Hallo,
ich bin grad von mir selbst überrascht. Mein Mann ist seit einer Woche auf Dienstreise und das Leben mit den Kindern läuft super. Leider muss ich sagen: deutlich besser als mit Mann…
Wir haben 3 Kinder (7,3 und 1,5). Ich war immer der Meinung, dass meine Ehe ganz ok ist. Sind seit 10 Jahren verheiratet. Die üblichen Themen: Frau macht bei gleicher Arbeitszeit ( und Verdienst) deutlich mehr im Haushalt, care Arbeit, Mann macht deutlich mehr „Freizeit“ usw.
Ehrlich gesagt, läuft es bei den meisten in unserem Freundeskreis sehr ähnlich ab.
Aber jetzt ist er seit einer Woche weg. Morgens geht es los. Mein Mann motzt sehr viel mit den Kindern, ohne dass das nötig wäre…Ich krieg dann auch gleich was ab. Grundlos. Er ist halt morgens schlecht drauf…
Jetzt: Ich stehe früh auf, mache mich, den Haushalt und das Frühstück fertig, wecke die Kinder. Alles läuft entspannt, ohne Hektik und Meckern. Alle starten gut gelaunt in den Tag.
Bett gehen, alles ( plötzlich) kein Thema und ich hab abends Metime. Ansonsten motzt mein Mann oft, was IHM so fehlt bzw. was nicht erledigt wurde. Er selbst erfüllt zwar seine Aufgaben im Haushalt, aber immer mit viel Gestöhne und Augenrollen.
Irgendwie ist mir seine echt schlechte Laune gar nicht so aufgefallen - bis jetzt.
Ich freu mich irgendwie kein Stück, dass er Freitag wiederkommt. Es läuft alles besser als wenn er zu Hause ist. Harmonischer und stressfreier.
Tja, eigentlich müsste es ja anders herum sein.
Meint ihr nicht?
Bin irritiert- vermisse ihn nicht!
Soll ich dir mal etwas sagen, wofür ich hier gleich gesteinigt werde, weil niemand die Wahrheit hören möchte?
Ich würde in einem solchen Fall eine Trennung in Erwägung ziehen.
Wieso peinigt Frau sich mit einem solchen Lebensgenossen?
Dieses unglückliche Fristen eines Lebens... das muss doch kein Dauerzustand sein. Und diese Freiheit die du jetzt gerade hast, kann es werden !
Ich sage dir ehrlich, mir würde das schon reichen, um Zuhause zumindes5 eine Ansage zu machen, dass das Leben ohne die Person angenehmer war, dieser an sich und seinem Umgang mit Mitmenschen arbeiten sollte oder dieser Abstand bald Dauerzustand wird.
Oder man verbleibt in einer Beziehung, die anstrengender ist als nötig, nur weil man Änderungen als beängstigend empfindet.
Sprich mit deinem Mann. Schnell merkt man, dass Frau meistens ohne besser dran ist, und selber keine Gründe nennen kann, wieso man überhaupt noch zusammen ist.
Viel Erfolg auf deinem Wege weiterhin.
Ich sitze gerade in Ruhe in der Küche und trinke Kaffee. Gleich kuschele ich das Kind wach. Ich habe absehbare Zeiten, in denen ich Freizeit planen und mich voll auf die Arbeit konzentrieren kann, weil mein Ex und ich im Wechselmodell betreuen. Es motzt mich nie jemand an, wie ich die Spülmaschine einräume etc..
Ich find‘s herrlich und mache auch noch nach zwei Jahren jeden Tag 3 Kreuze, wenn ich meine Wohnungstür hinter mir zumache…
Bei euch wird es wohl mal Zeit für eine ehrliche Bestandsaufnahme… deinem Mann wird nicht bewusst sein, welche Privilegien er genießt (mehr Freizeit, weniger Pflichten in Haus- und Carearbeit) und wie paschamäßig er sich aufführt (mein Ex wollte auch immer, dass alle Familienmitglieder „funktionieren“ und sah sich genötigt meine lasche Erziehung durch Meckern zu kompensieren)…
Entweder dein Mann „rafft es“ und ihr steigt in ein Gespräch ein, in dem ihr gemeinsam überlegt, wie es anders laufen kann oder er macht dicht… (weil er ja Privilegien verlieren würde und überhaupt, du bist doch mehr zuhause blablablabla, da musst da natürlich mehr machen blablablabla… und er arbeitet so hart blablabla, da will er es wenigstens am Abend und an den Wochenenden stressfrei und schön haben blablabla).
Ich hab‘s aufgegeben mit Männern, die das Patriarchat offenbar in ihren Gencode aufgenommen haben, zu diskutieren… ist genauso sinnlos wie mit Querdenkern zu reden. Die leben in ihrer eigenen Welt, unerreichbar für einen sachlichen Diskurs…
Ich bin damals noch in der Ehe irgendwann auf Vollzeit gegangen, um mir mehr „Privilegien“ zu erkaufen durch Fleiß… hat auch nicht funktioniert. Mental load und Carearbeit sind trotzdem an mir hängen geblieben und das Blablabla hat nicht aufgehört… wenn Gleichberechtigung und Augenhöhe nicht innerhalb einer Beziehung zu erreichen ist, würde ICH so lange an den Rahmenbedingungen drehen, bis das passt.
