Hallo,
Nach einer gescheiterten Ehe bin Ich nun zum zweiten Mal verheiratet und lebe seit 3.5 Jahren in Kanada. Mein jetziger Mann war ein Witwer. Da wir beide über 60 sind, reden wir des öfteren über unsere Beerdigungen. Anfangs hat er zwar erwähnt, dass er damals einen Doppelgrab gekauft hatte und er hatte vor neben seiner ersten Ehefrau beerdigt zu werden.
Die Sachlage hat sich mittlerweile geändert und er ist wieder verheiratet und wir sind beide seht sehr verliebt und dachte "gluecklich".
Das Thema kam gestern wieder auf und er hat wieder bestätigt, dass er neben der Frau beerdigt werden möchte. Er hat weiter gesagt, dass ich ihn sagen möchte wo ich beerdigt werden will, sodass er diese auch organisiert. Er wollte ein Grab unmittelbar neben der von seiner ersten Ehefrau, sodass wir zu Dritt dort liegen was ich vehement abgelehnt habe. Des Weiteren möchte ich auch nicht irgendwo in einer von mir total fremde Umgebung alleine beerdigt werden. Ich denke ich war naiv zu glauben, dass wir zwei am Tage X zusammen liegen würden. Ich habe den Boden unter den Füssen verloren.
Ich habe Deutschland samt meine 3 Erwachsenen Kinder verlassen um mit ihm endlich glücklich zu sein und ich bin es auch aber seine Aussage von gestern hat mich schwer getroffen und fühle mich verraten und verkauft. Ich komme mir vor wie eine Zwischenstation. Sie war seine Vergangenheit und Zukunft und ich bin ein Lückenfüller für dazwischen.
Ich sehe, dass er leidet, weil er weis, dass es Sinn macht was ich sage aber er kann halt nicht anderes. Irgendwas in ihm spricht dagegen. Ich muss hinzufügen, dass er immer wieder beteuert und beteuert hat, dass er die Gefühle, die er mir gegenüber hat, noch nie für eine "ANDERE" Frau empfunden hat!!
Ich werde wahrscheinlich die Deutsche Beerdigungs-Variation nehmen, bin aber am Boden zerstört nicht weil unsere Friedhöfe nicht schön sind sondern nur weil ich mich total überflüssig und wie das fünfte Rad am Wagen vorkomme und irgendwie "alleine".
Mit freundlichen Grüssen
KT
Mein Mann will nebst seiner ersten Ehefrau beerdigt werden!
Achje, deinen Kummer kann ich nachvollziehen. Das tut mir schon beim Lesen total leid.
Darf ich fragen, wie lange ihr schon ein Paar seid? Denn auch wenn ich deine Gefühle echt nachvollziehen kann und genauso empfinden würde, kann ich auch seine Seite verstehen. Die beiden haben wohl mehrere Jahrzehnte zusammen verbracht, evtl Kinder großgezogen. Das verbindet halt. Vielleicht hätte er das Gefühl sie im Stich zu lassen. Ja macht es auch nicht viel besser. Aber immer hin schlägt er vor, dass ihr beide da liegt.
Wir sind seit 9 Jahren zusammen. Ich habe Land und Leute verlassen und mit ihm hier alt zu werden! Die Entscheidung haben wir damals getroffen, weil er seine Kinder nicht alleine lassen wollte. Ich war OK damit, auch wenn es mir sehr schwer fiel mein Kinder zurückzulassen.
Ich finde die Idee mit dem Grab daneben gar nicht so blöd. Bei mir gab es schon so viele Beerdigungen, dass ich es pragmatisch sehe.
Wenn mein Ex-Mann vor mir stirbt (wir haben ein gemeinsames minderjähriges Kind), kommt er auch zu seiner Schwiegermutter ins Familiengrab, da kenne ich gar nichts.
Ich habe das Grab damals für alle künftigen Todesfälle gekauft, Gräber sind teuer. Ich möchte auch da rein. Wir sind dann alle tot, Hauptsache, es gibt ein schönes Grab und fertig.
Zu seiner Schwiegermutter? Also kommt dein Mann neben deine Mama?
Genau, mein Ex-Mann kommt zu meiner Mutter. Sie mochten sich sehr.
Oh je. Ich kann schon verstehen, das dich dass Thema belastet. Aber das sagt er jetzt. Wenn ihr auch etliche Jahre ein Paar seid, wird sich seine Beerdigungs Wunsch vielleicht noch ändern.
Willst du auf der anderen Seite deine Beziehung aufgeben, für eine Zeit in der du Tot bist. Wer weiß was dann ist?
Hallo KT
Beim Lesen deines Beitrags bin ich die ganze Zeit traurig wg deines Kummers, aber auch wg des Kummers, den dein Mann vermutlich durchlebt. Ich möchte keinesfalls deine Gefühle herabwürdigen, aber ich finde es sehr schade, dass du deinem Mann so vehement deinen Standpunkt aufzeigst und ihn damit in eine sehr misslichen Lage bringst.
Würdige doch nicht euer jetziges Verhältnis dadurch herab, dass er der Frau, die den Großteil seines Lebens geteilt hat, versprochen hat, mit ihr beerdigt zu werden.
Falls du gläubig bist, die Bibel spricht auch davon, dass der Tod die Ehe scheidet, also bist du kein Lückenfüller, damit er nach dem Tod wieder mit ihr vereint ist.
