Ehe, Sucht, fremdgehen, kuckuckskind und Neuanfang

Hallo ihr lieben
Meine Frau und ich sind seit 27 Jahren verheiratet. Wir haben uns im Alter von 20 Jahren kennengelernt. Mit 21 war meine Frau bereits schwanger. Also haben wir 1995 geheiratet 1996 kam unsere Tochter zur Welt. Das war eine wilde und verrückte Zeit wir waren zwar Eltern aber dennoch auch junge Menschen. Wir genossen diese Zeit und kämpfen mit den Schwierigkeiten die man als junges Elternpaar nun mal hat. Finanziell war es eher eng und Hilfe konnten wir keine erwarten. Da ich aus eher prekären Verhältnisse stamme war von meiner Seite der Familie generell überhaupt nicht zu erwarten. Die Eltern meiner Frau unterstützen uns jedoch so gut sie konnten und so kamen wir einigermaßen über die Runden. Nach drei Jahren landeten wir auf einer Party die nach reichlich Alkoholgenuss von allen Beteiligten ziemlich eskalierte. Es wurde ziemlich frivol und irgendwann waren wir alle halbnackt oder auch Nackt. Es fanden wir doch keine sexuellen Handlungen statt. Wir tanzten lachten und flirteten. Irgendwann hatten wir uns alle beruhigt und abgeregt und schliefen. Ich liege auf dem Boden und meine Frau und irgendeine Freundin mit den Gastgebern auf der Ausziehcouch. Irgendwann nachts wurde ich wach, weil ich meine Frau stöhnen hörte. Ich war so geschockt, dass ich überhaupt nicht reagieren konnte. Ich lauschte angestrengt und erkannte die andere Person, es war mein bester Freund und dazu auch noch mein Onkel. Da ich niemals gelernt hatte Konflikte gewaltfrei zu lösen, und das meiner kleinen Familie auch nicht antun wollte tat ich ahnungslos. Ein paar Tage später sprach ich meine Frau drauf an, jedoch stritt Sie es ab und ich beließ es dabei. Ich redete mir ein das es nur am Alkohol und der wilden Stimmung lag. Wir leben unser Leben weiter und ich wurde massiv eifersüchtig. Der Mann eines befreundeten Pärchens, fasste meine Frau öfters mal auf unangemessene Weise an. Sie erzählt dass wir zwar aber immer so zeitversetzt, das ist nicht reagieren konnte. Das alles verletzte mich sehr. Jedoch liebt den frauenkind zu sehr, als dass ich hätte konsequent reagieren könnte. Ich fing wieder an Drogen zu konsumieren. Ein Drogenkonsum wurde auch wieder ziemlich exzessiv. Doch ging ich arbeiten um meine Familie zu versorgen. Um meinem Konsum zu finanzieren für Dich ein Doppelleben.
Im 6 Jahr unsere Ehe bemerkt ich eine krasse Veränderung bei meiner Frau. Erst war sie kalt und abweisend, dann auf einmal wild und wie verrückt nach Sex. Nach etwa zwei Wochen war es vorbei. Ich bemerkte an ihrem Verhalten, dass sie mich betrogen hatte. Ich sprach sie drauf an, sie stritt es ab und bezeichnete mich als krankhaft eifersüchtig. Ich beließ es dabei und betäubte meinen Schmerzen mit noch mehr Drogen. Schließlich wurde Tochter Nummer zwei geboren. Sie war ein äußerst schwieriges Baby, ein Schreikind von Anfang an. Ich konnte keine Beziehung zu ihr aufbauen und hatte keinerlei Bindung. Das Kind liest mich kalt und ich liebte sie nicht. Ganz anders als bei unserem ersten Kind nachdem ich verrückt war. Ich schämte mich endlos dafür. Hatte jedoch keinerlei Ahnung warum ich so gefühlsarm meinem Kind gegenüber war. Irgendwann entdeckte ich alte Familienfotos und meine Welt stand kopf. Tochter Nummer 2, war der Tochter meines Onkels beziehungsweise besten Freundes, wie aus dem Gesicht geschnitten. Ich sprach es an, meine Frau wurde sauer. Mein Onkel zog es ins lächerliche und stritt es ebenfalls ab.
Ich konsumierte weiterhin massiv Drogen, führte mein Doppelleben. Frau und ich waren beide unglücklich blieben jedoch trotzdem zusammen. Irgendwann starben nach langer Krankheit, ihre Eltern. Meine Frau litt sehr darunter, ich halte ihr dabei das zu bewältigen. Ihr Bruder zerbrach daran und brachte sich um. Wieder mal bewältigten wir diesen Schicksalsschlag gemeinsam. Wir wuchsen wieder zusammen, wenigstens halbwegs. 