so perfekt passen etc.
Emotional - da spüre ich nichts, außer sicherlich einer inzwischen eingetretenen Vertrautheit.
"Emotional - da spüre ich nichts" Dann ist die Sache doch klar, oder?
Hallo, horch auf dein Bauchgefühl und trenne dich. Dein Freund klingt sehr nach einem potentiellen Stalker, und ich fürchte, dass die Trennung von ihm sehr schwierig wird. Er wird es nicht verstehen und dich wahrscheinlich unter emotionalen Druck setzen. Trotzdem solltest du einen Schnitt machen. Er fängt bereits an, dich von Freunden zu isolieren, will deinen Tagesablauf kontrollieren, das sind ganz schlechte Anzeichen. Sowas wird meistens immer ärger bei diesem Typ von Mann, und unter Umständen kommt dann auch Gewalt dazu.
Er hat keine Freunde und auch seine Kinder wollen keinen Kontakt. Das hat alles einen Grund. Er ist sicher kein Opfer.
Mach dir das Leben nicht schwer, sondern schau, dass du wegkommst von ihm.
Alles Gute noch
Nike
Wer psychisch labil ist, benutzt andere Menschen unmerklich.
Er braucht dich, damit es ihm besser geht. Wahrscheinlich hat er gar keinen richtigen Blick für dich, wer du bist, was deine intimsten Gedanken sind usw.
Hauptsache, du bist für ihn da.
Du bist erst 3 Jahre mit ihm zusammen, das ist noch nicht lange. Ich sehe für euch keine Zukunft mehr. Die Partnerschaft ist völlig unausgeglichen . Wenn einer Mal nur noch nimmt, ist das ziemlich uncool.
Wie oben schon ausgeführt, nein, er nimmt nicht nur, er gibt auch, vieles aber auch wieder ungefragt, damit es "für uns beide" schön wird - d.h. auch für ihn. Er geht bei mir ein und aus, auch ungefragt (hat einen Schlüssel), bedient sich am Kühlschrank, ich sage dazu nichts, weil ich es kleinlich finde. Er betont, dass ich all das bei ihm auch dürfe, ganz selbstverständlich, was ich aber eben nicht mache.
Das bedeutet, dass er unter dem "Motto", dir etwas Gutes zu tun (Er profitiert aber auch), dich vereinnahmt. Ich kann nachvollziehen, dass du dich unwohl fühlst und würde vermutlich auch nach dem "Exit-Schild" suchen.
Andere Frauen wären über einen solchen Partner froh, der gerne bei Ihnen ist..........
Tja, so unterschiedlich sind halt Menschen.
Rede mit ihm, was Du willst!
Hallo.
"Er hat schon einmal eine Therapie gemacht, diese dann aber abgebrochen, als er mich kennengelernt hatte."
Das hier finde ich kritisch. Warum bricht er eine Therapie ab, sobald er eine Partnerin hat? Gerade für eine neue Liebe will man doch gesund werden. Oder hat er sich gedacht, Du therapierst ihn durch Zuwendung? Wenn ja, zieh Dir diesen Schuh nicht an.
Dir geht es besser, wenn er weg ist. Daher am besten weder heiraten, noch Kinder zusammen bekommen, noch gemeinsamen Besitz anschaffen. Wenn Du magst, kannst Du Dich erst mal räumlich trennen und ihn bitten, seine Therapie weiter zu machen, um danach über die weitere Beziehung zu entscheiden. Oder eben gleich trennen.
Mir wäre das alles viel zu einengend.