Hallo liebe Community,
mein Freund und ich sind seit einem Jahr zusammen und wohnen auch zusammen. Wir haben gemeinsame Interessen und Ziele und bis auf einen Punkt harmoniert es auch sehr gut, wir streiten wenig aber dieser eine Punkt beschäftigt mich.
Wir verbringen viel Zeit miteinander, was ich im Allgemeinen auch mag, er auch, wir sind beide nicht die, die sich dauernd mit Freunden treffen. Manchmal brauche ich aber doch ein bisschen Zeit für mich bzw. auch mal mit einer Freundin alleine und das ist der einzige Punkt über den es Diskussionen gibt. Und auch er trifft sich mal alleine mit Kumpels, was ja auch völlig in Ordnung ist.
Nicht, dass ich diese Zeit für mich brauch und mal weg bin ist das Problem. Sondern wie oft ich mich währenddessen melde bzw. was ich erzähle. Wir wissen jeweils wo der andere ist und für mich ist das dann auch ok. Treffen mit xy, er weiß wo ich bin und wenn es nicht ungewöhnlich spät wird oder was auch immer hört er dann einfach auch mal 3 Stunden nichts. Klar könnte ich mich auch zwischendurch melden, weil ich weiß er würde sich freuen, aber irgendwie muss ich ja auch nicht kompliziert machen wie er das gerne hätte. Wenn er weg ist macht er das mal, mal nicht. Für mich alles ok. Bei so einem Kaffee mit ner Freundin redet ja manchmal auch recht viel „belanglos“… dann komm ich heim, er fragt wie es war und was es Neues gibt. Ich erzähle dann das, was ich für „wichtig“ empfinde und das geht ja meistens schnell. Er denkt dann ich verheimliche ihm irgendwas weil meine Erzählung ja kurz ist und das Treffen aber 2 Stunden ging. Er ist dann immer irgendwie beleidigt und wittert Geheimnisse. Wenn ich ihn darauf anspreche sagt er es ist nichts aber ich spüre ja, dass etwas nicht ok ist. Am Anfang habe ich dann gedacht, ich hätte irgendwas falsch gemacht, und mir Gedanken gemacht. Inzwischen lasse ich ihn dann vor sich hin schmollen wenn er behauptet alles sei ok. Er stellt es aber immer so hin, dass ich was „falsch“ gemacht hätte, mich zu wenig gemeldet, zu wenig erzählt.
Oder sowas banales wie zb dass ich auf dem Heimweg noch einen kurzen Stop im Supermarkt eingelegt habe, das habe ich selber schon fast wieder vergessen bis ich daheim bin bzw er dann heim kommt. Nicht aus böser Absicht sondern weil es belanglos ist. Und dann erzähl ich es aus irgendeinem Grund noch im Lauf des Abends und er sagt… hast Du ja gar nicht erzählt.,,
Oder manchmal liegt mein Handy irgendwo, er sieht zb ah eine Nachricht vom meiner Schwester…ach hast du deiner Schwester geschrieben. Das muss ich ihm doch nicht explizit sagen. Er schreibt ja auch, was natürlich völlig in Ordnung ist, mit Familie oder Freunde ohne das explizit zu erzählen. Und bei mir stellt er das so dar, als ob ich da Geheimnisse hätte.
Wie würdet ihr damit umgehen? Mehr ihm entgegen kommen, ihn schmollen lassen wenn er sagt es ist alles ok oder ihm sagen, dass wir da wohl eine andere Einstellung haben.
Seine ex hat ihn betrogen und er hat da gewisse Probleme zu vertrauen, er sagt, er vertraut mir aber das sitzt tief , die alte Verletzung… Aber damit muss doch er klar kommen?
Habt ihr Ratschläge?
Er ist sicherlich von uns beiden der sensiblere Typ, spürt besser bei mir als ich bei ihm wenn was nicht stimmt. Aber wenn er mir dann einreden will ich sei nicht gut drauf weil ich komisch schaue, angeblich, oder auch einfach nicht jeden Tag super gute Laune habe muss er das akzeptieren. Genauso wie dass ich einfach nicht so ultra feine Antennen habe wie er, was aber nichts mit ihm zu tun hat.
Freund will alles wissen
Ich würde ihm nahelegen, seine Probleme aufzuarbeiten für die du rein gar nichts kannst.
Das ist für mich Kontrollwahn!
Was Du mit Deiner Freundin oder wem auch immer besprichst, geht ihn nichts an. Du musst keinen Rapport ablegen.
Du musst auch nicht mitteilen, wann Du wem eine Nachricht geschickt hast oder Dich von unterwegs melden. Das entscheidest alleine Du für Dich!
Sein Misstrauen mag daher kommen, dass er mal betrogen wurde. Ist aber nicht Dein Problem. Daran muss ER arbeiten!
Du solltest ihm deutlich machen, dass Vertrauen eine Grundvoraussetzung für Dich ist. Wenn er das nicht leisten kann, ist er der Falsche.
So ein Verhalten wird selten besser..... eher das Gegenteil!
Sehe ich genauso! Hinterher findet er dann doch mal etwas, das ihn zweifeln lässt und dann bricht die Hölle auf.
Der findet nicht nur.
Der wird irgendwann auch suchen 😉
Hallo,
Achtung, Red Flag: er übt Kontrolle über dich aus. Das hat mit gesundem Interesse nur noch wenig zu tun. Für seine Vertrauens-Probleme kannst du nichts, die muss er schon selber angehen.