Und bis das passt (kann ein langer Prozess sein) möchte ich mich wenigstens nicht über gerollte Augen aufregen müssen…
Ich bin doch kein deppertes 50er Jahre-Weibchen…
Stimme zu. Wenn ich daran denke, was manche Urbia Userinnen mit sich machen lassen, schmerzt mir der Menschenverstand - versteht mich nicht falsch - war selber mal in so einer Lage. Aber wer einen freien Kopf einmal bekommen hat, will garnicht mehr ohne. Entweder ein Partner tut einem gut, oder er tut sich weg, diese Methode ist leider bewährt. Natürlich muss man sich selbst und dem Gegenüber auch gut tun. Man vergisst in der Partnerschaft schnell seine Freiheiten und Bedürfnisse und co-existiert, ich will nie wieder in so eine Lage, dass ich mich wie wild freue, wenn ein gewisser Jemand die Wohnung verlässt. Ein Horrorszenario
Hallo,
ich würde mir auch Gedanken dazu machen, was Mann dir und den Kindern tagtäglich antut. Welchen Ärger und Missmut er verbreitet. Müssen Kinder in so einer Stimmung aufwachsen? Rechtfertigen 5 Tage muffeln, 2 schönere Tage am Wochenende oder ist es nicht eher so, dass er auch als Papa mit eigenen 4 Wänden Ausflüge mit euch machen könnte?
Zum Wohle der Kinder und auch deiner Lebenszeit würde ich euren Umgang mal besprechen und neu ordnen.
Ja, eigentlich sollte es anders sein.
Ab und zu finde ich es auch schön, wenn mein Mann über Nacht weg ist und es ist mal ganz nett und ich genieße es. Trotzdem freue ich mich IMMER auf deine Rückkehr und nach spätestens 2-3 Tagen wünsche ich sie mir herbei :D
Allerdings engagiert mein Mann sich auch sehr im Familienleben. Das ist mir auch sehr wichtig, ihm zum Glück auch.
Wenn dein Mann zurück kommt, solltet ihr mal dringend miteinander reden. Ohne Vorwurf, aber nun ist ja eine gewisse Schieflage aufgefallen und die solltet ihr bereinigen!
Hallo,
dass du ihn nicht vermisst, sagt in meinen Augen nichts über die Qualität eurer Beziehung aus. Ich bin glücklich in meiner Ehe und Familie, vermisse nach nur einer Woche aber niemanden von den anderen, sondern genieße meine Ruhe. Sie kommen ja alle wieder.
Dass du den Unterschied in der Atmosphäre so deutlich spürst, würde ich jedoch zum Anlass nehmen, mit deinem Mann zu besprechen, wie ihr die Stimmung wieder verbessern könnt. Dass er alleine der Störfaktor ist, halte ich für eher unwahrscheinlich. Meist ist es doch eher das Zusammenspiel verschiedener Charaktere und Situationen. Ich würde also nicht ihm allein die Verantwortung zuschreiben, sondern die Zeit ohne ihn nutzen, um mich selbst oder euer gesamtes Familiengefüge mal unter die Lupe zu nehmen.
Wenn er z. B. morgens muffelig ist, könnte man ihm zu der Tageszeit etwas mehr Ruhe einräumen. Dafür ist er dann nachmittags vielleicht ausgeglichener und kann sich dann mehr und positiver einbringen. Um nur ein Beispiel zu nennen.
Alles Gute,
Mondblume
Ich kann nicht einschätzen, wie "schlimm" es im Alltag für die Kinder und dich ist, sondern nur von mir berichten.
Ich bin selbst mit einem ähnlichen Exemplar an Vater aufgewachsen und es hat mich sehr geprägt. Als Partnerin hast du die Möglichkeit zu gehen, als Kind bist du diesen Launen ausgeliefert. Das führte zu ständiger Anspannung, laufen auf Eierschalen, absoluter Überangepasstheit, um Streit zu vermeiden...oder eben Dauerstress, wenn du als Jugendliche dann dagegen hältst.
Ich erinnere mich gut an das tolle Gefühl, wenn er auf Geschäftsreise war (endlich konnte man mal entspannen) und die Harmonie daheim.
Ich arbeite als Erwachsene immer noch an manchem dadurch erlernten Verhalten, das mir nicht gut tut.
Wie gesagt, ich möchte hier nicht übertreiben, aber darauf aufmerksam machen, dass so was an den Kindern nicht spurlos vorbei geht.
Besprich es mit ihm und mach klar, dass er mit dir und den Kindern einen anderen Umgang finden muss. Ihr habt einen liebevollen, respektvollen Umgang verdient.