Ich bin männlich 44 und seit 20 Jahren mit meiner Frau zusammen. Ich brauche Rat denn Ich weiß nicht mehr weiter.
Habe meine Frau als Student kennengelernt. Wir hatten einige wilde Jahre es war herrlich. Sie wurde schwanger, wir bekamen unsere erste Tochter, zogen zusammen und heirateten. Ich beendete mein Studium ( meine Frau nicht..1. großer Fehler) und promovierte. Wir bauten ein Haus, bekamen unsere zweite Tochter. Ich arbeitete viel, es gab viel zu bezahlen. Die Ansprüche meiner Frau waren auch nie bescheiden aber ich habe es ihr zugestanden. Sie blieb zuhause um für unsere Kinder da zu sein und unterstütze mich in meiner Karriere und hielt mir stets den Rücken frei. Dafür bin ich ihr immer sehr dankbar gewesen. Das hieß aber auch für mich, dass ich einiges an Geld mitbringen musste. Wir entschieden uns für eine Stelle, wo wir wussten, dass ich viel unterwegs sein werde. Ich war 38 und hatte auch Lust darauf, sagte aber schon damals, dass ich bedenken habe. Ich bin eigentlich ein Familienmensch und es war teilweise sogar sehr schwer für mich, so wenig zuhause zusein. Die ersten zwei Jahre lief es super. Wir bekamen auch noch einen Sohn. Als unser Sohn ca. 2 Jahre alt war, fing es an, dass sie mir am Wochenende immer die Kinder „ aufs Auge drückte“ ( nicht falsch verstehen, ich bin sehr gern mit meinen Kindern zusammen) und untwerwegs war. Meistens shoppen oder Wellness oder, oder…ich sagte nichts, denn sie war ja einfach sehr oft durch die Kinder gebunden und hatte Verständnis dafür, dass sie Zeit für brauchte. Allerdings wollte sie mehr und mehr keine Zeit mehr mit mir verbringen. Jegliche versuche sie auszuführen (Kino, Restaurant,Kneipe,Bowlen, phanatsialand oder sogar Therme ( ich hasse Therme) wurden abgelehnt. Sie gibt monatlich ca 1500€ nur für SICH aus.. Die einzige Zeit, die ich mit ihr noch verbringen darf ist die, im Familienurlaub zweimal jährlich.
In Gesprächen sagte sie mir, dass sie sich eben verändert habe und einfach gemerkt hat, wie selbstständig sie ist. Es gäbe keinen anderen und sie wollte auch keine Trennung, es wäre gut so.
Wenn ich unter der Woche zuhause bin (Max. 2 Nächte die Woche) kommen wir sogar sexuell zusammen. Das ist irgendwie das einzige was noch funktioniert obwohl ich schon ( Achtung! Böse!) überlege ob sie das nur noch „tut“ um mich irgendwie bei Laune zu halten. Wenn ja, hat es ziemlich lang funktioniert, das muss ich ihr lassen.
Tja, da sitze ich hier und frage mich: und nu?
Das ist also übrig!
Tja, klar, ihr fehlt die eigentliche Aufgabe, wie Du schon bermerkst. Du schaffst das Geld ran und ihr Lebenssinn sind Kinder, Haus, Freundinnen, alles schön machen und das Geld unter die Leute bringen. Viele Paare, bei denen der Verdiener, meist der Mann, entsprechend gut verdient aber nur selten zu Hause ist, leben so. Wirtschaftlich bestens situiert, nicht selten noch nebenher mit Zweitmann oder Zweitfrau. Aber es funktioniert. Irgendwie.
Du kannst ihr versuchen, Ihr Deine Sichtweise zu erklären, auch wie ernsthaft es Dir ist. Ich weiß nicht, was oder wieviel an Gefühlen noch vorhanden ist. Auf beiden Seiten. Vielleicht nähert Ihr Euch, wie viele Paare vor Euch, einem Kipppunkt. Du lernst eine Frau kennen, bei der Du das wieder findest, was Du bei ihr einmal hattest. Man trennt sich, Du wirst einen Haufen Geld an Unterhalt bezahlen und ein neues Leben mit einer anderen Frau beginnen. Oder Sie fängt etwas mit einem anderen an aber das Ergebnis ist das Gleiche.
