Reagiere ich über ?

Hallo, ich möchte mal gern wissen was ihr denkt.
Reagiere ich über ?
Ich bin 27 Jahre alt und bin verheiratet. Wir haben insgesamt 3 Kinder einen 6 jährigen Jungen, eine 5 jährige Tochter und seit dem 22. 02.23 unsere kleine Finja als Neuankömmling ☺️. Die Nächte sind zeitweise mit ihr sehr anstrengend aber ich bin soweit zufrieden denn es gibt bedeutend anstrengendere Kinder, wenn ich so an meine 5 jährige zurück denke 🙈.
Naja soweit so gut.
Mein Mann hatte sich für die ersten 2 Monate Elternzeit genommen um mich zu unterstützen. Gerade auch um mir die großen aus dem Rücken zu halten. Anfangs ( ca. 2 Wochen) hat er mich super gut unterstützt. Dann war es so als ob er die Kinder und auch gerade das Baby vollkommen über hatte. Er fing wieder mit seinem alten Muster an. Schlafen bis mittags/ nachmittags dann baden und wieder schlafen gehen. Abends war er dann zu wach zum schlafen also fing er an sich mit Nachbarn zu treffen und zu trinken. Wenn es mal so war das er morgens mit mir zusammen aufgestanden ist, war er den ganzen Tag draußen im Garten und abends dann wieder das gleiche. Treffen mit den Nachbarn.
Es kam mir so vor, als würde er alles lieber machen wollen hauptsache nicht die Kinder. Naja der Haushalt, das Baby und dir großen blieben dann an mir hängen.
Kinder zur Kita bringen, abholen, Beschädigung, Anträge, Einkaufen, Haushalt, Wäsche ja und eben die ganz lütte.
Irgendwann würde mir das zu viel und ich habe ihn gefragt was das soll. Da war seine Aussage das er sich nicht einsperren lassen würde und ja auch "mal" raus muss. Sein Alkoholkonsum wurde immer schlimmer. Fast schon jeden Abend kam er betrunken zurück. Ich habe ihm auch da gesagt das dass mit einem Baby nicht geht und er sich bitte zusammen reißen möchte.
Er hat mir nun schon 6 oder 7 Mal gesagt das dass stimmt und er es ändert. Naja nun ist sie ja schon über 2 Monate alt und mein Mann geht wieder arbeiten. Er ist dann unter der Woche dort und am Wochenende hat er frei. Wir haben uns darauf geeinigt das was er auf Arbeit oder besser nach der Arbeit dort macht ist seine Sache aber wenn er Zuhause ist, er sich zusammen reißt und den Alkoholpegel so niedrig hält das ich ihm im Notfall die lütte noch geben kann.
Gestern hat er sich einen Freund eingeladen. Die beiden waren dann bis spät draußen gewesen. Ist ja an sich nichts schlimmes. Nur habe ich abends Schüttelfrost, Fieber und Gliederschmerzen bekommen. Mit ging es tatsächlich überhaupt nicht gut. Ich habe mir dann gedacht gut du beißt Jetzt die Zähne zusammen und wartest bis die beiden rein kommen und dann kann er sie ja die Nacht übernehmen sodass ich mich etwas erholen kann für den nächsten Tag. Durch unsere Abmachung sollte das ja funktionieren. Pustekuchen. Als die gegen 1 rein kamen, war sein Pegel so, dass ich ihm ganz bestimmt kein Kind anvertraut hätte.
Also habe ich sie die Nacht betreut und wie es ja meist so ist, war es eine totale Katastrophennacht. Gerade immer dann wenn man sich nicht so fühlt. Geschlafen hat er dann natürlich auch bis 11. Eigene Blödheit von mir, ich wecke ihn nie sonder beiße mich so durch mit Haushalt Kinder und co.
Ich bin sauer darüber das er sich nie an Abmachungen oder seine versprechen hält. Das alles nur wegen Alkohol. Ist das so wichtig?
Jetzt ist meine Frage, reagiere ich über und sollte doch eigentlich dafür Verständnis haben?
Wie würdet ihr euch da fühlen ?
Mein Mann wird 32 Jahre alt und wir haben zusammen ein großes Haus. Die ersten beiden Kinder habe ich mit in die Ehe gebracht und das Baby ist unser gemeinsames. Bisher habe ich ihm immer alles verziehen ( auch andere schon Dinge)
Ich fühle irgendwie nicht,dass bei ihm die Familie an erster Stelle steht. 😕
Daher würde es mich mal interessieren was ihr da denk. Vielleicht bin ich auch einfach zu verklemmt und engstirnig um Verständnis für das Verhalten zu haben ?
Entschuldigt bitte den riesen Text 🙈 und vielen Dank schonmal im voraus. ☺️
Ganz Liebe Grüße Cinderella

