Eltern-WG - wie und wann vom neuen Partner erzählen?

Guten Morgen!

Ich wende mich heute mit einem heiklen Thema an euch, da mein Kopf und mein Bauchgefühl sich bisher unsicher sind.

Ich lebe zur Zeit mit meinem Noch-Mann in Eltern-WG, schon eine Weile und (leider) auch noch eine Weile. Es ist keine Eltern-WG aus Überzeugung, sondern aus wirtschaftlichen Gründen. Kurz nach unserer Trennung wurde mein Ex arbeitslos und brauchte dann ein Jahr, um einen neuen Job zu finden. Den hat er nun immerhin zum Glück, aber nun geht es darum, Geld für den Auszug zu sparen.

Ihn plagen Existenzängste und er ist überzeugt, dass es fast unmöglich sei, als Single heutzutage finanziell klar zu kommen, ohne die Sicherheit eines zweiten Einkommens im Haushalt. Ich hingegen sehne mich längst nach meiner Freiheit, möchte Abstand und endlich mein Ding machen. Im Moment diskutieren wir immer wieder über das Thema Auszugszeitpunkt (es steht aufgrund der Besitzverhältnisse fest, dass er ausziehen wird). Ich möchte, dass er spätestens Ende 2023 auszieht, er möchte vor seinem Auszug einen bestimmten Betrag ansparen - beides widerspricht sich (für den Betrag müsste er länger bleiben).

Was andere Männer und Frauen angeht ist es kompliziert, jedenfalls in der einen Richtung. Er kann von mir aus machen was er will, außer Sex-Dates in die gemeinsame Wohnung zu bringen (Kinder!). Er hat mir auch Sonntag von den Frauen, mit denen er Samstag beim Ausgehen geflirtet und geknutscht hat, erzählt, und es stört mich nicht, sondern ich freue mich über jedes bisschen Loslösung. Er betont auch gern, dass er offen sein möchte.
Umgekehrt habe ich das mit dem offen sein auch mal probiert, aber er war anfangs extrem (!!!) eifersüchtig und wirft mir Dinge von damals an schlechten Tagen heute noch vor. Er wünschte mir auch öfters im Streit, dass ich mich richtig verlieben und man mir dann das Herz brechen solle und verurteilte meine Dating-Aktivitäten zutiefst, während er selbst auf zahlreichen Portalen aktiv war, immer mit der Begründung, mir mache es ja nichts aus, aber ihn verletze es.

So habe ich ihm nichts davon erzählt, als ich letzten Sommer jemanden kennenlernte, bei dem mein Bauchgefühl gleich sagte, dass der ganz ähnlich wie ich ticken könnte. Nicht ganz unerheblich: Meine Tochter lernte ihn gleich mit kennen, da seine und meine Tochter im Freibad miteinander anbendelten und spielten, so dass wir zum quatschen kamen. Im Laufe des Nachmittags banden die Mädchen uns mit ein in ihr Spiel, und wir hatten einen richtig schönen Nachmittag zu viert. Dass ich danach mit ihm Kontakt gehalten habe, weiß meine Tochter nicht.

Eigentlich waren wir beide anfangs nicht auf eine Beziehung aus, aber im Laufe der Monate zeigte sich, dass zwischen uns sehr viel sehr gut passt. Vor einem Monat wurde es dann ernst. Bisher weiß nur meine beste Freundin von ihm, aber zu Hause habe ich alles geheim gehalten.

Wäre der Auszug meines Ex in ein paar Monaten absehbar, würde ich die Situation wohl aussitzen, aber da er sich aktuell noch nicht damit angefreundet hat, überhaupt in 2023 auszuziehen, habe ich eigentlich keine Lust auf ewige Geheimhaltung. Ich wäre gern auch offen wie er, fürchte aber, dass er sich wieder zutiefst verletzt fühlt, wenn ich es bin.

