Update: Wie schafft ihr es immer wieder weiter zu machen?

Guten Morgen,

kurze Fakten zu mir.
Mein Puls sowie Blutdruck sind immer etwas niedrig (Puls bei 50 und Blutdruck bei 110/70)
Seit 3 Wochen, das habe ich selbst gemerkt und durch Pulsuhr usw. gesehen, ist mein Blutdruck erhöht und mein Puls sobald ich zu Hause bin teilweise bei 115. Ich habe gemerkt dass etwas nicht stimmt. Ich bin sehr feinfühlig und habe auch ein gewisses Gefühl im Bauch gehabt, dass etwas nicht in Ordnung ist.

Mein Mann nimmt hammerharte Medikamente, ist Mittwoch zum Arzt, weil er stark erkältet ist. War dementsprechend wieder zu Hause. 16:00 Uhr ging das Bier wieder auf, abends der Kräuter.
Donnerstag Abend, wieder Bier und ne halbe Flasche Whiskey.

Ich habe die Tage im Kinderzimmer geschlafen.
Gestern früh bin ich aufgewacht, mit einem Puls von 120.
Mein Mann, obwohl er mich ausschlafen lassen wollte, musste natürlich seinen Rausch ausschlafen.
Ich habe morgens viel gegrübelt, habe seine Mutter angerufen die uns Eck wohnt, ihr alles erzählt, sie aus allen Wolken gefallen, abgemacht mit ihr, dass ich seine Sachen packen und dass er zwei Tage zu bei ihnen unterkommen kann. Er hat keine richtigen sozialen Kontakte, nur mich. Er hat seine ganzen "Freunde" für mich hinter sich gelassen (sie waren sonst nur saufen, Party machen, Blödsinn anstellen). Dem wollte er aus dem Weg gehen seit er mit mir zusammen ist.

Ich habe seine ganzen Flaschen, die in der Wohnung verteilt waren, in zwei Plastikkörbe gepackt. Zwei Bierkisten dazu gestellt sowie seine Tabletten, Fotos von uns, Zahnpasta usw.

Er stand dann 10:00 Uhr auf, war völlig aufgelöst als er das sah, ich habe ihm es nochmal kurz und bündig ruhig erklärt. Er hat zwanzig Mal gesagt, dass er nicht gehen möchte, er schmeißt den Alkohol weg. Er will bleiben.

Ich bin hart geblieben.
Er ist gegangen, fragte aber noch vorher 2x ob er den Fusel und die Kisten jetzt wirklich mitnehmen soll. Ich habe ihm gesagt, dass ich hier nicht eine einzige Flasche mehr in diesem Haushalt haben will! Er ist dann gegangen.

Seit er weg ist ist mein Blutdruck und mein Puls normal.
Ich bin ruhig, entspannt.

Als er los ist, habe ich aus dem Fenster geschaut. Er hat alles ins Auto gepackt und ist zu seiner Mutter gefahren.

Seine Mutter schrieb mir zwei Stunden später, dass er nach einer Stunde zum Garten gefahren ist.

Ich werde ihn also morgen sehen und wir werden reden.
Ich vermute dass er den ganzen Fusel im Garten abgeladen hat. Er kann es auch weggeworfen haben, das glaube ich aber nicht.

Nun sitze ich hier, und habe trotz allem ein leichtes schlechtes Gewissen, weil es mir besser geht gerade ohne ihn.

Wenn ich ihn verlassen würde, wäre ich alleinerziehend mit drei Kindern, von 3 Männern. Sieht ziemlich Assi aus. (Partner Nr. 1 hat mich betrogen, Nr. 2 Choleriker kam nicht mehr mit meiner Tochter klar, Nr. 3 Ehemann Alkoholiker) tolle Bilanz für mein Leben.

Was eine scheiße...

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Hey!

Hut ab, dass du es so durchgezogen hast.
Ganz ehrlich: Dann lieber von den drei Vätern getrennt, als von 2 getrennt und den Alkoholiker noch im Nest.
Zieh es durch- es wird euch besser gehen. Deine Kinder brauchen gute Vorbilder und nicht den Säufer, der sie auf dumme Gedanken bringt.

