Ich bin mit meinem Partner jetzt etwas über 3 Jahre zusammen, ich bin 33, er 38.
Vor etwas eineinhalb Jahren, bin ich für seinen Job mit ihm ans andere Ende Deutschlands gezogen, hier lebt auch seine Familie. Vorher hat er in ,,meiner‘‘ alten Stadt gelebt, wo wir uns auch kennen gelernt haben.
Zu meiner Familie und meinen Eltern hat er ein gutes Verhältnis, mein Vater hat immer sehr viel gearbeitet (so wie ich auch) und damals gut in eine Immobilie investiert.
Dieses Haus liegt am Stadtrand einer Großstadt, ist freistehend, hat einen großen Garten und das Beste: es ist grün ken ruhig dort, aber man wäre mit der Tram innerhalb von 15 Minuten in der Innenstadt. So ein Haus kriegt man ja mittlerweile garnicht mehr, außer man investiert mehrere hunderttausend Euro.
Das Beste: meine Eltern würden uns dieses Haus völlig umsonst überlassen. Da gibt es ja nicht wirklich viel zu überlegen!!! Wir sind beide nicht durch Selbstständigkeit oder Kinder an unseren jetzigen Wohnort gebunden, ich könnte in meiner alten Stadt als Partnerin in einer großen Kanzlei einsteigen. Mein Freund würde mit seiner Qualifikation dort mit Sicherheit auch etwas gutes finden oder könnte zu seinem alten Arbeitgeber zurück.
Es steht ja auch garnicht im Raum jetzt sofort umzuziehen, aber es ist doch ne tolle Aussicht in ein paar Jahren so wohnen zu können?
Jetzt hat er mir gesagt, dass es ihm unangenehm wäre und er das Gefühl hätte meinen Eltern etwas schuldig zu sein, wenn wir das annehmen würden.
Er kennt meine Eltern und weiß, dass die sich nicht in unser Leben einmischen und mir bzw ihm niemals irgendwas in der Richtung vorhalten würden. Das Haus ist auch nicht in unmittelbarer Nähe meiner Eltern.
Ich verstehe ihn grad einfach überhaupt nicht. Die Mietpreise hier sind völlig überteuert und wir werden uns, obwohl wir beide gut verdienen niemals ein Haus in der Lage leisten können ohne ewig abzubezahlen.
Partner verzichtet auf Haus meiner Eltern nur aus Stolz
Er verzichtet nicht aus Stolz, er verzichtet aus Vernunft!
Denn bei dem, was du da beschreibst hast du dann ALLES und er NIX. Nein, das ist keine Basis für eine gemeinsame Zukunft.
"Er kennt meine Eltern und weiß, dass die sich nicht in unser Leben einmischen und mir bzw ihm niemals irgendwas in der Richtung vorhalten würden. " Hm, genau....DAS haben auch schon viele mal gedacht .
Ich kenne niemanden, der sich auf sowas einlassen würde. Ausnahme sind ganz abgebrühte Kollegen.
Du denkst dabei nicht weiter, so einfach ist das alles nicht.
Ich finde du hast da einen tollen Partner, ausnutzen möchte er dich auf jedenfall nicht. Einfach sein Leben auf deinem aufbauen auch nicht, prima.
Wieso hat er dann nix? Er spart sich doch dann zumindest viel Geld was sonst für Miete draufginge.
Ich kenne viele die in das Haus ihrer Eltern eingezogen sind, weil die Eltern z.b. im Alter sich verkleinern wollten. Das macht doch alles auch Sinn. Auch Steuerlich kann das durchaus Sinn machen
Sinn macht es, wenn beide als Paar das Haus den Eltern abkaufen und gleichberechtigt im Grundbuch stehen.
Ich muss zugeben, dass ich deinen Mann verstehe. Ja, jetzt versteht ihr euch mit deinen Eltern. Aber es kann auch anders kommen, manchmal fliegen wegen den dümmsten Kleinigkeiten die Fetzen und Geld/Vermögen welcher Art auch immer hat schon so manches innige Verhältnis zerrüttet. Man weiß nie, was kommt.
Ich persönlich würde auch niemals ein so teures Geschenk annehmen, weder von meinen Eltern noch von meinen Schwiegereltern. Und wenn auch nur 1x mal im Streit ein „du/ihr wohnt in MEINEM Haus“ seitens deiner Eltern oder dir fallen sollte, tut das weh und muss wirklich nicht sein. Ich bin da auch eher der Typ, der lieber kleinere Brötchen backt und eben dann nicht im Speckgürtel einer Großstadt wohnt mit Garten und allem drum und dran sondern lieber ländlicher, kleiner, zur Miete statt Eigentum, egal wie - Hauptsache selbst finanziert und niemandem etwas schuldig.