Ich überlege nun, ob ich demnächst das Gespräch mit ihm suche und ihm erstmal erzähle, dass ich jemanden kennengelernt habe. Ohne Details. Nicht wann, nicht dass meine Tochter ihn auch kennengelernt hat, nur dass da jemand ist, mit dem ich mich treffe. Ich möchte aus der Heimlichkeit raus, fürchte aber, dass er wieder, wie schon früher, Freunden, Familie, sogar unserer Tochter erzählt, wie sehr ich ihn verletze. Das Eis ist dünn, aber ich möchte gern hinüber.

Was meint ihr dazu?

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Schönen guten Morgen, ich würde es lassen, das gibt nur Ärger.
Auf der anderen Seite würde ich es nicht dulden, dass es weiterhin in der Wohnung wohnt. Ich würde eine auszugsfrist setzen und ihn sodann notfalls mit gerichtlicher Hilfe der Wohnung verweisen.
Alles Gute für euch und sonnige Grüße 🙂

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Ehrlich jetzt!? Die Geschichte wird ein übles Ende nehmen. Die ganze Konstellation ist zum Scheitern verurteilt. Erst einmal solltet ihr euch richtig trennen.

Und wie es aussieht hat dein Mann noch Gefühle für dich! War es eine einseitige Trennung deinerseits?

Gruss
Maxlander

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Ich würde sofort diese Eltern WG beenden.
Wo hat da ein neuer Partner Platz?
Also physisch, zeitlich wie soll da eine Zukunft aussehen?
Er kann nicht bei dir übernachten, er wird verheimlicht, es darf ihn nicht geben weil du deine Wohn Situation nicht deutlich bekommst.
Du lebst in einem Haus worüber du nicht frei verfügen kannst und ohne ein Ende in Sicht.
Du bist nicht wirklich getrennt, du bist in Warteschlange und abhängig von seiner Entscheidung auszuziehen, hast die Situation nicht im Griff und bist in einer passiven Lage ohne eigenen Spielraum.

Du hast dein Leben nicht zurück so lange du in diesem Schwebezustand bleibst und dein Mann dein Leben beeinflusst.
Sehr ungünstig, so wird das nichts mit dem neuen Leben und dem neuen Mann.
Wenn er erfährt in welcher dauerhaft ungeklärten Situation du dich befindest und dass sich auch absehbar nichts ändert wird er das Interesse verlieren, denn wer will dauerhaft in Warteposition leben und verheimlicht werden, ohne Aussicht auf Besserung?
Auch eine Scheidung verzögert sich so, ohne getrennte Wohnungen.
So lange er bei dir wohnt wird er dich kontrollieren und so lange du das zulässt bist du nicht frei.
De facto seid ihr nicht getrennt, sondern in einer gegenseitigen Abhängigkeit.

Bearbeitet von Inaktiv
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"Auch eine Scheidung verzögert sich so, ohne getrennte Wohnungen. "

Das ist nicht korrekt, man kann auch das Trennungsjahr durchaus unter einem Dach verbringen. Aber ich befürchte hier, das TE nicht die Voraussetzungen dafür geschaffen hat. Somit trifft deine Aussage hierzu, aber nicht grundsätzlich.

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Selbst wenn die Voraussetzungen da wären (und ich stimme dir zu, ein paar mal Wäsche mit gewaschen und es ist ja schon wieder wackelig), steht zu befürchten, dass der Ex dies einfach nicht bestätigen würde. Da sie die Trennung in der gemeinsamen Wohnung wohl nicht beweisen kann, kann er eine Scheidung so lange verhindern, wie er in der Wohnung wohnt. Ungünstige Situation

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Warum gestehst Du ihm dieses Hinauszögern noch zu, wenn Du Dich dabei eingeschränkt und unwohl fühlst?
Ich wünsche Dir, dass Du es schaffst, eine Grenze zu ziehen. Du scheinst gerade Zeit und Nerven zu vergeuden- beides wäre wohl sinnvoller in Deiner Zukunftsplanung investiert.
Im Übrigen denke ich, dass es für Dein(e) Kind(er) auch ungut ist, diese latente Unzufriedenheit mitzubekommen und die ständigen Spannungen zwischen Euch über einen so langen Zeitraum zu spüren.

