Giftspritze Teil 2

Danke noch mal für Euren Beistand gestern, Ihr habt mich quasi gerettet. Ich glaube, ich denke insgesamt irgendwie komplett falsch herum. Mich hat eine Aussage gestern nachdenklich gemacht: jemand schrieb, dass nur ein komplexbeladener Mann auf Mäuschen steht.
Ist das wirklich so? Weil ich habe immer gedacht, wow, der Mann ist so selbstbewusst und attraktiv, dem liegen viele Frauen, vor allem junge Frauen, zu Füßen.
Jetzt mal Butter bei die Fische. Eine ältere Frau mit Haaren auf den Zähnen oder eine junge, anschmiegsame Frau - was würde jeder Mann der Welt wählen?? Nicht nur der mit Komplexen. Ich glaube, die Welt ist oberflächlicher und einfacher als wir denken… wir reden uns das doch nur schön. Schaut nach Hollywood. Wenn alle Männer reich wären, hätten sie alle junge Frauen. Das kann man sich doch nicht immer weiter schön reden.

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Hättest Du denn lieber hübsches, aber belangloses "Gemüse" im Bett und am Tisch oder jemanden, der sich mit Dir unterhalten kann, mit dem Du Dich auseinandersetzen kannst, tolle Gespräche hast - und der wirklich mit Dir lachen und weinen kann, weil er versteht, was Du denkst?
Na, siehste.
Jemand, der nur auf Äußerlichkeiten schaut, ist auch selber von Innen nicht so schön.

Liebe Grüße,
Tiger

Edit: ersetze "Haare auf den Zähnen" vielleicht mal durch "erfahren", "selbstbewusst" und "verständnisvoll"

Bearbeitet von tiger39
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Es gibt auch Gemüse, mit dem man sich unterhalten kann. So ist es ja nicht

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Klar. Und das ist auch "mal" ganz erfrischend. Aber auf Dauer... eher anstrengend.

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1. Hollywood ist eine Scheinwelt und kein Spiegel der Welt

2. Die Wahrheit ist viel komplexer. Die Liste dessen was der Einzelne als attraktiv empfindet, ist weit länger als nur Alter und ein wie auch immer geartetes perfektes Äußeres.

3. Und ja, es gibt auch Männer, die Deine zitierten "Mäuschen" bevorzugen. Warum auch immer. Aber die Facetten an unterschiedlichen Frauen ist so gross, dass es schlicht falsch ist, nur 2 Alternativen, Mäuschen oder Zicken ("Haare auf den Zähnen") auszuloten.

Auch wenn es keinerlei repräsentative Aussage hat: In meinem kompletten Freundes- und Bekanntenkreis gibt es EINEN (1), der sich mit 53 von seiner Frau getrennt hat um dann eine Beziehung mit einer 28-Jahre jüngeren Frau zu beginnen. Wobei ich auch die nicht als "Mäuschen' bezeichnen würde. Die hat schon ihren Willen, wirkt aber neben ihm wie die Tochter. Das hat etwas Bizarres. Ich hab ihn damals gefragt, was kommt als Nächstes? Nasenpiercing? Haare färben? 2-Sitzer-Cabrio? Guns n Roses T-Shirt von Deinem Sohn? TikTok-Tanz Videos?

Eine dauerhafte Beziehung funktioniert nur auf Augenhöhe und man(n) braucht natürlich eine Partnerin, die ihm auchvmal Feuer gibt und ggfs. die Schuhe aufpumpt. Das intellektuelle Messen mit der Partnerin ist das Salz der Suppe einer Beziehung und Frauen haben in jeder Altergruppe für Männer in dieser Range ihren Sex-Appeal. Und Sex-Appeal ist weit mehr als ein runder Hintern: Intelligenz, Empathie, Selbstbewusstsein aber auch die Fähigkeit, seine eigenen Schwächen zu kennen und Hilfe anzunehmen.All das mündet in Respekt, in Achtung vor der Partnerin.

