Schönen sonntag vormittag!
Ich bräuchte bitte den einen oder anderen praktischen Tipp oder auch Meinung von euch.
Vor 3 Monaten lernte ich online T. Kennen. Er frisch getrennt (ex mit Kind wohnen noch bei ihm) und ich nach ca 1 Jahr "ausprobieren" wieder bereit für was ernstes.
Wir lernten uns also kenne und es passte von Beginn an! Wir haben die gleichen Vorstellungen, verstehen uns auf allen Ebenen, sind schwer verliebt und planen unsere gemeinsame Zukunft. Letzte Woche lernten sich unsere Kinder kennen. Es läuft wirklich sehr gut wenn nicht ab und an meine Unsicherheit eigentlich sogar Eifersucht reinpfuschen würde.
Ich kann gar nicht sagen wie sehr es mich manchmal stört zu wissen dass er abenda daheim mit seiner ex sitzt, sie sich über was weiß ich unterhalten usw. Vom Kopf her weiß ich dass diese Eifersucht unbegründet ist. Aber dieses Gefühl überrollt mich manchmal. Letztens war es zb so dass wir zusammen in meiner wohnung waren und er mit der ex wegen der kleinen auf WhatsApp geschrieben hat. Das war ein Problem für mich. Ich fühlte mich plötzlich total unwichtig, nicht beachtet und war sogar gekränkt. Völlig bescheuert. Das Gefühl hielt ca eine halbe Stunde an und dann war es wieder gut. Aber er verstand mein beleidigt sein natürlich überhaupt nicht.
Ich weiß dass das wahrscheinlich mit einem geringen Selbstwertgefühl einhergeht. Dabei bin ich ansonsten um job und bei anderen menschen Selbstbewusst. Ich weiß was ich kann.
Aber bei t. Der mir emotional anscheinend so wichtig ist kommen irgendwie verlustängste, das Gefühl nicht wichtig genug zu sein zum Vorschein.
Was dagegen tun? Ich will die Beziehung nicht gefährden. Es passt alles so gut, wir sind so verliebt ineinander. Ich will das mit meinen Ängsten für die er nichts kann nicht kaputt machen:(
Ich fahre es gegen die Wand :(
Ich würde da an deiner Stelle mal versuchen rauszufinden warum du solche selbstzweifel hast.
Die Wohnsitustion deines Freundes ist ja nur der Trigger deiner Ängste. Wäre es nicht diese Situation , dann vielleicht eine andere.
Und ich wohne derzeit auch getrennt mit meinem Mann und den beiden Kindern zusammen. Das wird sich aufgrund des Wohnungsmarktes auch so schnell wahrscheinlich nicht ändern. (vor 2 Jahren Haus gekauft, müsste verkauft werden, was finanzieller Verlust wäre, Wohnung nebenher kann sich keiner leisten, usw. Viele Gründe.) Und wir leben genauso nebeneinander her wie es so viele Menschen in ihren Ehen tun. Nur dass ich die Entscheidung getroffen habe, dass so meine Beziehung nicht aussehen soll. Jetzt leben wir genauso wie vorher, als WG. Es funktioniert gut, und ich kann mir vorstellen, dass das von außen komisch wirkt. Aber, wie gesagt, wie viele Ehen laufen so.. Da denkt auch keiner, dass die Partner jeden Tag die innigsten Gespräche führen usw.
Die beiden haben sich getrennt. Und das wird einen oder sogar mehrere Gründe gehabt haben.
Also arbeite an dir selbst, anstatt wirklich eure Beziehung zu riskieren. ;)
Danke für deine Antwort! Euer Konzept verfolgten mein ex Mann und ich auch ein paar Jahre lang. Für mich ging es so lange gut bis ich T. Kennenlernte und ich mir schon wünsche im nächsten Jahr mit ihm und dem Kids eine gemeinsame Wohnung zu suchen.
Ja ich muss da wirklich definitiv an mir arbeiten. Aber ich weiß nicht genau wie.
