Mein Freund und ich haben wirklich sehr wenige Meinungsverschiedenheiten… Wir können lachen, reden, Spaß haben, haben ähnliche Interessen und Freizeitaktivitäten und Vorstellungen vom Leben. Klar hat jeder seine Macken und es gibt einen Punkt der immer wieder zu Streit führt. Er ist misstrauisch, war er wohl schon immer, wie er sagt aus Angst verletzt zu werden. Glaube ich ihm sogar, dass das der Grund ist aber mich macht das trotzdem immer wieder traurig und ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll. Er sagt selbst, er vertraut mir, ich gebe ihm keinen Grund aber das sitzt in ihm. Seine Ex hat ihn betrogen. Sicher nicht schön, das wünsche ich niemanden, aber ich kann auch nichts dafür.
Ich dachte dass sich das irgendwann gibt, aber es kommen immer wieder solche Situationen. Ich habe vor ihm Feierabend. Ich war zuhause und habe mit meiner Mutter telefoniert. Er hat währenddessen angerufen und ich ihm eine Nachricht geschickt dass ich telefoniere. Offenbar gibt mein Handy kein belegt Zeichen. Er ist dann heim gekommen, ich war noch am Telefon und schreibt mir in einem pampigen Ton dass ich aber vorher noch nicht telefoniert hätte.
Das macht mich echt manchmal fertig und engt mich ein. Sowas banales gibt Ärger. Ich habe ihn darauf angesprochen und ihm sogar gezeigt dass ich seit dann und dann telefoniert habe. Er meinte ja war ein anstrengender Tag in der Arbeit, ich sollte ihn doch auch verstehen, er will nie wieder betrogen werden. Er dachte wohl ich hätte seinen Anruf nicht gehört und dann aber danach meine Mutter angerufen. Ja, keine Ahnung, so eine Situation hatten wir ganz am Anfang auch schon mal als ich mal mein Handy nicht gehört habe. Oder ich war mal noch kurz im Supermarkt nach der Arbeit, hab das aber schon fast wieder vergessen als er heim gekommen ist und dann irgendwie doch noch erzählt. Reagiert er komisch, weil ich das nicht gesagt hab dass ich da noch war.
Wir haben es dann auf sich beruhen lassen aber ich glaub nicht dass er das Misstrauen jemals ablegen kann. Habt ihr Ratschläge?
Partner ist misstrauisch- Verlustangst
Hallo,
Also jeder Mensch ist anders und das er nie mehr verletzt werden möchte ist auch legitim und wahrscheinlich der Wunsch eines jeden, aber mir würde es zu weit gehen, so oft(?) unter Generalverdacht zu stehen. Er ist nicht misstrauisch, er hat kein Vertrauen und Vertrauen gehört doch zu einer Beziehung dazu.
Mein Mann ist auch ein gebranntes Kind. Seine damalige Verlobte hat ihn betrogen, er hat sie mit ihrem besten Freund im gemeinsamen Bett erwischt. Jetzt hätte er auch so werden können wie dein Freund, ist er zum Glück nicht 😅 aber das hilft dir nun nicht weiter.
Je nach dem wie stark es sich stört, würd euch ganz deutliche Worte zu deinem Freund sprechen. Selbst wenn du nicht erreichbar bist, weil du im Fintessstudio bist oder beim Joggen, oder du dich mit einem Kollegen zum Kaffee triffst muss er nicht permanent misstrauisch sein und dich kontrollieren. Auch nicht wenn er einen anstrengenden Tag hatte.
Er könnte seine Vergangenheit aufarbeiten um dann im hier und jetzt zu leben.
Ja genau. Mich stört das schon, eben weil ich mich kontrolliert fühle. Ich verstehe ihn, aber er sollte eben auch versuchen mich zu verstehen. Am liebsten wüsste er 24 Stunden was ich mache und wo ich ganz genau bin. Ich meine, wir wissen auch jeweils, was der andere macht, aber es verletzt mich anders herum auch wenn er so oft gleich Gespenster sieht nur weil ich mal nicht erreichbar bin oder irgendwas erzählt habe weil ich es absolut unwichtig gefunden habe.
