Hallo,
ich und meine Partnerin sind gegenpole an Verlustangst. Ich der Nähetyp, Sie distanz Typ.
Was ich arbeiten muss, ist mir bewusst.
Aber nicht richtig bewusst ist mir, ist es wirklich Bindungsangst bei meiner Partnerin oder doch normal? Für mich klingt es unnormal.
Sie hat keinerlei Verlustängste an die Beziehung und kennt auch keine Sehnsucht nach 1 bis 2 Wochen getrennten Urlaub. Mehr eine Freude ans wieder sehen.
Würde man sich trennen, fände sie es Traurig aber weiß es geht weiter und sieht daher keinen Grund eine Verlustangst zu haben.
Kompromisse schwierig.
Für mich ist flirten ein Nogo, sie sieht das nicht so Eng. Sie schäkert gern. Für mich ist es ein ansatz und Einladung zum flirten.
Bisher waren wir gleicher Meinung, freundschafen anderem Geschlecht funktionieren nie. Immer will einer mehr. Haben wir daher beide nicht. Gestern war sie der Meinung, ja wieso nicht. Und sie sieht auch nix mehr verwerfliches daran, mit einem Mann alleine weg zu gehen zum Kaffee etc, was sie paar Wochen davor selbst noch als Komisch empfunden hatte.
Ich verstehe a die Welt nicht mehr und was ich davon halten soll.
Ich habe das Gefühl, die hält sich immer eine Tür auf, lässt sich nicht richtig fallen.
Wie eine Art selbstschutz, dann angst vor Verlusst zu bekommen.
Sie hat derzeit 1 Monat frei. Ich wünsche mir mehr Zeit. Aber mehr als 4 Stunden pro Woche sind nicht drin.
Sie ist stark autonom. Sagt mir oft, wie gut sie alleine klar kommt.
Soll das wirklich liebe sein? Soll das Normalität sein? Oder steckt da doch noch die Bindungsangst dahinter?
Auch nie in der Beziehung sagen zu können, ich möchte ewig mit dir zusammen sein, sondern immer rational, es gibt keine Garantie, sie wisse nie, was in 1 Jahr usw. Ist.
Ich finde sowas verletztend.
Muss aber sagen, ich kann das nicht einschätzen.
Ich habe selbst Bindungsangst.
Aber in die Verlustangst richtung. Daran arbeite ich aktuell. Aber daher fällt es nir schwer, sie einzuschätzen.
Wir haben beide Frei. Ich wünsche mir Zeit. Sie sich die ganzen Tage Freiraum alleine.
Sie betont auch, das dies sehr wichtig für sie ist.
Ich bin mehr der Zweisamkeits Mensch mit Familie, Kuscheln abends, Film, spiel und vor dem Aufstehen auch mal kuscheln.
Wenn ich die abweise, was mir extrem schwer fällt und mein eingens Ding mache, kommt Sie an, will Zeit und meint auch, dass findet sie dann attraktiv.
Ich möchte hier keine Vorwürfe etc. Sondern mal Ratschläge, ob wir beide ein Problem haben oder nur ich?
Nur so kann ich es besser einschätzen.
Ich weiß, ich pole meine Persönlichkeit um. Aber das ist für mich. Wenn ichs jetzt nie tue, gabe ich immer Probleme in der Partnerschaft.
Bindungsangst oder nicht? Verlustangst nähe Distanz
Du scheinst ein bisschen der Typ Klammeraffe zu sein.
Vom Partner geliebt und begehrt zu werden ist schön. Ein Partner der klammert und dessen absolutes Zentrum des Universums man darstellt ist dagegen weniger attraktiv.
Dies scheint deiner Freundin immer bewusster zu werden, weshalb sie sich abgrenzt in Form von Freizeitgestaltung ohne dich, indem sie ihre moralischen Grundsätze verändert die euch mal verbunden haben, usw...
Es klingt, als wärt ihr völlig gegensätzlich was Kompromisse eher schwierig machen könnten.
Ich kann dir nur den Tipp geben, dich mehr auf dich selbst zu konzentrieren.
Dinge zu finden, die dich erfüllen, dir Freude bereiten ganz unabhängig von deiner Partnerschaft und hör auf zu klammern und Druck aufzubauen mit erhofften Ewigkeitsversprechen.
Das macht einen Menschen automatisch interessanter und deine Freundin kommt vielleicht wieder etwas näher an dich ran und ihr findet dann gegebenenfalls eine gemeinsame Welle.
Beantwortet meine Frage nicht wirklich.
Früher wsr ich lockerer. Meine Partnerin hatte Bindungsangst sich zu binden, aber hatte dran gearbeitet....
Hallo Ratloser,
ich glaube nicht, dass jeder, der auch in einer Partnerschaft eher unabhängig ist und agiert, direkt bindungsängstlich oder -unfähig ist. Es gibt nicht umsonst die verschiedensten Modelle, wie Beziehungen gelebt werden können.
Ich kenne ein Paar, da arbeitet er schon immer in den verschiedensten Ecken Deutschlands und kommt nur am Wochenende oder manchmal auch nur jedes zweite Wochenende in die Heimat. Sie hat hier im Ort ein Haus gebaut, wo sie alleine wohnt. Sie verbringen Urlaube gemeinsam, aber auch mal getrennt. Zusammen zu leben kommt für beide nicht in Frage. Seit Jahren sind sie so glücklich miteinander. Für mich wäre das nichts, aber das muss es ja auch gar nicht sein - die beiden haben ihr Modell und den passenden Partner dazu gefunden und alles ist prima.