Er bringt den Fusel in den Garten? Leert er ihn dort persönlich?
Wenn du euch eine Chance geben solltest, würde ich diese an einen professionellen Entzug knüpfen. Schon alleine wegen seiner Medikamente. Alles andere sind nur Lippenbekenntnisse.

Liebe Grüße
Schoko

2

Dankeschön Schoko!

Es ist meine Vermutung dass er den Fusel dort abgeladen hat. Das werde ich ihn morgen fragen.

Meine Mutter ist extrem Alkoholikerin, hat lange gebraucht bis ich aufgewacht bin. Sie hat vor zwei Jahren einen professionellen Entzug gemacht. Trinkt nun aber auch wieder. Daher triggert mich Alkohol extrem. Es ist und war richtig hart sie so fertig zu sehen.

Mein Mann ist funktionierender Alkoholiker.
Ich weiß noch nicht ob ich die Kraft hätte, wieder alle Hoffnung in einen geliebten Menschen zu setzen, um dann wieder zu sehen, dass dieser sich später wieder kaputt macht.

Aber so geht es auch nicht weiter. Er bringt sich langsam um. Wenn er das Trinken lassen würde, wären die hammerharten Medikamente nicht nötig.

Ich danke dir dass du dir die Mühe gemacht hast, meinen langen Text zu lesen! Vielen Dank!

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Ach gerne! Meine Mutter ist auch Alkoholikerin.
Dann kennst du das Spiel ja.
Nach meinen Erlebnissen hätte ich nun auch genug- das Leben ist einfach zu kurz, um jemandem dabei zuzugucken, wie er sich zu Tode säuft. Hier in meinem Umfeld ist schon einer am plötzlichen Herztod gestorben, der 2 kleine Kinder hinterlässt. Wäre auch zu vermeiden gewesen.

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„Sieht ziemlich Assi aus.“

Wieso.. niemand weiß, wie das Leben manchmal spielt. Es ist egal was andere denken. Obwohl ich natürlich nachvollziehen kann, dass der Gedanke mal aufkommt. Dazu neigen wir Menschen wohl. Bitte vergiss das wieder. Du achtest auf dich und deine Kinder, das zählt.
Alles Gute

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Besser alleinerziehend mit 3 Kindern von 3 Männern, als 3 Kinder einem Alkoholiker auszusetzen. ;) du hast absolut richtig gehandelt! Super, dass du stark geblieben bist.

Steh weiter so für dich ein! Für dich und die Kinder!

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Meine Mutter ist Alkoholikerin. Ich kann daher total nachvollziehen, dass Alkoholkonsum dich triggert, geht mir genauso.
Ich finde es sehr stark von dir, dass du Konsequenzen gezogen hast. Bitte lass dir nicht von der Gesellschaft sagen, wie du dein Leben zu führen hast (alleinerziehend, 3 Kinder von 3 Männern, etc.pp.) Gib nichts auf die Vorurteile der Anderen, niemand kennt die Hintergründe, niemand von denen steckt in deinen Schuhen mit deinen Erfahrungen und deiner Vergangenheit und es geht auch niemanden etwas an. Lieber Alleinerziehende als die Kinder in einem Haushalt mit einem Choleriker, Betrüger oder Alkoholiker aufwachsen zu lassen. Steh für dich und die Kinder ein und knüpfe einen eventuellen Neustart mit deinem Mann an klare Bedingungen: ein professioneller Entzug.
Alles Gute und viel Kraft! 🍀

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Liebe Liaro,

Hut ab! Du bist eine starke Frau! Sei stolz auf Dich und hab kein schlechtes Gewissen! Und wenn Du 5 Kinder von 5 Männern hättest: who cares? Geht niemanden etwas an, muss auch keiner wissen und so lange Du Deine Kinder liebst & schützt ist es doch total egal.