Bearbeitet von Cinderella2023
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Entschuldige die harten Worte, aber du denkst überhaupt nicht an die Kinder. Was lebt ihr den Kindern denn für eine Partnerschaft vor? Ihr seid das Vorbild für deren Zukunft. Das heißt also die Frau muss sich alles gefallen lassen und hat dafür einen besoffenen Partner, der tagsüber schläft und die Familie komplett im Stich lässt. Super Vorbild.

Außerdem merken die Kinder doch, dass er sie ablehnt und sie ihn einfach nur nerven. Was glaubst du, was das mit den Kindern macht, zu spüren, dass sie nicht geliebt und sogar ignoriert werden.

Du reagierst nicht über sondern unter. Hast du gar kein Selbstwertgefühl, keinen Stolz, kein Verantwortungsgefühl, dass du dir ernsthaft diese Frage stellst. Ich kann das alles irgendwie gar nicht glauben...

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Von der Seite habe ich das ganze noch nie betrachtet. Mir ist immer nur aufgefallen das die Kinder viel nach ihm fragen wenn er eben nicht da ist. Das sie sich über jede gute Nacht Nachricht (wenn er auswärts ist) gefreut haben. Das sie ihn auch vermissen wenn er nicht da ist. Daher habe ich mich komplett zurück gestellt und irgendwie versucht alles zu verzeihen was da auf uns zu kam.

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Weil sie schon voll in der Co-Abhängigkeit drinhängen und sich schon Gedanken um den Säufer machen. Kinder wissen genau, wie sie welche Reaktion einzuschätzen haben und was welche Antwort dann für sie und den weiteren Abend bedeutet.

Wenn du also wirklich an die Kinder denken würdest, würdest du ihnen so einen Menschen nicht antun. Bevor sie später selbst zu trinken beginnen oder eine Beziehung mit einem Alkoholiker eingehen, weil sie im bekannten Muster bleiben.

Eine Paartherapie kannst du mit einem Alkoholiker knicken. Spart euch das Geld lieber- wieviel Absprachen mit ihm wert sind, merkst du ja nun.

Bearbeitet von schokofrosch
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"Vielleicht bin ich auch einfach zu verklemmt und engstirnig um Verständnis für das Verhalten zu haben ?"
Ist das eine ernstgemeinte Frage?
Wieso lässt du dir das gefallen und machst das mit?

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Naja ich denke sehr viel an die Kinder. Sie hängen sehr an ihm. Naja ich bin eher eine kerson die Versuch zu kämpfen bis es wirklich aussichtslos ist. Vielleicht bin ich auch einfach zu naiv.

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"Kämpft" er auch?
Meiner Erfahrung nach ist ein einseitiger "Kampf" komplett aussichtslos.

Als ich das erkannt habe, habe ich aufgehört zu kämpfen und mich nur noch um mich und das Kind gekümmert. Heute bin ich glücklich geschieden und einen Tempel des Friedens zu Hause geschaffen.

Alles gute für dich und sonnige Grüße

Bearbeitet von sonne.hannover
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Dein Partner hat scheinbar ein Alkoholproblem.
Und mit Alkoholikern kann man keine Abmachungen treffen, weil die Sucht meistens stärker ist.
Du sagst, die Muster gab es schon vorher.
Hat er sich Hilfe geholt?
Aber wenn es die Muster schon gab, verstehe ich nicht, warum du enttäuscht bist. Das alles war schon da.
Und Kindern machen Probleme nie besser. Sie sind meistens noch verstärker.

Du solltest dir überlegen, was du möchtest und ob das realistisch mit deinem.partner durchsetzbar ist.
Paartherapie könnte eine Möglichkeit sein und dein Partner sollte sein Alkoholproblem angehen. Damit wird es in meinen Augen stehen oder fallen

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An ein Alkoholproblem habe ich auch schon gedacht. Es gibt aber auch zwischendurch Tage wo er garnichts trinkt.
Einen Partner mit viel Alkoholkonsum habe ich immer abwertend entgegen gesehen.
Ich sehe es ständig bei meinem Vater was Alkohol macht. Der Erzeuger von den beiden großen war nicht anders. Ich habe mich schon öfter trennen wollen, es aber nie durchgezogen. Da kam eine plumpe Entschuldigung mit paar Tränen und ich bin wieder eingeknickt.
Ich glaube das Problem liegt wohl eher bei mir. Wie es schon angesprochen wurde Co- abhängig. Wie komme ich da raus ?