Du solltest Dich dringend von diesen eindimensionalen Klischees lösen. Die manifestieren nur Dein Zerrbild von Männern im Allgemeinen und Deiner Rolle in diesem Zusammenhang im Besonderen.

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Ich sehe es anders. Hollywood - wenn sie ein mal losgelassen…. die Welt lebt in einem Korsett aus Regeln, Normen, Moral (alles State of the Art), aber ich glaube, wenn jeder könnte wie er wollte, dann sähe es anders aus

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Also zunächst mal mag auch nicht jedes junge Gemüse einen alten knacker. Oft mag junges Gemüse anderes junges Gemüse. Es ist ja nicht so, als ob die Welt nur aus sugardaddies und prosstituierten besteht.

Und wenn man Hollywood als Beispiel nimmt: die meisten Schauspieler haben an ihrer Seite eine ebenbürtige Schauspielerin. Außerdem sehen die meisten Schauspieler jetzt auch nicht schlecht aus. Da hinkt der Vergleich ja völlig. Dass Männer wie Leonardo dicaprio kein Problem haben, junge Mädels aufzureissen, verstehe ich.

Und sind wir mal ehrlich, wen magst du lieber fürs Bett, einen jungen George Clooney, oder Günther von der wöchentlichen bingorunde? Ich denke nicht, dass Frauen besser wären, wenn man ihnen die Wahl ließe.

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Ich würde sogar den alten George Clooney nehmen 😂

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Ich war früher in einem eher männerlastigen Forum unterwegs. Beiträge der Art, "ich sehe nicht gut genug aus", "ich kann mir kein teures Auto als Statussymbol leisten", "ich verdiene zu wenig" gab es viele.

Ich habe darauf entgegnet: "Schau dir die Paare an, die zehn oder mehr Jahre glücklich miteinander sind. Ist da der Mann so, wie du behauptest, dass ein Mann sein müsse, um überhaupt eine Chance zu haben?"

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Jetzt hör aber mal auf…
1. Ich war noch nie altersabwärtskompatibel. Was soll ich mit nem knackigen Adonis ohne Lebenserfahrung? Soll ich mit dem durch Hipsterbars ziehen? Ich unterstelle einfach mal, dass es vielen Männern genauso geht: die wollen jemand, der in der gleichen Lebensphase steckt, ähnliche Interessen hat und einen nicht aussehen lässt, wie ein Ohrensessel vom Sperrmüll neben nem Vitrastuhl (ich finde Ohrensessel tatsächlich schöner… und hyggeliger)
2. Meine eigene Erfahrung auf dem Datingmarkt mit Mitte 40: ich war heiß begehrt! Von älteren und gleich alten Männern. Die wollten wahrlich alle weder noch mal Babys machen noch Häusle bauen noch nochmal heiraten. Die haben, wie ich, jemanden gesucht, mit dem man eine gute entspannte Zeit haben kann, ohne noch mal die großen Lebensthemen angehen zu müssen.
3. Such dir mal aktiv ältere Rolemodell: du redest dich in einer Tour klein. Ich sehe und kenne so viele ältere Frauen, die Esprit haben und sehr attraktiv sind, nicht auf diese bauchfrei-, ich zurre meine Boops unters Kinn und male mir Balken über die Augen-Art und Weise (bestimmt ein nachvollziehbares Schönheitsideal, wenn man noch in der Reproduktionsphase ist und ein patentes Männchen anlocken muss, dass gesunde Spermien in der Welt verteilen will, Hirn ist nicht ganz so wichtig), sondern auf ne stiilvolle Art und Weise. Für mich ist roter Lippenstift z.B. eh erst mit Ü40 tragbar, da sieht der Ladylike aus, vorher läuft man m.E. echt Gefahr wie so ne Sexpuppe mit Schlauchbootlippen auszusehen.

