Hallo zusammen,
Ich habe hier bisher viel gelesen aber war nie angemeldet. Nun brauche ich Hilfe und das alles kann ich leider niemanden erzählen in meinem Umkreis.
Ich bin 31 Jahre alt und lebe seit zwei Jahren eine wilde „Beziehung“. Es ist im Grunde keine richtige Beziehung, wir sehen uns 3-4 mal im Monat unternehmen was und schlafen miteinander. Es war immer toll, was der andere so dazwischen gemacht hat, war nie Thema. Bei mir war das nicht viel, irgendwie hat er mir in den letzten zwei Jahren sehr „gereicht“ und ich habe die Zeit immer sehr genießen können mit ihm. Bei ihm war da deutlich mehr, das wusste ich immer- aber gut.
Nun ist es so, dass ich in der 14. Woche schwanger von ihm bin. Natürlich war es nicht geplant aber inzwischen freue ich mich auf den kleinen Menschen sehr. ( und doch: wir verhüten natürlich mit Kondom aber es ist tatsächlich kaputt gegangen und es war ein Volltreffer) Der besagte Mann zog sich auf diese Nachricht vor 8. Wochen erstmal zwei Wochen komplett zurück. Doch dann kam er wieder: möchte Verantwortung übernehmen, Vater sein. Da sein. Mit mir zusammen. Ich habe nichts dergleichen erwartet oder gar verlangt, ich habe ihm gesagt, dass ich es auch für mich durchziehen werde und ich nichts von ihm erwarte.
So weit so gut… liebe ich ihn? Irgendwie schon.. kann ich ihm vertrauen? Leider gar nicht… Er öffnet sich nun total und gibt sich riesige Mühe. Er ist offen und ehrlich.. vielleicht etwas zu sehr. Die ganzen Geschichten der letzten zwei Jahren sind doch etwas zu viel für mich und lassen mich ernsthaft daran Zweifeln ob ich es zusammen mit ihm überhaupt versuchen soll..
Ich möchte nicht genau ins Detail gehen aber vielleicht zwei Beispiele, damit ihr seht in welche Richtung es geht:
Er hat neben mir in den letzten zwei Jahren mit ca 10 anderen Frauen geschlafen ( so viele Männer hatte ich insgesamt nicht)
Wieso sollte ich ihm nun plötzlich, auch noch Schwager reichen?
Am Wochenende war er meistens immer rotzevoll und hängt mit seinen Kumpels rum ( nein, die sind alle Mitte 30 und nicht Anfang 20)
Zudem hat er einen Hang zu anderen Genuss Mitteln, hat einen sehr durchwachsenen Freundeskreis und hat quasi keine Familie mit denen er etwas zutun haben will. Er hatte eine sehr schwere Kindheit…
Was soll ich nur tun?
Das Kind ja auch das Recht auf den Vater und er aufs Kind.. was würdet ihr tun?
Kann das funktionieren oder ist doch zu viel passiert?
Die Frage ist was hast du zu verlieren wenn du eine ernsthafte Beziehung mit ihm versuchst, eigentlich nichts . Seine bisheriger Lebenswandel klingt nicht prickelnd aber ich finde es positiv das er sich öffnet und mit dir darüber gesprochen hat . Auch wenn du von seiner Ehrlichkeit abgeschreckt bist du schreibst selber ihr hattet eine wilde "Beziehung" eigentlich war es eine lockere Freundschaft + er hätte dir gar nicht erzählen müssen mit wie vielen anderen er in den letzten zwei Jahren etwas hatte und wie er seine Wochenenden verbracht hat trotzdem wollte er ehrlich sein und hat es dir erzählt . Es scheint als hätte er in diesen zwei Wochen viel über sein bisheriges Leben nachgedacht und es ändern will . Er will Verantwortung übernehmen , Vater sein , da sein und mit dir zusammen sein . Das klingt doch sehr positiv ich finde du solltest ihm und euch eine Chance geben . Rede mit ihm über deine Ängste und Bedenken frag ihn ob er bereit ist sein Leben für eure Beziehung und das Kind zu ändern . Selbst wenn eure Beziehung scheitern sollte heißt das nicht das er kein guter Vater für euer Kind sein kann. Auf Grund seiner eigenen schweren Kindheit ist es ihm vielleicht um so wichtiger ein guter Vater zu werden .