Zu Deinem Mann: mein Mann ist Suchtberater in seiner Firma und hat neulich eine Hospitation in einer Suchtklinik durchlaufen. Dort hat er ein paar wesentliche Fakten mitgenommen:
- Alkoholiker ist man lebenslänglich. Es kann sein, dass man eine gewisse Zeit (evtl auch lebenslang) trocken ist aber man ist und bleibt Alkoholiker
- Alkoholiker leiden wirklich an einer körperlichen Sucht. Angeblich ist die Sucht vergleichbar mit wirklich harten Drogen (Heroin und co). Dass er immer wieder trinkt darf man nicht persönlich nehmen sondern es ist wohl wirklich ein ganz arger Drang.
- Ohne eine professionelle Unterstützung, Entgiftung und psychologische Betreuung schaffen es die wenigsten.
- Selbst mit professioneller Unterstützung ist die Rückfallquote sehr hoch. Darauf sollte man sich einstellen.
- Es wurde empfohlen, dass sich auch Angehörige in eine Beratung begeben

Was ich damit sagen will: Wenn Dein Mann dem Alkohol wirklich entsagen will würde ich an Deiner Stelle auf professionelle Unterstützung bestehen. Das erhöht die Chancen auf Erfolg. Aber auch hier kann es zu Rückschlägen kommen. Das sollte einem Bewusst sein und nicht zuuuu viel Erwartungen haben.

Ich wünsche Dir weiterhin viel Kraft und die richtigen Entscheidungen (wie auch immer sie ausfallen werden).

Bearbeitet von AlkoholIstDerTeufel
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Ich danke dir für deine Antwort!
Ich habe mich in meiner Jugendzeit schon mit dem Thema Alkohol auseinandergesetzt, da meine Mutter Alkoholikerin ist. Weiß aus erster Hand was dieses Zeug mit jemandem macht, mir ist bewusst dass es eine Krankheit ist. Ich habe viele schwere Jahre mit meiner Mutter durch, sie war 1 Jahr trocken und trinkt jetzt auch wieder.
Daher triggert mich das Thema extrem.
Ich weiß nicht, ob ich die Kraft habe, dieses Thema nochmals anzugehen, dieses Mal mit meinem Mann,und nochmal diese Hoffnung auf Besserung zu haben. Die Chancen stehen arg doll schlecht dass er es durchhält, ich weiß.
Und das macht mich unfassbar traurig.
Da er mich eigentlich zu dem gemacht hat was ich bin. Eine starke Frau die ihre Bedürfnisse einfordert, aber auch konsequent ist.

Gehe ich den "einfachen" Weg, trenne mich und habe meine Ruhe. Oder gehe ich den harten Weg. Habe ich noch Kraft dafür?
Ich weiß es im Moment nicht.

Ich habe ihn für morgen 10:00 Uhr hergebeten. Die Kinder sind dann bei meiner Oma. Dann reden wir.
Bzw. werde ich ihn erstmal reden lassen und mir anhören wie er meint wie es weiterlaufen sollte.

Ich schreibe morgen bestimmt nochmal.

Vielen lieben Dank für die lieben Antworten hier! Das tat wirklich gut!

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Ich glaube nicht, dass der Weg der einfachere ist- aber zumindest ersparst du dir und den drei Kindern viel Leid und sorgst für eine schönere Kindheit. Was soll deine Tochter denn später sagen, wenn in urbia2043 die Umfrage "schöne Kindheit" gestartet wird? Erst hatte Mama den Choleriker und dann einen Alkoholiker.

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Hi
Es bringt dich im Moment zwar nicht weiter
Aber ich wollte dir sagen :
Respekt vor deiner Reaktion !
Bleib dir selber treu und lass dir nix gefallen
Vielleicht sieht nach außen die Bilanz im Augenblick nicht so toll aus ( aus deiner Sicht) aber ich finde du hast in einer Weise reagiert die Mut verlangt ( Mädel du hast echt Eier 👍🏼)
Ich hab in ähnlicher Situation nicht den Schneid gehabt und viel zu lang weggeschaut und bereue das heute noch

Bleib dir selber treu ich wünsch dir viel Kraft für deinen weiteren Weg!

