Hallo liebes Forum,
ich wende mich an Euch, weil mich diese Gedanken nicht mehr aus dem Kopf gehen, vielleicht hat jemand von Euch ein Rat für mich oder steckte in der gleichen Situation wie ich.
Kurz zu mir, bin Anfang 30, verheiratet und seit 10 Jahren mit meinem Partner zusammen. Ehrlich gesagt, habe ich noch nie einen Kinderwunsch gespürt, wollte niemals Kinder, mit Babys kann ich nichts anfangen, habe noch nie was mit Kindern gemacht. Mein Mann kann sich irgendwann auch Kinder vorstellen, meinte in 3 Jahren könnte man es mal damit probieren, ich hingegen habe große Bange, großen Respekt davor, da es ja eine Entscheidung fürs Leben ist, die man nicht rückgängig machen kann. Ich bin ziemlich hin-und hergerissen will ich ein Kind oder nicht? (Weil jeder in meinem Alter nach Kindern frägt wann es denn bei uns soweit ist) Eigentlich war für mich klar, dass ich keine Kinder möchte aber es gab auch Phasen, da habe ich gedacht da wäre es doch ganz schön
Bin mit meinem Leben ziemlich zufrieden und habe große Angst davor das aufzugeben (Freiheiten, ausgehen zu können, Zeit zu haben, die schöne Zweisamkeit als Paar (Habe mitgekriegt, sobald ein Baby dazukommt, dass das Liebesleben den Bach runtergeht!), Unabhängig zu sein, viel Reisen, mein jetziger Körper wie er ist, der sich dann durch SS verändert, große Angst davor , dass mein Bauch nicht mehr wie vor der SS aussieht).
Mein Partner akzeptiert meine Entscheidung aber er fände es schön später welche zu haben aber er wäre auch nicht abgeneigt wenn es nicht klappen sollte. Mein Mann ist 41 und man kann ewig auch nicht mehr warten, bin aber ziemlich zwiegespalten in der Situation, einerseits nicht, andererseits vielleicht schon. Ich habe einfach die Angst es später zu bereuen wenn ich mich gegen entscheide oder mich für den Kinderwunsch dafür entscheide.
Ich frage mich halt, kommt irgendwann der Moment, wo ich mich eindeutig entscheiden kann? Kennt jemand von euch diese Situation?
Freue mich über Eure Antworten :)
Verspüre kein Kinderwunsch, ist das normal?
Hallo Betti5,
ich habe mich in deinem Beitrag ein wenig wiedererkannt, weil ich selbst lange Zeit keine Kinder wollte bzw. nicht dieses Urbedürfnis verspürte, auch nicht mit Mitte 30. Die Entscheidung, eins zu bekommen, war letztendlich eher eine Vernunftsentscheidung, weil ich wusste dass es in vielen Hinsichten etwas Positives ist und Sinn macht. Im Nachhinein kann ich nur sagen: meine Tochter (2) ist das Beste, was mir je passiert ist, und die reinste Freude! Sie ist toller und wichtiger als jeder Urlaub, jeder Job und jede "Freiheit".
Ich merke, dass du mit dem Kinderkriegen viele Ängste und Bedenken verbindest - warum glaubst du, ist das so? Liegt es vielleicht an deinem Umfeld, der Art, wie du aufgewachsen bist, oder an den Medien, die du konsumierst? Ich stelle oft fest, dass das Thema Kinder z.B. in den Medien sehr negativ behaftet ist - Kinder werden als "Last" dargestellt, als Mutter verlierst du deine Freiheit, musst im Job kürzer treten, die Partnerschaft wird belastet, die Schwangerschaft zerstört deinen Körper usw. Aus Erfahrung kann ich dir sagen, dass das meiste davon nicht stimmt. Ein einziges Kind zumindest ist definitiv machbar und man findet auch Zeit für Zweisamkeit. Ich hatte auch ziemliche Angst vor den Veränderungen in der Schwangerschaft und weißt du was, keine meiner Befürchtungen ist wahr geworden! Eine Woche später sah ich genauso aus wie vorher, keine Dehnungsstreifen, kein Hängebauch u.ä. Die schlaflosen Nächte haben sich auch in Grenzen gehalten, meine Tochter schlief mit 2 Monaten schon die Nacht durch. Und Reisen und was erleben kann man auch mit Kind. Es gibt natürlich keine Garantie dafür, wie es tatsächlich wird - ich sage nur, es KANN auch einfach und angenehm gehen, ohne Horrorgeschichten.
