Streit wegen Alkoholmenge

So muss heute mal etwas anonym fragen.

Ich bin in einer Familie groß geworden wo niemand gerne Alkohol trinkt. Hatten nie etwas zu Hause, gab vielleicht mal einen Sekt zu Silvester. Ich habe in meiner Jugend nie getrunken. Nur mal ein Glas Wein zum Geburtstag.
Ja das ist außergewöhnlich das ist mir bewusst.

Zu meiner Situation jetzt:
Mein Partner trinkt so an 5 Tagen die Woche 1-2 Glas Bier. Am Wochenende gerne auch mal 3-4. wenn er alleine ist auch mehr.
Jetzt wo wir unser Kind haben stört es mich noch mehr als vorher. Ich habe ich schon vor der Geburt gesagt, das ich finde das es zu viel Alkohol ist. Aber er kennt es aus der Familie nicht anders. Ist Sonne, muss es ein Bier geben, sind Gäste da muss es ein Bier geben, isst man in der Gaststätte muss es ein (meist mehrere) Bier geben….

Ich finde das ist schon ein Suchtverhalten und ungesund.

Jetzt habe ich gesagt, dass ich möchte das unser Kind Alkohol als etwas besonderes irgendwann mal kennenlernt und das man Bier nicht so wie Saft trinken kann. Das ich nicht möchte, das bei dem Kindergeburtstag später mal Alkohol da sein wird für die Gäste.
Ich möchte nicht, das er unser Kind zum Bier holen in den Keller schickt (hat er bei Bekannten gesehen und fand das klasse).

Wenn ich das sage, ist er immer traurig und abweisend, ich würde ihm etwas verbieten was ihm Freunde bereitet und es sei vollkommen normal in Deutschland Bier zum Feierabend zu trinken.

Er kann von mir aus gerne mal ein paar Bier trinken, aber doch nicht immer. Ich möchte ihm nichts verbieten, aber hätte gerne das er versteht, das Alkohol nicht ungefährlich ist.

Ich möchte das Thema am liebsten nicht mehr ansprechen, aber jedes Mal wenn er ein Bier auf macht mache ich mir Gedanken.
Auch über seine Gesundheit, Vorallen was er unserem Kind damit Vermittelt.

Ist meine Meinung so falsch? Soll ich es lassen mit ihm darüber zu sprechen und hinnehmen?

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Mhhh

Bin glaub ich allein damit,dass ich es nicht so wild finde,solang man drauf verzichten kann.

Mein Mann (und auch mein Papa damals) trinken auch gern ihr Feierabend Bier.
Am WE ,beim Grillen,beim zocken sind es auch Mal 2-3 mehr...aber nie so,dass es zuviel wird.
Das kommt max 1-2 x in Jahr vor,wenn was gaaaannnzzz besonderes ist .

Ich selbst hingegen trinke selten bis nie.
Einemal im Monat evt Mal ein Mix Bier 😅

Mich stört es null weil:
Mein Mann auch super drauf verzichten kann.
Er muss nicht extra los,wenn er merkt,dass das Bier leer ist (dauert dann auch Mal n paar Tage bis es zeitlich passt neues zu holen )

Wenn die Kids krank sind,grad der kurze verzichtet er (er bekommt öfters Krampfanfälle wenn er krank ist) ...weil ...sicher ist sicher...

Zum Ende der SS hat er wochenlang drauf verzichtet...falls es los geht.
Meist ab der 34. SSW

Wenn ich Mal sag,ich würd gern was trinken,ist es absolut kein Problem ,und er fährt dann ...

Also es stört mich absolut null,weil er eben genauso drauf verzichten kann 🤷

Zum Thema Geburtstage : wir haben eigentlich (außer es ist leer🤣) ein Kasten Bier im Haus...und wenn wir draußen grillen und jemand Lust auf ein Bier hat,würde mich das null stören.ob Kinder Geburtstag,oder normaler...

Bearbeitet von Besserso
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Hier stimme ich zu und kann sagen, hier ist es zu 95% auch so/ähnlich.

Alkohol ist nicht toll, stimmt schon.

