Guten Tag zusammen,
ich hoffe auf ehrliche Meinungen und/oder unterstützende Worte von euch.
Ich bin Konny, 25 Jahre alt, Scheidungskind und hatte letztes Jahr mit Panikattacke und Angststörung zu kämpfen.
Ich bin seit insg. 5 Jahren mit meinem Freund zusammen. Die ersten drei Jahren waren von seiner Alkoholabhängigkeit geprägt. Nach einer 6-monatigen Pause kamen wir wieder zusammen - seitdem nüchtern.
Eigentlich haben wir ein wirklich schönes Leben. Leben am Bauernhof mit vielen Tieren - das was uns beide Spaß macht.
Letztes Jahr war ich aufgrund von Stress, Überlastung etc fast im Burn Out und ich legte eine berufliche Pause ein. Seitdem in Therapie gewesen - mittlerweile damit fertig.
Ich merke einerseits die letzten Monate, dass ich mich persönlich sehr weiterentwickelt habe - mein Partner allerdings nicht.
Und diese Veränderungen spricht er schlecht bzw hab ich das Gefühl, dass er nicht drauf klarkommt.
Sobald er schlecht gelaunt von der Arbeit kommt und ich nur den kleinsten Fehler mache, werde ich beleidigen beschimpft erniedrigt…ich bin dumm, schaffe nichts alleine…ich solle nicht so rumjammern wegen dem Haushalt weil der nicht viel Arbeit ist (er hilft mir überhaupt nicht)…meine Eltern sind sch****, therapie brauche ich eh nicht weil sie nichts hilft…lauter solche anschudigungen…diese sind in den monaten immer mehr geworden.
Dazu kommt noch, dass er bereits den sehr sehr intimen Kontakt zu Frauen verschwiegen hat (ob da mehr war weiß ich nicht) - für mich ein Vertrauensbruch aber für ihn natürlich ganz was normales…aber sagen darf ich es keinem…
Mit einer dieser Damen ist er bereits wieder im Kontakt - nur weiß er nicht dass ich es weiß.
Heute erst hat er ein sehr unangebrachtes Kommentar vor seiner Familie und mir zu meiner Figur gelassen und fand es witzig…
Mittlerweile weiß ich, dass ich mich trennen werde und bin schon auf Wohnungssuche…auch wenn es mir schwerfällt das Bauernhofleben, dass ich wirklich liebe, aufzugeben…was mit den Hunden passiert weiß ich nicht..das Leben wie es jetzt ist wäre do schön und alles was ich haben möchte, aber er ist der falsche Mann dazu…
Von ihm kommt kein Interesse an meinem Job, wie es mir geht usw…es kommt nur darauf an dass seine Hobbys gepflegt werden und ich mitmache..
Ich steh zwischen Traumleben und (toxischer?) Beziehung…was sagt ihr?
Lg Konny
PS: vielen Dank jetzt schon zu eurer Meinung!
Toxische Beziehung?
Noch ein Zusatz: ich habe mich schon beschäftigt warum es genau er ist, dass ich noch bei ihm bin…weil er mir das Gefühl noch Sicherheit gibt…ich weiß dass er mich als Mann in jeder Situation „beschützt“ kann…denke hier ist der Ursprung die Scheidung meiner Eltern…wenn ich daran denke dass diese Geborgenheit weg ist, bekomme ich Angst…vor allem in Hinsicht aif Stadtleben, Krieg usw…:(
Hallo.. Ganz klar Trennung, Hunde mitnehmen oder gute Plätze suchen.
Es ergibt keinen Sinn da lange drum herum zu reden.. Aufarbeiten tust du ja bereits. Du bist auf einem sehr guten Weg, finde ich toll. 😇Du hast schon sehr viel geschafft, das packst du auch noch. Lg
Du schreibst von deiner Angststörung und Panikattacken, die du für das Erste mit einer Therapie bewältigen konntest. Deine innerliche Weiterentwicklung führt auch dazu, dass du dich aus der Abhängigkeit von deinem Freund und deiner toxischen Beziehung zu ihm befreien willst.
Du gibst eine sehr schöne Beschreibung von seiner Befindlichkeit und von seinem Verhalten als trockener Alkoholiker. Er sei meist schlecht gelaunt, er beschimpft und erniedrigt dich und er hätte auch Kontakt zu anderen Frauen.