2007 wurde meine Frau erneut schwanger, ungeplant. Unser Sohn kam zur Welt und ich versuchte mein Leben zu ändern. Meine Frau unterstützte mich bedingungslos dabei. Es war unverkennbar dass es sich wirklich um mein Kind handelt. Mein Kampf gegen die Drogen dauerte fünf Jahre. Das war eine harte Zeit bekleidet von vielen Höhen und Tiefen. Aber 2012 war es endlich geschafft. Ich war endlich clean und verdrängte meinen Verdacht. Manchmal sprach ich meine Frau darauf an, jedoch stritt Sie es immer vehement ab. Es folgten zwei Jahre, in denen ich unter den Nachwirkungen meiner Sucht litt. Dann ging es jedoch wieder aufwärts. Wir fanden wieder zusammen und bauten uns ein normales Leben auf. Ich unterdrückte meinen Suchtdruck und meinen Verdacht mit viel zu viel Arbeit. Wir lebten zusammen wie Bruder und Schwester, liebten unsere Kinder. Wir spielten heile Welt und empfanden im Wechsel liebe odea Gleichgültigkeit für einander. Irgendwann fand ich einen Chat von 2014,wo sie mit dem mittlerweile ex Ehemann ihrer damaligen Freundin flirtete. Beide wollten sich treffen, jedoch konnte ich keine Treffen beweisen. Sie sagte es wäre nur online Geflirte gewesen, jedoch wuchs mein Mißtrauen. Es verletzte mich sehr und ich wurde immer Eifersüchtiger. Sie rechtfertigte ihren Flirt mit unserer schlechten Beziehung zu damaligen Zeit. Wir liebten unsere Familie, lebten als Paar jedoch weiterhin nebeneinander her. Wir erfüllten unsere Verpflichtung und wurden quasi Freunde. So um 2020 wurde aus Freundschaft wieder eine Beziehung. Mein Verdacht und meine Eifersucht aber blieben. 2021 konnte ich nicht mehr und machte im Ausland einen Vaterschaftstest. Mein Verdacht wurde bestätigt. Um meine Familie, besonders die Kinder zu schützen schwieg ich. Mittlerweile liebte ich alle meine Kinder. Meiner Frau gegenüber empfand ich jedoch meistens nur noch Verachtung. Es wurde wieder eisig in der Beziehung. Ich sprach sie darauf an, sie bestritt es weiterhin und ich Verschwieg den Test weiterhin. Vor ca 4 Wochen hatten wir heftigen Streit. Als wir uns wieder vertragen wollten, entschieden wir unsere Beziehung neu zu starten. Kompletter Neustart, alles vergessen und verziehen. Meine Bedingung war absolute Ehrlichkeit. Ich Verschwiegenheit den Test und sprach sie auf meinen Verdacht an. Sie war ehrlich und gab es endlich zu. Die Fummelei auf der Party konnte ich verzeihen. Das fremdgehen 3 Jahre später mit meinem Onkel gab sie auch zu. Ebenso ihre Ahnung bezüglich unserer zweiten Tochter. Ihre Gründe es zu verschweigen kann ich wirklich verstehen. Angst vor meiner Reaktion und Sorge um unsere kleine Familie. Es war laut ihre Aussage, ein einmaliger schwacher Moment,jedoch mit gravierenden Folgen. Mein Onkel wollte wohl eine längere Sache daraus machen, sie lehnte ab und hat sofort darauf jeglichen Kontakt zu ihm unterbunden Sie war sich sicher dass die Sache zwischen mir und meinem Onkel böse geendet hätte. Ich war in jungen Jahren sehr unbeherscht, aggressiv und gewalttätig. Ich hätte mit Sicherheit viele Jahre im Gefängnis verbracht. Von daher kann ich sie gut verstehen. Nun haben wir einen neuen Anfang gemacht, leben harmonisch und mit viel Gefühl zusammen. Meinen Kindern möchte ich nichts davon erzählen, dass möchte ich ihnen nicht antun. Ich liebe sie mittlerweile genauso, wie meine leiblichen Kinder. Unsere Kinder wissen nichts, dadurch haben wir ein glückliches Familienleben. Unsere Ehe läuft wieder super und wir beide arbeiten daran. Die Demütigung und die Scham, setzen mir allerdings schwer zu. Ich muss mich wirklich schwer zusammen reißen um ihn nicht damit zu konfrontieren. Einzig die Liebe zu meiner Tochter hält mich zurück. Den schwachen Moment, kann ich meiner Frau ebenso verzeihen ,wie die Tatsache mir ein fremdes Kind unter geschoben zu haben. Was mir wirklich verletzt ist der Umstand dass die mich 20 Jahre belogen und getäuscht hat sowie der Chat mit dem anderen. Da er stattfand als ich absolut clean war und es in unserer Beziehung wieder aufwärts ging. Nun Kämpfe ich ständig mit mir selbst. Soll ich meinen Onkel zur Rede stellen? War der Flirt im Chat nur ein verzweifelter Ruf nach Aufmerksamkeit? Oder steckte doch mehr dahinter? Schaffen wir es, unsere Ehe wieder mal zu retten? Sollten wir es überhaupt noch versuchen? Ich denke ja, denn wir haben gemeinsam vieles überstanden. Vieles gemeinsam durchlitten. Viele schöne Zeiten gemeinsam erlebt. Wir haben 3 wunderbare Kinder und wir haben uns. Nach all den Katastrophen die wir hinter uns haben, lieben wir uns immer noch oder wieder? Ich glaube eher immer noch, denn ohne Liebe übersteht keine Beziehung solche Dramen. Wie seht ihr das?
Bitte entschuldigt den extrem langen Text, sowie Satzbau und Rechtschreibung. Aufgrund einer Verletzung kann ich nicht tippen und muss mit einer Diktierapp zurecht kommen.
Viele Grüße