Sie hat viel liegen lassen, ihr Talent, ihre Chancen, hat Dich unterstützt, hat all das, was Ihr habt, mit möglich gemacht. Nicht nur Geld aber durch Ihre Zeit. Lebenszeit ist sogar kostbarer. Insofern würden mich weniger die Beträge stören, die sie ausgibt als ihren mangelnden Willen, noch etwas mehr aus ihrem Leben zu machen. Auch wenn es vielleicht nun für eine eigene Karriere zu spät ist
20 Jahre sind eine lange Zeit und Menschen entwickeln sich weiter. Was kommt, weiss man nicht aber es ist nicht zu spät an der Beziehung zu arbeiten. Entweder an dieser oder der nächsten. Und vielleicht auch das eigene Leben zu überdenken ob es letztlich sinnvoll ist, mit der Firma verheiratet zu sein und seine Ehefrau zur Geliebten zu machen, die man nur sporadisch sieht.
Du triffst da einige wahre punkte und da kommen wir auch schon zu meinem Problem: Mein Respekt vor meiner Frau ist zu groß um sie zu verlassen. Das was sie geleistet hat, was wir aufgebaut haben, was sie immer schön gehalten hat, mit vieviel liebe sie unsere Kinder aufgezogen hat...das alles hat sie geleistet und das sehe ich auch. Ich könnte jetzt ausziehen und könnte ihr sogar ihr leben einigermaßen weiter finanzieren, sie müsste vermutlich kaum Abstriche machen, aber mir fehlt es an Kompromissbereitschaft. Sie bemüht sich nicht und ich finde auch ich habe etwas mehr Respekt verdient. Liebe? JA ich liebe sie. Sogar sehr aber ich bin auch niemand, der sich aufzwingt.
Das ist der Punkt. Laut Umfragen trennen sich die Hälfte aller Paare primär aufgrund mangelnder Wertschätzung. Die sehe ich bei euch ihrerseits nicht gegeben. Du hast und leistest nach wie vor nämlich ebenfalls etwas und ermöglichst ihr ihren privilegierten Lebensstil.
Ob sie dich nur bei Laune halten möchte, kannst du ganz einfach testen, indem du ihr die Kreditkarte sperrst. 😊
Super Idee. Denn wir wissen ja alle, dass die wahre Liebe einer Frau sich dadurch äussert, dass sie ihrem erfolgreichen Mann Care- und Hausarbeit ganz ohne Gegenleistung abnimmt. Und wir wissen auch, dass es das Recht des erfolgreichen Mannes ist, sein sauerverdientes Geld ganz nach eigenem Gutdünken zu verteilen.
Bzw. wir wussten es. In den 50igern.
Grüsse
BiDi
Sie lebt ganz gut mit dem Geld des Mannes. Schon eine Gegenleistung. Immer die Frage, all in Arbeit oder zuhause. Die Kinder sind halt doch in Schule oder Kindergarten, wahrscheinlich mehr Freiraum als der Mann
Habt Ihr Mal intensiv über ihre Wünsche gesprochen? Also wie sie ihr Gefühl, jetzt Mal dran zu sein anders ausleben könnte? Denn das, was sie jetzt macht, sind ja nur Ersatzhandlungen.
Will sie noch Mal ihr Studium aufnehmen? Oder was hat die sonst für Ideen, wie sie "sie selbst" sein kann und nicht nur Mutter und Ehefrau?
Redet darüber, was sie braucht, wie Du ihr den Raum ermöglichen kannst, sich zu entfalten. Aber redet auch ehrlich darüber, dass das ggf zu Lasten des Lebensstandards gehen wird, wenn Du den Job wechselst um sie unter der Woche mehr zu entlasten.
Ich halte nichts davon, sich über Entscheidungen aus der Vergangenheit zu grämen. Zum damaligen Zeitpunkt waren sie richtig. Deshalb hängt Euch nicht daran auf, was früher hätte anders laufen sollen, sondern plant gemeinsam, wie Ihr das Ruder für die Zukunft rumreißen könnt.
Wie alt ist das jüngste Kind, und wie lange geht das schon so? Ich frage weil es ein Unterschied ist ob das nun schon jahrelang so geht oder ob es eine Phase ist.
Eine Art Midlifecrisis. Wir hatten auch ein Nesthäkchen in meiner Ursprungsfamilie, angeblich ein Wunschkind- aber davon hat man nicht viel gemerkt. Meine Mutter wollte eigentlich wieder in den Beruf zurück und war mit Abendschule, Weiterbildung zugange als meine kleine Schwester kam. So richtig Lust sich mit ihr zu beschäftigen hatte sie nicht mehr. Oft wurde sie uns aufs Auge gedrückt, meine Mutter arbeitete dann auch als sie vier war wieder.
