Jeden Abend Alkohol

Hey! Mein Freund (Anfang 50) trinkt seit einigen Jahren jeden(!) Abend seine 2 Flaschen Bier oder 2 große Gläser Wein. Ich möchte es ihm gönnen - er trinkt die Gläser mit Genuss, langsam und immer im stilvoll passenden Glas. Auch trinkt er kein "Billigbier bzw. Wein". sondern wählt immer bestimmte "Kennersorten" aus. Mich nervt es doch sehr - nicht nur wegen des regelmäßigen Alkoholkonsums und dass sein Körper (Leber) ja auf Grund der täglichen Zufuhr keinerlei Möglichkeit zum Abbau des Alkohols hat. Mich stört auch, dass er durch die Kalorien zwar langsam aber doch konstant an Gewicht zulegt und dass der Alkohol ins Geld geht. 200€ pro Monat etwa, schätze ich. Wie seht Ihr das so?

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Naja, der Arzt wird ihm keinen Freifahrtschein geben, bloß weil er langsam, mit Genuss und aus angemessenen Gläsern trinkt. Alkoholiker trinken nicht alle aus dem Tetrapak.

Wie ich es sehe?
Überleg du, ob sein Konsum für dich ok ist. Kannst du es ertragen, mit einem Alkoholiker zusammen zu sein, ohne dabei selbst drauf zu gehen? Das ist die Frage.

Liebe Grüße
Schoko

Edit: Wenn seine 2 Gläser Wein 200ml fassen, spricht man bei 400ml, ca 36 Gramm Alkohol von riskantem Trinkverhalten. Da du große Gläser erwähnst, könnte sein Konsum auch als gefährlich bewertet werden. 2 Tage pro Woche sollten alkoholfrei sein- hält er das ein? Das sind schon ein paar Hinweise, dass er zumindest abhängig ist.
https://www.t-online.de/gesundheit/krankheiten-symptome/id_70473380/alkohol-konsum-ab-wann-gilt-man-eigentlich-als-alkoholiker-.html

"nicht nur wegen des regelmäßigen Alkoholkonsums und dass sein Körper (Leber) ja auf Grund der täglichen Zufuhr keinerlei Möglichkeit zum Abbau des Alkohols hat"
Klingt so, als würde er nicht unter einen bestimmten Pegel fallen wollen und könnte bedeuten, dass er Entzugserscheinungen verhindern möchte. Fährst du in seinem Auto mit?

Bearbeitet von schokofrosch
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Ich muss ehrlich sagen, ich könnte damit nicht leben.
Ich hasse Alkohol und ja, das meine ich wirklich so.
Ich habe privat gesehen, was Alkohol mit einem Menschen anrichten kann, auch wenn man damit erst nur "langsam" anfängt und ich sehe es beinahe täglich im beruflichen Leben.
Ich möchte so eine Person nicht in meinem Umfeld haben.

Diese Antwort hilft dir jetzt wahrscheinlich nur nicht weiter.

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Da schliesse ich mich an.
Bin froh das mein Mann keinen trinkt.

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Ich könnte das tatsächlich auch nicht tolerieren. Mein Vater ist Alkoholiker und der eine reicht. Mein Mann hat immer wieder Phasen, wo er jeden Abend sein Bier trinkt. Bis es mir auffällt dauert es meist 5-7 Tage und dann warte ich noch 2-3 Tage ab und dann weise ich ihn drauf hin. Er hat erhöhtes Suchtpotenzial (hat Mal ein Arzt gesagt) und ich will nicht warten bis es sich verfestigt. Er weiß auch, erstens das es mich stört und zweitens dass das reinrutschen in die Sucht schnell gehen kann. Aber in solchen Phasen merkt er es scheinbar gar nicht und ist selbst überrascht, wie viele Tage hintereinander er schon getrunken hat. Ich sage auch nicht deswegen etwas weil ich ihn bevormunden will sondern weil mir etwas an ihm und unserer Familie liegt.

Bei dir scheint das aber anders gelagert. Er trinkt wohl schon eine Weile sehr regelmäßig. Ich würde das Gespräch suchen. Und wenn das nicht fruchtet bleibt nur aushalten oder trennen.

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Seine Leber- und auch Triglyceridwerte wären interessant. Bei einem ehem. Kollegen ging dieser regelmäßige Alkoholmissbrauch voll in die Hose, er wurde nur 55 Jahre alt - und er trank immer nur die teuersten Weine.
Schick ihn mal zum Arzt. Das Finanzielle ist nur ein Nebenaspekt.
LG Moni

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Vorsicht, das kann ein zweischneidiges Schwert sein. Mein Opa war Jahrzehnte Alkoholiker und hatte nie auffällige Werte. Nicht, dass sich der Lebensgefährte der TE das nicht am Ende als Argument für sich aufs Fähnchen schreibt.

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Tja, wenn der trinken WILL, wird sowieso kein Dok und niemand was ausrichten können. Nicht umsonst gibt es blödsinnige "tolle" Sprüche ohne Ende über's Trinken.
Meinen ersten Mann hat es mit 44 dahingerafft, nach mehreren Schlaganfällen. Zu seiner Mutter sagten die Ärzte, im MRT hätte sich das Gehirn wie ein Schwamm dargestellt 😒 Gottseidank war ich da schon viele Jahre weg von ihm. Seine Pflege muss gruselig gewesen sein.

