Hallo zusammen,
Ich hoffe ihr könnt meine Sichtweise erweitern und mir vielleicht Input geben, auf den ich selbst nicht komme. Ich habe mich hier neu angemeldet, bisher habe ich immer nur gelesen.
Also: ich bin 28 und kenne seit einem Jahr einen Mann (33) in den ich verliebt bin. Wir kennen uns durch eine gute Freundin und haben uns immer mal wieder gesehen. Wir verstanden uns auf Anhieb super und unterhielten uns oft sehr intensiv und irgendwann tauschten wir Nummern aus ( vor ca. 6 Monaten)und schrieben auch hin und wieder. Der Anfang kam oft aber nicht immer von ihm. Kurz darauf arbeitete er für drei Monate im Ausland. In dieser Zeit intensivierten wir das Schreiben und auch das telefonieren total. Es war wie so ein lebendiges Tagesbuch was wir führten. Aber mehr als: ich denk an dich - haben wir uns nie geschrieben. Das erste Wiedersehen nach knapp 3 Monaten war dann- irgendwie- schwierig. Wir wussten beide nicht so genau wie wir uns verhalten sollten und waren irgendwie beide doof 🤪 den abend verbrachten wir dann eher mit den anderen Leuten um uns herum. Zwei Tage nach dem Abend bat er mich um ein Treffen allein: Er entschuldigte sich für sein Verhalten und erklärte mir, er wäre unsicher gewesen. Irgendwie wären wir digital so viel weiter wie im Leben .. ich fand das sehr süß. Und er wüsste nicht wie ich zu ihm stehen würde.. und er wäre dabei sich zu verlieben, es wäre für ihn im Ausland voll wichtig gewesen, so oft was von mir zu hören und er hätte mich ja schon länger davor auch ziemlich im Kopf gehabt.. alles natürlich Musik in meinen Ohren ABER er hätte noch ein Verdammt hartes Jahr vor sich (beruflich) und wäre deswegen so zurückhaltend und mit angezogener Handbremse unterwegs.
Das Jahr sah zu dem Zeitpunkt so aus: ab jetzt 3 Monate zuhause, dann 6 Monate im Ausland, dann 2 Wochen zuhause und dann nochmal 3-5 monate Ausland. Danach ist das beruflich aber durch und er wird solche Aufträge nicht mehr bearbeiten müssen.
So, jetzt hatte ich die 3 Monate meines Lebens mit dem ( momentan gefühlten) Mann meines Lebens und nun ist die erste Woche von 6 Monaten um. Natürlich ist ein Besuch mal geplant, vielleicht auch zwei aber das war’s dann auch. Ich fühle mich gerade noch wie komplett kastriert. Nicht, dass nicht jeder noch sein eigenes Leben gelebt hatte aber mitten in der verliebtheitsphase so einen Cut machen zu müssen, fühlt sich gerade wirklich schlimm an. Dazu haben wir 11 Stunden Zeitverschwendung … habt ihr Tipps wie wir das gut schaffen können? Wie bekomme ich das auch gedanklich hin?
Wie schwer wird es werden?
Tatsächlich kenne ich die Situation sehr gut. Mein Mann ist zu Beginn unserer Beziehung zur See gefahren und war dann mehrere Monate an Bord. Wir haben viel geschrieben, wenn es ging telefoniert. Aber ja, gerade in der ersten Verliebtheit ist das total doof, aber man kann es dennoch schaffen. Mittlerweile sind wir seit 12 Jahren ein paar und auch schon ein paar Jahre verheiratet. Er hat seinen Job gewechselt und so wurde es dann leichter, aber unser erstes Jahr haben wir auch im Wechsel verbracht. Gerade das Schreiben und quatschen hat uns unheimlich gut geholfen uns wirklich kennen zu lernen. Für uns hat das gut funktioniert. Ich möchte dir also mut zusprechen, es kann klappen, auch wenn es sich gerade total doof anfühlt, ich weiß noch ganz genau, wie es war, als er wieder los musste und wie viel ich geweint habe, aber das haben wir hinbekommen, trotz Zeitverschiebung, trotz fehlendem Internet auf See und einigen Tagen ohne Kontakt und mit ganz begrenzten Möglichkeiten zu telefonieren.
Gib euch eine Chance und lernt euch weiter kennen und eure Beziehung wird stärker werden als von vielen anderen Paaren 😉