Ich war letztens mal aus, tanzen, war ich ewig nicht mehr. Da standen zwei Herren um die 50 an der Tanzfläche. Beide mit so ganz weit ausgeschnittenen Shirts, Haare gegelt, juvenile Sneaker, die sabberten den jungen Frauen hinterher und quatschen die an… das hatte schon was sehr Verzweifeltes…ich war so hin- und hergerissen zwischen Mitleid und Ekel. Lies mal Tod in Venedig von Mann, dann weißt du, was ich meine… lange Rede, kurzer Sinn: never ever wären die zwei in mein Beuteschema gefallen. Was soll ich mit jemanden, der der Jugend hinterherjagt und versucht zu sein, was er nicht mehr ist? Das ist doch echt peinlich…

Bearbeitet von Inaktiv
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Das klingt alles sehr frustriert. Vielleicht solltest du das Thema ad acta legen. Ich kenne so viele Damen, die auch noch mit 60+ neue Partner gefunden haben. Witwer oder Junggesellen in Ihrem ungefähren Alter. Was ist daran ungewöhnlich?
Und da die Damen 60-70 waren, sahen sie natürlich auch nicht aus wie 20. Die Herren selbstverständlich auch nicht.
Gerade 50+ tut sich doch ein ganz neues Feld auf. Eben Geschiedene und Witwer irgendwann und auch welche, die nie eine Familie gegründet haben.
Aber ich sage dir auch: bei Tinder wirst du eher nicht fündig. Vielleicht solltest du dich auf seriöseren Plattformen umsehen oder mal die ganz klassische Kontaktanzeige in der Tageszeitung probieren. Du kannst nichts erzwingen.

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Es bringt dich nicht weiter, wenn du dich mit Negativbewertungen fertigmachst. Im Prinzip betreibst du an dir selbst Diskriminierung. Zunächst einmal solltest du wirklich die Annahme überprüfen, ob es so zulässig ist, Attraktivität mit Jugendlichkeit gleichzusetzen und du solltest dich fragen, woher diese Annahme überhaupt kommt. Ich beispielsweise tue das nicht, und zwar nicht aus Trotz, sondern weil ich das einfach anders wahrnehme und mir meine Wahrnehmung weder von Hollywood noch von anderen Medien, der Kosmetikindustrie, dem Markt für "Schönheits-OPs" (alleine dieser Begriff gehört sowas von hinterfragt) und/oder Labels verzerren lasse, die einfach nur Geld damit verdienen, insbesondere Frauen einzuimpfen, dass ihre Attraktivität im Alter abnimmt und es erstrebenswert sei, mit 60 noch auszusehen wie mit Anfang 30. Kurzum wird eine Menge Geld damit gemacht, Frauen in ihrem Selbstwert zu verunsichern, auch wenn der Trend derzeit mal ein kleines bisschen gegenläufiger ist. Man muss nicht diesem Narrativ folgen. Man darf die Dinge auch anders sehen. Voraussetzung dafür ist, dass man sich selbst die Erlaubnis erteilt und auch nicht darin beirren lässt, sich selbst als attraktiv wahrnehmen zu dürfen, nicht TROTZ Falten und/oder grauen Haaren, sondern MIT. Das ist der eine Punkt.