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Ehrlich gesagt glaube ich nicht daran, dass Ihr die Beziehung weiterführen solltet. Ja, Ihr seid älter geworden, aber das, was Ihr euch gegenseitig angetan habt, werdet Ihr denke ich nie aufarbeiten können. Zumindest nicht so, dass daraus tatsächlich eine glückliche Beziehung entstehen kann.

Es wäre auch langsam an der Zeit der mittleren Tochter dir Wahrheit zu erzählen. Irgendwann kommt so eine Geschichte immer raus und dadurch wird das ganze nur noch schlimmer.
Eure Kinde sind mittlerweile Erwachsen und sollten somit nicht weiter angelogen werden,

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Ich glaube auch nicht an eure Ehe.

Die ganze Geschichte ist von lügen, betrügen und Sucht geprägt. Sie ist nicht nur einmal fremdgegangen, sondern immer und immer wieder. Dass du einmal sogar live miterlebt hast & sie auch das bestreitet ist doch schon ein no go gewesen.

Sie wird immer so weiter machen. Wieso? Weil sie es kann und du keinerlei Konsequenzen ziehst.

Nein, auch wenn ihr viel erlebt habt, ist das ganz sicher keine Liebe. Das ist emotionale Abhängigkeit, sich selber hängen lassen, der vermeintlich einfachste Weg. Wäre eure Ehe von Liebe geprägt wäre all das nicht passiert!

Es den Kindern nicht zu sagen finde ich fatal. Mit einer Lüge leben kann nach hinten losgehen. Das weisst DU doch ganz besonders wie es ist ein Leben lang belogen zu werden. Irgendwann kommt es raus und mit viel Pech wendet sich dann das Kind von euch ab. Eben WEIL es belogen wurde.

Du brauchst eine Therapie!

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„Du brauchst eine Therapie!“

Genau so sehe ich es auch.

@TE
Deine Fragen und dein innerlicher Kampf sind dein Bauchgefühl, das dir sagt, dass das keine Liebe ist, sondern du seit 24(!) Jahren eine Farce mitmachst, an der du kaputt gehst. Dein Herz möchte aber nicht darauf hören und will es anders sehen …also bleibst du.

Du schreibst, ihr seid seit 27 Jahren zusammen. Lediglich die ersten 3 Jahre waren gut - bis zur Wende in der Nacht der Party.
Du nahmst Drogen, um den Alltag ertragen zu können und brauchtest viele Jahre um davon wegzukommen. Ist das nicht Beweis genug für dich, dass dir die Beziehung nicht gut tut?
Es sollte doch für dich irgendwann wirklich nicht mehr um Andere gehen, sondern es sollte irgendwann der Selbstschutz greifen, bevor man drauf geht. Alles andere ist doch emotionaler Selbstmord.
Deshalb kümmere dich um eine Therapie für dich, um die Dinge aufzuarbeiten. Und mit Hilfe des Therapeuten solltest du dann auch deiner Tochter die Wahrheit sagen.

Was meinst du:
wie wäre dein Leben verlaufen, wenn du dich mit 23 Jahren damals von deiner Frau getrennt hättest, als du sie auf der Party erwischt hattest?
Sind 3 gute Jahre es wert, in einer Beziehung zu verharren, die das eigene Leben/ die besten Jahre ruinieren? Überwiegen nicht langsam die negativen Dinge die positiven?
Möchtest du wirklich so weitermachen?