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Wow! Vielen Dank! Das gibt mir Kraft! :-D wirklich!
Weißt du, meine Kinder gingen immer vor! Von Anfang an. Meine Mutter hat mich nie beschützt, mich erzogen usw. Mein Vater hat uns geschlagen früher. Meine Mutter sogar fast tot geprügelt. Ich habe mir mit 6 Jahren schon geschworen dass ich nicht so werde wie sie. Sie stand im Türrahmen, hat zugesehen wie er mich geschlagen hat.
Sie war und ist schwach. Das weiß ich. Mir tut es leid für sie, dass aus ihr nichts geworden ist, weil auch ihre Eltern einen falschen Weg eingeschlagen haben damals, und sie auch.


Magst du erzählen was dir passiert ist?

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Weißt du, was asi ist:
Saufen, damit die Familie zerstören und sich keine Hilfe suchen.
Seine Kinder mit einem Alkoholiker aufwachsen zu lassen.
Seine Frau so mit Füßen zu treten.
Ich könnte ewig so weitermachen! Was ich dir sagen will: wenn dein Mann dir nicht gut tut (und deinen Kindern ebenso nicht), wenn Gespräche nicht fruchten und ihr keine Basis mehr habt, dann ist es absolut egal, wie irgendwas nach außen hin aussieht. Denn dann musst du an dich und deine Kinder denken, ungeachtet dessen, was die Tante erna oder der Onkel von nebenan denkt.

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Ganz dickes fettes Kompliment und Hut ab kriegst Du von mir!!!!!
Du hast alles richtig gemacht und bleib hart, zieh es durch.
Ich war in erster Ehe mit einem Alk verheiratet (der schon mit Mitte 40 jämmerlich dran starb, war ich aber längst weg)
Lieber 5 Kinder von 5 Männern als so ein Leben, sch**ß drauf.
Du brauchst es ja nicht jedem erzählen. Ich hab auch 2 Kinder von 2 Männern und die wenigsten wissen das. Sicher hatte ich den Vorteil, dass bei meiner 2. Ehe keine anderen Männer zu Besuch dastanden und mein Mann einfach der Papa für beide wurde, aber das kann man alles irgendwie regeln.
Ganz klare Ansage an Deinen Mann: ohne Entzug und Therapie keine Kompromisse mehr, Dein Körper ist wohl der gleichen Meinung !
Soll er ruhig vorerst bei seiner Mutter bleiben.
Kopf hoch, Du schaffst das! #liebdrueck
LG Moni

PS: Hammerharte Medikamente und reichlich Alk - eine tolle Mischung. Da hat man schnell einen arbeitsunfähigen Schwerkranken vor sich liegen - und zu versorgen.

Bearbeitet von fruehchenomi
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Oh Moni, da hast du ja auch schon jede Menge durch.
Mein Mann hat jetzt das dritte Blutdruck Medikament bekommen, da die anderen nicht ausreichten. Sein Blutdruck ist immernoch weit entfernt vom grünen Bereich.
Und er bekommt Immunsuppressiva wegen seiner Schuppenflechte.
Beides Krankheiten die sich durch seinen Alkoholkonsum extrem verschlechtern... würde er den Alkohol konsequent weglassen, könnte man definitiv an den Dosierungen der Medikamente schrauben.
Er hat oft Magenprobleme, Stimmungsschwankungen, schwitzt nachts extrem...

Wir haben eben schon via WhatsApp geschrieben. Er meinte er werde nichts mehr trinken in Zukunft.
Wir reden morgen früh persönlich.

Bis dahin werde ich überlegen müssen, ob oder wie es weiter geht. Sollte es weiter gehen, läuft es für mich nur über einen professionellen Entzug.

Liebe Grüße

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Ja, gerade weil ich eine Menge durch habe, mein Mann schlug dann ja irgendwann auch kräftig zu, "weil ich ihn nervte" mit meiner Forderung, das Saufen aufzuhören.
Deswegen, bleib stark, ohne Entzug/Therapie keine Fortsetzung der Ehe. Knallhart. Die Kinder brauchen sowas nicht in der Familie und Du auch nicht. So ein Mann ist kein Partner zum Anlehnen, für liebevolle Gemeinsamkeit, fröhliches Familienleben und sexy ist er besoffen schon garnicht mehr, seien wir doch mal ehrlich.
Das alles fand ich erst bei meinem zweiten Mann. Neue Bekannte hielten meine Kinder bald für seine ;-) und als mein Mann unsere(!!) Tochter stolz zum Traualtar führte, beide furchtbar aufgeregt, war ich sowas von glücklich, alles richtig gemacht! Meine Tochter sah ihn nie als Stiefvater.
Es ist nicht einfach, das erst vor sich zu haben, aber es ist schaffbar !!!
Lass Dich nicht einlullen.
Liebe Grüße

Bearbeitet von fruehchenomi
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Update vom Update.

