Um das Ganze besser zu verstehen, muss ich ein wenig ausholen. Ich hatte einen besten Freund, wir haben uns kennengelernt da war ich frisch aus einer langen Beziehung und wir haben uns direkt gut verstanden. Er hat mir auch direkt gesagt, dass er sich mehr vorstellen könnte mit mir, ist dann aber mit einer anderen zusammengekommen. Für mich war es okay weil ich zu diesem Zeitpunkt keine Gefühle für ihn hatte. Wir haben viel unternommen zusammen und es ging 2 Jahre gut bis Corona kam, die ganzen Einschränkungen und sich nicht mehr so treffen können und mir das einfach gefehlt hat. Ich hab dann auch festgestellt, dass da doch Gefühle für ihn sind und ihm das auch offen gesagt. Er war zu dieser Zeit in einer Beziehung. Nicht falsch verstehen, normalerweise mach ich das nicht aber ich wusste das er nicht glücklich ist und eine Freundin von ihm hatte mir gesteckt, dass er immer noch Gefühle für mich hat, dass war der einzige Grund warum ich das gemacht habe obwohl er in einer Beziehung war. Von da an ging es dann bergab, er hat mir zwar gestanden das er Gefühle für mich hat jedoch war das Verhalten total gegenteilig und es kam zu vielen Verletzungen. Was mir so unverständlich ist, ich war echt sehr oft verletzt und das wusste er, er hat sich auch oft genug entschuldigt aber nie begriffen das es mir so weh tat weil ich Gefühle für ihn hatte. Lange Rede kurzer Sinn, ich hab mich viel zu lange verletzen lassen als ihn einfach in den Wind zu schießen, wahrscheinlich weil er davor einfach mein bester Freund war. Das alles hat ziemlich an meinem Selbstbewusstsein gekratzt und mein Selbstwert ist ziemlich niedrig.
Ich hab vor einem Jahr meinen jetzigen Partner kennengelernt und er zeigt mir was Liebe ist, ist dass komplette Gegenteil liebevoll, tut alles für mich Hauptsache es geht mir gut und wir sind überglücklich zusammen. Ich merke allerdings das ich ein Problem habe, wenn mein Freund was alleine oder mit Freunden/Kollegen machen möchte. Ich kenn mich so gar nicht, nach Feierabend was getrennt machen ist völlig okay, aber wenn es heißt er macht was zusammen mit einem Freund nach Feierabend und ich geh nach Feierabend alleine joggen, fühlt es sich sehr komisch an. Ich kenne so ein Verhalten nicht von mir, vor allem bin ich dann wohl eifersüchtig auf Kumpels, Freunde die Zeit mit ihm verbringen. Ich hasse mich dann selbst für mein Verhalten und fühle mich schlecht weil mein Freund das nicht verdient hat. Auch wenn z.B. in der nächsten Woche Dinge anstehen, die er alleine machen muss weil er z.B. in einem Verein ist dann denke ich bereits eine Woche davor drüber nach und zerbreche mir den Kopf und ich find das echt anstrengend. Ich mach das nicht gern, ich weiß aber auch nicht wie ich das wieder stoppen kann. Ich möchte die Beziehung einfach nur genießen und nicht zusätzlich mir noch solchen Stress und Gedanken machen. In seinem Büro haben sie jetzt eine Fußballmannschaft gegründet, mein Freund frägt mich extra noch ob es okay ist wenn er da mal mitspielt und dann vielleicht jede Woche bisschen nach Feierabend da mitspielt und bei mir kommt direkt ein komisches Gefühl hoch, wie wenn er lieber was mit Kollegen macht als nach Hause zu kommen und Zeit mit mir zu verbringen. Ganz ehrlich ich möchte dieses Gefühl und diese Gedanken nicht haben, ich gönne ihm sein Glück und seinen Spaß mit seinen Kollegen und Freunden, ich verstehe nicht warum ich so reagiere, ich möchte so nicht reagieren weil es keinen Anlass dazu gibt so zu reagieren und er das nicht verdient hat. Zudem vertraue ich ihm und hab wenn er mal übers Wochenende mit Freunden weg ist nicht die Angst das er was macht, dass mich verletzt im Gegenteil ich weiß das es nicht so ist. Ich vermisse ihn dann einfach schrecklich arg und kann mich kaum ablenken, sobald ich zur Ruhe komme und abends im Bett liege ist das Gefühl so stark und kaum auszuhalten. Ich möchte einfach gerne eine entspannte Freundin sein, wo man nicht vorsichtig schauen muss was man sagt und ob man was mit Freunden machen kann sondern wo es selbstverständlich ist das man selbst auch Freiraum hat.