Wie sollte das Ganze denn dann ablaufen? Würde das Haus euch beiden überschrieben werden oder nur dir? Oder würde es gar nicht überschrieben werden und ihr wohnt bloß kostenfrei darin?
Sei doch froh, dass dein Mann so vernünftig ist und sich nicht auf dem Vermögen deiner Familie bzw dann ggf deinem Vermögen ausruhen will. Er will sein/euer Leben selbst in die Hand nehmen und nicht abhängig sein vom guten Willen der Schwiegereltern. Je nach dem stünde er im Falle einer Trennung mit nichts da, du hast das Haus in einer tollen Lage und einen tollen Job und er zog nur deinetwegen mit und steht nun in einer Stadt da ohne Haus/Wohnung, einen Job den er ggf sonst nicht hätte angenommen und ohne Familie/Freunde in der Nähe.
Ich denke auch, dass dein Partner berechtigte Bedenken hat. Ja, so ein Geschenk ist super großzügig und schon wie ein 6er im Lotto. Im Zweifel gibt er aber zu Hause alles auf und wenn ihr euch trennt, hat er nichts.
Also das gehört schon gut überlegt.
Wir haben das tatsächlich so gemacht und leben in einer Immobilie meiner Eltern. Mein Mann hat da viel investiert und wir haben festgelegt, dass er im Falle einer Trennung/Scheidung nicht mit Null/Verlust raus geht. Wobei wir viel länger zusammen und verheiratet sind und ein gemeinsames Kind (bald 2) haben, zudem steht die Immobilie an „seinem“ Wohnort 😅 also doch schon noch mal was anderes.
Bleibt ihm Gespräch. Würde dein Partner sich besser fühlen, wenn er eine Miete (obligatorisch) fürs Haus zahlt? Möchte er überhaupt umziehen in diese Stadt (schließlich wird es Gründe haben, warum er wieder zurück zu seiner Familie ist?)? Möchte er seine Arbeit wechseln/zum alten AG? Oder wäre das alles nur machbar, damit du deine Träume erfüllst, er ist aber gar nicht glücklich damit?
Würde für dich das Angebot mit der Partnerschaft in der Kanzlei auch noch in 2 oder 5 Jahren stehen? So Angebote sind ja meist begrenzt. Möchtest du das wirklich oder nur wegen dem Haus?
Also da gibt es noch sehr viele Fragen zu klären, findest du nicht?
Klar ist das Angebot deiner Eltern großzügig und verlockend und darüber muss definitiv gesprochen werden. Ich würde es auch nicht einfach ausschlagen. Aber auch nicht Hals über Kopf annehmen und den Rest so biegen, dass es passt.
Wieso hat er dann nichts? Er kann die ganze Zeit die Miete sparen. Und, sollten sie heiraten, bekommt er sogar noch den Zugewinn aus einer Wertsteigerung den sie ihm dann bei Scheidung auszahlen müsste. Das ist doch ziemlich viel.
Er sitzt dann in einer Stadt, in die er nicht wollte, bei einem Job, den er nicht wollte und ohne (eigene) Immobilie. Dass er da bedenken hat, verstehe ich.
Ja, er kann Geld sparen, aber im Zweifel eben zu dem oben genannten Preis dann noch zusätzlich, dass die SE doch Erwartungen haben, er „dankbar“ sein muss oder sie sich doch einmischen.
Da sollte man nicht blind zusagen!
Vielleicht macht es Sinn, wenn ihr euch alle an einen Tisch setzt und das besprecht. Du dein Partner und deine Eltern.
Die Frage ist ja vielleicht auch wie man Erbschafts- oder Schenkungssteuer spart. Vielleicht denken deine Eltern auch daran. Dann macht es natürlich Sinn so etwas zu besprechen denn es geht um viel Geld.
Wenn das Haus dir überschrieben wird hat dein Partner damit außerdem gar nichts zu tun denn das Haus ist dann deines. Also muss er deinen Eltern für gar nichts dankbar sein.
Das ist sehr generös von Deinen Eltern und die Vorteile liegen auf der Hand.
