Mein Partner äussert öfter das er glaubt mir nicht gerecht werden zu können, Lebensstandart und meine Wünsche für die Zukunft. Ich sage ihm dann das es nicht so ist wie er darüber denkt, immer wieder sage ich das zu ihm. Aber bekomme das auch irgendwie nicht geändert. Für mich klingt das deshalb wie eine Ausrede um die Beziehung irgendwann mit dieser Begründung zu beenden. Das habe ich ihm auch gesagt, er sagt dann das dies nicht so wäre. Für mich sind das so Sätze wie: Du hast etwas besseres verdient, wisst ihr was ich meine? Wie denkt ihr darüber?
Dem Partner nicht gerecht werden können
Hi,
wir alle haben unsere Glaubenssätze und vielleicht ist das einer von seinen. Und einige Glaubenssätze sind sehr hartnäckig und sind sehr in einem verankert. Da reicht es oft auch nicht, wenn der andere es sagt. Er muss sich wahrscheinlich selbdt auch erlauben, davon abzurücken.
Ich würde es positiv werten, dass er das ausspricht. Manche reden nicht und dann merkt man noch nicht mal, was im anderen vorgeht.
Ich würde wahrscheinlich ihm bewusst anfangen zu sagen, wenn Situationen sind, die für Dich sozusagen die Qualität der Beziehung ausmachen. Nicht nebenbei, sondern sicher stellen, dass er gerade mit der Aufmerksamkeit bei Dir ist ... Und dann eben schauen, ob mit der Zeit das einen Effekt hat.
Geringes Selbstwertgefühl hat mMn Einfluss auf mehr Dinge.
Eines davon, was ich kritisch finde, ist ob er der Meinung ist, du hast eine dumme Entscheidung getroffen mit ihm zusammen zu sein.
Weißt du, was ich meine? Sein geringes Selbstwert spiegelt er nicht nur auf sich, sondern auch auf dich wieder.
Ein zweiter kritischer Punkt ist, dass er der Meinung ist dir sagen zu können, was gut genug ist für dich oder nicht. Ja, es ist nicht böse gemeint, aber faktisch bevormundet er dich ein Stück weit mit seiner geringen Selbsteinschätzung.
Und noch ein weiterer Punkt könnte sein, dass er sich bei kritischen Situationen weniger in die Beziehung reinhängt, weil er sowieso der Meinung ist, er sei nicht der richtige für dich.
Ich wüsste ehrlich gesagt nicht, wie ich so jemanden in einer Beziehung begegnen würde, wäre aber vorsichtig und würde nichts überstürzen.
Dein Partner äußert, dass er sich in seiner Funktion nicht gewachsen fühlt und als minderwertig ansieht. Das projeziert er derzeit auf die Erfüllung eures Lebensstandards und eure Wünsche für die Zukunft.
Das klingt für mich sehr stark nach einem fehlenden Selbstwertgefühl deines Partners, nicht selten verbunden mit verborgenen Versagensängsten. Das Gefühl nie gut genug sein zu können führt zu großer Unsicherheit und belastet jede Beziehung. Oft tritt auch ein sehr gehemmtes Verhalten hinzu, was den Umgang mit Partner und anderen Menschen anbelangt.
Ein möglicher Weg könnte über das Erlernen von Selbstliebe, also sozusagen eines "gesunden Egoismus" über das sich selbst Akzeptieren gehen. Da gibt es viel Literatur dazu, da dieses Problem insbesondere bei Frauen häufig vorkommt.
Kenn ich in der Art. Mein Mann kommt aus ner Familie in der gilt nicht geschimpft ist gelobt genug. Aber nicht auf die nette Art, da wird gerne und erbarmungslos kritisiert.
Er hat das einfach erwartet und schon vorab an sich rumgemault. Wenn ich alle Jubeljahr mal wirklich was zu kommentieren hatte, habe ich das extrem dezent formuliert und es ist mir trotzdem die ersten Jahre immer um die Ohren geflogen, weil „Ich mache immer alles falsch!“
Ich habe viele Jahre ganz bewusst gesagt, was er in unserer Beziehung/Familie toll macht. Anfangs hat er immer abgewunken, irgendwann hat er begonnen es anzunehmen.
