Vermisse meinen Partner (soziale Phobie)

Hallo allerseits,

tut mir leid, für den langen und bisschen durcheinander geschrieben Text. Mir geht es aktuell nicht so gut und würde mich sehr auf hilfreiche Antworten freuen, da ich nicht so pyschisch stabil bin.
Ich bin 21 Jahre alt und bin mit meinem Partner seit fast 6 Jahren zusammen. Ich leide seit meiner Kindheit unter einer Sozialen Phobie, Depressionen und Angststörungen (das war ihm auch bewusst, bevor wir zusammen kamen). Vor ein paar Monaten habe ich den Kontakt zu meinen Erzeugern abgebrochen, bin ausgezogen und wohne vorübergehend bei meinem Freund und seiner Familie und anfangs war es noch in Ordnung, weil mein Partner von sich aus mich entlastet hatte, mit meinen Problemen, also er hat für mich bei wichtigen Terminen angerufen, begleitet und falls seine Mutter mich "geärgert" hatte mit meinen Problemen (Sie versteht es leider nicht, dass ich mich wirklich extrem schwer tue vor sozialen Kontakten) hatte Sie so spontan Aktionen getan, die mich extrem belastet haben, also eine Wandertour veranstalten mit vielen gästen, wo ich/wir mit dabei sein mussten, oder gäste hier Zuhause einladen und das ich mit denen auch quatschen soll, etc. Und da unterstützt mich mein Partner auch sehr und bin ihn sehr dankbar dafür, dass er mir hilft und meine Probleme respektiert. Nun ist es so, dass er seit ein paar Tagen bei der Reha Maßnahme ist, die über ein Jahr lang geht und ich fühle mich seitdem total unwohl hier. Ich mache mir extrem viel Druck, weil ich bloß nichts falsch machen will und kriege richtig oft Panikanfälle, weil es mich sehr belastet, überhaupt ein Gespräch halten zu müssen oder ich traue mich auch nicht, in die küche zu gehen, um was zu essen, oder aufs Klo gehen zu können. Ich weiß, dass es nicht gut ist, dass ich so extrem abhängig von meinem Partner bin, aber ich kriege es aktuell einfach gar nicht gebacken und habe deswegen Selbstmordgedanken, weil ich mich so quäle, mit meinen Problemen. Ich war auch jahrelang bei verschiedenen Psychologen, Therapeuten und 5 mal in einer Klinik, aber es hat mir nicht geholfen und fühle mich alleine damit.
Ich vermisse meinen Partner so extrem, aber ich will nicht, dass er wegen mir seine Maßnahme sausen lässt und will Ihn nicht damit belasten, wie schlecht es mir aktuell geht.
Ich besuche aktuell eine Fernschule, um mein Abitur zu machen, weshalb ich leider keine eigene Wohnung leisten kann. Außerdem heiraten wir auch in 28 Tagen (er hat an dem Tag Urlaub bekommen) und seine Mutter, Oma und älterer Bruder werden dabei sein. Ich habe wirklich Angst vor der Zukunft. Ich will unbedingt den Alltag bewältigt kriegen, und würde mich sehr auf Ratschläge, Tipps freuen.

1

Es wäre besser gewesen, du hättest ersteinmal allein gewohnt.
Du begibst dich von einer Abhängigkeit und die nächste.

Wie ist dein Plan fürs weitere Leben?
Du bist 21 und andere Menschen müssen sich um dich kümmern.

Ich verstehe deine Ängste, da ich selbst krank bin, aber dein partner macht es nicht besser.
Er fördert deine Phobie noch, indem er dir alles abnimmt.
Man nennt das Vermeidung.
Er meint es gut, aber du wirst nie ein eigenständiges, selbstbestimmtes Leben führen können.

Es gibt Hilfen, die dich unterstützen können.

Aber so, wird es nicht ewig funktionieren.

2

Du brauchst professionelle Hilfe.

Du kannst nicht erwarten, dass die Familie deines Freundes ihr ganzes Leben nach deiner Erkrankung ausrichtet, dass ist weder für dich noch für die anderen gesund.

