Hallo zusammen,
Ich bin hier warscheinlich im falschen Bereich aber möchte gerne anonym meine Situation hinterfragen und Meinungen sammeln...
Um auf den Punkt zu kommen muss ich ein bisschen ausholen, ich bin hochschwanger und stehe kurz vor meinem ET. Meine beste Freundin, war damals ganz und gar nicht begeistert als ich ihr sagte, das ich schwanger bin und hat mich dass auch spüren lassen. Wir haben oft darüber geredet, dass wir uns momentan noch nicht vorstellen können Mütter zu werden aber sind auf jeden Fall in einem Alter in dem man reif genug ist (25&26) um Verantwortung zu tragen und darüber nachzudenken. Nun war ihre Reaktion folgende: "oh mein gott, das muss ich erstmal verarbeiten." in einem angewiedertem Ton. Sie hat mir in weiteren Gesprächen immer wieder zu verstehen gegeben, dass sie es nicht gut findet, auch weil ich zu dem Zeitpunkt noch nicht lange mit meinem Partner zusammen war und ich habe mich deshalb bewusst oder auch unbewusst immer weiter von ihr entfernt. Antwortete tagelang nicht auf ihre Nachrichten und nahm Telefonate nur selten an. Ich war am Anfang sehr sensibel und hatte viele Sorgen, im Laufe der Zeit hat sich ihre Meinung eventuell auch wegen meines Verhaltens geändert und sie bemühte sich sehr, mir zu vermitteln das sie für mich da sein und mich nicht verlieren möchte. Gleichzeitig hat sie mir aber immer wieder ein schlechtes Gewissen gemacht, als würde ich sie oder unser Leben als "unabhängige Frauen" im Stich lassen. Ich muss dazu sagen, dass sie eine rege Vergangenheit mit Männern und Drogen hat und dadurch oft sehr labil und psychisch angeschlagen ist. Nichts desto trotz, ist sie mir sehr wichtig und ich würde nicht wollen unsere Freundschaft aufzugeben.
Nun zu dem eigentlichen Problem. Gestern habe ich eine Nachricht von ihr mit einem positivem schwangerschaftstest bekommen. Sie war total aufgeregt und begeistert und schien überhaupt nicht in Betracht zu ziehen die schwangerschaft nicht zu wollen. Wir hatten dann ein gesprach in der sie sich total in die Vorstellung geschmissen hat, das unsere Kinder miteinander spielen und beste Freunde werden und wie unglaublich es wäre das wir beide sobald Eltern werden. Ich habe mich schnell mit dem Gedanken angefreundet und fand es rührend wie aufgeregt sie war und wie schön die Vorstellung natürlich ist. Wir sind seit jungem Teenageralter eng befreundet und es wäre eine schöne Sache gemeinsam an dieser wunderschönen Aufgabe die unser Leben verändert zu wachsen. Kurz nach dem Gespräch wartete sie dann gespannt auf ihren partner der von der Arbeit kam um ihm davon zu berichten (etwas über ein Jahr ein paar). Daraufhin sagte sie dann sie melde sich sobald die beiden die Nachricht verarbeitet haben und schrieb mir dann noch in der nacht wie panisch sie auf einmal wäre. Sie würde bezweifeln ob und wie dass alles schaffen kann und es fühlte sich so an, als suche sie nach ausreden. Ich dachte mir nagut, gewisse Ängste, abwägen von Möglichkeiten und realisieren der Situation gehören natürlich dazu und war der Meinung sie würde sich dann auch wieder beruhigen.