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Ich verstehe es schon irgendwie. Der Mann war 1 Jahr arbeitslos. Wie soll er den Umzug finanzieren!?

Man sollte sich halt aber auch bewusst sein, dass man dann lieber noch mit neuen Partnern wartet bis die räumliche Trennung stattgefunden hat.

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Das ist aber nicht ihr Problem!. Sie hat, bis auf das Kind, nichts mehr mit ihm zu tun.
Soll sie ewig zurückstellen?

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Guten Morgen,

wie begründet er, warum er den Betrag unbedingt ansparen will? Ich kanns verstehen, dass er Geld für eine Ausstattung braucht, aber sind wir mal ehrlich, für eine Grundaussstattung muss ich doch kein Jahr lang sparen, wenn ich meine Ansprüche etwas zurückschraube.
Klar, finanziell ists zu zweit immer leichter als alleine. Aber auch hier ist es immer die Frage, wie seine Ansprüche sind.
Wenn er dann mal alleine wohnt, dann muss das Geld ja auch reichen um notwendige Sonderausgaben tätigen zu können. Ich weiß nicht, wo ihr wohnt, wie bei euch die Lage bzgl Mietpreisen ist und auch nicht, was er in seinem Job verdient. Aber man kann schon erwarten, dass ein Mann mit Vollzeitjob in der Lage ist sich eine kleine Singlewohnung leisten zu können. Vielleicht nicht mit Sofortbezug, aber wenn er regelmäßig schaut, wird da schon was passendes dabei sein. Nachdem er ja erst sparen will, nehme ich an, dass er aktuell nicht mal auf der Suche nach einer Wohnung ist?

Auf mich macht sein Verhalten eher den Eindruck, als würde er nicht ausziehen wollen, weil er doch noch mehr an dir hängt. Auch, dass er so negativ darauf reagiert, wenn du ihm von anderen Männern erzählst. Dass er dir im Umkehrschluss von den Frauen erzählt, versteh ich auch. Immerhin kann er dir so signalisieren, dass er ja immer noch anziehend auf Frauen wirkt.
Ich verstehe, dass du deinem Expartner nichts schlechtes willst. Er ist Vater deiner Tochter und man steht dann doch dem Kind zu Liebe mehr durch als man es als kinderloses Paar tun würde.
Trotzdem ist das eine Situation, die ihr wirklich bald klären solltet. Unabhängig davon, ob bei dir ein potenzieller, neuer Mann vor der Tür steht. Ihr sitzt da auf einem Pulverfass und das in eurem eigenen Zuhause, dass eher Rückzugsort als Konfliktschauplatz sein sollte. Das tut weder euch gut als auch eurer Tochter, die ein ruhiges Zuhause verdient hat.

Bearbeitet von Schallwelle
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Ihr habt einen Deal, keine (Sex)partner) im eigenen Haus....mehr nicht.

Da diese WG nun mal keine freiwillige Geschichte ist, hast du bisher verdammt lange mitgezogen, jetzt sollte damit Schluß sein und der Auszug Ende 2023 (den du ja leider mit vorgeschlagen hast) die absolute Deadline sein.
Dein Ex hat bisher in keinster Weise eure Trennung akzeptiert, versucht dich auf ganz infantile Art eifersüchtig zu machen udn auch seine Eifersucht ist völlig Fehl am Platz. Das hätte ich damals schon mehr als deutlich klargestellt. Passt ihm etwas nicht, dann kann er gerne sofort ausziehen.
Für mich gibt es in eurer Konstillation nur eine Person, der du halbwegs Rechenschaft oder viel mehr ein ehrliches, offenes Wort schuldest und das ist deine Tochter. Ich weiß nicht, wie alt sie ist und ich weiß auch nicht, ob ihr ihr da zu Hause die heile Welt vorspielt, das wäre nämlich fatal und nicht der Sinn einer WG. Ich gehe jetzt auch davon aus, das die Trennung offoiziell ist udn ihr da hoffentlich nicht irgendwelche Spielchen vor Freunden und Verwandten spielt, falls doch, dann ist spätestens jetzt der Zeitpunkt gekommen, das Ganze anzugehen.
Ich würde also als erstes mit ihr sprechen, danach meinetwegen es bei Freunden und Verwandten offiziell machen und erst dann nur nebenbei (!) den EX informieren, mehr bist du ihm nicht mehr schuldig. Ob er sich verletzt fühlt oder eifersüchtig ist, das ist alleine seine Baustelle und sollte dich nicht mehr berühren. Fängt er an zu spinnen, dann würde ich in der Tat langsam vom meinem Hausrecht Gebrauch machen, weil es dann ja einfach nicht funktioniert.
Es ist dein gutes Recht, deine Beziehung offiziell zu machen, du hast da die Zügel in der Hand, nicht dein Ex. Besprich dich mit deinem Partner, wie ihr die Zeit bis zur Deadline überbrücken wollt und könnt. Regel den Umgang mit deiner Tochter.