Ich kann dich ein Stück weit verstehen, ich habe auch eine Phobie, die sich allerdings nur auf einen ganz bestimmten Bereich bezieht und mich und mein Umfeld daher kaum beeinträchtigt.

So kann es für euch alle nicht weiter gehen.

3

Bei dir selbst muss ein Umdenken stattfinden.
Ängste besiegt man nicht indem man sie vermeidet. Erst wenn du dich ihnen stellst werden sie an Intensität abnehmen.
Deine Ängste sind nicht rational. Das weißt du. Sie hindern dich an einem normalen Leben.
Mit Vermeidungsstrategien fütterst du deine Angst nur und es wird schlimmer.
Du brauchst einen starken Willen und eine spezielle Therapie. Therapie funktioniert aber nur, wenn du wirklich bereit bist und die Anweisungen des Therapeuten befolgst.
Wenn es bereits so schlimm ist und du Selbsmordgedanken hegst, solltest du sofort eine Klinik aufsuchen. Wenn du dir das selbst nicht zutraust bitte deinen Freund oder seine Eltern den psychiatrischen Not-und Krisendienst zu rufen. Eventuell bekommst du fürs erste auch Medikamente um deine Ängste zu dämpfen. Bist du etwas klarer und ruhiger, kann man oft besser therapieren als in Akutphasen.

Sofort mit einer Wanderung oder vielen Gästen zu beginnen, halte ich auch für zuviel. Kleinere Schritte müssen aber sein um dich auf ein gesundes Maß an Alltagstauglichkeit zu bringen. Sind die kleinen Schritte erstmal geschafft, kannst du stolz auf dich sein und deinen Radius ausweiten.
Du hast einen tollen Freund, der zu dir steht.
Finde ich klasse. Aber auch er braucht Ansätze wie er dir wirklich helfen kann.
Am wichtigsten für dich ist es aber dein Leben soweit auf die Reihe zu bekommen um alleine klar zu kommen.
Das Leben hat soviel zu bieten. Dir werden sich neue Türen öffnen.
Dein Weg dahin wird nicht leicht werden, aber es ist keinesfalls aussichtslos.
Ich hoffe du findest den Mut es anzupacken.

4

Hast du mit der Klinik über eine psychosoziale Betreuung nachgedacht? Die kann dich sehr gut stützen und somit entlastest du eure Beziehung.

5

Ich kann den anderen nur zustimmen. Nimmst du Medikamente gegen deine Angstzustände?
Mit Selbstmordgedanken ist nicht zu spaßen. Du solltest wirklich direkt in eine Klinik.

Ich war damals auch ängstlich und hatte soziale Phobien und Selbstmordgedanken. Weist du dieser einfache Spruch hat viel geändert und mir die Augen geöffnet. "Was mich nicht umbringt, macht mich nur stärker."
Plötzlich schwang meine Gedankenwelt um. Wovor hatte ich eigentlich Angst? Mich bringt doch niemand um. Ich hinder mich selber an einem schönen Leben und sozialen Kontakten die bereichern können.
Ab da an hat sich mein Leben komplett verändert. Ich bin offener geworden. Habe Freunde gefunden und meine Ängste überwunden. Ich kann sogar sagen, dass ich mittlerweile sogar sehr selbstbewusst bin. Mir macht auch kaum noch etwas Angst. Warum auch? Sterben werde ich nicht dadurch. Also warum Angst haben? Zumal man nur 1x lebt und man das Leben genießen sollte statt in Angst zu leben.
Das ist meine Gedankenwelt, die mir immer wieder hilft nicht wieder in alte Muster zurück zu fallen.

Vielleicht hilft es dir ja. Es kann sich viel verändern, wenn man die eigene Einstellung ändert.

6

Dein Partner entlastet dich nicht, er macht dich abhängig.
Man kann sich alleine wohnen leisten, wenn man möchte. Dazu kann man viel Hilfe in Anspruch nehmen, auch wenn man Abitur macht. Es gibt BAB und noch einiges mehr. Da würde ich mich schlau machen

Ich weiß wie belastend das ist, wenn man mit Menschen zusammen wohnt, die die Krankheit nicht verstehen. Schau dass du aus eigener Kraft da raus kommst.