Wir haben zwei Kinder, ich arbeite halbtags und halte meinem Mann komplett „den Rücken frei“ und merke auch das mir langsam die Puste ausgeht. Der große ist Asperger Autist, ich habe die ganzen Formalien, Probleme, Therapien am Bein und muss sehen das die Schule läuft- das artet zu einem zweiten halbtags Job aus vom Aufwand. Mein Mann sieht gar nicht was ich ihm alles abnehme- und merkt nur wenn der Haushalt am Wochenende noch nicht komplett erledigt ist.
Ich bin oft einfach zu müde und ausgelaugt auch noch die Beziehung zu meinem Mann zu pflegen. Das hat nichts mit mangelnder Liebe zu tun, denn ich liebe meine Familie sehr. Ich bin einfach erschöpft. Deine Frau hat noch nicht mal einen Beruf, ich würde wohl durchdrehen. Die Zeit im Büro ist die reinste Erholung im Vergleich zu dem was mich zuhause erwartet.
Ich vermute deine Frau kompensiert, daher auch das viele Geld das sie raushaut. Dann sollte ein Ultimatum her, denn jedes zweite Wochenende mit den Kindern alleine da sitzen kannst du auch nach einer Trennung haben. So geht das nicht weiter. Bei uns ist das schon auch so das wir und am Wochenende gegenseitig Auszeiten verschaffen und mal alleine mit den Kindern einen Ausflug unternehmen. Aber das muss halt auch mal im Verhältnis sein, gemeinsame Zeit als Familie ist natürlich trotzdem wichtig.
Wir haben uns übrigens auch im Studium kennengelernt, vor 20 Jahren, nur haben wir mit Kindern gewartet bis wir beide fertig waren und einen Job hatten. Bei einem befreundeten Paar läuft das ähnlich ein bei euch, das erste Kind kam auch noch bevor die Mutter im Job Fuß fassen konnte zum Ende des Studiums. Die führt auch ein Leben als Luxus Hausfrau. Zufrieden wirkt sie nicht.
Ich kann anders als du keine Karriere machen, Vollzeit arbeiten ist mir meinen Kindern einfach nicht drin. Mein Asperger würde durchdrehen wenn er 40 + Fremdbetreuung hätte. Mein Mann kann sich beruflich entfalten. Das macht einen schon manchmal wütend, und ich sehe das Geld das er verdient auch nicht als „sein Geld“. Ich opfere so viel für die Familie, und wenn ich mal ein bisschen von unserem Geld für mich ausgeben will mache ich das ohne schlechtes Gewissen.
Vielleicht hat sich da unbewusst auch viel Frust angestaut in deiner Frau. Ich würde euch zu einer Eheberatung raten, ganz ernsthaft. Deine Frau muss erkennen das du wirklich ein großes Problem mit ihrem Verhalten hast. Und vielleicht könnt ihr die Ursache ermitteln und euch aussprechen.
Viel Erfolg
Liebt sie dich noch? Das wäre eine Frage die ich stellen würde.
Ansonsten halte ich die Arbeitsaufteilung bei euch für echt ungünstig. Könnt ihr das nicht anders machen? Kann deine Frau nicht auch arbeiten gehen und du steckst im Gegenzug beruflich etwas zurück?
Du bist unter der Woche maximal 2 Nächte zu Hause. Deine Frau ist damit Wochentags ja komplett alleine zuständig. Da wundert es mich ehrlich gesagt nicht, dass sie frustriert ist.
An deiner Stelle würde ich einen anderen Job suchen wo du nicht so viel unterwegs bist und ihr wie gesagt damit die Möglichkeit geben selber beruflich was zu machen. Vielleicht braucht sie einfach Mal neue Herausforderungen.