Aus eigener Erfahrung kann ich dir mitgeben, dass das nicht von alleine besser wird. Egal wie weit du ihm entgegen kommst.
Bei mir hat dieses Verhalten, das sich immer mehr verfestigt und verschlimmert hat, letztendlich zur Trennung geführt. Ich hatte das Gefühl, keine Luft zum Atmen mehr zu haben. Gespräche liefen ins Leere, mein Ex hielt sein Verhalten für völlig normal. Ich wünsche dir, dass er erkennt, dass er ein Problem hat und dass er es angeht.
Liebe Grüße,
DieKati
So geht es mir ja auch ein bisschen… Ich bin gutmütig und lasse mich da wahrscheinlich auch eher „zurecht biegen“ wie er es möchte. Zu Beginn noch mehr bis Ich verstanden habe, dass das eventuell etwas viel des guten ist. Inzwischen sage ich ihm, nein, ich hab keine schlechte Laune und auch keine Geheimnisse und ich erzähle, was ich für richtig halte. Kann ja auch sein eine Freundin vertraut mir 2 Stunden etwas an und das soll wirklich nicht weiter erzählt werden.
Dieses Selbstvertrauen hat mir am Anfang gefehlt und ich dachte ich habe was falsch gemacht. Inzest kann ich besser drüber stehen weil ich auch MEINE Bedürfnisse berücksichtige bzw. es kein Problem sein darf, wenn ich mich mal nicht melde.
Ich weiß selber dass der Punkt nicht ohne ist. Ansonsten haben wir wirklich so gut wie keinen Streit.
Eigentlich sollte ich ihn nochmal drauf ansprechen.
Also, was Du erzählst und wie Du es erzählst, das klingt für mich schon bedrohlich und ist mit der lapidaren Umschreibung Kontrollfreak nicht mehr abzutun. Das hat soziopathische Züge und hört sich nach Gestapo an. Ich weiß nicht, welche Züge das noch annehmen wird aber Du sollttest eigentlich schobn lange eine klare Ansage machen, dass Dir diese Mischung aus überbordender Neugier, Eifersucht, Misstrauen und der daraus resultierenden Übergriffigkeit auf die Nerven geht und Du das nicht dulden kannst. Was soll als Nächstes kommen? Eine Fussfessel an Deinem rechten Bein??
Den Betrug durch die Ex-Freundin halte ich für eine Ausflucht, die sein in Zügen krankhaftes Verhalten rechtfertigen soll. Eine Menge Menschen wurden schon betrogen und fangen deswegen in der nächsten Bezeihung nicht an, zum Überwachungsfanatiker zu mutieren. Man gibt jeder Beziehung einen Vertrauensvorschuss ansonsten kann man es auch gleich lassen.
Also überlege inicht lange, was Du tun sollst sondern zieh eine Linie, jetzt, und genau dort, wo für Dich das Unwohlsein beginnt.
Hätte auch so einen. Zwar bekommt der Partner mit was du tust wenn du zu Hause bist. Habe trotzdem alles angefangen zu kommentieren was ich gerade wie mache bis hin wie mein Stuhlgang war🤷🏻♀️😅
Hat nicht lange gedauert bis er es geschnallt hat.
Damit könnte ich nicht umgehen, wirklich nicht. Ergo, es ist nicht der richtige Partner.
Was ich erzöhle, das erzähle ich freiwillig, der Rest geht ihn schlichtweg nichts an, auch aus Respekt vor meinen Freunden....auch nicht wer mir wann NAchrichten schickt oder damit angefangen hat, basta.
Auch dieses Nachrichten schicken, wenn man mal einen Abend nicht gemeinsam verbringt, das würde mich total nerven. Egal ob es sich dabei um 2 Stunden oder ne durchtanzte Nacht handelt. Laß mich raten, er macht sich nur Sorgen? Hm, richtig...aber nicht um dich, ausschließlich um sich selber.
Mach dir bitte bewußt, das es sich bei ihm nicht um "feine Antennen" handelt, sondern um reine Kontrolle. Da bekommt das Ganze doch einen ziemlich faden Beigeschmack, oder nicht?
Ich weiß nicht, ob ich die Geduld überhaupt im Ansatz hätte. Meine Grenze wäre aber erricht, wenn er seine Vergangenheit auf mich projeziert. Entweder er ist wieder bereit eine Beziehung einzugehen oder eben nicht. Ich bin keine Therapeut und lasse mich auch nicht so behandeln.
Ich würde jetzt ganz klar meine Grenzen setzen, ihn auch die Konsequenzen vor Augen führen, wer er seinen Kontrollwahn nicht in den Griff bekommt...wird er nicht, aber die Chance würde ich vielleicht einräumen. So da sich wirklich klar aus der Geschichte aussteigen kann.
Ich würde vermuten, dass der Betrug nicht sein einziges Bindungstrauma war. Er scheint in sich selbst unsicher zu sein und versucht die Sicherheit über Kontrolle zu erlangen.
Du machst nichts falsch. Du setzt deine Grenzen, wo es dir zu viel wird. Ihr könnt darüber reden, was ihn unsicher macht. Einfach nur zu sagen, weil man man betrogen wurde ist zu lapidar und entlässt einen auch nicht aus der eigenen Verantwortung, das zu ändern. Meist merkt man aber über Gespräche, wo es bei einem hakt und kann dann dran arbeiten. Ist aber sein Spielfeld. Nicht deins.