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Uii, klingt nach einem Muster, dass du „dank“ deines Vaters dich zu Alkoholikerpartnern hingezogen fühlst. Das schreit nach Aufarbeitung. Du kannst dich bei den AA schlau machen und bei einer Familienberatung (kostenlos). Dort wirst beginnen können, deine Verhaltensweisen zu reflektieren und Aha-Momente erleben. Wenn es anfängt tiefer zu greifen allenfalls eine Therapie für dich organisieren über die Hausärztin. Damit solche Fehlgriffe in Zukunft nicht mehr passieren. Alles Gute!

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Wofür genau willst du denn Verständnis haben? Dass er sich aufführt wie ein Junggeselle?
Ich finde es einfach nur traurig, wie viele Männer doch tatsächlich keine Lust an so engem Familienleben haben. Und die Frau damit in Stich lassen.

Ich kann verstehen, dass du keine Lust hast ihn wie eine Mutter um 9 oder wann auch immer zu wecken. Er ist erwachsen, es sind auch seine Kinder.. da muss man sich doch mal entsprechend verhalten können!

Klare Absprachen:

Wer übernimmt welche Aufgaben im Haus fest
Wer ist welchen Wochentag abends/nachts draußen unterwegs und schläft somit am möchten Tag aus
Etc.

Aber bei manchen Kerlen ist es nur Theorie und sie halten sich einfach nicht dran. Man kann immer wieder erinnern, ermahnen, meckern. Ist dann die nervige Frau..

Ich wüsste leider auch nicht wie sich das ändern soll :-( aber wenigstens wird es ihnen vielleicht etwas klarer und können sich nicht so rausreden, wenn man Aufgaben und Tage klar verteilt und sie es dann nicht einhalten.

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Drum prüfe wer sich ewig bindet. Ja ok der war fies. Trotzdem, so nachgerechnet ging das ziemlich schnell bei euch. Du hast zwei Kinder aus einer früheren Beziehung und nun nach , für mich, recht kurzer Zeit ein drittes mit deinem neuen Partner, inkl Haus und Hochzeit. Das empfinde ich schon als enormes Tempo. Das man dann ggf einen Menschen nicht richtig "kennenlernen" konnte und erschrocken ist, wenn der Alltag einzug hält über gewisse Charaktereigenschaften des anderen, ist dann die Konsequenz. Muss nicht immer so sein, bei euch nun eben schon. Klingt als hättest du dir einen Alkoholiker an Land gezogen, jmd dem Familie nicht so wichtig ist. Nun das Kind ist jetzt in den Brunnen gefallen. Ich glaube nicht das sich so jmd noch ändert. Das sind Wunschgedanken. Möchtest du deinen Kindern so eine Beziehung vorleben? Möchtest du das deine Kinder neben einem Alki aufwachsen? Du machst eh schon alles allein. Würde sich nicht viel ändern, wäre er nicht mehr da , oder?

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Wie war er denn vor / während der Schwangerschaft, hat er sich da auch schon so verhalten?

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Ich lehne mich mal aus dem Fenster. Dein Mann ist süchtig. Deshalb kann er sich nicht an Vereinbarungen halten, der Alkohol wird immer siegen. An wie vielen Tagen ist er denn betrunken? 5-6 die Woche? An wie vielen Tagen trinkt er denn keinen Alkohol? 1 oder 2? Wie oft bleibt es denn bei einem Bier?

Es ist völlig sinnlos, mit einem unwilligen Alkoholiker solche Abmachungen zu treffen. Er wird dich belügen und verarschen und es vergessen und der Alkohol siegt.

Das heißt, du musst für dich entscheiden, bis zu welchem Punkt du das akzeptieren kannst. Das fällt dir aber schwer, weil du Partner mit hohem Konsum gewohnt bist und es dir normal vorkommt.

Ich würde mich an eine Selbsthilfegruppe für Angehörige oder an eine Suchtberatung wenden. Die sind auch für Angehörige gedacht und es ist auch erstmal egal, ob ich Recht habe und er Alkoholiker ist, oder "nur" einen schädlichen hat. Das kannst du da für dich sortieren, auch anonym, wenn du möchtest. Verpflichtet dich auch zu nichts, welche Konsequenzen du ziehst oder auch nicht, entscheidest alleine du.