Die Frage ist was hast du zu verlieren wenn du eine ernsthafte Beziehung mit ihm versuchst, eigentlich nichts . Seine bisheriger Lebenswandel klingt nicht prickelnd aber ich finde es positiv das er sich öffnet und mit dir darüber gesprochen hat . Auch wenn du von seiner Ehrlichkeit abgeschreckt bist du schreibst selber ihr hattet eine wilde "Beziehung" eigentlich war es eine lockere Freundschaft + er hätte dir gar nicht erzählen müssen mit wie vielen anderen er in den letzten zwei Jahren etwas hatte und wie er seine Wochenenden verbracht hat trotzdem wollte er ehrlich sein und hat es dir erzählt . Es scheint als hätte er in diesen zwei Wochen viel über sein bisheriges Leben nachgedacht und es ändern will . Er will Verantwortung übernehmen , Vater sein , da sein und mit dir zusammen sein . Das klingt doch sehr positiv ich finde du solltest ihm und euch eine Chance geben . Rede mit ihm über deine Ängste und Bedenken frag ihn ob er bereit ist sein Leben für eure Beziehung und das Kind zu ändern . Selbst wenn eure Beziehung scheitern sollte heißt das nicht das er kein guter Vater für euer Kind sein kann. Auf Grund seiner eigenen schweren Kindheit ist es ihm vielleicht um so wichtiger ein guter Vater zu werden .
Trenn die beiden Themen „Partner“ und „Vater“. Vater wird er sowieso; von daher hat er ab Geburt bereits ein Recht auf Umgang und die Pflicht zur Unterhaltszahlung. So viel zu „Verantwortung übernehmen“, was er ja will. Weshalb er da zwei Wochen überlegen musste, keine Ahnung. Die gesetzliche Lage ist ja klar 😅.
Zum Freund kannst du ihn dann „nehmen“ - sofern er das irgendwann noch will - wenn du wirklich siehst, wie er sich macht und falls ihr einander liebt. Mir würde sein „Hang zu anderen Genussmitteln“ und Alkohol (das meinst du mit rotzevoll, oder?) am meisten abschrecken, ehrlich gesagt. Dass er eine schwierige Kindheit hatte und mit komischen Freunden abhängt auch. Unter diesem Aspekt würde ich mich nicht zu einer Beziehung überreden lassen. Lieber eine gesunde Distanz wahren und beobachten.
Ach ja, gib dem Kind bitte deinen Nachnamen und geh nicht proaktiv dazu über, das gemeinsame Sorgerecht einzurichten. Das klingt einfach nicht nach einem Menschen mit stabilen Verhältnissen.
Guten Morgen,
ich kann mich den anderen nur anschließen.
Du solltest ihm und damit Euch eine Chance geben.
Er hat sich die Hörner abgestoßen und sein Leben gelebt.
Der eine macht das mehr exzessiv, der andere weniger, aber er war ja quasi noch ungebunden und konnte tun und lassen, was er wollte.
Und das hat er.
Kann man ihm also nicht vorwerfen.
Wir haben alle eine Vergangenheit.
Die Frage ist jetzt eben, wie groß seine Bereitschaft und sein Wille sind, an seinem bisherigen Lebensstil etwas zu ändern.
Und genau das wird die Zeit zeigen.
Alles Gute für Dich
Liebe Grüße
Malba
Ich denke schlichtweg, das man so eine Entscheidung nicht in der Schwangerschaft treffen sollte, die Hormone vernebeln einem gerne den Verstand.
Er möchte aktuell die Verantwortung für das Kind übernehmen, dabei würde ich es erstmal belassen und einfach schauen, wie sich das alles entwickelt.
Wir Frauen (zumindest in unseren Breitengraden) leben in einer tollen Zeit und können selbstbestimmt entscheiden, wie unser Weg aussehen wird.
Ich würde jetzt garantiert nichts übers Knie brechen, denn eure ganze Basis ist nicht auf Beziehung oder Familiengründung ausgelegt. Euch hat bisher der Spaß ohne Verpflichtungen verbunden, also müsstet ihr euch eh ganz neu kennenlernen.
Mir ist zwar jetzt schleierhaft, warum er das jetzt von den anderen Frauen erzählt hat...außer du hast gefragt.....das ist doch in eurer Geschichte völlig unwichtig. Aber du merkst halt, das du nicht gut mit zurecht kommst....das solltest du im Hormonrausch nicht ausblenden.
Er kann ein (guter) Vater sein, auch wenn ihr nicht zusammen seid. Ich persönlich würde mich mit dem Thema frühestens nach dem ersten Geburtstag des Kindes beschäftigen und bis dahin schauen, wie sich alles entwickelt. Und ich würde auch nicht das geteilte Sorgerecht von Anfang an anbieten, niemand weiß, wie sich alles entwickelt und nur auf seine aktuellen Lippenbekenntnisse vertrauen....nee danke.