Der zweite ist, dass du nachvollziehbarer Weise aufgrund deiner eigenen schlechten Erfahrungen mit Männern, die dich zum einen auf die Optik reduziert haben und zum anderen mies mit dir umgegangen bist, davon ausgehst, dass alle Männer gleich sind, nämlich gleich oberflächlich.
Ich habe glücklicherweise sowohl schlechte, als auch gute Erfahrungen mit Männern gemacht. Nach wie vor habe ich auch Männer in meinem Freundeskreis. Das wäre übrigens etwas, was ich dir ans Herz legen würde, dass du dir männliche Freunde suchst, mit denen du dich austauschen kannst. Du wirst feststellen, dass man nicht alle Männer über einen Kamm scheren kann. Die einzige Gemeinsamkeit wäre lediglich zumindest bei meinen männlichen Freunden, dass diese sich genauso wie viele Frauen wünschen, aufrichtig zu lieben und geliebt zu werden. Allgemein ist das ein ganz grundlegendes menschliches Bedürfnis, wo es um Bindung geht. Und wen wir lieben, hängt sehr stark von unserer Persönlichkeit, unserer Persönlichkeitsentwicklung, unseren Vorlieben und unseren Sehnsüchten ab. Und da nicht jeder Mensch die gleiche Persönlichkeit, die gleiche Entwicklung durchlaufen, die gleichen Sehnsüchte und die gleichen Vorlieben hat, kann man keinesfalls eine allgemeingültige Formel aufstellen wie du, die da lautet:

"Jetzt mal Butter bei die Fische. Eine ältere Frau mit Haaren auf den Zähnen oder eine junge, anschmiegsame Frau - was würde jeder Mann der Welt wählen??"

Ich kenne Männer, die würden sich mit der jungen anschmiegsamen Frau zu Tode langweilen. Nicht, weil sie den Zoff lieben, aber weil sie Beziehung auch als eine Herausforderung ansehen, in der man miteinander und zusammen wachsen kann. Ich kenne Männer, die viel Harmonie benötigen, die brauchen sicherlich keine Frau, die wegen dem vergessenen Klopapier nen Aufriss macht. Der Großteil der Männer, die ich kenne, sind in meinem Altersbereich (über 40 bzw. älter) und "suchen" auch nur in diesem Altersbereich und zwar nicht, weil sie bei jüngeren Frauen keine Chance hätten oder nicht finanziell, so wie von dir angenommen, schlecht aufgestellt wären, sondern, weil sie keine Lust darauf haben. Ein Kumpel von mir sagte einmal, er könne sich das nicht vorstellen, mit einer beispielsweise 15 Jahre jüngeren Frau zusammen zu sein. Er hätte dann die ganze Zeit Kopfkino, dass er zum Zeitpunkt ihrer Geburt bereits drunk auf einem Punkkonzert in der Ecke lag oder Abi gemacht hat, als sie gerade mal in den Kindergarten gekommen ist.

Ein letztes Wort noch zu den komplexbeladenen Männern. Auch hier weiß ich nicht, ob man das als eine allgemeingültige Formel aufstellen kann, vielleicht fühlt sich der ein oder andere selbstunsichere Mann sogar zu selbstbewussten Frauen besonders hingezogen. Stichwort Herausforderung und/oder miteinander wachsen. Andererseits kann Selbstbewusstsein gerade auf selbstunsichere Menschen eine abschreckende Wirkung haben. Auch hieran sieht man wieder beispielhaft die menschliche Vielfalt.

Das wäre auch etwas, was ich dir noch abschließend mit auf den Weg geben wollen würde. Es ist in Ordnung, dass du so bist, wie du bist. Die Welt ist bunt. Soviel Vielfalt der menschlichen Natur ist etwas Schönes. Du bereicherst die Welt dadurch, dass du da bist und du bist!

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Stop! Du solltest doch lieb mit dir sein😉

Also, ich denke, du verstehst da was falsch, Tritt mal nen Schritt zurück: Beziehungen funktionieren wie Stellenausschreibungen, du musst wissen, was du suchst. Also die echten Schlüsselskills, nicht das Gedöns drumrum. Du musst die Stelle dann auch genau so beschreiben, dass der Bewerber eine Chance hat, sich auf genau die zu bewerben.
Wenn das halt eine Herausforderung und kein 9-5 Nickerchen ist, dann muss das auch transparent sein.
Die hereinkommenden Bewerbungen musst du lesen können: was ist Geschwafel, wer hat einfach pauschal mal geschrieben und wer meint es ernst und ist auch noch mit den Eigenschaften ausgestattet die du suchst.