Heute haben wir dann nochmal ausgiebig über alles gesprochen, sie war nun der Meinung dass es nicht der richtige Zeitpunkt wäre, da sie erst seit wenigen Monaten eine neue Arbeitsstelle hat und dementsprechend noch keinen fest vertrag zur Überbrückung der elternzeit hat und sie sich gedanken wegen ihrer psychischen probleme mache und es sowieso alles nicht schaffen würde. Was für mich allerdings keinen sinn ergeben hat war, dass sie dann sagte sie würde gerne nächstes jahr im sommer nochmal versuchen schwanger zu werden da die situation sich dann ändern würde. Nun habe ich das Gefühl, dass diese plötzliche Wandlung irgendwas mit ihrem (eigentlich sehr vernünftigen und sympathischem) Partner zutun hat. Ich bin mir sicher, dass igendwas nicht stimmt, zumal er gutes Geld verdient und definitiv für eine kleine Familie aufkommen könnte, was das Argument wegen ihres Jobs irgendwie nichtig macht. Natürlich gehen mich die Gründe eigentlich nichts an und man sollte so eine wichtige Entscheidung gemeinsam treffen aber ich bin der Meinung, dass da irgendwas anderes im busch ist. Sie sagt zwar, dass er egal bei welcher Entscheidung hinter ihr stehen würde, aber ich finde die erste und die letzte Reaktion passen einfach absolut nicht zusammen.
Nun hat sie mich natürlich auch nach meiner Meinung gefragt und ich konnte nicht anders als ihr zu beichten, dass ich es etwas enttäuschend finde, dass sie sich anscheinend zu einem Abbruch entscheidet weil ich mich schon so sehr gefreut habe und die Vorstellung so schön fand, die wir an Tag zuvor noch geteilt haben. Zumal sie so begeistert war und ich einfach das Gefühl habe, dass es nicht ihre gewollte Entscheidung ist. Auch habe ich ihr gesagt, dass ich sie kenne und Angst habe, dass sie nach nicht reichlich überlegter Entscheidung erneut in eine Depression verfällt. Nun fühle ich mich furchtbar weil ich gemerkt habe, wie egoistisch diese Aussage ist, dass sie das total verunsichert hat und sie absolut überfordert mit der Situation ist. Jeder scheint ihr etwas anderes zu erzählen und tausende Meinungen prasseln auf sie ein mir tut es leid so ehrlich mit meiner Meinung umzugehen aber besonders aufgrund meiner Schwangerschaft und meiner schon vorhandenen Liebe zu meinem ungeborenen Baby, macht mich die Entscheidung eines Abbruchs emotional total fertig. Ich habe gemerkt wie sie sich nun, genauso wie ich anfangs warscheinlich eine andere Reaktion von mir erhofft hätte. Ich habe ihr zwar ausdrücklich gesagt, dass keiner sie für ihre Entscheidung verurteilen darf und sollte aber ihr ja gleichzeitig irgendwie einen mit meiner Meinung reingewürgt. Sie ist meine beste Freundin und Ehrlichkeit war oft eines der dinge die wir aneinander schätzen konnten. Nun frage ich mich, wie kann ich meine Meinung dazu zurückhalten und sie unterstützen? Ich habe das Gefühl, dass ich es nicht verkraften werde und unsere Freundschaft schon bald ein Ende nehmen könnte was ich echt ungern möchte. Habe ich richtig reagiert und sollte darauf beharren oder würdet ihr sie mehr unterstützen? Ich fühle mich einfach echt schlecht und würde mich freuen ein paar Meinungen zu hören oder vielleicht sogar jemanden, der ähnliches erlebt hat.
Schuldgefühle
Hallo,
ich finde, dass Deine Freundin einen sehr instabilen Eindruck macht.
Ihre Reaktion auf Deine Schwangerschaft war nicht in Ordnung. Sie hat das alles so abgelehnt um dann auch schwanger und ganz euphorisch zu werden? Alles seltsam.
Ich weiß es natürlich nicht aber ich vermute, dass sie ihren Partner damit überrumpelt hat.
Vielleicht war es die Hoffnung, Eure Freundschaft so wieder enger werden zu lassen. Sehr leichtsinnig ihrerseits. Und das wird sie nun erkannt haben und steht vor einem riesigen Berg an Problemen.
Das Verhalten Deiner Freundin ist sehr verantwortungslos.