Es ist ungünstig. Das war mir von Anfang an stark bewusst und habe deswegen ja auch die Bedenken geäussert. Ich habe das alles vorgeschlagen., ich würde gerne weniger Arbeiten und hätte mehr Zeit für Frau, Kinder und Haus. Sie dürfte sich gerne beruflich ausprobieren oder nochmal eine Ausbildung machen. Sie ist gerade 40 geworden. Aber sie möchte das nicht, denn sie weiß, dass es beudeuten würde, das vermutlich deutlich weniger Geld zur Verfügung stünde. Zudem rechnet sie damit, dass ihre eltern demnächst mehr Unterstützung brauchen und sieht diese Aufgabe auf sich zukommen. Ich bin maximal zwei Nächte die Woche zuhause und die meisten Wochenenden. Ja, sie ist frustriert, sie ist viel alleine aber was ist mit mir? ich arbeite viel und bin danach auch nur alleine. Auf die Fragre ob sie mich noch liebt habe ich die Antwort bekommen, dass wenn es nicht so wäre, sie nicht mehr mit mir schlafen würde.
Ist es bei euch denn finanziell so eng das du diesen Job machen musst?
Ansonsten wenn sie sich nicht ändern will dann ändere du trotzdem was. Du willst auch was von deinen Kindern haben, mit dem Job den du hast geht das nicht. Also für mich wäre das allein Grund genug um zu wechseln.
Selbst wenn ihre Eltern Unterstützung brauchen wird sie die ja nicht Vollzeit pflegen von daher wäre ein Teilzeit Job doch drin.
Aber wie gesagt ich würde an deiner Stelle den Job wechseln und mich mehr Zuhause einbringen - auch wenn das vielleicht weniger Geld bedeutet. Vielleicht ändert das automatisch etwas an der ganzen Dynamik.
Für mich ist Liebe zeigen nicht gleichbedeutend mit Sex also diese Antwort von ihr kann ich nicht wirklich nachvollziehen.
Hallo,
Deine Frau müsste ja dann zwischen 40 und 44 sein.
3 Kinder und sie ohne abgeschlossene Ausbildung und wahrscheinlich nie gearbeitet? Und gibt monatlich 1500€ aus?!??
Selbständig ist Deine Frau nicht. Sie kommt für Ihren Lebensunterhalt nicht auf. Das gehört aber zum Selbständig sein.
Sie mag eher unabhängig im emotional-partnerschaftlichen Sinn sein. Ansonsten hat Deine Beschreibung Ihres Seins was von den Promi-Damen, die unzufrieden sich durchs Leben shoppen und botoxen.
Sorry für das Klischee.
...oh man... Ich arbeite selber Vollzeit, bin gleich alt. Das Leben Deiner Frau wäre nichts für mich. Klingt sehrnach fehlender Aufgabe und Sinn im Leben.
Was tun? Tja Gespräche gab es ja wohl. Änderte nichts. Du kannst Sie nicht ändern. Auch nicht ihre Einstellung und ihre Art zu leben. Es klingt ja auch danach, dass sie sich eingegroovt hat mit dem, was sie hat. Für andere wäre der finanzielle Rahmen wie auch die Freizeit, die sie ja mindestens jeden Morgen und am Wochenende hat der pure Luxus.
Das Problem ist, dass Du nicht mehr damit zufrieden bist. Mit der Art, wie ihr partnerschaftlich lebt. Mit ihr?
Du musst für Dich entscheiden, ob es das noch ist, was Du für Dich möchtest. Du wirst sie nicht umbiegen können. Daher musst Du Dich entscheiden: lässt Du es weiter laufen oder veränderst Du für Dich etwas. Und was.
Das kann eine emotionale Abspaltung sein und ihr lebt als WG, ihr könnt die Beziehung dann öffnen. Jeder mit einem anderen Partner. Oder ihr trennt Euch. Oder ihr stellt Euch als Paar frisch auf (das geht aber nur wenn sie das auch wollte, und das tut sie aktuell nicht). Mehr Alternativen gibt es ja nicht.
Tut mir leid für Dich. Du liebst sie noch, wie es klingt.
Ob das bei ihr noch so ist ist bei ihrer Art mit Dir zu sprechen eher fraglich.
Liebe Grüsse!
In dieser Konstellation kam es in meinem Bekanntenkreis immer zu Scheidungen.
Ggü Frauen hatten keine oder nur geringe Qualifikationen, wenngleich intelligent und aus akademischen Background. Haben Kinder bekommen und. waren jahrelang sehr zufrieden mit diesem Leben, viel Luxus während die Kinder in der Schule sind, ausschweifende Hobbys wie Pferde, etc.