Klar gibt es auf die ruhige Kugel mit hohem Gehalt und maximalem Urlaubsanspruch viele Interessenten. Aber da sind viele gar nicht wirklich mit Herzblut dabei, stellen fest, dass ihnen die Herausforderung fehlt etc.

Bei dem aufregenden Spezialistenjob gibt es vielleicht nur eine Handvoll Bewerbungen aber halt viel punktgenauer und dann muss man trotzdem den Bewerber finden, der für die Unternehmensstruktur perfekt passt. Ein Profi aus dem internationalen Grosskonzern ist vermutlich für die kleine Dorfschmiede nicht die beste Besetzung und andersrum.

So. Trotzdem verfällt der Personalchef von keiner Bude in persönliche Krisen, weil er denkt „Uns mit unserer miesen Stelle will eh keiner!“, die suchen halt weiter. Und genau das sollte auch deine Einstellung sein.

Wenn (!) in deinem Leben eine Position frei ist - und danach klingt es noch nicht wirklich - dann finde raus was du wirklich als Fähigkeiten erwartest, welche Werte, Ziele usw. Dann schau auf dich, was du realistisch bietest. Und alles das nicht dazu passt wird ohne ein Fünkchen Bedauern durchgewunken. Dazu gehört auch, jemand, der nicht an dir interessiert ist mit allen Ecken und Kanten.

Und jetzt ab von blöden Metaphern: Ich war mal durchaus dekorativ, die Herren der Schöpfung haben nicht meinen eigentlich durchaus klugen Kopf oder meine fantastische Persönlichkeit (😉) gesehen, sondern halt die Häkchen auf der Klischee-Checkliste bei Haarfarbe, Figur usw. Hat selbstverständlich die völlig falschen Kerle angezogen und war lästig wie Sau.
Meinen Mann hab ich jenseits der jugendlich-knackigen Jahre getindert in meiner schlechtesten Phase, stark übergewichtig, nach einem Unfall hinkend, schlechte Schilddrüsenwerte, dadurch dünnes und brüchiges Haar, aufgequollene Augen… eine temporär maximale Antiaugenweide. Das war auch nicht wie im Film mit Brille absetzen und Zopf aufmachen behoben.
Mein zwischenmenschlicher Charme war in der Phase auch deutlich eingeschränkt, aus Gründen.
Trotzdem hat sich das gefunden.

Warum? Klar, Glück. Aber auch extrem ausgefiltert was gar nicht geht. Was zwar scheinbar nett zu haben aber nicht kompatibel mit meinem Leben/mir ist usw. Und dann hat es nur ein einziges Treffen mit einem einzigen Mann gebraucht und der war es tatsächlich.
Er ist kein Notnagel, der isses wirklich. Und der wollte mich und nicht irgendwas dekorativ-langweiliges. Dass ich jetzt wieder idealgewichtig und ohne Gehfehler unterwegs bin hat er nicht ahnen können, nimmt er gerne als Bonus, aber er würde mich auch nie eintauschen, wenn es wieder anders käme. Ich ihn auch nicht.

Das droht aber dekorativen Sammlerstücken, wenn sie älter werden oder Beschädigungen davontragen. Ebenso, wenn sie für sich und ihren Seelenfrieden dann doch mal eine unbequeme Persönlichkeit entwickeln.

Disclaimer: jeder Mensch ist schön, wenn man ihn mit liebenden Augen ansieht. Die liebenden Augen müssen eben gefunden sein.

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Ich versuche das seit 7 Jahren, es scheint an der Umsetzung zu hapern.
Ich will gar nicht mehr schauen, ich kann keine Enttäuschung mehr.
Und richtig, was Du erzählst von Dir: ein Glücksfall! Und ich freue mich für jeden. Aber es hat eben nicht jeder im Leben Glück!

