Fühle mich nicht mehr geliebt. Warum? SILOPO

Mein Mann und ich sind ewig zusammen, waren schon von Anfang an seeeehr eng. Ich habe mich immer wohl und geborgen gefühlt, begehrt und niemals an seiner Liebe gezweifelt.

Nun gut, man wird älter, ändert sich (beruflich und überhaupt), wir hatten viel Stress. Neben drei Kinder, einem großen Haus welches wir gerade kernsaniert haben, viel zu vielen Tieren (5) sind wir seit ungefähr 3 Jahren selbständig. Dort mache ich aber weitaus weniger als er, er hat da definitiv die Hauptlast zu tragen. Es ist eine enorme Arbeit. Sie macht ihm zum Glück Spaß und er hat sich das immer gewünscht, aber nun ja,…alles andere bleibt auf der Strecke. Er arbeitet bis in die Puppen, ist 7 Tage die Woche erreichbar für Kunden. Urlaub und Wochenende? Nope! Wenn er um 22 Uhr noch immer im Arbeitszimmer wütet, dann hole ich ihn quasi zu mir.

Das einzige was er mittlerweile macht ist ins Fitnessstudio zu gehen. Hat er früher gemacht, und er braucht einen Ausgleich. Auch gesundheitlich musste er das tun.

Es bleibt also auf der Strecke: wir als Familie, er für sich, und ich. Ich habe mittlerweile das Gefühl, dass ich einfach nur noch da bin.

Hat er einen Termin mit einem (mittlerweile Freund und jemandem, mit dem er beruflich zu tun hat) freut er sich wie blöde und ist den ganzen Tag dort (knapp 1 Stunde weg). Das passiert 1-2 mal die Woche. Dazu sei gesagt, dass ich den Typen noch nie leiden mochte. Ich kenne ihn auch. Es gibt ja so Leute, die mag man schon vom Auftreten nicht. Hatte ich noch nie, aber bei ihm… Mir rollen sich die Fußnägel hoch beim Gedanken an diesen Mann.
Ich könnte auch immer mit, aber ich will nichts mit dem Menschen zu tun haben.

Tja, und genau das wurmt mich. Ich habe schon viele Gespräche mit meinem Mann geführt. Ich sagte ihm, dass er mir fehlt. Das er mir als Vater fehlt (Unternehmungen) und als mein Ehemann. Ich wünsche mir, mich wieder einzigartig und geliebt zu fühlen. Er beteuert dass das so sei, aber ich merke es einfach nicht. Kann es sein, dass ich so verblendet bin es nicht zu merken? Oder ich zu viel verlange? Oder sehe ich seine angebliche Bemühungen als selbstverständlich an?

Ich drehe mich im Kreis. Ich liebe ihn. Und er beteuert, es auch zu tun. Ich fühle es aber nicht mehr.

Kommen auch Frauen in die Midlifecrisis?

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Naja es ist eben schon ein Unterschied, ob jemand nur redet oder auch handelt.

Du benennst konkret, was dich stört, dein Mann sagt „jaja“ und ändert trotzdem nichts und du denkst, DU hast eine Midlifechrises?! Nee.

Ihr habt Beziehungsprobleme und dein Mann aktuell wenig Interesse, daran zu arbeiten. Wenn ihr da nicht bald die Kurve bekommt, wird es übel. Man muss da echt die Balance finden zwischen Beruf, Familie und Paar, bestenfalls noch Ich-Zeit. Dein Mann fokussiert grade nur Beruf und vllt Ich-Zeit.

Ich würde mal auf ein Gespräch mit Mediator oder eine Paarberatung bestehen, dass es SO nicht weiter geht und es fünf vor 12 ist!

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Hallo,

Dein Mann ist auf einen Weg abgebogen, auf dem er grade weitestgehend alleine läuft. Das ist oft bei Selbständigen (habe auch einen zuhause - also wenn er dort anwesend ist ;-)) und das gehört wohl phasenweise dazu. ABER: es ist wichtig, sich auch bewusst Zeit für sich als Paar zu nehmen. Und ich lese aus Deinem Post heraus, dass es diese nicht gibt. Das würde mich auch wurmen, bzw hat es auch. War bei uns auch so. Ich habe mich auch erstmal rar gemacht damals und war sehr verletzt. Fühlte mich wie Du.
Bei uns half es, dass ich einen Abend unter der Woche einforderte, an dem er zum Abendessen da ist und wir abends was unternehmen. Film/ Wein mit Gespräch, Chillen auf dem Sofa mit Musik oder mal mit Hilfe von Babysitter ausgehen. Dadurch kamen wir uns wieder näher. Und ja: manchmal fiel und fällt der Abend auch mal aus. Das ist so, dann muss spätestens der in der nächsten Woche gehalten werden.