Um nun den Bogen wieder zu euch zu spannen: ich glaube, keiner von euch beiden hat, für sich genommen, ein Problem. Du brauchst viel Nähe von deiner Partnerin, sie braucht das nicht so. Beides ist okay. Du hast eher mit Verlustängsten zu tun (die, so lange sie nicht krankhaft werden und man anfängt zu klammern und den anderen einzuengen, auch kein so großes Problem sind), sie hat das überhaupt nicht (auch das ist völlig okay). Du bist der Typ "traute Zweisamkeit", sie eher nicht.
Das einzige Problem, das ich sehe: ihr unterscheidet euch hinsichtlich eures jeweiligen Nähe-/Distanzbefürfnis sehr (zu?) stark und ich befürchte, dass Kompromisse dauerhaft schwierig sind. Einer wird immer in der Position sein, zurückstecken zu müssen, was auf Dauer jede Beziehung schwer belastet. Ich denke, das merkst du selbst.
Die Persönlichkeit "umpolen", wie du es nennst (ich nenne es eher "sich für den Partner verbiegen") - erstens bezweifle ich, dass das wirklich funktioniert, und zweitens fände ich den Preis zu hoch.
Liebe Grüße,
DieKati
Ich glaube, ihr habt beide kein Problem.
Ihr habt einfach nur völlig konträre Vorstellungen einer Partnerschaft mit völlig konträren Nähe/Distanz-Bedürfnissen.
Beide Seiten haben ihre Berechtigung und sind ok. Aber vereinbar sind sie nicht.
Oder anders gesagt:
Für mich klingt das so, als seid ihr nicht füreinander geschaffen.
Ja das stimmt, unsere Bedürfnisse sind anders, aber wieso fordert sie es dann ein, sobald ich nicht verfügbar bin?
Nunja nicht für einander geschaffen, wäre übertrieben.
Zeit die wir gemeinsam haben, genießen wir auch zusammen. Ebenso Urlaube und auch Familienzeit. Haben ein Kind.
Ich würde mir halt wünschen, etwas mehr Zeit zu haben mit ihr.
Warum sie es dann einfordert, habe ich dir in meinem Kommentar oben erklärt.
Aber dir scheint die Erklärung nicht zu gefallen weil du dich womöglich angegriffen fühlst.
Vielleicht kannst du doch noch etwas hilfreiches daraus schlussfolgern ohne dich dabei angepisst zu fühlen.
"Aber mehr als 4 Stunden pro Woche sind nicht drin."
Was soll das denn für eine Beziehung sein? Was erlebt man zusammen in 4 Stunden wöchentlich?
Sie liebt dich nicht und ist dabei, sich anderweitig zu orientieren. Jetzt findet sie es OK, mit anderen Männern einen Kaffee trinken zu gehen oder fremdzuschlafen und vorher nicht? Das ist doch sehr deutlich......zumal sie dich kaum sehen will.
Hier geht es nicht um Bindungsangst, sondern um nicht vorhandene Liebe.
Ich erkläre es dir ganz einfach an mir selber als Beispiel.
Ich war vor meinem Mann heiß begehrt. Fast jeder Typ wollte etwas von mir. Aber ich lass halt nicht jeden an mich ran besonders keinen der mir hinterher rennt.
Ich war vor meinem Mann u.a. mit 3 Männern zusammen. Sie waren anhänglich, ich war ihr Mittelpunkt des Lebens, sie sagten mega schnell ich liebe dich, klammerten etc.
Dann kam mein Mann...er war der allererste Mann, der war super nett war aber kein Interesse an mir hatte. Das weckte in mir irgendwie Interesse. Mein Gedanke unterbewusst...wieso will dieser Mann mich nicht? Tja ich fing an diesmal umgekehrt zu handeln. Ich war die Jägerin.
Will in Bezug auf deine Freundin sagen...mach dich rar. Klar nett bleiben aber Spiegel einfach ihr Verhalten. Mach du dein Ding. Sag ihr auch mal ab von wegen du hast schon was vor. Komm weniger an mit kuscheln und küssen.
Und das sie darauf steht...das hast du selber ja schon gesagt...also mach das und du wirst sehen Sie kommt zu dir.
Aber nochmal...du musst das Spiel lernen....nicht zu viel Aufmerksamkeit aber auch niemals zu wenig. Ein Mittelmaß finden
Gut formuliert und gut erkannt.
Ging mir in meiner Vergangenheit ähnlich.
Mein Mann stand zwar auf mich aber verhielt sich trotzdem absolut distanziert und machte mich nicht zum Zentrum seines Universums.
Das "Spiel" von dem du schreibst, sollte aber irgendwann nicht mehr gespielt werden müssen finde ich.
Mit etwas Reife ergibt sich dann automatisch eine ausgewogene Situation aus Nähe und Distanz.
Naja aber nach 2 Jahren Beziehung noch solche Spiele zu spielen?
Es könnte was dran sein, dass sie mich nicht mehr liebt.
Diese Meinungsänderungen geben mir schon zu denken.
Mein Kumpel liegt im Krankenhaus mit Hüftbruch.
Er schickte mir ein Bild und da schaute was von seinem Ding mit raus.
Ich erzählte ihr es und sie wollte das Bild unbedingt sehen undsagte noch, sie will mal sein ding sehen. Also das ist grad für mich... naja...