Natürlich kannst nur du selbst wissen, was für dich das Richtige ist. Wenn du dich letztendlich gegen Kinder entscheidest ist das auch ok. Lass dir aber nicht von Außenstehenden Angst machen, es wäre schade, etwas so schönes wie das Muttersein zu verpassen.
Viel Glück und LG
Vielen lieben Dank für deine Antwort, es hat mir schonmal auf jeden Fall die Angst genommen, ich denke man macht sich viel zu viele Gedanken 💭
Hallo
Wow, dein Text könnte fast von mir stammen.
Ich bin knapp 28 Jahre alt und wollte auch noch nie ein Kind. Schon im Kindergarten wollte ich "Vater-Mutter-Kind" immer OHNE Kind spielen
Ich kanns mir einfach nicht vorstellen. Ich bin keine Mutter. Ich bin da auch nicht der Typ für. Ich will die Verantwortung nicht, die Sorgen, Ängste, Ausgaben und und und nicht. Seit Jahren höre ich "Das ändert sich noch, warte ab" - inzwischen krieg ichs mit der Wut zutun. Warum sollte es das non plus ultra sein, ein Kind zu bekommen? Nur weil ich "den Ofen" dafür habe? Nee nee,nicht mit mir.
Ich bin ein Mensch, dem Ruhe und Schlaf sehr wichtig sind. Freizeit, in der ich gar nichts tun muss. Klingt vielleicht banal, aber ein Kind passt da einfach nicht rein. Ich hab weder Lust noch Energie dafür.
Natürlich stellt sich auch mir die Frage: Wie würde es mich verändern? Menschlich, körperlich.
Wäre ich doch glücklich? Wäre ich plötzlich die Mama mit Herz schlechthin? Aber nein. Das Risiko ist zu hoch. Und das hat auch kein kleiner Mensch verdient.
Ich hab auch keine ewige Geduld und kriege schon die Wut, wenn ich fremde 3-jährige sehe, die so hinterhältig sind, dass einem die Ohren schlackern. Und dann kriegt man zu hören "Aaaaach die Kleinen, die können das in dem Alter noch gar nicht" (manipulieren, provozieren usw). UND OB SIE DAS KÖNNEN, teilweise so offensichtlich, dass ich am Verstand der Erwachsenen zweifle, die dieses Verhalten auch noch süß finden
Mein Glück ist, dass mein Mann bereits Kinder aus vorheriger Beziehung/Ehe hat und ich den Status Stiefmama habe. DEN Job mache ich gut Die Kinder lieben mich und ich sie auch... der Vorteil ist, dass sie nach dem Umgangs-WE wieder zu ihrer Mutter gehen. Und das bin glücklicherweise nicht ich
Du bist nicht allein. Nicht alle Frauen wollen Mutter werden. Und das sollte sich auch normalisieren und kein Tabu mehr darstellen.
Alles Gute
Ich wollte bis Mitte 20 keine Kinder, dann kam der Wunsch dazu, aber es wäre kein Weltuntergang gewesen nicht Mutter zu werden.
Nicht jeder möchte Kinder und das ist vollkommen in Ordnung so.
Es ist völlig in Ordnung keine Kinder zu wollen, deine ganz persönliche Entscheidung. Nur zu deinem Partner solltest du dahingehend ehrlich sein. Andere geht es einfach nichts an und was sie denken, auch egal.
Es ist völlig ok, wenn du keine Kinder willst.
Ich hatte nie einen krassen Kinderwunsch, aber war auch nie fest entschlossen, keins zu haben. Ich war tatsächlich einfach „gleichgültig“. Ich hatte keine Angst vor Veränderung, wäre aber auch nicht böse, wenn’s keine gegeben hätte.