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Mir tut die mittlere Tochter jetzt schon leid 😫😫😫😫😫😫😫😫 du mir auch aber die Tochter noch mehr. Ich weiß wie es ist seinen Vater nicht zu kennen. Es MUSS die WAHRHEIT ans licht .
Ich würde diese EHE keinesfalls weiter führen aber das ist MEINE Meinung.

Alles gute wünsche ich dir aber trotzdem.

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Erinnert mich ein wenig an the wolf of wall street, hast du mal daran gedacht an die Börse zu gehen?
Ob ihr euch noch oder wieder liebt, das müsst ihr beide doch selber wissen?

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Letztlich kann dir die Entscheidung keiner abnehmen.

In meinen Augen reitet ihr da ein Pferd, dass seit mindestens 15 Jahren, wenn nicht gar länger, tot ist. Ihr hangelt euch durch, rechtfertigt und belügt euch gegenseitig, dass sich die Balken biegen unter dem Schleier es für eure Familie zu tun.

Würde mich echt wundern, wenn eure Kinder davon angeblich nix mitbekommen. Und eigtl wäre es fair, wenn euer 2. Kind von seinem biologischen Vater erfährt (allein schon wegen möglichen Vorerkrankungen oder Ähnliches; manchmal kommt sowas auch durch dumme Zufälle raus, also ich könnte damit schlicht nicht leben!).

Allerdings klingt es fast so, als hättet ihr grade aktuell zum allerersten Mal in eurem Leben oder zumindest eurer Beziehung eine echt gute Zeit. Also seid an einem Punkt, so wie ne Beziehung eigtl sein sollte. Offen und ehrlich, in Kommunikation miteinander. Möchtest du also an der Beziehung fest halten, setze einen Strich unter die Vergangenheit und sprich nix mehr an. Das war alles großer Bockmist, aber ihr wolltet den Neustart (auch du!). Also rühre nicht im Alten rum!

Wenn du das nicht kannst, dann überlege, ob diese Beziehung wirklich noch Sinn macht oder ob nicht einfach zu viel passiert ist und du es wirklich verzeihen kannst…

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Bitte erzähl deiner Tochter die Wahrheit.

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Hey!

Ich würde euch zu einer Paartherapie raten.

Zudem sollte die mittlere Tochter erfahren, dass ihr Erzeuger ein anderer ist. Irgendwann kommt es raus und dann kann ihr vielleicht niemand mehr ihre Fragen beantworten.
Ich wette, dass sie es ohnehin spürt. Genau so, wie du es gespürt hast.

Liebe Grüße
Schoko

Bearbeitet von schokofrosch
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Nicht nur Sie,sondern auch Du hast 20 Jahre geschwiegen und Hand aufs Herz,Du warst ein sehr schwieriger Mensch.
Du solltest therapeutisch dieses Gefühl immer der Hintergangene und Gedemütigte zu sein aufarbeiten,ganz dringend.
Ihr habt alles auf den Tisch gebracht und Eure Fehler gemacht,so kann leben sein.

Bearbeitet von Inaktiv
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Sieh mir bitte meine harten Worte nach, aber ich lese hier die Beschreibung eines Mannes der immer und immer wieder zur Selbstzerstörung neigt und bisher wenig in die Verantwortung für sich selbst und sein Leben gegangen ist. Seit über einem Vierteljahrhundert regiert bei euch das Chaos und jetzt soll das Drama in den nächsten Akt gehen. Die ganzen Voraussetzungen sind schon so dermaßen denkbar ungünstig, dass ich mich wirklich frage, was du dir von einer Weiterführung des Elends versprichst, außer noch ein bisschen leiden zu können. Im Prinzip hängst du sprichwörtlich gesehen (weiß ja nicht, welche Substanzen du konsumiert hast) immer noch "an der Nadel" und verabreichst dir deine tägliche Portion Gift mit der ständigen Konfrontation des wiederholten und doch recht massiven Verrats.
Auch stellst du die ganzen Entscheidungen, die du bisher in deinem Leben getroffen hast, wozu auch deine Suchtgeschichte zählt, als alternativlos dar. Dem ist aber nicht so und war es zu keinem einzigen Zeitpunkt. Auch jetzt im fortgeschritteneren Alter hättest du immer noch die Chance auf einen echten Neuanfang und vor allem dich endlich mal selbst zu finden. Das wäre eine wirkliche Gelegenheit für dich, dich mal aus den ganzen Verstrickungen zu befreien, statt weiter das Schaf im Stacheldraht zu geben, was sich kolossal verheddert hat.