Thema Heiraten

Mein Partner und ich sind seit 6 Jahren zusammen, sind beide geschieden nach 20 Jahren Ehe.
Heiraten war zwischen uns nie ein Thema, ich hatte immer mal wieder gesagt , dass das nicht mehr in Frage kommt und es mir überhaupt nichts gibt emotional und mein Partner sagte immer, er hätte auch kein Interesse daran weil er damals nur schon nach 3 Jahren geheiratet hat, weil seiner Ex die Abschiebung drohte.
Jetzt bin ich aber krank und kann nicht mehr arbeiten, zumindest nicht regelmäßig oder längerfristig.
Erwerbsminderungsrente ist durch, aber das ist kaum der Rede wert was ich bekomme.
Also ist es so, dass er natürlich wesentlich mehr bezahlt und finanziert als ich, die Wohnung könnte ich mir ohne ihn niemals leisten.
Wir leben zwar schon vergleichsweise bescheiden, kleine Wohnung, ehemalige Platte, kein Auto, keine Urlaube, aber ohne ihn könnte ich auch so nicht leben.
Im Grunde bin ich finanziell von ihm abhängig, so lange wir so leben wie jetzt.
Mir macht das ein mulmiges Gefühl, denn er arbeitet hart und verdient vergleichsweise wenig und muss davon noch mich mitfinanzieren, sein Sohn bekommt auch noch ein wenig Unterhalt, aber nicht viel da die Mutter sehr gut verdient und den größten Teil des Unterhalts zahlt....Sohn ist volljährig.
So....Und zu diesem Unbehagen kommt jetzt der Vorschlag von ihm zu heiraten damit ich Rente von seiner Seite bekomme, wenn er stirbt, was im Moment natürlich nicht so viel wäre, er ist Ende 40.
Außerdem wird er von seinen Eltern eine Immobilie erben, nichts Besonderes, eine kleine Wohnung, die würde dann im Falle seines Todes auch auf mich und nicht seinen Sohn übergehen.
Mir gefällt das nicht, ich verstehe schon seine Intention aber deshalb zu heiraten finde ich nicht richtig.
Dazu kommt, dass ich überhaupt kein Bedürfnis habe das zu tun.
Also aus finanziellen Gründen zu heiraten finde ich sowieso nicht gut, aber wenn dann noch die eigene Emotion dazu komplett fehlt, dann ist das doch erst Recht keine gute Idee...
Wie seht ihr das?

Bearbeitet von Simse
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Ich finde dein Motiv ehrenhaft und liebevoll. Aber ich sehe aus leidvoller eigener Erfahrung auch dass ihr das Thema Absicherung professionell angehen solltet. Die Wohnung geht - mindestens im Pflichtteil - auch an sein Kind. Und eine Heirat sichert dich nicht automatisch ab, weil auf die Witwenrente vor erreichen der eigenen Rentenfähigkeit hohe Abzüge kommen. zB.

Wie ihr es machen wollt, aber macht es bitte ordentlich. Mein Vater dachte auch, seine zweite Frau sei abgesichert falls… frag nicht nach Sonnenschein. Denn weder war das der Fall noch war sie einer als sie das gemerkt hat.

2

Ich habe aus finanziellen Gründen geheiratet, liebe meinen Mann nach so vielen Jahren ohne Ehe sehr und daher ist das ok für uns. Die Hochzeit war wundervoll.
Ich habe gewisse Vorteile durch die Heirat, darum haben wir das gemacht.
Wenn ihr bereits geschieden seit jeweils, ist das sicher nochmal anders. Wägt einfach gegeneinander ab.

3

Du bist erwerbsgemindert, nicht erwerbsunfähig, richtig?
Vielleicht kannst du ja bald wieder mehr arbeiten? Oder du machst eine andere Ausbildung? Was habt ihr beide für Berufe?

4

Ich bin voll erwerbsgemindert, ich kann in keinem Beruf mehr arbeiten, das ist was anderes als Berufsunfähigkeit.
Volle Erwerbsminderungsrente bekommt man wenn man nicht mehr als drei Stunden am Tag arbeiten kann, egal als was.
Das wurde bei mir festgestellt.
Ich kann also gar nicht mehr arbeiten.
Mein Partner ist Busfahrer, er lernt jetzt noch Straßenbahn, da er dann flexibel eingesetzt werden kann.

Bearbeitet von Simse
5

Ich bin zwar dahingehend kein Profi.
Aber ich denke, dass dir deine Erwerbsunfähgkeitsrente und die Witwenrente zum Leben so und so nicht reichen würde.
Wärst also wahrscheinlich so und so von staatlichen Mitteln abhängig. Und dabei würde man dir die Renten auch anrechnen.
Unterm Strich wirst du ohne staatl. Hilfen nicht auskommen.
Ob das nun das meiste aus dem Top "Sozialhilfe" oder aus dem "Rententopf" kommt, spiet wohl keine Rolle.

6

Wir haben auch geheiratet, wo klar war, dass ich in Frührente gehe. Die Steuerersparnis durch das Ehegattensplitting hat meinen Mann überzeugt.

Wenn sonst zwischen euch alles passt, warum nicht?

Die Idee mit dem Sohn enterben, finde ich aber ziemlich doof, da ist böser Ärger vorprogrammiert.

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Ach, das mit der Wohnung ist doch nur Spinnerei, seine Eltern sind Ende 60 und wollen die Wohnung verkaufen und das Geld zurecht für ihre Zwecke verwenden.
Auf irgendein Erbe zu spekulieren finde ich sowieso völlig unangebracht und mein Partner macht sich da was vor, er sucht nach Sicherheit für mich die ich nicht brauche.
Ich brauche ihn, keine finanzielle Absicherung.
Ich hab 25 Jahre Jahre gearbeitet im Einzelhandel und in der Pflege, ich hatte nie Geld, immer war es knapp, mein Ex war lange krank und oft arbeitslos.
Ich hab immer selbst für mich und beide Kinder gesorgt , bis vor 6 Jahren.
Ich komme mit wenig aus und müsste ohne das Geld meines Partners eben Transfer Leistungen beantragen.
Heiraten möchte ich einfach nicht, es ist nichts was mir etwas bedeutet.

Bearbeitet von Simse
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Hallo,

du wirst diese Transferleistungen wahrscheinlich nicht bekommen, weil ihr da beide gerechnet werdet und dein Partner, mit dem du zusammenwohnst, für dich aufkommen muss. Da kann ich ihn dann schon verstehen.

Wenn ich es richtig verstanden habe, gibt es beim neuen Bürgergeld auch die Bedarfsgemeinschaft.

LG

Bearbeitet von Inaktiv
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Der Sohn soll zu deinen Gunsten enterbt werden, weil du nicht vorgesorgt hast, verstehe ich das richtig? 🫣🫣

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Dann sag doch einfach "Nein, ich möchte nicht heiraten. Akzeptiere das bitte".

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Für mich sind grade finanzielle Gründe die einzigen weshalb sich heiraten "lohnt". Und auch der einzige Grund weshalb mein Mann und ich geheiratet haben.
Der Liebe wegen finde ich heiraten überflüssig. Man braucht keine Hochzeit als "Beweis", dass man sich liebt und für immer zusammen bleibt. Das geht auch ohne.

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Wenn du nicht viel bekommst, dann stehen dir vielleicht noch andere Unterstützungsangbote zu, wie Wohngeld oder ALG2 zur Aufstockung...da musst du bei den Ämtern nachfragen, aber unser Sozialstaat ist bisher so, dass man finanziell nicht von einem Menschen abhängig ist. Man muss sich halt selbst bemühen.