Für mich spielt dein Ex da ein fieses Spiel, midenstens ist er der Situation WG nicht gewachsen. Dein Mitgefühl ist Fehl am Platz und kontraproduktiv. Anscheinend hast du bisher keine klaren Verhältnisse geschaffen, das macht mir ein bißchen Sorgen. Hol das umgehend nach, dein EX ist nicht offen, er hat einfach nur die Trennung nicht akzeptiert.
Mir kommt dein Text hier ziemlich bekannt vor, du hast das schon mal gepostet, oder?

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>>>Mir kommt dein Text hier ziemlich bekannt vor, du hast das schon mal gepostet, oder?<<<

Geht mir auch so.

Ich glaube, mich zu erinnern, dass die Summe, die der Mann ansparen will vor Auszug, utopisch hoch war, also nicht in 2023 zu schaffen.

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Guten Morgen! Du Arme.. das tut mir ja wirklich leid. Ich würde alles klären was es zu klären gibt. ( Betreuungsmodell für die Kinder und so) und es dann sagen. Nicht, dass er dann so Rache-Aktionen startet. Und dann würde ich es ziemlich schnell und klar mitteilen. Kein Drumherum und kein Warten. Wenn er es dann doch erfährt, bist du noch die „Lügnerin“..
Ja, das verletzt ihn, aber so sind Trennungen nun mal. Und ich vermute, dass ihr schon ok der Beziehung viel zu retten versucht habt. Meiner Meinung nach sind die Männer immer irgendwie doch überrascht.

Mit der sparen: ich kenne ja eure Verdienste nicht, aber eigentlich braucht man doch nicht sooooo viel, bevor man umzieht. Man kann ja viel bei Ikea kaufen sprich recht günstig.

Denk man an dich und dein Glück. Das beschwert doch sonst auch deine neue Beziehung.

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Kannst ja erzählen, dass du jemanden kennengelernt hast, mit dem es dir ernst ist und scheinheilig vorschlagen, dass du ihn demnächst ja mal zum Kaffeetrinken einladen könntest, womöglich bist du deinen Ex dann schneller los als gedacht^^
Ich weiß, ist weder reif, noch erwachsen, aber mal ernsthaft - man braucht kein Jahr, um sich ne Grundausstattung für die Wohnung zuzulegen. Flohmärkte, facebook - Gruppen, Ebay Kleinanzeigen...
Diese Art des Zusammenlebens würde ich schnellstmöglich beenden. Ich habe nach einer Trennung mal zwangsweise drei Monate mit einem Ex zusammengewohnt (mussten beide aus "unserer" Wohnung raus) und das war schon ohne Kind oder "ich reib dir jetzt mal meine Aufrisse rein"-Gestichel richtig ätzend. Und du sollst das noch mindestens zwölf Monate mitmachen? Darauf würde ich mich an deiner Stelle keinesfalls einlassen.

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Kurz und knapp - Ultimatum setzen, rauswerfen.
Das ist doch vollkommener Krampf und Theater ist vorprogrammiert. Der will die Wohnung nicht aufgeben und Dich auch nicht! Er wird immer hetzen!
Das wäre mir echt zu blöd. Warum tut man sich das an?
LG Moni