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Nicht böse gemeint, aber ob der Alkohol teuer ist oder nicht, ist ja auch schon egal 😅

Ich finde es nicht in Ordnung. Der Mann einer engen Freundin trinkt auch jeden Tag ein feierabendbier, weil er ja ach so hart gearbeitet hat. Er könne auch ohne. Auf meine Aufforderung: „dann mach doch mal“ wurde ich nur irritiert angeschaut. Er kann eben nicht ohne.

Aber es ist meine persönliche Meinung. Ich habe kein Problem mit Alkohol selbst, mein Mann und ich haben auch eine Sammlung an Whiskeys und weinen, aber wir trinken vielleicht 1-2 mal in 3 Monaten. In meiner Jugend war ich auch viel feiern und habe dann mehr getrunken. Ich pack aber diese Regelmäßigkeit null, aber ich habe auch Freundinnen und deren Kinder gesehen, die auf Dauer darunter leiden mussten. Bei dir mag die Sache anders liegen, ich kenne deinen Partner nicht. Aber 2 große Gläser Wein - danach ist definitiv niemand mehr nüchtern. Da geht es nicht um den Genuss - das kann ich dir sagen, die ein Glas aus Genuss trinkt und den offenen Wein danach oft genug nach 2 Wochen im Kühlschrank wegschüttet.

Lg und alles Gute

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Erstaunlicherweise können manche dann doch ohne...

Bei meinem Papa sind nach der Coronainfektion neulich schlagartig die Leberwerte gekippt.

Und plötzlich gehts. Ohne. Komplett. Seit zwei Wochen.

Er hat getrunken soweit ich mich zurück erinnere. Jeden Abend. Jeden.

Und nicht nur zwei Gläser.

Ich hab momentan ziemlich Angst, dass ihm das zu spät gedämmert hat, dass das nix ist 😕

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So ein Gesundheits-Schock hilft manchmal. Mein Onkel hatte einen Herzinfarkt mit Anfang 40. anstrengender Job mit viel Zeit im Flugzeug, unterwegs schlechtes Essen und rauchen. Am Job konnte er so schnell nichts ändern, aber das Rauchen hat er seitdem sein lassen (obwohl er es vorher schon mehrfach vergeblich versucht hatte). Ich drück dir und deinem Papa die Daumen!

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Wäre für mich nicht okay. Ich finde 2 Bier+2 Gläser Wein auch wirklich viel um ehrlich zu sein. Ich finde auch das tägliche Feierabendbier (und damit meine ich wirklich täglich über Wochen hinweg) nicht in Ordnung. Natürlich gibt es sicher Phasen in denen man(n) sich nach der Arbeit ein Bierchen gönnen möchte, aber wenn's wirklich schon dazu gehört finde ich es einfach zu viel. Ich würde das auch ganz klar so kommunizieren. Wenn er es jedoch nicht ändern möchte, musst du überlegen was du möchtest.

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Ich trinke auch fast jeden Abend Alkohol. Von daher wäre ich gelassen.

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Trinkst Du auch so viel wie der genannte Herr im Eingangsbeitrag? Dann wäre Gelassenheit nicht das, was man Dir raten sollte.

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Ich trinke meistens ein kleines Bier oder ein Viertel Wein. Bei Besuch oder wenn ich unterwegs bin, auch mehr. Bei einem großen, kräftigen Mann relativiert sich die Menge.

Ich sehe mein Laster/Genuss gelassen.

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Dein Freund ist Alkoholiker. Egal, aus welchem stilvollem Glas er trinkt.

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Danke 🙂 !
Viele verstehen nicht das die Menge für ein Alkoholproblem nicht ausschlaggebend ist, diese regelmäßigkeit ist das Problem ! Gehört es schon zum festen Abendritual ist es eine Sucht, ob 1 Feierabendbier oder täglich ne Flasche Wein.

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In dem Fall sind hier in der Westschweiz ganze Landstriche durchgehend Alkoholiker, da das tägliche Glas Wein zum Essen dazugehört. Aus Frankreich, Italien und Spanien kenne ich ähnliches...

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Naja, ob er gleich Alkoholiker ist deswegen wage ich zu bezweifeln. Wenn es sein Genussmittel ist.. Die Frage wäre doch, ob er auch ohne kann und es einfach nicht will. Ich vergleiche es immer ein bisschen mit dem Drang/Sucht nach Süssem. *ich* gönne mir auch jeden Abend meine Schokolade. Schön abgezählt, ausgerechnet wieviele Kcal die hat und mache dafür vorher extra Sport. Ich kann def. *nicht* ohne, jedenfalls nicht länger als 1-2 Tage. Würde ich es nicht abzählen und extra Sport machen, würde ich ebenfalls langsam aber stetig zunehmen. Auch bezahle ich meine Schokolade/Kekse selber, da es eine bestimmte Sorte ist und auch nur ich im Haushalt diese esse.

Also an deiner Stelle würde ich lediglich das ansprechen, dass es dir auffällt dass er zugenommen hat und du es schön fändest, wenn er das angehen würde. Weiter mit den Kosten, wenn nur er den Alk trinkt und es auch etwas teurer ist (ausser natürlich du gönnst dir jeden Monat Sushi für 200€) dann darfst du auch das ansprechen: Er soll da etwas mehr in die Haushaltkasse werfen.

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Es gibt auch eine Zuckersucht. Mach mal einen Monat einen Entzug, dann merkst du, du kannst plötzlich ohne und es fehlt dir gar nicht mehr.

Bearbeitet von -Destiny-
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#augen ja gut, man kann natürlich aus allem eine Sucht machen.. derjenige, der Morgens ohne seinen Kaffee nicht kann ist dann Kaffeesüchtig. Der, der morgens ein Stück Brot braucht ist dann brotsüchtig usw usf ;-)

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