Ich glaube halt eher das ich durch das vorherige Erlebnis Verlustängste entwickelt habe und mein Selbstwertgefühl nicht mehr vorhanden ist. Aber alles was ich dagegen versuche und die Tipps die ich umsetze zeigen irgendwie nur einen kleinen Fortschritt.
Wart ihr vielleicht schonmal in so einer Situation und seid da rausgekommen und habt Tipps für mich wie ich das am besten umsetze?
Verstehe mein Verhalten manchmal echt nicht
Da man ja nicht wegen allem gleich zum Therapeuten rennen kann, wirst Du einfach an Dir arbeiten müssen, um diese Gefühle in den Griff zu kriegen.
Du musst Dir im Klaren sein, dass Du eine Beziehung mit zuviel "klammern" sehr beeinträchtigen kannst, wenn nicht gar kaputtmachen.
Fast jeder Mensch hat im Laufe seines Lebens mal schlechte Erfahrungen mit Partnern gemacht, man darf das auf keinen Fall auf den nächsten Partner projizieren. Sicher gibt es Fälle, in denen fast Unmenschliches vorgefallen ist - aber das sehe ich bei Dir nicht. Es war einfach ein.....Depp. Abhaken, Ende. Klingt jetzt flapsig, aber das klappt.
Lenk Dich ab, unternimm was mit Freundinnen, geh Fitness machen - alles ist besser, als zuhause zähneklappernd zu warten, bis "er" wieder kommt. Ich möchte meine aktuelle "Flamme" auch öfter sehen als derzeit, aber - er hat ein gut ausgefülltes eigenes Leben aus versch. Gründen und ich pass mich dem an, habe selber Abwechslung genug, jetzt im Sommer sowieso. Allerdings fehlen mir jegliche Ambitionen wie (grundlose) Eifersucht auf irgendwas und Neid, das ist sehr hilfreich. Kommt vielleicht erst mit dem Alter 😀.
LG Moni
Mit was ist denn Dein Leben gefüllt, abgesehen von der Partnerschaft? Hast Du eigene Interessen und Freunde, mit denen Du Zeit verbringen kannst, wenn Dein Partner nicht bei Dir ist?
Ich gebe zu, das "ich vermisse ihn so sehr und Frage mich, warum er lieber Zeit mit anderen verbringt, als mit mir" ziemlich bedürftig. Es ist gut, wenn Du an dem Gefühl arbeitest.
Ja würde ich sagen, ich bin gerne auch mal für mich allein unterwegs hab meinen Sport und die Fotografie und weiß auch so genügend mit mir anzufangen so ist es nicht. Ich hab auch gute Freunde mit denen ich ab und an etwas zusammen mache, allerdings haben die mittlerweile Familie und nicht mehr so viel Zeit.
Ich vermisse meinen Mann auch sobald er weg ist und mir geht es erst gut, wenn er wieder da ist. Aber das beste was du machen kannst, ist dich einfach selber abzulenken mit irgendwas. Treff dich auch mit Freunden, guck ein Film oder geh schlafen oder sonst was. Hauptsache Ablenken.
Unternehmt ihr eigentlich auch mit Freunden was gemeinsam? Von meinem Mann und mein Freundeskreis haben sich auch vermischt und wir haben gar nicht mehr deine oder seine Freunde. Es sind unsere Freunde nun
Das ist beruhigend zu hören, das es dir ähnlich geht. Wir unternehmen auch mit Freunden was gemeinsam und das auch ziemlich oft so ist es nicht. Es gab bisher halt eine Situation wo er mit seinem besten Kumpel und anderen über ein langes Wochenende weg gefahren ist. Das ist bei denen halt Tradition das da die Freundinnen nicht mitgehen, find ich auch okay allerdings war es auch das erste Wochenende nach fast einem Jahr ohne ihn das war schon etwas hart für mich weil ich ihn sehr vermisst hab, aber auch das hab ich überstanden.
