Angeregt von dem anderen Threads und weil ich den nicht "zerreden" will, würde mich interessieren, was ihr, als Partner:innen.odet auch als Kinder von Menschen mit AD(H)S euch wünschen würdet. Wie wird euer Leben einfacher? Was kann euer Partner/ eure Partnerin (Elternteil) tun, um das Familienleben besser zu machen trotz ADS?
Ich selbst habe ADS und bin wirklich chaotisch und zerstreut. Zwar habe ich so einige Kniffe entwickelt, aber dennoch ist es natürlich so, dass in meinem Kopf oft vieles durcheinander geht.
Mein Mann sagt mir öfter mal, dass ihn das Chaos weniger stört als der daraus resultierende Selbsthass, der mich dann mürrisch und gereizt macht. Ich arbeite seit Jahren daran, auch therapeutisch.
Ich kenne die Situation aber auch als Tochter, die dauernd auf der Suche nach den Sachen ihres Papas war.
Habt ihr selbst als Partner:in oder Kind auch Strategien entwickelt, mit dem ADS der euch nahestehenden Person umzugehen?
Frage an Partner (und Kinder) von AD(H)Slern. Was wünscht ihr euch?
Mein Partner hat vermutlich ADS und bei meinem Stiefsohn wurde es kürzlich diagnostiziert.
Das was für mich persönlich wichtig ist, ist dass man sich damit aktiv auseinander setzt und einen Willen erkennen lässt, daran zu arbeiten. Das ist schon extrem viel wert.
Das fehlt zb in meiner aktuellen Konstellation gerade einwenig. Letztlich ist es wie bei vielen "Störungen" so, dass ja nicht nur der Betroffene selbst darunter leidet, sondern eben auch in gewissem Umfang das direkte Umfeld. Dessen sollte man sich bewusst sein, wenn man dem Paar- bzw. Familienleben nicht auf Dauer schaden möchte.
Offen drüber reden, vielleicht auch mit Therapeuten, Strategien entwickeln, finde ich wichtig.
Selbsthass ist bis zu einem gewissen Grad verständlich, man muss sich aber bewusst machen, dass einen das aber nicht weiter bringt.
Ja, das denke ich auch. Das Umfeld leidet mit.
Darum interessieren mich eure Erfahrungen, was es leichter macht für euch.
Hallo,
Bei uns ist die Situation etwas schwierig da mein Mann zwar als Kind ADHS diagnostiziert bekam aber ab seiner Jugend sich niemand mehr gekümmert hat und meinte es wäre verwachsen.
Erst vor ein paar Monaten durch eine Reha wegen vermeintlichen Depressionen wurde darauf aufmerksam gemacht das es am ADS liegt.
Demnach ist die Medikamenten Einstellung auch momentan noch nicht top.
Was wünsche ich mir?
Hauptsächlich zu sehen das der Wille da ist an sich zu arbeiten.
Wir haben aktuell wieder ein Tief hätte ich aber nichts gesagt hätte er es beim Arzt nicht angesprochen.
Und ja das schlimmste finde ich auch das sobald etwas nicht so klappt mein Mann sich abkapselt aus der Familie zurück zieht wieder nicht zuhört wenn man das dann anspricht ist man der Mops.
Wir haben ein Familien Kalender sehr wichtig ohne den würde alles vergessen werden.
Und momentan arbeiten wir an to do Listen.
Ich glaube am schwersten ist es für unser Kindergartenkind
Papa kommst du?
Ja ich komme gleich Zack vergessen oder verplant.
Da habe ich noch keine wirkliche Lösung.
Ja das kann ich bestätigen, die Akzeptanz und die Bereitschaft etwas zu tun.
Danke für eure Antworten. Termine vergesse ich, dank Handy-Kalender und diverser Apps für Arzttermine etc. zum Glück fast gar nicht mehr. Was mir oft durchrutscht sind Geburtstags-Glückwunsche. Und wirklich schlimm ist es nach wie vor mit der Ordnung, da ich so viele Baustellen gleichzeitig eröffne.
Das mit der Ordnung ist auch ein schwerer Punkt ☺️ mir helfen kleine Körbe oder offene Kisten, wo alles mögliche reingelegt wird. Sieht einfach hübscher aus, als wenn alles frei verteilt ist.
Körbchen für die Kinder, wo sie all ihr Kram reinlegen der sonst so rumliegt. Geht von Portmonee über das Lieblings Jo-Jo bis zu Stiften, die nicht zurück ins Zimmer gebracht werden.
Eine Schüssel Kur für Haargummis, in der Küche ebenfalls Kistchen für diesen Kram wie Tesafilmrollen etc.
Im Schrank stehen Briefablagen wo Zettel nach Wichtigkeit reinkommen.
Die Kunst ist, all das regelmäßig zu entleeren 😏 dafür muss ich mir auch Tage im Kalender notieren sonst wird das nichts.