Sein Verhalten erscheint mir nicht untypisch für einen trockenen Alkoholiker, der nie an die innere Beschäftigung mit seiner Suchtpersönlichkeit gegangen ist und eine Aufarbeitung blockiert. Instinktiv dürfte ihm natürlich klar sein, dass er bei dem Versuch einer Aufarbeitung auf jede Menge von "Leichen in seinem Keller" stoßen würde. Aus eigener Erfahrung weis ich, dass diese Reise in das Innere mit erheblichen Schmerzen verbunden ist. Und wer macht das schon gerne?
Da blockiert er völlig und lebt nun in einem unzufriedenen und verbitterten Zustand. Sein Groll und seine Wut entladen sich gegen Menschen und insbesondere auch die ihm nahestehenden Menschen, insbesondere gegen dich.
Wahrscheinlich ist er so auch stark rückfallgefährdet.
Habe keine Angst, ohne ihn ein neues Leben zu beginnen. Er würde dir in seinem gegenwärtigen Zustand nur weiterhin Schaden zufügen. Ruf dir aber auch immer wieder ins Gedächtnis, dass deine erfolgreiche Therapie nur die Eintrittskarte dafür ist, dein ganzes restliches Leben an dir zu arbeiten und zu wachsen. Akzeptiere deine Schwächen und Grenzen und lerne damit zu Leben.
Guten Morgen, danke für deine Meinung...meine Therapeutin meinte bereits, dass er eigentlich auch in Therapie gehen sollte...wird er sicher nie machen weil er nicht mal meine Therapie sinnvoll findet und schlecht redet.
Ja die Befürchtung hab ich auch, dass er dann rückfällig wird, aber zu dem Zeitpunkt sollte es mir dann egal sei und wird es auch sein..
Hi,
du bist auf dem richtigen Weg, ich wünsche dir alles Gute!
Musst du dort bleiben, bis du eine Wohnung gefunden hast?
Ich befürchte, wenn er davon Wind bekommt, dass er noch garstiger wird oder dich um den Finger wickeln möchte und du dann einknickst.
Und nein, der Kerl kann dich nicht beschützen.
vlg tina
Guten Morgen,
danke für deine Worte - nein müsste ich nicht..ich kann vorerst auch im Elternhaus unterkommen aber ich spüre, dass ich längerfristig was eigenes brauche um auch an mir zu wachsen...ich habe das Gefühl, dass mir hier der Neustart leichter fallen würde..mal schaun...
Aber warum macht mir dann genau bei dem Schritt, dass ich die Beziehung beende, die Angst vor dem "nicht beschützt sein" so große Angst? ich befürchte auch, dass er mich nur beschützten könnte, dass mir körperlich nichts passiert aber seelisch hat er eh schon seine Spuren hinterlassen...das hab ich in der Therapie gemerkt.
Warum genau gibt mir er das Gefühl? Oder ist es mein eher schwächeres Selbstbewusstsein?
Wo ich ansetzen würde, ist dein Bedürfnis, beschützt zu werden. Wenn du ehrlich bist, ist dein Leben gar nicht so "gefährlich", dass ein Beschützer nötig wäre. Warst du wirklich körperlich mal in Gefahr? Also ich nicht.
Oder gibst du auch gern einfach unangenehme Dinge (Anruf beim Amt oder so) an den Partner ab?
Da hilft Augen zu und durch, es wird mit jedem Mal einfacher.
Finde ich super, dass du erkannt hast, dass die Beziehung zu Ende ist. Du hast nur das eine Leben und dieser Mann zieht dich nur runter. Schaue nach vorne, nimm die Hunde mit. Ich habe auch eine Scheidung hinter mir. Es war schwer aber ich habe es gemeistert. Ich hätte viel früher gehen sollen. Jetzt führe ich das Leben, dass mich glücklich macht.
Alles Gute!!!!!
Würde mich auch trennen. Kannst du denn nicht trotzdem auf dem Land bleiben und vielleicht irgendwo auf nem Hof leben? Hier hat grade ein Bauernhof erst ne Einliegerwohnung vermietet 😊
Also vielleicht kannst du deinen Traum leben UND wirst den Idioten los! 😜
Danke - das hab ich gebraucht…habs mittlerweile schon verinnerlicht..