Ich habe die Vermutung das er sich in dieser Sache eher nicht ändern wird, oder zumindest es nicht ohne Hilfe schafft.
Ich würde dir als Freundin wohl folgendes sagen:
„Ich versteh euch ja und ihr habt außer diesen Misstrauensdingen eine super Beziehung, aber wenn es nicht aufhört oder zumindest in einem angemessenen Maß weniger wird…ich glaub es wird im Laufe der Zeit evtl schlimmer und du /darfst/ nichts mehr ohne ihn oder seine Zustimmung machen. Also mach dich nicht Abhängig von seiner Angst. Sag ihm das es reicht, wenn er absolute Treue will, dann soll er sich einen Hund holen (nein bitte nicht!) und ihn mit Kommandos trainieren *augenrollen*. Ich mein was erwartet er? Wenn er immer irgendwie dann eskaliert, dann sagst du ihm ja irgendwann erst recht nicht mehr das du dich da mit wem getroffen hast oder hier und dort warst, und am Ende eskaliert er noch mehr. Okay also sorry für so viel Gerede, ich würd wirklich deutlich ihm sagen das es reicht und wenn er kein Vertrauen in dich hat, dann muss man schauen ob es überhaupt Sinn ergibt so weiter zu machen, auch wenn’s weh tut.
Egal was, ich bin für dich da zum reden und eben für naja meine Meinung eben wenn du sie möchtest.“
Hallo,
puh, das klingt anstrengend und ich hätte wohl nicht die Geduld und den Nerv, ihn dauernd von meiner "Unschuld" zu überzeugen. Wie lange seid ihr denn schon zusammen - ich nehme an, er hat dieses Verhalten schon immer gezeigt?
Ich würde das Thema Vertrauen nochmal mit ihm besprechen, ihm klarmachen, dass es unerlässlich für eine schöne Partnerschaft ist, und ihm zu einer Therapie raten, um seine Verlustängste aufzuarbeiten. Du kannst, wie du richtig sagst, nichts für seine Probleme, und immer diesen Betrug vorschieben, wenn er in seinem Kontrolletti-Modus die Grenze des guten Geschmacks mal wieder überschritten hat, würde ich nicht mehr länger gelten lassen. Irgendwann muss auch mal gut sein, und wenn er das nicht alleine hinbekommt, was ja offensichtlich der Fall ist, dann eben mit professioneller Unterstützung.
Liebe Grüße,
DieKati
"Du Schatz, ich weiß dass dir Treue in der Beziehung sehr wichtig ist. Jedoch ist mir vertrauen in der Beziehung genau so wichtig. Ich schenke dir die Treue, im Gegenzug schenkst du mir aber trotzdem null vertrauen. Ich bin nicht deine Ex. Wenn du deine letzte Beziehung nicht verarbeiten kannst, dann mach eine Therapie aber lass es nicht an mir aus. Und jetzt lasse ich dich in Ruhe darüber nachdenken. Ich bin bald wieder da." Und dann gehst du ohne zu sagen wohin. Mach einen Spaziergang oder setz dich in ein Kaffee und geh nach einpaar Stunden zurück. Sieh wie er reagiert und was er zu sagen hat. Ist er bereit an sich zu arbeiten? Dann hilf ihm dabei. Sieht er keinen Lösungsansatz, dann musst du dir überlegen ob du damit klar kommst weiter kontrolliert zu werden oder ob es besser ist sich zu trennen.
"Er ist misstrauisch, war er wohl schon immer, wie er sagt aus Angst verletzt zu werden." Weiß er, dass er genau damit dich verletzt?
Je nach deinem Leidensdruck, würde ich eine Paarberatung aufsuchen oder ihm nahelegen, sich selbst Hilfe zu holen.