Irgendwann wachen sie dann auf und stellen fest sie sind total im goldenen Käfig gefangen. Es gibt so richtig kein zurück, finanzielle Unabhängigkeit ist abgefahren. Arbeiten gehen frustrierend weil sie so geringe Gehälter haben die lächerlich wirken im Vergleich zu den monatlichen Kosten allein für Essengehen und Reitbeteiligungen. Dann wächst so eine diffuse Unzufriedenheit, gleichzeitig aber auch so eine Trägheit was anzupacken. Der Frust wird am Mann ausgelassen der total überrascht ist, dass seine Frau nicht mehr happy über 1.500€ Fun-Budget ist. Und dann kippt es und eh man sich versieht sitzen beide beim Anwalt und feilschen um unglaubliche Beträge. Dann stellt Frau fest, dass der Mann zwar mega gut verdient aber auch nicht genug um zwei Haushalten diesen Luxus weiter zu finanzieren und ab da wird’s nur noch hässlich.
Also lieber TE… k.A. an welchem Punkt deine Frau jetzt ist, aber du solltest wirklich handeln.
Einmal mehr ein Beitrag von dir, dem ich voll zustimmen kann.
@TE: Ich glaube, eurer Problem ist gar nicht so selten, sondern eher typisch für hohe Karrierepositionen, in denen Mann Karriere macht und Frau ihm den Rücken freihält. Mann nur am Arbeiten in hoher Position, viele Dienstreisen oder gar dauerhaft mit Zweitwohnung am anderen Ende Deutschlands. Frau mit viel Geld im goldenen Käfig zu Hause alleine mit den Kindern. Beide leben sich auseinander, jeder lebt sein Leben vor sich hin, vermutlich oftmals auch mit beidseitigen Affären (muss bei euch nicht der Fall sein).
Ein Grund, warum ich so nie hätte leben wollen.
Ihr solltet unbedingt etwas ändern, wenn ihr in 30 Jahren noch zusammen und glücklich sein wollt. Derzeit lebt ihr nur nebeneinander her, weil es bequem ist und deine Frau mit Sicherheit weiß, dass sie auf dem Arbeitsmarkt keine Chance mehr hat. Was genau, kann ich nicht sagen. Ich wäre ja für ein Studium deiner Frau. Vielleicht beendet sie ihr angefanges Studium oder macht irgendetwas, was sie interessiert?
Ich würde sie an dem Punkt auch nicht einfach entlassen, weil sie keine Lust darauf hat. Irgendetwas müsst ihr ändern, denn so wie jetzt kann es nicht weitergehen.
Oder sie sucht sich ein ehrenamtliches Engagement? Die Frau eines ehemaligen Chefs hat sich bei der Tafel und anderen Wohltätigkeitsorganisationen engagiert.
Auch du selbst solltest dir überlegen, ob du so weitermachen willst. Der Preis, den man für solche hohen Positionen oft zahlt, ist hoch. Das wissen auch viele Frauen. Deswegen wollen sie gar nicht erst auf die Management Ebene.
Du bist ein Mann, deswegen sind die gesellschaftlichen Erwartungen anders, aber man muss nicht immer das machen, was andere wollen. Wenn du deine Kinder mehr sehen willst, breche aus aus diesem klassischen Rollenmodell. Such dir einen Job auf einer geringeren Ebene. Schau, dass du mehr Zeit zu Hause verbringst.
Das klassische Rollenmodell hat viele Nachteile. Deswegen ist es auch unter jungen Männern gar nicht mehr so beliebt. Mein Mann und seine Kollegen sind alles tolle Familienväter, die zwar gut verdienen, aber bewusst die Karriereleiter nicht höher gehen. Auch ich werde wohl doch nicht, wie zunächst geplant, "echte Karriere" machen. Ich arbeite Vollzeit und verdiene sehr gut. Das reicht. Mehr Geld würde nur zu Lasten der Work-live-Balance und der Familie gehen, ohne einen echten Mehrwert zu schaffen. Fast alle der Frauen, die in der Hierarchie über mir sind, haben keine Kinder. Das hat schon seinen Grund.
Wir haben hier eine vergleichbare Situation, nur das ich da die Frau bin).
Ist sie denn wirklich glücklich, mit dem, was sie tut? Ich kenne diese Form von "ich tue jetzt mal was
für mich bzw mit anderen" auch, aber anfangs entstand das aus einer Art Liebeskummer heraus, weil ich natürlich seine beruflichen Entscheidungen -auch oft nicht da- mitgetragen habe, aber trotzdem einsam und unglücklich deswegen war. Hätte ich ihm nicht gesagt, was hätte er schon
tun sollen. Dann irgendwann nahm der Schmerz ab, wir wurden "Freunde", so gefühlt von mir,
jetzt drücke ich ihm auch am WE die Kinder auf - auch für die Kinder, sie lieben ihn- ja, und
ansonsten würde ich mich trennen, wenn ich nicht soviel Angst vor den Folgen, besonders auch für die Kinder- hätte.
