Beziehung nach Krankheit

Liebe Community,

ich würde gerne Meinungen zu einem Thema von Euch hören.
Ich selbst bin in einer glücklichen Beziehung. Meine beste Freundin lernt gerade einen wirklich netten Typ kennen. Sie war lange Single und ich freue mich für sie.
Vor 15 Jahren hatte sie mal Brustkrebs. Es ist aber alles gut überstanden und es wurde brusterhaltend operiert. Bis heute ist sie gesund.

In einem Gespräch mit ihrem Typ ist ihr nun "rausgerutscht", dass sie mal krank war. Das wollte sie ihm so früh nicht erzählen sondern noch warten.
Sie macht sich solche Vorwürfe und hat Angst, dass ihn das abschrecken wird.

Ich habe versucht, ihr Mut zu machen. Sie tut mir so leid weil sie solche Angst hat.

Hat jemand von Euch ähnliche Erfahrungen gemacht? Ich würde sie gerne aufbauen. Vielleicht helfen Erlebnisse von Euch....
Sie weiß nicht, dass ich hier frage. Das evtl. Positive von Euch würde ich weitergeben.

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Meine Frau hatte mi Anfang zwanzig die Diagnose Brustkrebs erhalten. Sie hat gekämpft. Für mich ist sie die stärkste Frau die ich kenne!

Vielleicht wird er die gleiche Ansicht haben. Sie darf ruhig mutig sein und mit ihm offen darüber reden. Den Zeitpunkt dafür, darf sie natürlich selbst entscheiden.

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Sehr schön gesagt. Deine Frau kann sich glücklich schätzen!

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Ich hatte Schilddrüsen krebs.
Abgeschreckt hat es meinen Mann nicht.
:)
Wieso auch.

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Ich verstehe gar nicht, warum eine Krankheit vor mehr als einem Jahrzehnt jemanden abschrecken sollte und sie sich nun Vorwürfe macht. So eine Person wäre für mich auch kein „Beziehungsmaterial“, denn die meisten Menschen werden früher oder später mal psychisch oder physisch erkranken. Und dann braucht man die Unterstützung des Partners doch erst recht. Hat deine Freundin vielleicht generell wenig Selbstbewusstsein, so dass sie die Angst vor Ablehnung nun in diese Geschichte projiziert?
Ich bin chronisch krank und das spielt in meiner Ehe keine Rolle, es ist halt ein Teil von mir. Irgendwelche „Defizite“ hat jeder Mensch und wir haben uns damit so gut es geht arrangiert

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Ich sehe das wie Du.
Die Angst kommt wohl daher, dass während der Erkrankung einige Freunde sich abgewandt haben.
Waren halt die falschen Freunde.
Und dann lange Single. Ich kann es schon irgendwie verstehen.....

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Ok, das war auch falsch formuliert von mir. Dass das für sie ein super sensibles Thema ist und mit vielen negativen Erinnerungen behaftet ist, verstehe ich vollkommen. Aber ich kann mir einfach nicht vorstellen dass ein ansonsten toller Mann, der sich ernsthaft für sie interessiert, davon abgeschreckt wird. Wenn er halbwegs realistisch ist, wird er wissen, dass es keine Garantie dafür gibt, dass seine Partnerin auf ewig gesund bleibt (ihr seid ja vermutlich auch keine 20 mehr, wo man oftmals glücklicherweise noch naiv-optimistisch durchs Leben geht). Und er wird eher ihre Stärke anerkennen als die Krankheit vor 15 Jahren als negative Eigenschaft auszulegen. Ich glaube wirklich nicht, dass sie sich da Sorgen machen muss - außer er hat völlig unsensibel reagiert. Aber dann ist es halt auch der falsche Mann

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Wenn er deshalb Leine zieht, ist er sowieso kein Mann dessen Einstellung ich teile.

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Natürlich gibt es Menschen, die sich von so etwas abschrecken lassen, die vielleicht darüber sinnieren, welcher Schatten über der Beziehung liegen könnte und sie fühlen sich für den Moment nicht fähig, so etwas mit einem Partner durchzustehen.

Andererseits weiß er nun Bescheid und es wird sich zeigen, ob es eine Bedeutung für ihn hat.

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Wenn ihn sowas abschreckt und er nen Rückzieher macht, dann war er eh nicht der Richtige.

Und überhaupt: WER sagt ihr, dass nicht in IHM was schlummert, von dem er noch gar nix weiß.....?!?
Es kann ja theoretisch JEDEN treffen und zwar jeden Tag!

Man ist doch kein Aussätziger, nur weil man krank ist. Von dieser Einstellung sollte sich deine Freundin schnellstens verabschieden.

Zudem ist das 15 Jahre her und sie gilt als geheilt. Ist ja nicht so, als ob sie mitten in einer Chemobehandlung steckt, die auch einen Partner zwangsläufig mitbelastet.

Alles Gute ihr!