Ich hatte schon einmal hier geschrieben, weil ich mich nach über 10 Jahren dort (und 25 Jahren Beziehung mit meinem Mann, der mittlerweile eher sowas wie mein bester Freund ist) auf einmal heftig in unseren langjährigen Kinderarzt verknallt hatte (wobei ich zugeben muss, dass er von Anfang an als "ziemlich süß und sympathisch" abgespeichert war). Das geht nun ein Jahr und ich habe ja seither alles mögliche versucht und auch gute Tipps hier bekommen. Aber leider hat nichts wirklich geholfen. Da hab ich mich zu einem Schnitt entschieden, mich trotz Arztmangel richtig reingehängt, der Zufall kam auch noch zu Hilfe und ich hab eine neue Arztpraxis gefunden. Da ist keiner mein Typ, also alles im grünen Bereich :) und als Goodie haben die dort sogar bessere Öffnungszeiten.
Das Schlimme ist: Es hat auch das rein gar nichts gebracht. Im Gegenteil, das Ganze ist nun 2 Monate her und seit ich nach einem Monat so richtig kapiert habe, dass ich ihn nie wiedersehen werde, habe ich mir nun auch noch fetten Liebeskummer eingehandelt. Ich schleiche durch die Gegend, fühl mich richtig mies, esse Tonnen Süßes und muss aufpassen, nicht loszuheulen. Ich weiß echt nicht, was mit mir los ist. Ich bin normalerweise echt eine gestandene Frau und ja schon Anfang 40, habe einen Stall Kinder, bin seit Jahrzehnten mit meinem ersten richtig festen Freund zusammen, alles eigentlich gut. Was soll also der Sch...? Ich will das loswerden. Ich hatte noch nie richtig Liebeskummer in meinem Leben (vielleicht zweimal ganz kurz). Ich ärgere mich so über mich selbst und verstehe mich nicht. Hat irgendjemand noch irgendeinen Tipp? Ich wäre echt dankbar.
Endlich entlieben, nur wie?
Lenk dich ab. Du bist offensichtlich nicht ausgelastet. Nicht falsch auffassen, ist bestimmt so.
Alternativ Therapeuten aufsuchen, um herauszufinden, wo es dir fehlt im Leben.
Hm, wie meinst Du das? Ich hab viele Kinder, eine kränkelnde Mama, einen (etwas drögen) Job. Wir unternehmen auch eigentlich viel und zwei Ehrenämter hab ich auch noch. Alles so wirklich unausgelastet fühle ich mich eigentlich nicht. Vielleicht etwas viel Routine.
Okay, das ist tatsächlich viel Programm. Vielleicht bist du aber sehr routiniert und sagst ja auch, dass dein Job nicht gerade der „Burner“ ist. Alltagstrott ahoi?
Bei mir war‘s jeweils so, dass ich Liebeskummer mit sehr viel Ablenkung und wenn ich richtig tief mit einem komplett anderem Thema beschäftigt war, viel besser überwinden konnte. In der Folge verblasste die Wichtigkeit des Verursachers von meinem Liebeskummer zusehends. Ansonsten: Lass dir Zeit ☺️.
Einfach durchhalten. Zwei Monate ist noch nicht lang.
Kein Kontakt mehr.
Dann wird es besser.
Sei nicht ungeduldig mit Dir. Es dauert so lange, wie es eben dauert.
Hoffentlich. Kontakt geht ja zum Glück eh nicht, da steht schon mein Stolz entgegen, da jetzt wieder anzukommen. Und hat ja auch keinen Zweck.
Wenn du einen Partner hast, solltest du vielleicht versuchen Zeit mit ihm zu Verbringen und die Bindung zu ihm zu vertiefen, da er schließlich dein fester Freund ist. Du trauerst einem Mann hinterher, mit dem du ja eigentlich nur eine eher oberflächliche Beziehung hattest und der Mann mit dem du eigentlich eine viel intimere Beziehung haben solltest, scheint aktuell bei dir gar keine Rolle zu spielen. Oder sehe ich das falsch?
Vielleicht bist du in deiner Beziehung ja auch unglücklich und willst eigentlich lieber Schluss machen?
Ich denke du solltest dich fragen, was du vom Leben eigentlich willst und deine aktuellen Zweifel vielleicht auch gefühlvoll mit deinem Partner besprechen (vorausgesetzt du hälst das für eine gangbare Lösung, ich stecke ja bei dir nicht drin, nur so würde ich es vermutlich machen).
Ansonsten versuchen Abstand vom Kinderarzt zu halten, damit du dich langsam von ihm emotional lösen kannst. Das brauch aber seine Zeit.