Es ist nicht Deine Aufgabe, ihr über diese Probleme hinwegzuhelfen. Sie ist alt genug.
Du wirst bald ein Baby haben, welches Deine ganze Aufmerksamkeit braucht.
Deine Freundin hat sich neidisch verhalten und zurückgezogen. Nicht schön.
Es ist aber auch nicht an Dir, ihr eine Entscheidung abzunehmen.
Zieh Dich zurück und warte ab. Sie hat einen Partner, der nun gefragt ist.
Eure "Freundschaft" steht für mich auf keinem guten Fundament und Du solltest abwarten, wie es sich entwickelt.
Jetzt hast Du erstmal andere und schönere Prioritäten.
Alles Gute für Dich.
Besprich das mit einer Familienberatung/Schwangerenberatung und danach entscheide, ob du anbietest sie zu unterstützen, dort auch Beratung zu bekommen.
Erstens für dich, um für dich Klarheit reinzubekommen.
Du hängst an der Freundschaft, aber irgendwie scheint es Probleme zu bekommen.
Da sie auch nicht die Fitteste ist, würde ich nicht allzu viel experimentieren, sondern erst mal für mich Klarheit reinbringen und dann erst mit eigener Klarheit sprechen.
Wenn die Freundschaft bestehen bleiben soll und sie selbst instabil ist, dann braucht sie Stabilität. Entweder du kannst es ihr geben - oder nicht.
Aber selbst experimentieren, selbst nicht wissen, was dir gut tut, das kann sie nicht mittragen.
Zweitens für sie / euch insgesamt.
Ihre Aussagen wirken abhängig zu dir.
Ich höre NICHT raus, dass das was mit ihrem Partner zu tun haben könnte.
Es geht um ihre Beziehung zu dir.
"als würde ich sie oder unser Leben als "unabhängige Frauen" im Stich lassen."
Dann als klar ist, dass du das Kind bekommst und sich dein Leben verändern wird, versucht sie mitzuziehen.
Also stürzt sie sich in die Vorstellung: wenn sie auch ein Kind hat, macht ihr alles gemeinsam.
Das klingt sehr abhängig, aber nicht stabil. Nicht nach eigenem Kinderwunsch.
Sie kann es schaffen, mit Beratung, mit Partner usw. Aber dazu ist es wichtig, dass ihr eure Freundschaft überarbeitet.
Ist es wirklich Liebe und ihr könntet euch auch loslassen - oder Freunde bleiben mit unterschiedlichem Tun.
Ich habe ein Kind und Freunde ohne Kinder sind meine Freunde geblieben. Weil sie meine echten Freunde sind. Weil sie sich mit mir freuen und mich mit ihnen freue, dass sie ihren Weg gehen; dass wir es unterschiedlich tun, aber im Herzen und real für einander da sind.
Schuldgefühle bringen euch nicht weiter. Im Gegenteil.
Schuldgefühle rauben ihr die Chance an sich selbst zu wachsen. Schuldgefühle verblenden oft den Weg, der gut wäre, hauptsache es wirkt wieder gut.
Wenn du sie unterstützen willst, dann klammer das Thema Kind aus. Dann unterstütze sie dabei IHREN Weg zu finden, der für sie selbst gut ist.
Auch wenn oder gerade wenn ihr euren eigenen Weg geht, kann eure Freundschaft bestehen bleiben!
Wenn ihr euch an der anderen festklammert und eure eigenen Vorstellungen an ihr abhängig macht (so sein wollen oder aus Schuldgefühlen), dann geht entweder ihr selbst an der "Freundschaft" kaputt oder eure "Freundschaft", wenn ihr es wagt doch mal ihr selbst zu sein.
Bei euch scheinen einige Muster festgefahren zu sein, daher klammert euch nicht an tun/nicht tun, Partner, rationale Begründungen
sondern lasst euch beraten
werde du stabil und vor allem klar (auch dir selbst gegenüber)
unklar - instabil ist eine sehr schlechte Mischung