Da fehlt mir ein wenig das Werkzeug dafür. Hast du da vielleicht einen Vorschlag?
Danke und lg
Am wichtigsten: Rede mit deinem Partner über deine Ängst und auch dass du weißt, dass du da an dir arbeiten musst. So kann er eventuell ungerechtfertigte Beschuldigungen auch einordnen und dich unterstützen.
Es gibt viele, viele Bücher zum Thema Selbstsicherheit, Selbstbewusstsein, Selbstreflexion. Das geht alles ineinander über.
Dein Kernproblem kommt mir gerade so vor, als wäre es deine eigene Unsicherheit. Das geht nicht von jetzt auf gleich weg. Da stecken Glaubenssätze drin, die du dein Leben schon mit dir rumträgst.
Du kannst ne Therapie machen und sowas aufarbeiten, oder ein Coaching. Die Möglichkeiten sind unbegrenzt - Wenn man WILL, findet man einen Weg :) Aber es ist Arbeit.
Oh, das kenne ich leider auch von mir. Ich persönlich würde es alleine auch nicht in den Griff bekommen. Ich bin seit 1,5 Jahren in Therapie und arbeite daran. Ich finde es auch wichtig, dass du mit deinem Partner offen darüber sprichst und auch deutlich sagst, dass du weißt, dass das Problem alleine bei dir ist und du dich darum kümmerst. Leider dauert das etwas. Ich versuche bis dahin in solchen Momenten, meine Gefühle nicht ungefiltert rauszulassen. Ich versuche sie zur Seite zu legen und schreibe sie so schnell wie möglich auf (habe ein grässliches Gedächtnis 😉). Und in meiner nächsten Therapie Stunde bespreche ich es. Es fühlt sich so gut an wenn sich dort negative Gefühle auflösen und man dem Grund dafür Stück für Stück näher kommt. Bis jetzt ist mein Partner sehr geduldig. Dir viel Kraft und Erfolg!
Zum einen sind deine Gefühle da und echt. Diese wegzuschieben oder zwanghaft nicht zu beachten, wäre nicht zielführend. Diese würden immer wieder hervorbrechen und dich belasten.
Zum anderen finde ich, dass man in einer Partnerschaft auch über irrationale Ängste sprechen sollen könnte, ohne dass diese kaputt geht oder man sich unverstanden fühlt. Wenn der Partner also per se nicht darüber sprechen möchte, wenn dich etwas belastet und keine Empathie aufbringen kann, würde ich in Frage stellen, wie toll die Beziehung wirklich läuft.
Klar kann man versuchen dem ganzen auf dem Grund zu gehen und eigene Strategien zum Umgang dieser Verlustängste zu finden. Das sehe ich aber parallel dazu, dass du diese Verlustängste auch beim Partner thematisieren kannst und eine Resonanz bekommst und diese Ängste werden durch die Kommunikation mit der Zeit besser. Ohne partnerschaftliche Kommunikation sehe ich es ehrlich gesagt schwarz.
Ich sehe dennoch die Wohnsituation als enormen Trigger an. Du kannst deinen Freund nie besuchen, alles spielt sich bei dir ab, es gibt vermutlich keinen Papa-Tage, sondern er ist nach wie vor im Haus und die Kinder erkennen sicher nicht, dass die Eltern getrennt sind. Und somit fühlt es sich an, als wärst du nur eine Affäre. Verständlich. Du solltest daher für dich klären, wie lange du bereit bist, die „Nebenfrau“ zu sein und wie lange du dem Spiel zuschauen willst, da sie ja weiterhin Tisch und Bett teilen.
Auch würde ich keinerlei Pläne schmieden, dass ihr gleich zusammen ziehen müsst. Da sind so viele Kinder und Ehepartner noch involviert, dass jeder sein Leben alleine und mit Teilzeitkindern erst mal auf die Reihe kriegen muss. Auch die Kinder sollten erst mal die Trennungen realisieren und nicht gleich jemand neues vorgesetzt bekommen, obwohl Mama und Papa doch noch 24h da sind.