ABER lass dich nun nicht wegen seiner Angst unterdrücken und kontrollieren. Was nun du harmlos scheint, kann echt unangenehme Auswüchse annehmen.
Wie lange seid ihr zusammen?
Mir sind die Tränen gekommen und ich hab ihm gesagt wie sehr er mich immer wieder verletzt nachdem er so pampig wegen dem Telefonat war. Er wiegelt das dann immer wieder gerne ab und meint er ist halt auch nicht perfekt und der Tag war anstrengend etc… Dass ich dann schon fast wieder denke ich habe überreagiert. Und dass er nie wieder betrogen werden will etc. Sage ihm dann auch dass ich das verstehe und er natürlich auch mal schlecht drauf sein kann. Bitte ihn dann aber auch darum es nicht an mir auszulassen weil ich zu 95% nicht für seine schlechte Laune verantwortlich bin.
Achja, wir sind seit eineinhalb Jahren zusammen und Anfang 30.
"er ist halt auch nicht perfekt und der Tag war anstrengend"
Also mit Verlaub- was hat er geraucht?
Das oben ist doch keine angemessene Reaktion auf das, was du sagst. Das ist äußerst manipulativ, deswegen hast du das Gefühl, dich anzustellen. Google mal nach Gaslighting und Schuldumkehr. Er präsentiert sich als armes Opfer und meint, dich deswegen schlecht behandeln zu können.
Wenn du ihm sagst, dass du nicht kontrolliert und angegangen werden möchtest, hat er weder mit seiner vergangenen Beziehung noch mit seinem Wunsch nach Treue zu argumentieren. Dann hat er deine Bedürfnisse zu achten. Denn das eine hat nichts miteinander zu tun, sondern es handelt sich um Vorwände, um dich zu kontrollieren und kleinzumachen.
Überleg dir diese Beziehung nochmal. Ihr seid erst 1 Jahr zusammen und du befindest dich schon in dieser Rechtfertigungsmühle und wirst kontrolliert. Jetzt tickt deine Uhr noch nicht, du hast alle Zeit der Welt, eine andere Beziehung aufzubauen. Wenn du den Zirkus noch Jahre mitmachst, ist der Zug langsam abgefahren.
An deiner Stelle würde ich ganz fix weit weg laufen und ihn nicht in dieser Opferrolle zur Legitimation seines Verhaltens lassen. Mit seinem Verhalten ist er nämlich ein Täter.
Sag ihm einfach entweder er vertraut dir oder er soll sich überlegen erstmal damit klar zu kommen bevor er die nächste Partnerin mit seinen Psychosen drangsaliert und es erstmal bleiben lassen mit einer Beziehung.
Ich habe grundsätzlich viel Verständnis für Ängsten und negative Emotionen beim Partner. Aber hier geht es doch auch um dein Bedürfnis danach dich für dein Leben - wo du ihn nicht betrügst - nicht verteidigen zu müssen.
Ich würde wahrscheinlich um ein ernsthaftes Gespräch bitten um darzulegen, dass seine Angst nicht betrogen zu werden ernst nimmst, aber du nicht ein Leben leben möchtest, wo er dich dafür angeht, wenn du mal deinen Anruf verpasst.
Angst rechtfertigt nicht dich schlecht zu behandeln und dich zu kontrollieren. Wie gerade einem anderen Post gerade geschrieben. Er darf dich nicht wegen negative Erfahrung von ihm zum Opfer machen.
Ich habe das Gespräch mit ihm gesucht aber leider nicht wirklich das Gefühl, dass wir weiter gekommen sind. Würde mich über einen weiteren Austausch freuen.
Ich habe ihm gesagt dass ich Verständnis für ihn habe aber er sich bitte auch in meine Lage versuchen soll reinzuversetzen. Und irgendwie drehen wir uns da immer im Kreis.