Mit der Wertschätzung, weil Du das Geld verdienst, ist es so eine Sache. Ich (auch Akademikerin)
hätte mein Geld lieber selbst verdient, aber weil man nunmal Kinderbetreuung eben nicht
mit Karriere WIRKLICH hinbekommt (nein, ich rede nicht von dem Halbtagsjob, den viele
Mamis haben, das geht sicher) habe ich darauf verzichtet.
Freiwillig natürlich, weil ich die KIds über alles liebe- aber ein kleiner Stachel Neid auf meinen
Mann ist da, wenn ich weiß, wie interessant sein Job sein kann und welche Supergespräche
mich wieder in Kita und Co erwarten. Und ja, es wäre mir lieber, wir hätten einfach normale
Jobs, dafür aber beide.
Wollte Dir nur mal eine mögliche andere Seite der Medaille aufzeigen. Und noch eine Frage- wann willst Du denn mehr Zeit mit ihr verbringen, wenn Du kaum da bist? Am Wochenende dann mit den Kindern zusammen? Passt das denn überhaupt?
Wie auch immer, Du musst mit ihr reden. Wenn wirklich alles gut ist wie sie sagt, wird es sie ja
interessieren, daß Du unter der Situation leidest und auch auf Änderungen eingehen.
Oder es kommen ganz neue Aspekte auf den Tisch, ist dann doch auch gut.
Locker lassen würde ich da nicht.
Alles Gute!
Weil nicht „richtig Karriere“ geht hast du ganz verzichtet? Ich bin auch Akademkerin, arbeite 30 Std/Woche. Daher habe ich auf Personalverantwortung verzichtet und habe „nur“ Projektverantwortung. Mittleres Management. Ich würde es also nicht als „Karriere“ bezeichnen. Und trotzdem verdiene ich damit sehr gut, wäre komplett finanziell unabhängig. Verdienen deutlich mehr als mein Mann in Vollzeit, der jedoch keine akademische Laufbahn hat.
"Weil nicht „richtig Karriere“ geht hast du ganz verzichtet?"
Ich denke, bei diesem Thema spielen ganz viel die eigene Erziehung und die gesellschaftlichen Erwartungen mit rein.
Ich komme ja aus dem Osten. Für mich wäre dieses Modell daher undenkbar. Die Vorschreiberin wird das gemacht haben, wie ihre Mutter und viele Frauen vor ihr.
Die nächste Generation macht es hoffentlich anders (ich schreibe bewusst nicht besser, weil jedes Modell seine Nachteile hat).
… man kann auch mit über 40 „noch“ studieren oder ein Studium beenden. Wenn man sich ran hält, sind das 3 Jahre (kommt natürlich aufs Studium an). Finde es immer überraschend, dass der Punkt einfach abgehakt wird, nur, weil Kinder da sind. Grad ein Studium geht wunderbar nebenher. Dann dauert es halt länger was soll’s. Besser als gar keine Bildung dahingehend hinzunehmen. Sie hat entdeckt, dass sie selbstständig ist - ob das der richtige Begriff dafür ist 1500€ für Spaß auszugeben … Eure Kinder scheinen ja bereits recht groß zu sein. Ich glaub ihr habt einfach einen Punkt erreicht wo es Zeit ist, die Konstellation mal zu verändern. Du bist unglücklich das ist Anlass genug. Die Kinder sind größer. Und bis zur Rente dürften es noch gute 20 Jahre sein. Was sind ihre Vorstellungen? Vor allem, wenn die Kinder in ein paar Jahren aus dem Haus sind?
Sehe ich genauso, meine SchwieMu hat sich mit 40 getrennt und ist zur Uni mit 2 Kindern. Waren lange Jahre der Entbehrung und danach kam dann die Belohnung.
Mega! Das muss so ein Selbstbewusstseinsschub sein Ich hatte im Studium auch viele „ältere“ Personen sitzen, zum Teil sogar Ü50.
Der Witz hier in dem Fall ist ja, dass die Frau gar keine Entbehrungen hätte wie deine Schwiegermutter- sie könnte ja weiter finanziell sehr gut aufgestellt sein und nebenher studieren.