Es ist nicht jedem gegeben, solche Geschenke anzunehmen. Vielleicht lässt Du ihm einfach etwas Zeit, sich mit dem Gedanken anzufreunden. Du schreibst ja selbst, es eilt nicht.
Wenn dein Mann diese Befürchtungen hat, die ich vollends nachvollziehen könnte, auch mir würde mulmig bei einem "Geschenk" in einer solchen exorbitanten Größenordnung, dann könnte er sich einen Deal überlegen, der ihn nicht benachteiligt, aber es für ihn emotional einfacher macht. Vielleicht hat er leider, so wie ich, die Erfahrung mit seiner Herkunftsfamilie machen müssen, dass jede vermeintlich familiäre Unterstützungsleistung mit einer Gegenleistung verbunden wurde, die komplett unverhältnismäßig bis unfair war. Du könntest ihm den Vorschlag machen, dass er für sich einen solchen Deal überlegt, bei dem er am Ende nicht mehr das Gefühl hat, deinen Eltern etwas zu schulden. Lehnt er diesen Kompromiss immer noch ab, wird es wohl andere Gründe geben, die er nicht offen benennt.
Zumal die beiden gar nicht verheiratet sind und erst drei Jahre zusammen. Vielleicht möchte er es ja gar nicht so "eng" haben, wer weiß. Denn ansonsten würde ich das schon annehmen, denn so was kommt so schnell nicht wieder. Mieten wie Häuser kaufen ist so teuer geworden. Dass er das Haus nicht für umme haben will, verstehe ich aber, er vermutet da vielleicht irgendwo einen Pferdefuß, oder er möchte sich noch nicht so fest binden. Außerdem möchte er vielleicht in seinem familiären Umfeld bleiben.
Das Argument, dass er nichts hätte, wenn die Beziehung scheitert, stimmt nur dann, wenn er nicht mit im Grundbuch steht. Dann allerdings würde ich auch ablehnen!
Ich frag mich eben auch, ob was anderes dahinter steckt. Ich bin ja auch für ihn ans andere Ende Deutschlands bzw ins benachbarte Ausland gezogen und habe hier niemanden (mittlerweile auf Eigeninitiative einige Freundschaften), während er hier Familie in der Nähe hat.
In unserer alten Stadt wäre es so, dass er von vorher auch noch Freundschaften hat und die Stadt gut kennt, also nicht so bei null anfängt wie ich.
Wie gesagt, wir würden so eine Chance nie wieder bekommen, zumal grad hier die Preise exorbitant sind.
Hallo Blattsalat88,
vielleicht ist es nur ein Vorwand und dein Freund möchte einfach nicht mehr zurückziehen, weil es ihm in der neuen Heimat und mit seinem Job viel besser gefällt?
Ihr seid erst vor eineinhalb Jahren umgezogen und es gab einen Grund für diesen Umzug. Das ist noch nicht allzu lange her. Ich könnte mir vorstellen, dass sich dein Freund jetzt nach eurer Entscheidung voll und ganz darauf eingestellt hat und er dort bleiben möchte. Die Aussicht, dass am anderen Ende ein Haus auf dich wartet, bedeutet ja, dass der jetzige Wohnort sowieso nur vorübergehend sein wird und vielleicht will er genau das nicht.
Für dich ist alles schön: Elternhaus, zurück zur Familie, toller Job in Aussicht... Für ihn ist es eher ungünstig: Nichts gemeinsam ausgewählt/abhängig von dir, was die Wohnsituation betrifft, weg von der Familie, arbeitslos, sich von anderen finanzieren lassen...
Ich verstehe sein Zögern, insbesondere weil ihr euch ja eigentlich schon für einen anderen Wohnort für eine gemeinsame Zukunft entschieden habt und das noch gar nicht lange her ist.
Und was seinen Job betrifft: Hatte er den angenommen, weil er musste oder weil er wollte? Durch ganz Deutschland zu ziehen, will ja schon etwas heißen, nämlich entweder, dass es sein Traumjob ist (verständlich, dass er den nach so kurzer Zeit nicht wieder kündigen will) oder dass ihr finanziell in so großer Not wart, dass der Umzug wegen des Jobs unabdingbar war (dann dürfte es aber bei deinen Eltern nicht allzu viele freie Stellen für ihn geben).
Ich denke, da spielt mehr rein als bloß falscher Stolz.
Grüße,
Mondblume
Wer bekommt das Haus? Ihr beide oder nur du? Bekommt ihr es ohne Wenn und Aber geschenkt oder werden doch daran irgendwelche Forderungen vorgegeben?