Aber die Leute tun hier immer so, als würde man sich den flüssigen Teufel in den Hals kippen. #augen

Und gerade Thema Kindergeburtstag, ich kenn es nur so, dass die Kinder meist Saft trinken oder auch mal Eistee und für die Erwachsenen steht (zur Kaffeezeit) der Kaffee bereit und danach gibts Bier/Sekt. Die Erwachsenengetränke eben. Die Kinder wissen, dass ist nichts für sie und fertig :-D verstehe die Diskussion darüber gar nicht so richtig. Man wird immer als der Säufer schlechthin abgestempelt oder als würde man den Kindern das Bier direkt einflößen.. man man man. #gaehn

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Es geht nicht darum, dass man als Säufer dargestellt wird, sondern das Alkohol mittlerweile als normal angesehen wird und es das nicht sein sollte.

Gerade auf einem Kindergeburtstag frage ich mich, warum man Alkohol anbieten muss. Es ist kein Alltagsgetränk und wenn doch, wie bei der TE, werden halt einige hellhörig.

Ich kenne keinen einzigen Kindergeburtstag, weder bei mir und meinen Geschwistern früher, noch bei Freunden und deren Kindern oder bei unserem eigenen Kind, an dem alkoholische Getränke angeboten werden.
Warum auch? Wenn im Notfall was passiert, sollte mehr als eine Person in der Lage sein zu handeln/komplett nüchtern sein.

Je nachdem, wie man aufgewachsen ist, geht man mit Alkohol um. Ich finde es ebenfalls wichtig, dass Kinder lernen, dass es etwas Besonderes ist Alkohol zu trinken und nichts Alltägliches.

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Hey du,

Regelmäßiger Alkoholkonsum kann zu einer Abhängigkeit führen.
Ich sehe da deutlich eine Regelmäßigkeit bei deinem Mann.
Eine Abhängigkeit könnte vorliegen, wenn Alkohol getrunken werden muss. Und man den Konsum in irgendeiner Art schön redet.
"Ist doch nur nen Feierabendbier", "Mein Vater hat auch immer abends seine zwei Bier getrunken, der war auch kein Säufer"...
Jetzt weiß ich natürlich nicht, wie lange dein Mann schon solch ein Trinkverhalten an den Tag legt, aber gesund scheint es mir nicht zu sein.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dich stört es, du sprichst es an und möchtest eine Veränderung. Also ist es Thema in eurem Alltag. Das ist ein weiteres Zeichen für eine Abhängigkeit.

Mein Rat an dich wäre, ne Suchtberatungsstellen aufzusuchen. Klär dort für dich, inwieweit der Alkohol in eurer Familie ein Problem ist. Das kann dann auch ein erster Schritt sein, deinem Mann eine Grenze von dir zu zeigen.

Man muss nicht regelmäßig Sturz betrunken sein, um ein Alkoholiker zu sein.

Alles Gute!

Bearbeitet von elliot78
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Ich habe eine ähnliche Einstellung zum Alkohol, wie du. Und gerade dieses "das Bier zum Feierabend ist in Deutschland was normales" zeigt, wie tief diese Droge in unserer Gesellschaft anerkannt und verwurzelt ist. Und nichts anderes ist Alkohol: eine Droge.
Alkoholsucht hat viele Formen und Gesichter.
Die Frage ist: was bedeutet es für euch, wenn dein Mann seinen Konsum nicht verändert?
Trennung?
Einem Süchtigen kannst du nur helfen, wenn er seine Sucht erkennt.
Davon scheint dein Mann sehr weit entfernt. Er sieht seinen Konsum als normal. Für dich ist er es nicht mehr.
Wie kommt ihr zueinander?
Das sind Fragen, die du dir beantworten musst.
Aber Kinder dafür einspannen geht auch für 0. Und Alkohol hat für mich auf Kinderfesten nichts verloren.

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Ich finde deine Einstellung zu Alkohol nicht falsch. In meinen 20ern hab ich gern mal über den Durst getrunken (allerdings selten Bier, eher Longdrinks und Cocktails beim feiern), aber je älter ich wurde, desto gruseliger fand ich den Kontrollverlust bei (zu viel) Alkohol. Seit dem Kinderwunsch gab es nur noch hier und da ein Glas Wein zum Anstoßen und/oder ich tatsächlich mal Appetit darauf hatte. Seit der 1. SS vor 3 Jahren hab ich keinen Tropfen mehr getrunken und vermisse es gar nicht. Ich möchte auch nicht, dass auf einem Kindergeburtstag getrunken wird und würde auch die Regelmäßigkeit, in der dein Mann Trinkt, nicht gut heißen. Man muss nicht regelmäßig sturzbetrunken sein, um abhängig zu sein und so gut wie jeden Abend 1-2 Flaschen Bier und bei besonderem Anlass auch mehr finde ich schon viel. Euer Kind zum Bier holen zu schicken fände ich ehrlich gesagt untertrete Schublade - damit vermittelt man doch erst recht, dass das was ganz normales sei und ich finde auch nicht, dass Kinder solche blöden, sinnlosen Botendienste übernehmen sollten bloß weil Papa zu faul ist um sein Bier zu holen #kratz