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Been there, done that. Du bist nicht die einzige mit schwierigen Langzeitphasen. Auch negativ darf man sein, ich zitiere meinen Lieblingssatz vieler Jahre: „Geh mir weg mit die Kerle!“

Hast du mal drüber nachgedacht, deinem Therapeuten offiziell eine neue Aufgabenstellung zu geben? Vielleicht doktert der ja brav an was anderem rum und hat verpasst, wo du grad stehst?

Und zum Glück: klar war da Glück dabei. Wie immer im Leben.
Und Unglück, ohne den vermaledeiten Ex wäre ich regional nie da gewesen, wo ich halt meinen Einen gefunden habe.
Ohne seine Lügen und Betrug wäre ich nicht zu dieser maximal unpassenden Zeit single geworden.
Ich hatte nicht mal Motivation zu suchen, ich wollte nur erleben, dass da jemand ist, der auch allein ist. Weil ich nicht der gefühlt einzige Restposten sein wollte.
Deswegen auch Tinder, weil was „hochwertiges“ lohnt ja gar nicht.

Die leckt mich doch am A**** Haltung hat ungemein geholfen beim „unwürdige Kerle“ aussieben.
Da wären sogar nette bei gewesen. Aber halt einfach zu anstrengend, zu Schickeria, zu pornös, zu Muttersöhnchen, zu sterilisiert, zu sporty, zu sehr Businesskasper… you name it.
Das einzige worüber du sicher sein kannst: den Mann hätte ich früher nie im Leben getroffen, geschweige denn, der Sache eine Chance gegeben und oh Wunder, auf mein schlechtes Händchen war Verlass. Kaum konnte er in Ruhe mit seiner Persönlichkeit punkten, war er genau das, was ich nie gesucht habe, aber eben brauchte. Ich war eben ein red flag Detektor vom Feinsten.

Also bei mir absolut paradoxe Auswahl. Klar, bei meinem Händchen wär alles andere ja auch bescheuert. Ich finde dir immer noch in jeder Gruppe den schwierigsten Fall, mit verbundenen Augen.

Was ich sagen will: Zuckerüberzug hilft nicht, verstellen kannst du dich eh nicht für immer, ein Idealbild ist ja schön und gut aber die wenigsten von uns sind bereit oder imstande, genauso ideal zu sein.

Kleiner Musiktipp, vielleicht sagt dir das ja was: Stefanie Werger, Stoak wie a Felsen

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Eine ältere Frau mit Haaren auf den Zähnen oder eine junge, anschmiegsame Frau - was würde jeder Mann der Welt wählen?

Vermutlich einen Durchschnitts-Mittelweg.

Selbstbewusstsein, selbstständig, aktiv, unabhängig, eine eigene Meinung haben (und diese je nach Situation sowohl vertreten als auch ändern können). Das heißt nicht, dass jemand Haare auf den Zähnen hat.

Zwischen den beiden von Dir genannten Extremen liegt vermutlich die "breite Masse" der Frauen unserer Gesellschaft. Ich glaube, die meisten sind beides. Ich zB kann durchaus Haare auf den Zähnen haben (bis hin zu unpassender Patzigkeit, siehe meinen Porree-Kommentar von gestern ;-) ), bin berufstätig, Mutter, im Ehrenamt, Elternsprecher, ich weiß (eigentlich), was ich will. Aber ich bin auch auf Harmonie bedacht, anhänglich, häuslich und familienverbunden, trete nicht immer selbstbewusst auf.

Ich finde, die beiden Ansätze schließen sich nicht aus. Im Gegenteil: die richtige Mischung bzw. je nach Situation die eine oder andere Eigenschaft "wählen", das ist die Kunst. Kompromisse eingehen können, OHNE sich selbst aufzugeben, aber auch ohne den anderen vor den Kopf zu stoßen. Das müssen in einer Partnerschaft beide können. Und dafür darf man glaube ich weder "Haare auf den Zähnen" haben noch ein "Mäuschen" sein.