Ich habe ihm gesagt dass es nicht sein kann und dass es mich einengt wenn er so oft komisch reagiert nur weil ich mal nicht erreichbar bin. Er ist der Meinung ich will nur Verständnis und gebe nicht. Dass er findet für mich sind andere oft wichtiger als er. Empfinde ich nicht so, aber natürlich gibt es trotz Partner noch andere, auch wichtige Personen in meinem Leben, da möchte ich mich auch nicht entscheiden müssen.
Er meint ich lasse ihn nicht sein wie er ist. Aber dieses Misstrauensthema ist für mich was grundsätzliches, es geht da nicht um die Eigenheiten und Macken die jeder hat, wobei es da bei uns gegenseitig wirklich kaum Reibereien gibt. Wie schon geschrieben, unsere gemeinsame Zeit ist wirklich super.
Er soll immer Verständnis für alle haben und ihn versteht man nicht bzw. nimmt ihn nicht wie er ist.
Ich denke schon dass er tief in seinem inneren weiß, dass er mit dem Misstrauen ein Problem hat aber er kriegt es nicht gelöst. Therapie habe ich nicht angesprochen.
Er sagt er will doch nur alles richtig machen und ist teilweise dann verunsichert und hat dann wiederum Angst mich zu verlieren. Er hätte sich auch von mir abhängig gemacht in dem er zu mir gezogen ist- uns zuliebe- wobei er auch immer wieder sagt dass die Wohnung die bessere Entscheidung gewesen ist. Ich wüsste gar nicht wie sehr er mir vertraut.
Klar stimmen wir unsere Termine ab, aber wenn ich zb ab und zu eine Freundin treffen will oder was für mich machen, sollte das doch kein Drama geben.
Ich verstehe ihn schon bis zu einem gewissen Punkt, weiß aber auch nicht mehr wirklich wie wir da weiter kommen? Habt ihr nochmal Denkansätze? Was würdet ihr jetzt machen?
Ich pflücke den Beitrag mal auseinander.
"Er ist der Meinung ich will nur Verständnis und gebe nicht." Was sollst du denn bitte geben? Er misstraut dir und möchte dich kontrollieren. Hat der ne Meise, dass du für eine Selbstverständlichkeit etwas geben sollst? Er hat es zu achten. Fertig.
"Dass er findet für mich sind andere oft wichtiger als er." Du hast lediglich telefoniert.
Wenn er meint, dass ein Telefonat mit deiner Mutter, das du nicht sofort unterbrichst, weil er anruft, ihm aufzeigt, dass deine Mutter wichtiger ist als er- dann hat er ein riesiges Problem, das er auf deine Kosten lebt.
"Er meint ich lasse ihn nicht sein wie er ist." Bitte? Er kann gerne misstrauisch sein- aber dann soll er dich damit in Frieden lassen. Er kann sein, wie er ist- im Rahmen seiner Grenzen. Deine Freiheit darf er dadurch nicht einschränken.
"Er hätte sich auch von mir abhängig gemacht in dem er zu mir gezogen ist-" will er dir damit ein schlechtes Gewissen machen?
Mich schüttelt es, wirklich. Statt eines klärenden Gesprächs, nach dem er deine Grenzen achtet, hat er nur versucht, sich als Opfer zu inszenierten und dich zu manipulieren. Von Einsicht keine Spur. Der ändert sich nicht. Will dir sogar suggerieren, dass er armer ängstlicher Kerl sich von dir abhängig macht, indem er herzog. Du bist die böse 😉
Nee. Pass auf mit dem Kerl. Ich hätte arge Bauchschmerzen, wäre er der Partner meiner Tochter.
Dir ist aber schon klar, dass seine "Angst betrogen zu werden" nicht als Argument für sein Verhalten taugt. Er will nicht, dass du mit deiner Mutter telefonierst oder dich mit Freundinnen triffst - weil er Untreue befürchtet??? Bullsh..
Kontrollfreak, der dich von allen sozialen Kontakten isolieren will, trifft wohl eher zu.