Versteh mich nicht falsch - wir haben es ja „drauf angelegt“ und einfach nicht mehr verhütet und ich bin soooo froh, Motte zu haben. Es ist toll mit ihr und ja, ich habe mich verändert - aber das empfinde ich gar nicht als negativ. Ich finde es sehr positiv, was ich nun für neue Prioritäten und Ansichten habe, auch mit meinem Körper bin ich eigtl d‘accord, auch wenn er anders ist als vor der SS.
Aber - und das kann ich trotz allem bestätigen - hätte es aus welchen Gründen auch immer NICHT geklappt, wäre ich heute sicher nicht unglücklicher als mit Kind. Ich bin nicht blind und kinderlos zu sein hat natürlich auch viele Vorteile. Und ich glaube, auch ohne Kind wäre ich genauso glücklich wie mit. :)
Was ich damit sagen will - wenn sich Kinder kriegen nicht mal ansatzweise irgendwie schön für dich anfühlt und eigtl nur negative Gedanken kommen - dann lass es doch. Ist völlig okay! Nein, du wirst es nicht zwingend bereuen! Natürlich kann man auch ohne Kind glücklich sein!
Und obwohl du „schon 30“ und dein Partner „schon 41“ ist, musst du es nicht zwingend jetzt entscheiden. Vllt siehst du es in 3 Jahren noch mal ganz anders 😊
Danke für deine Antwort ☺️, vielleicht brauche ich einfach noch Zeit, bei mir ist es manchmal ein hin-und her, habe mir vorgestellt, wenn ich unfruchtbar werden würde dann wird es mir ganz mulmig. Manchmal finde ich es schön Kinder zu haben aber manchmal auch nicht .Wahrscheinlich ist es besser es auf sich zukommen zu lassen
Na da bist du ja nicht 100% abgeneigt. Mir war’s z.B. nie mulmig beim Gedanken, ich wäre unfruchtbar. Dann wäre es so! 😅 und das sage ich, obwohl ich bald 2 Kinder habe, die ich natürlich nicht missen möchte.
Ich habe/hatte selbst einen sehr ausgeprägten Kinderwunsch und dennoch denke ich, dass es vollkommen in Ordnung ist, wenn du kein Kind möchtest, denn du bzw. du und dein Partner tragen ja die Konsequenzen der Entscheidung für oder gegen ein Kind. Nicht ich, nicht die Kollegen, nicht die Freunde oder Familie sondern du und dein Partner müssen die Entscheidung tragen.
Allerdings kann ich dir verraten, dass Reisen auch mit Kind gut geht. Ich finde es sogar schöner als ohne, da wir alles langsamer und auch aus anderen Blickwinkeln entdecken. Und die Kinder schlagen oft die erste Brücke zum Gespräch mit Fremden. Dennoch, lass dich nicht verrückt machen. Du hast dieses eine Leben und es muss zu dir passen.
? Dann belass es doch dabei, keine zu bekommen?
Ich mag viele Dinge nicht, die andere lieben. Muss ich’s deshalb auch mögen?!?! 🙈
Liebe Betti5,
obwohl mir schon früh klar war, dass leibliche Kinder zu meinem Lebensentwurf dazugehören, verstehe ich Dich sehr gut.
Ja, einiges von dem, was Du so aufgelistet hast, wird eintreten, einiges nicht. Mit einigem (mein Aussehen hat sich verändert) habe ich gelernt zu leben, anderes hat sich zum Glück nicht gravierend verändert (wir haben immer noch dank Omas und Opas Paarzeit). Für mich sind die Veränderungen gut so, wie sie sind. Für Dich mag es anders sein, da Dein Text für meinen Geschmack eher Richtung "kein Kind" geht. Also bleib Dir lieber selbst treu. Wenn kein Kinderwunsch vorhanden ist, dann ist es so. Das ist vollkommen in Ordnung. Aber dem Partner zuliebe würde ich es offen kommunizieren. So hat er dann eines Tages nicht das Gefühl, hingehalten worden zu sein.
Egal, wie Du Dich entscheidest ... Ich wünsche Dir, dass es genau das Richtige für Deinen Lebensentwurf sein wird!