Nimm einfach aktuell nur die Info an, das er teilhaben möchte.
Nur weil du ein Kind von ihm erwartest, musst du keine Beziehung eingehen. Du wolltest 2 Jahre keine und hattest deine Gründe. Ein Kind ändert NICHTS. Meist ist es die falsche Entscheidung, nur wegen eines Kindes eine Beziehung einzugehen. Bleibt doch einfach Freunde, er kann ja trotzdem ein toller Vater sein.
Genauso würde ich es auch machen
Oder zumindest alle Punkte abklären, so wie es für beide passt.
Haben wir noch andere Sexualpartner nebenher?
Und dann alle anderen Punkte fürs zukünftige Vater sein auch klären
Ist er bei allen Vorsorgeuntersuchungen dabei?
Wie viel beteiligt er sich an der Erstausstattung
Wie werdet ihr wohnen und wie oft wird er das Baby sehen
Und so weiter
Hey!
Ich erinnere mich hier an unzählige Beispiele, bei denen Frauen jammern, dass der Mann nach Beginn der Vaterschaft keine 180 Graddrehung hingelegt hat. Da wird dann sowas gesagt wie "Er war doch schon immer so, was erwartest du?"
So. Da würde ich nun einhaken und sagen: Schau ihn dir an, wie er ist.
Am Wochenende rotzevoll und dann noch der Konsum vom Drogen. Ich nehme an, genau das hast du angedeutet. Kannst du damit leben, wenn er sich nicht ändert? Auf irgendwelche Beteuerungen würde ich nichts geben.
Er hat keinen Kontakt zur Familie- liegts an seinem Charakter oder hat er im Familienlotto nicht das große Los gezogen?
Die 10 Frauen nebenher wären für mich eher das geringste Problem an der Sache.
Aber so ein Konsum hat im Umfeld des Babys nichts zu suchen.
Liebe Grüße
Schoko
Hallo liebe Marie,
du stellst am Anfang eine Frage (kann das funktionieren?) und fragst am Ende: Was soll ich tun - was würdet ihr tun?
Die Fragen mitten in deinem Erzählen führen bereits weiter, finde ich. Du spürst sehr gut, was dir zu viel ist, womit du zurecht kommst und womit nicht. Dass du ihm nicht vertrauen kannst.
Wendungen im Leben sind selten, aber nicht unmöglich. Der Wunsch, aufgrund seiner Kindheit nun ein guter Vater sein zu wollen, ist schon eine Motivation. Sie zu halten, ist aber auch eine echte Aufgabe, wenn ein "Hang" zu nicht so coolen Verhaltensweisen da ist. Sprich: Gewohnheiten sind stark! Ggfls. Abhängigkeiten?? Sehr stark!!
Könntest du sagen, was für dich Bedingungen wofür wären?
Also:
Was erwartest du von ihm als Vater?
Hier "tut" er ja grade eher zu viel, wo gar nichts zu tun ist im Moment, weil du alles tust.
Sein "Sein" spielt für die Vaterschaft aber auch eine Rolle. Vom gemeinsamen Sorgerecht wurde dir schon abgeraten.
Dann:
Was erwartest du von ihm als Partner? Es wäre ja anders als bisher, weil er "mit dir zusammen" Eltern sein will. Da gibt es viele Abstufungen. Du bestimmst!
Und schließlich:
Was ist für dich das Umfeld, in das du dein Kind hineinwachsen sehen möchtest? Weiß noch gar niemand, dass du schwanger bist? Hier im Forum hast du mit deinem Thema vorgetastet, was dir entgegenkommen kann. Vielleicht kam dir hier mehr Gutes entgegen als du in Realität erwartest. Aber auch in deinem Umfeld kann deine Erwartung übertroffen werden. Du bist mutig und bekommst dein Kind. Das ist anerkennenswert und leitet auch für dich selbst eine neue Lebensphase ein. Da kommt vieles auf den Prüfstand: Was ist dir wichtig und was nicht so sehr.
Alles Gute für dich! Du findest deinen Weg - so wie bisher auch!
Liebe Grüße von Kyra
Vielen lieben Dank für deine tolle Antwort! Auch auch für die anderen antworten hier. Ich konnte mir eigentlich aus allen etwas für mich herausnehmen.
Ich werde nichts übers Knie brechen, werde ihm aber zeigen, dass ich mich über seine „momentane“ Bereitschaft freue und ihm die Möglichkeit geben sich dann jetzt mal zu zeigen, so als Partner, angehender Papa… aber mit Vorsicht :)