Waren aber keine Pseudokomplimente sondern aufrichtig und vor allem Dinge, die seine Familie noch nicht hat niedermachen können - also z.B. seine Qualitäten als Partner oder Vater.
Da konnte er zulassen, dass er Stärken hat, weil sie sie ihm nicht schon madig geredet hatten.
Was geblieben ist, sind bei einem schlanken und trainierten Mann Komplexe, weil er im Sitzen, wenn er sich vorbeugt, kein Waschbrett hat. Also einen ganz normalen Körper.
Das erinnert mich immer wieder daran, wie grausam Familie sein kann und wie unausrottbar solche Sätze in Köpfen sein können, egal wie falsch sie sind.
Wenn dein Partner es also nicht als Waffe gegen dich verwendet, um dich in dauernder Unsicherheit zu halten: ich würde beginnen, ihm ganz bewusst zu sagen, wenn er besonders liebenswert, lustig, whatever ist und dass dir das z.B. noch nie jemand so geben konnte. So dass er vom finanziellen Fokus auf etwas kommt, das er leisten kann.
Alter Führungskräftetrick: von Gutem mehr. Wenn man will, dass jemand sich bemüht: loben, loben, loben. Jeder will gelobt werden und streckt sich umso mehr in die Richtung, die gut läuft.
Und irgendwann mag man es dann auch gern hören.
Bin da tatsächlich komplett deiner Meinung 😅 mehr kann ich dazu gar nicht sagen.
Mich würde massiv nerven, dass er mir nicht glaubt.
Meiner Meinung? Oder der Vorschreiberin? :)
Ich habe das Gefühl er möchte sich so aus der Beziehung rauswinden, um eine reine Weste zu haben, all seine Beziehungen hat er beendet. Neben seinem Selbstwert und der Versagensängste, vermute ich nämlich, er möchte den Part des beendens einnehmen, sich schön reden, er werde mir nicht gerecht, so das ich ihm damit nicht komme und diejenige bin die Schluß macht und er im Boden versinkt. Kann man das irgendwie verstehen? Woher will er wissen was gut für mich ist? Ich fühle mich doch wohl und alles ist soweit in Ordnung, warum also solche Gedanken. Es ist sein Gedanke, der aber nicht "wahr" ist, sondern einfach eine Projektion, er möchte etwas anderes, ich werde ihm nicht gerecht. Ganz genau SO, verstehe ich das nämlich. Wir haben Einkommensunterschiede, soll heißen, für ihn selbst reicht sein eigenes gerade so, meins ist noch weniger und das für 2 Personen, bin alleinerziehend. Er drängt mich ständig damit was für einen Job ich machen könnte, nämlich genau seinen, was ich jetzt habe ist nichts für die Zukunft, teilweise mag er Recht haben, aber es ist auch mein Leben und ich möchte das machen was mir gefällt und nicht in einem Job hängen, für den ich Null Interesse hege. Ausserdem, wenn er mehr Geld generieren möchte, dann kann er sich ja hocharbeiten, oder was anderes suchen. Er sagt auch, nicht das ich ihm zur Last falle und er mich mit versorgen muss, macht ihm alles Bauchschmerzen. Ich stehe dann nur da und sage ihm, mir gehts um die Liebe und nicht um finanziellen Kram, wenn das wichtiger ist, ja dann ist er bei mir einfach falsch. Und ich bekomme langsam den Eindruck, dass es ihm ums Geld geht, aus einigen seiner Beziehungen weiß ich von ihm, dass die Frauen sich teilweise bei Only Fans angeboten haben, er hat das dann gemanagt und man hat 50/50 gemacht. Fand er toll, so sprang zweimal im Jahr ein Urlaub heraus, für wenig Aufwand. Ich bin so eine Frau nicht, auch wenn er immer wieder damit ankommt und meint ich sehe super aus und könnte das auch machen. Meine Moral verbietet mir sowas einfach. Das bin nicht ich, niemals.
Was ist das? Zuhälterei im Zeitalter des Internets?… Oh man, was es alles gibt.