*Hab editiert, da ich deinen post falsch verstanden habe und dachte du hast einen neuen Freund, aber du redest natürlich von deinem Mann, sorry. Ändert an sich aber nicht wirklich was an meinem Rat. :o
Ja, von meinem Mann . Ich liebe ihn. Wirklich. Er ist mir unglaublich wichtig. Was wir schon zusammen durchgestanden haben. Aber wenn ich diese Liebe vergleiche, naja, dann gleicht sie in etwa der zu meinen Geschwistern. Unglaublich vertraut, unglaublich nahe, ewiglange Beziehung, viel zusammen erlebt einfach. Ich will mich nicht trennen, das wäre, als würde ich mich von meinem Bruder und besten Freund trennen. Aber eine Liebesbeziehung im klassischen Sinne ist es auch nicht mehr. Geht ihm, denke ich, genauso, er redet aber eher ungern über Gefühle. Mit ist neulich aufgefallen, dass wir uns zumindest vor den Kindern "Mama" und "Papa" nennen. Ich war noch in der Schule, als wir zusammengekommen sind. Das geht schon sooo lange und ich kenne ihn so gut. Wenn wir mal Zeit für uns haben reden wir über Kinder, Familiendinge, Familienurlaub, irgendwas Organisatorisches. Manchmal erzählen wir uns von der Arbeit, wenn wir Probleme da haben. Mehr gibt es auch nicht zu besprechen. Das ist unsere Welt.
Hört sich für mich an wie eine Liebe seit Tenager Zeiten, die einfach zu Ende geht, wo die Luft raus ist.
Das hab ich schon oft so gesehen im Umfeld, ist nicht ungewöhnlich.
Das starke Interesse an einem anderen zeigt dir, dass das mit deinem Mann zu Ende ist.
Der andere Mann an sich, das hat keine Zukunft, es zeigt nur ,dass in deinem Leben etwas nicht gut läuft und du etwas ändern müsstest . Ich denke, du solltest dein Leben in die Hand nehmen und ernsthaft überlegen ob du so weiter leben willst in deiner Beziehung.
Das Leben ist zu kurz um mit einem Mann aus Gewohnheit zusammen zu bleiben und weil man es schon so lange ist.
Nur weil eine Beziehung 25 Jahre dauert, bedeutet das nicht dass sie deswegen erhalten werden muss.
Du sagst selbst ihr seid Freunde, reicht dir das?
Ist es realistisch dass die Partnerschaftliche Liebe zurück kommt?
Beziehungen haben mM nach ein Verfallsdatum, gerade die, die in so jungen Jahren eingegangen wurden. Die enden oft in den 30 ern oder 40 ern weil das Leben eben sehr lang ist , eben zu lang für 50 oder mehr Jahre mit nur einem Partner.
Man verändert sich, das Leben findet statt und dann passt mit 40 nicht mehr was mit 20 passte.
Ich denke, an der Partnerschaft festzuhalten ist nicht unbedingt der richtige Weg, sondern die ehrliche Frage an dich selbst wie du leben willst.
Was du ändern möchtest und wo du einfach eingefahrene Wege verlassen möchtest.
Gehe auf deinen Mann zu und sage ihm klar, dass dir etwas fehlt und es so nicht weiter gehen kann.
Sexualität kann im Alltag schon mal einschlafen, gerade bei deinem Pensum. Ich meine bewusst Sexualität, die auch umarmen und streicheln, sich berühren und Gespräche führen beinhaltet und mehr ist als reine körperliche Intimität. Diese kann man als Paar wieder entdecken. Manchmal geht sie über den Alltag, Fremdverlieben oder Kinder verloren. Kann mit viel Arbeit aber neu entfachen und besser sein als davor.
Sinnvoll sind auch echte Gespräche, für die man sich Zeit nehmen muss. Da gibt es einige auch recht radikale Ansätze, die helfen können.
Ich kann es dir nur ans Herz legen, denn offenbar fehlt dir etwas im Leben.
Eventuell kommt ihr auch zu dem Schluss, eure Ehe öffnen zu wollen. In jedem Fall solltest du das Gespräch mit deinem Mann suchen, denn ich denke, da liegt der sprichwörtliche Hund begraben.
Liebeskummer ist ja auch völlig legitim und normal. Gesteh ihn dir ruhig zu.
Arbeitest du aktiv an der Beziehung zu deinem Mann? Ändert ihr vllt was? Räumt euch mehr Paarzeit ein? Vielleicht hilft es, den Fokus auf ihn zu rücken! :)