Allerdings verstehe ich im Ansatz auch, was dein Mann meint, wenn er sagt, du würdest ihm den Spaß nehmen. Mein Mann trinkt auch gerne Bier, er testet sich gern durch neue Sorten u.ä. und es macht ihm unheimlich Spaß, die Geschmäcker zu bestimmen und all das…Der könnte glatt als Somelier arbeiten 😅 allerdings trinkt er im Alltag nicht, also es gibt bei ihm das regelmäßige Feierabendbier nicht und wenn er zu einem Anlass mal trinkt, dann wirklich mit Genuss und haut das hier nicht literweise weg. Dass er ein Bier nach dem anderen zischt ist wirklich selten und kommt nur vor, wenn er alle Schaltjahre mal mit den Jungs unterwegs ist. Und wir haben natürlich den Deal, dass ein Elternteil immer zu 100% nüchtern sein muss, zu jeder Zeit. Würde er sich jeden Abend das Feierabendbier gönnen, fände ich das ganz schön unfair weil das hieße, ich könnte mir nie mal ein Glas Wein gönnen, sollte ich mal Lust darauf haben und ich mag aus Prinzip schon nicht ständig verzichten müssen weil er sich nicht zusammenreißen kann.

Das Ganze hatten wir aber vor Geburt von Kind 1 besprochen, unsere Regeln bzgl Alkohol gelten seit meiner 1. SS vor 3 Jahren und er hat sich immer daran gehalten - motiviert durch uns, also die Kinder und mich. Unsere Absprache ist einfach wichtiger als ein blödes Bier und mein Mann ist da zum Glück verlässlich.

Einen Rat für dich hab ich leider nicht. Ich weiß nicht, wie weit du gehen möchtest um deine Grenzen zu wahren. Dein Mann hat eine ungesunde Einstellung zum Feierabendbier, aber das muss er selbst erkennen und ändern wollen. So lange das nicht passiert, wird sich nichts ändern.
Wahrscheinlich wäre eine Suchtberatungsstelle sinnvoll. Wende dich dorthin, lass dich beraten wie du mit dem Trinkverhalten deines Mannes umgehen solltest und was du tun könntest, um ihn „wachzurütteln“.

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Habe das gleiche Problem mit meinem Partner.

Als ich ihn kennengelernt habe, dachte ich, mich trifft der Schlag! 1,5-2 Liter Bier pro Tag keine Seltenheit. Von Weihnachten bis Silvester wurde durchgesoffen mit Rotwein und Schnaps. Selbst seiner 15jährigen Tochter kauft er 2,5 % Alstermische "als Erfrischung" im Sommer.

Ich selber trinke wenig Alkohol, teilweise habe ich monatelang nichts getrunken.

Ich habe ihm das mehrmals gesagt, dass ich das abstoßend finde und habe sogar mit ihm Schluss gemacht, weil er es anders nicht begriffen hat. Er zeigte sich geläutert, auch, wenn ich dem Frieden noch nicht ganz traue, weil wir eine Fernbeziehung führen und ich nicht sehen kann, was er macht. Wenn er bei mir zu Besuch ist, gibt es nur alkoholfreies Bier, sonst nichts. Ich hab ihn angezählt und wenn er nichts ändert, da bin ich total rigoros, dann beende ich die Beziehung.

Denn meine Kinder sollen nicht mit einem Stiefvater aufwachsen, in dessen Haushalt es völlig normal ist, dass gesoffen wird.

Viel Kraft!

Coco

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Das ist ganz bestimmt Suchtverhalten.

Aber es fällt auch in die Kategorie "Partner umerziehen".
Wenn er immer schon dieses Verhalten zeigt, warum ist er dann dein Partner?

Es ist sein Suchtverhalten, du kannst es nur hinnehmen oder dich trennen.