Bitte erspare euch doch diesen unnötigen Kummer zu Lebzeiten. Seine Loyalität seiner ersten Frau ggü hat nichts mit seiner Liebe zu dir zu tun.
Alles Gute für euch.
Ich finde das ziemlich normal. Er hat das entsprechende Grab schon bezahlt und es war mit seiner Frau so abgesprochen. Diesen letzten Willen so beizubehalten hat doch gar nichts mit dir oder der Liebe zu dir zu tun. Er hat sie geliebt, er liebt dich, aber die Liebe zu ihr hat sich ja nicht in Luft aufgelöst. Du bist nicht das 5. Rad am Wagen, sie ist tot. Sie als Konkurrenz anzusehen finde ich fragwürdig und es bringt ihn in eine sehr unschöne Lage.
Mach dir nochmal klar, dass die Liebe für sie und die spätere Beerdigung bei ihr rein gar nichts daran ändern, dass er dich liebt und glücklich mit dir ist..
Hm, ist er vielleicht nur extrem pragmatisch veranlagt? Wurde halt damals gekauft, wird dann später auch genutzt...ganz ohne Hintergedanken.
Ich komme darauf, weil ich da ähnlich emotionslos rangehe....ich bin dann tot, mir doch egal wo ich dann liege und neben wem. Ich kann mich da auch nicht so in Friedhofsgänger reinversetzen. Ich gehe dahin weil ich mit der Pflege dran bin, nicht weil es für mich ein "würdevoller" Ort ist. Ich habe meine verstorbenen Lieblingsmenschen im Herzen, dort gehören sie hin, was mit ihren Körpern geschieht....joah, muß jeder selber wissen.
Es ist ja mal schön, das man sich über seine Bestattungswünsche unterhält, damit der letzte Wunsch (sofern man einen hat) vielleicht umgesetzt werden kann. Aber ganz ehrlich, ich genieße lieber das Leben und mache mir über danach gar keine Gedanken.
Du scheinst da aber anders zu ticken, sehr emotional.....vielleicht etwas zu sehr. Schlußendlich kann es ja sogar bei Paaren sein,d as sie sich komplett unterschiedliche Bestattungsformen wünschen. Dann wärst du ja auch "alleine".
Und ja, man kann jetzt auch ganz fies sagen, wer am Ende die Rechnung bezahlt, der bestimmt. Das muß man dann mit seinem gewissen vereinbaren....meine Tante hat ihren Mann sehr schnell umbetten lassen, damit seine Vorstellung doch umgesetzt werden konnte. Ihr schlechtes Gewissen war einfach zu groß.
Sich das Leben und eine schöne Zeit sich selber mit seinen Gedanken an den Tod zu zerstören....muß das wirklich sein? Ich kann jedenfalls nicht nachvollziehen, tut mir leid.
Ich glaube wirklich, das nicht die verstorbene Frau der Grund ist, das er da hin will....ihr stolpert gerade nur über einen komplett unterschiedlichen Umgang damit. Wäre die Frau noch emotional so präsent in seinem Leben und hätte er ihren Tod nicht verwunden, dann würdet ihr keine glückliche und erfüllte Beziehung mit dir führen.
Ich wünschte ich wäre auch so pragmatisch! Er ist es definitiv. Er hat 2 Kinder und gerade die Tochter sagt ihn wo es lang geht. Irgendwann hat er gesagt "meine Kinder würden gar nicht wollen, dass ich wo anderes beerdigt werde". Das dann Fragen aufkommen ist ja normal!
Er sagt ja auch, wenn er gewusst hätte das ich so reagieren würde dann hätten wir gar nicht geheiratet. Das ist Klartext genug denke ich.
"Er sagt ja auch, wenn er gewusst hätte das ich so reagieren würde dann hätten wir gar nicht geheiratet." Uff.
Leben deine Kinder in Deutschland?
Eine schwierige Situation. Aber ich glaube nicht, dass er dich weniger liebt nur weil er an seinem Plan festhalten will. Hat er Kinder? Dann verstehe ich ein Familiengrab sehr.
Ich verstehe deine Gedanken, für dich sieht es so aus, als wärst du ein Lückenfüller. Deine erste Ehe ist gescheitert und du fühlst dich deinem Ex vermutlich nicht mehr emotional verbunden, neben ihm beerdigt zu werden ist total abwegig für dich. Seine erste Ehe endete wegen dem Tod seiner Frau und auch wenn er dich liebt, ist sie ihm keinesfalls egal. Wenn er stirbt hat er sozusagen 2 Frauen (überspitzt gesagt) und macht sich natürlich Gedanken, wie er euch beiden gerecht werden kann.
Aber eure Beziehung steht in keiner Konkurenz zu seiner 1. Ehe. Seine tote Frau ist keine Bedrohung für deine Stellung als geliebte Ehefrau.
Ich weiß, dass ändert die Sachlage nicht, aber in der Situation deines Mannes gibt es kein Richtig und Falsch.
Also das verstehe ich nicht. Ihr seid beide am Leben und glücklich miteinander und statt die Zeit zu genießen streitet ihr darum wo die Würmer euch später fressen werden??
Geh mal in dich und überlege, ob so eine Streiterei wegen sowas jetzt echt sein muss.
Mir ist völlig gleich was passiert wenn ich den Löffel abgebe- meine Hinterbliebenen sollen das mit mir tun was ihnen richtig erscheint. Und bis dahin esse ich die Radieschen lieber anstatt mir Gedanken zu machen wie die wohl von unten ausschauen werden...
Alles Gute 🍀