Er kam gestern früh, die Kinder habe ich vorher zu meiner Oma runter gebracht.
Ich habe ihn reden lassen. Er sagte, er hat 40 Jahre gesoffen, das reicht. Er will es auch nicht mehr.
Ich wollte ihm beim Gespräch keine Vorwürfe machen, habe aber durch mein Bauchgefühl gemerkt dass alles raus musste.
Ich habe ihm alles vor den Kopf geknallt. All den Schmerz, was ich jahrelang verdrängt habe.

Ich habe ihm gesagt, dass er erstmal zurück nach Hause kommen kann, und wir schauen wie es läuft.
Ich habe ihm gesagt dass ich zum jetzigen Zeitpunkt definitiv nicht sagen kann ob ich weiterhin die Kraft habe in ihm Hoffnung und Vertrauen zu setzen.
Ich gehe total abgeklärt an unsere Ehe ran ab sofort.

Er hat gestern nichts getrunken, wir haben Fußball gespielt, Fußball geguckt mit unseren Kindern. Haben ohne Bier auf dem Balkon gesessen und uns viel mit den Kindern beschäftigt.

Er ist heute früh zum Dienst. Und ich bin das erste Mal seit langem ohne Kopfschmerzen und absolut entspannt aufgestanden.

Ich achte sehr darauf was mein Körper und mein Bauchgefühl sagt.
Ich merke jetzt im Nachhinein, wie mich das Trinken von ihm ausgelaugt und deprimiert hat. Ich fühle mich freier und hundert Mal besser.

Ich habe ihm gesagt dass ich ab sofort auf mich und meine Intuition höre, und konsequent den Strich unter unsere Ehe setze, falls etwas schief läuft.

Vielen Dank für eure vielen hilfreichen Antworten!
Sie haben mich gestärkt. Und ich habe begriffen, mich an erste Stelle zu setzen und niemand anderen!

Tausend Dank!

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Was hat sich geändert?

Ich habe gelesen, dass er 40 Jahre lang trinkt. Dir sollte klar sein, dass er nicht einfach so aufhören sollte zu trinken. Was ist denn mit dem professionellen Entzug?
Ein kalter Entzug kann gefährlich sein.

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Liebe Schoko,

ich muss darauf hören was meine Intuition sagt.
Einem Alkoholiker vorzuschreiben dass er es jetzt ad hock professionell durchziehen muss, da würde der Schuss nach hinten losgehen. Vertraue mir, dass ich ihn diese Woche genau beobachte und das Thema definitiv noch auf den Tisch kommt. Er wird es merken dass es nicht ohne geht. Die Einsicht muss aber von ihm selbst kommen.
Er muss es ändern wollen.
Wenn ich ihm jetzt die Pistole auf die Brust setze, macht er den Entzug wegen mir und nicht wegen ihm, seiner Gesundheit und seiner Familie.

Geändert hat sich dahingehend meine komplette innere Einstellung. Auf mich und in mich reinzuhören. Stellt sich das Gefühl ein, dass es nichts bringt, ist Schluss. Ich komme auch ohne ihn klar.
Ich mache keine Abstriche mehr was meine Bedürfnisse betrifft. Nie wieder.
Dazu zählt aber auch, dass ich ihm diese Chance geben möchte. Habe aber wenig Erwartungen daran.

Hört sich hart an, aber ich denke dass er spätestens im Sommer, im Garten das Bier wieder aufmacht. Und da gibt es für mich keinen Kompromiss mehr.

Es liegt in seiner Hand was er daraus macht, nicht in meiner.
Trinkt er einen Schluck, bin ich weg.