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Kann man drehen und wenden, wie man mag- sein Konsum ist zu viel. Ich finde es traurig, dass über das Thema Alkohol am Kindergeburtstag gesprochen werden muss... dass Alkohol den Kindern als "Besonderheit zum Genuss" vermittelt werden muss und nicht als auf einer Stufe mit Saft ist Teil der Suchtprävention. Fände ich bedenklich, wenn er das anders sehen würde.

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"Ich würde ihm etwas verbieten was ihm Freunde bereitet und es sei vollkommen normal in Deutschland Bier zum Feierabend zu trinken."
Das ist die Leier eines Abhängigen. Natürlich verbietest du ihm nichts, sondern möchtest Mäßigung. Er weiß wohl, dass er das nicht so einfach kann- und dann kommen oben zitierte Worte. Weißt du Bescheid.

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Ich finde das auch zu viel, obwohl ich durchaus zu den Leuten gehöre, die gerne mal ein Bier oder einen Wein trinken.

Das Problem ist: Du wusstest das vorher und ihr habt euch offensichtlich nicht darüber geeinigt, wie ihr damit umgeht bevor ihr ein Kind bekommen habt. Er hat jetzt nicht ganz zu Unrecht das Gefühl, du willst ihn umerziehen. Aber warum sollte er da mitmachen, vor allem, wenn es in seinen Augen nicht falsch ist?
Letztlich musst du entscheiden, was die Konsequenz wäre, wenn er nichts ändert. Dann kannst du offen mit ihm darüber sprechen, wie Kompromissmöglichkeiten aussehen, aber eben auch über die Folgen eines fehlenden Kompromisses. Ich fürchte viele andere Möglichkeiten hast du nicht, wenn es dich so sehr stört.

Nur damit wir uns richtig verstehen: Ich möchte seinen Alkoholkonsum nicht schönreden und finde das auch nicht richtig. Mein Mann kommt aber auch aus einer Familie, in der Alkohol eine größere Rolle spielt und mein Schwiegervater trinkt bis heute abends ein Bier - wir sind inzwischen sogar froh, dass es unter der Woche "nur noch" eins ist, das war früher mehr. Ich kenne die Mentalität also und weiß, bei meinem Schwiegervater wäre null Einsicht vorhanden. Mein Mann hat das aber zum Glück nicht übernommen und wir sind uns bei der Thematik recht einig.

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Der Diensthabende Psychiater auf der Abteilung in meinem Praktikum sagte immer: Sobald man den Alk braucht um....Geniessen zu können...abzuschalten......etc.. ist bereits eine Sucht da. Wie beim Rauchen auch. Bei uns gabs vor der SS so alle 3 bis 4 Wochen Zuhause mal einen selbst gemixten Cocktail, wir haben ansonsten keinen Alk Zuhause und seit ich Schwanger bin Trinkt auch mein Partner solidarisch gar nichts mehr. Die Konsequenzen meinerseits wären diesbezüglich, insbesondere in Anwesenheit des Kindes, glasklar. Gespräch suchen, Alk gibts höchstens noch an freien Tagen, ansonsten wird nichts mehr eingekauft.

Mein Vater ist übrigens Alk abhängig, es waren bei ihm die ersten paar Jahre auch "nur" Bier, mittlerweile har er sich spätestens um 22:00 Uhr Abends die Lichter weggeballert und zwar jeden Abend. Meine Mama hatte damals auch ein Problem mit dem ständigen Alk Konsum und die Ehe ging unter anderem auch deswegen in die Brüche, weil die Sauferei immer mehr wurde. Ich hab die Bilder noch heute im Kopf gespeichert wie er jeweils war wenn er mal wieder ein paar Bierchen zu viel gesoffen hatte und deswegen wollten ich und mein Bruder nach der Trennung der Eltern nicht mehr zu unserem Vater. Nach der Trennung wurds dann noch schlimmer und er ist dann auch einmal besoffen mit uns Auto gefahren. Ich habe die Zeit in schlechter Erinnerung und hätte mir gwünscht, dass er den Absprung für seine Kinder geschafft hätte.

Kämpfe bitte für dein Kind, glaub mir, die Bilder vergisst man niemals und das veränderte Verhalten wenn wiedermal zu viel gesoffen wurde geht nie wieder aus dem Kopf raus.