Ich hab tatsächlich nicht so viele enge Freunde wie er um genau zu sein beschränkt es sich auf zwei enge mit denen ich viel schreibe weil sie nicht in der Nähe oder gerade Eltern geworden sind und somit nicht so viel Zeit haben, was mir persönlich aber ausreicht da ich mich immer auf sie verlassen kann. Ich versteh mich mit seinen Freunden echt gut und wir verstehen uns auch echt gut, mit der Freundin seines besten Kumpels war ich abends auch schon weg. Oben schreibe ich von Kollegen, vielleicht kommt das auch davon das ich diese bisher nicht kenne, ich weiß es nicht. Aber es stört mich halt, ich hab ja schließlich auch Kollegen tagsüber um mich rum und versteh mich mit denen gut.
Du kannst ja mit deinen Kollegen auch eine Freundschaft aufbauen. Habe ich auch
Kann es eher sein, dass du etwas neidisch darauf bist, dass dein Freund einfach mehr „verfügbare“ Freunde hat als du? Verstehe ich völlig, bei uns war es am Anfang auch so:
Mein Mann hatte Freunde, die fast alle Single waren und somit ständig verfügbar, wollten ständig etwas unternehmen etc. Bei mir hingegen waren alle Freundinnen schon in langjährigen Beziehungen und waren dadurch weniger spontan, obwohl ich wusste dass sie immer für mich da sein würden wenn es drauf ankommt.
Durch diese Gegebenheiten kam ich mir immer wie ein „loser“ vor, weil ich nicht so oft Verabredungen hatte wie mein Mann. Es war dann zeitweise sogar wie ein kleiner Wettkampf meinerseits: immer wenn er mir sagte dass etwas geplant war mit einem Freund, hab ich krampfhaft versucht für diesen Tag auch eine Verabredung zu finden, damit ich genauso „viel unterwegs“ bin wie er.
Zum Glück ist das mittlerweile schon einige Jahre her und die Kumpels von meinem Mann sind jetzt auch schon alle unter der Haube und viel ruhiger.
Und weißt du was? Ich habe dadurch den Vorteil, dass ich mittlerweile ganz viele Kontakte habe und viel unternehmen kann wenn ich wollen würde.
Du solltest auch rausgehen und was unternehmen, ihm zeigen dass du voll das gute Leben hast.
Ps: bei uns hat es übrigens sage und schreibe 4 Jahre gedauert, bis wir soweit waren den jeweils anderen auch mal abends alleine weggehen zu lassen. Also die ersten 4 beziehungsjahre nur immer gemeinsam was unternommen… dann ca. 2 Jahre öfters mal was getrennt unternommen… und jetzt seit 4 Jahren mittlerweile ist es ausgewogen, aber wieder eher alles zu zweit da nun auch die Kumpels meines Mannes gebunden sind.
Wow, ich glaub damit hast du nicht ganz unrecht. Bei mir ist es tatsächlich so, dass ich nicht mehr so viele verfügbare Freunde hab weil sie mittlerweile Familie haben oder wo anders wohnen. Leider habe ich auch zwei enge Freunde verloren, eine davon war eine langjährige Freundin was mich sehr verletzt hat aber es hat auch nicht mehr gepasst bzw. ihre Einstellung gegenüber mir und meiner Beziehung war eine mit der ich nicht mehr mitgehen konnte. Ich glaub auch das ich mich vielleicht "schäme" dafür das ich solche Freundschaften verloren habe, teilweise hab ich da auch Fehler gemacht aber naja es kommt nie gut wenn man Freunde verliert. Ich hatte nie so enge Freunde, irgendwas war immer, ich war früher sehr still und ich hab immer zu hören bekommen das ich lauter sein muss, dass zeigt mir halt auch das ich nicht so akzeptiert wurde wie ich bin und immer vermittelt bekommen hab das etwas mit mir nicht passt.
Ich finde gut zu hören, dass es auch andere Paare gibt bei denen es länger dauert das sie was getrennt voneinander machen. Bei uns war es das erste Mal nach 1 Jahr, ich muss aber auch ehrlich sagen ich genieße die Zeit mit meinem Freund und hab ihn gerne um mich rum, so wie er mich auch gerne um sich rum hat. Wenn er mal was allein machen möchte, sei es Sport weiß ich ja das es nichts mit mir zu tun hat sondern er sich austoben möchte und seinen Stress von der Arbeit abbauen möchte also quasi als Ausgleich das verstehe ich auch total.