Das mit dem von Dir nicht gemochten Kontakt ist natürlich doof. Vor allem, dass Dein Mann so viel Zeit dort verbringt. Geh doch trotzdem mal mit? Recht spontan? Dann weißt Du wenigstens was die zwei so machen (mehr Arbeit oder mehr Freizeit) und kannst vielleicht geschickt Zeit für Dich/ Euch rausholen?

Mit Midlifecrisis hat das nichts zu tun sondern mit dem Zeitmanagement Deines Mannes.

Viel Erfolg und alles Liebe!

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Danke für deine Antwort.

Er ist alle 1-2 Wochen mal da, nicht 1-2 mal die Woche. Den Fehler habe ich gerade erst gelesen.

Nein, ich komme in keinem Fall dorthin mit. Zum einen nicht möglich, weil wir ja nun auch Kinder haben. Dann war ich zweimal dabei. Ich kann ihn nicht leiden. Ich mag ihn von der Art her nicht. Zudem ist er ein Typ, der 8 Kinder von 5 Frauen hat, teilweise lief das gleichzeitig. Ist Jahre her, aber alleine das ist mir unsympathisch. Dazu hat er KEINE Ahnung wie Familie und Ehe läuft und kann nicht verstehen, dass man nicht 7 Tage die Woche kann (er arbeitet nicht mehr, genug Vermögen vorhanden). Er lebt sein Leben ohne Rücksicht auf andere. Ach da könnte ich noch mehr erzählen.
Mein Mann mag diesen billigen Humor, den Mann als Typ und seine Kenntnisse zum Baugewerbe. Zudem haben sie mehrere Immobilien die sie verwalten gemeinsam (mit weiteren). Ich weiß was sie tun. Und das ist neben der Arbeit auch viel freie Zeit haben. Viel Spaß. Das was eben sonst zu Hause an allen anderen Tagen im Jahr nicht so ist.

In der Woche sitzen wir schon mal abends zusammen. Aber für mein Gefühl nur nebeneinander und nicht auch gedanklich beisammen. Falls du verstehst was ich meine.

Eigentlich stört mich wohl dieser Mann. Ich bin bescheuert.

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Hallo,

du sagst deinem Mann, dass er dir als Partner und Vater und Mann fehlt. Vielleicht kann er damit nichts anfangen? Gebe doch an ihn einen bestimmten Wunsch, wie: ich möchte 1x in der Woche mit dir kochen, einen Spaziergang machen, einen Familienausflug mit den Kindern, einen Spieleabend,.... irgendwas, was er auch greifen kann.
Ggf brauchst du ein Hobby, weil es deinen Mann nun nicht mehr so gibt? Andere Menschen treffen, was tun, das dir Spaß macht und wo du auch darin als Mensch/Frau/Kumpel eine Bestätigung/einen Erfolg bekommst.

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Hallo, ich denke schon dass auch Frauen in die Midlifecrisis kommen. Äußert sich dann wohl anders als bei Männern.
Aber ich weiß nicht, ob das bei dir (schon) der Fall ist. Ich könnte mir denken dass es eher Frust an der Situation ist. M.M. nach berechtigt.
Wenn ich mich so umschaue, habe ich das Gefühl dass einige Männer Anfang/Mitte 40 das Interesse am Familienleben verlieren. Vorallem wenn man keine festen Unternehmungen und Freundeskreise hat. Die Kinder sind etwas selbstständiger und allein bei ihren Freunden oder in einem Verein, man hat das alles schon zig mal durch. Zoo, Spielplätze und Parks, am Anfang war das ja noch ganz nett mit den kleinen Kindern, aber langsam wird’s öde. Als wenn das nur ne Aktivität für die Väter wäre - Familiespielen. Und das wird dann irgendwann langweilig. Also lassen sie es. Frauen haben natürlich auch keine Lust ständig auf dem Spielplatz zu sein, aber manchen das pflichtbewusst fürs Kind.
Die Frau wird in den 40ern auch langweilig, da hängt man lieber selbst mit einem Kunpel ab.
Traurig, aber wie gesagt, ich beobachte das öfter. Auch bei meinem Mann.

Und ich kenne es dann auch, dass ich darüber frustriert bin und enttäuscht und dass ich in dieses Verhalten sehr viel rein interpretiere. Es persönlich nehme und an der Liebe Zweifel. Aber ich denke, primär sind die Kerle in diesem Fall nur träge und egoistisch.