Ihr Lieben, ich glaube ich werde langsam verrückt und muss mir das hier mal von der Seele schreiben.
Also, ich bin verheiratet, seit vielen Jahren, habe vier Kinder (drei Teenager, eins etwas jünger) und habe viele Jahre Haushalt und Kinder gemacht, während mein Mann arbeiten und dadurch alle zwei Wochen im Ausland war/ist.
Mittlerweile arbeite ich wieder (fast) Vollzeit und mache den Rest aber trotzdem weiter (mein Mann redet zwar immer viel von Unterstützung, aber im Endeffekt kommt da sehr wenig.) Nun ist es so, dass gerade jetzt zum Schulende (sowohl im Job - bin Lehrerin), als auch im Privatleben einfach viele Sachen anstehen und ich versuche all die Abschlussfeste, Aufführungen, etc. der Kinder im Kopf zu haben und möglich zu machen. Nebenher natürlich Haushalt etc... Der Mental Load ist viel und nur bei mir.
Nun ist es aktuell so, dass gestern Nachmittag das Grundschulalterabschlussfest unserer Kleinsten war (und mein Mann tatsächlich dabei war, was bisher fast nie vorkam), diese Tochter aber eigentlich krank ist, unbedingt hinwollte, anschließend aber sehr schlecht beieinander war. Es war offensichtlich, dass es ihr nicht gut ging, zwei weitere Kinder waren zu Hause und noch während wir in der Tür waren, fragt mich mein Mann, ob ich jetzt mit ihm an den See fahre...ich total irritiert, sage nein: wir waren gerade unterwegs, die Kleine ist krank, wir müssen jetzt doch erstmal essen und sowieso... Er geht natürlich trotzdem, während er noch seine Sachen packt, rutscht unsere Tochter auf der Treppe aus, fällt hin und weint fürchterlich. Es war wirklich ein lautes Poltern und mein Mann geht samt Badehandtuch vollkommen unbeeindruckt an ihr vorbei, hat anscheinend überhaupt kein Bedürfnis sie in den Arm zu nehmen oder zu fragen, ob was passiert sei und geht zum Baden...schickt dann sogar noch Bilder vom See und postet bei Instagram von seinem entspannten Abend.
Zeitgleich hatte ich das fiebrige, mittlerweile auch verletzte Kind, das nur noch geweint hat, zwei andere Kinder, die heute auf Klassenfahrt fahren, essen mussten und auch noch einiges besprechen wollten.
Nun ja, als er wiederkam war ich schon im Bett. Heute früh ist er um sieben wandern gegangen, das heißt ich sitze hier, das Kind ist immer noch krank, habe den anderen (schon vor Tagen versprochen noch mit ihnen Zeug für die Klassenfahrt zu kaufen, habe die Wäsche einer Woche und einen leeren Kühlschrank und bin einfach auch erschöpft von der Woche und er fragt mich beim Weggehen, ob ich denn später ihn dann am See treffe...
Und bei all dem gibt er mir das Gefühl eine Glucke zu sein, die kein Bock auf ihn hat...
Mein Reden, dass es einfach am Wochenende gerade viel zu tun gibt und dass ich es einfach nicht schaffe, wir aber alle mehr Freizeit hätten, wenn wir zusammenhelfen würden, wird mir als motzig und ewig unzufriedenes Verhalten zugeschrieben...Ich setze halt meine Prioritäten komplett falsch...
Auf die Erwähnung, dass ich noch Waschen muss, damit sie ihre Unterwäsche einpacken. können, kommt nur ein: kauf doch Neue...
Und das Problem ist, dass ich nicht mal so gluckig bin und die Kinder jetzt fast alles selber organisiert und gepackt haben und es jetzt nur noch die Kleinigkeiten sind, die zu tun sind und die ich auch gerne für sie machen möchte und immer gibt er mir das Gefühl, dass ich selbst Schuld an allem bin....
Es fühlt sich gerade so komisch an, denn ja: ich bin erschöpft, weil es viel ist, aber dieses null Verständnis von meinem Mann für den Haushalt, die Kinder etc macht mich fertig und ich fühle mich immer entfremdeter von ihm, denn wie soll ich jemanden attraktiv finden, für den es völlig normal ist sein fiebriges neunjähriges Kind mal eben 4/5 Stunden allein zu lassen, um entspannt am See zu chillen und dann essen zu gehen (so sein Vorschlag für heute...)
Und obwohl ich eigentlich weiß, was mir wichtig ist, gibt er mir dennoch die ganzen Zeit das Gefühl, dass ich die bin, die sich total komisch verhält.
wie schätzt ihr es ein, ist der Zug abgefahren oder kann man da noch was rumreißen?
Mein Mann, heute früh.... wie seht ihr das?
Hallo,
Bei mir wäre der Zug unrettbar abgefahren.
So ein unempathisches Verhalten zeigt viel Charakter. Und zwar keinen guten.
Dass dein Mann an eurer kranken, weinenden Tochter vorbeirennt, finde ich einfach grausam. Und natürlich lässt man ein krankes Kind nicht allein!
Selbstverständlich gehört es auch zu seinen Aufgaben, einen Beitrag im Haushalt zu leisten. Da ihr aber auch 3 Kinder im Teenageralter habt, können auch diese die eine oder andere Aufgabe übernehmen.
Wenn ihr bei einer Schulveranstaltung seid, können Kinder im Teenageralter doch selbst für eine Mahlzeit sorgen. Eine Waschmaschine zu bedienen ist für sie auch möglich.
Meine Jungs (14, 12) übernehmen Aufgaben wie saugen, Geschirrspüler ausräumen, Waschmaschine (Wäsche von mir vorsortiert in Körben) + Wäsche aufhängen. Mein Mann hilft natürlich auch mit. Wir arbeiten beide allerdings nur 85%, also 34 Stunden, dadurch ist alles etwas entspannter.
Ich habe den Eindruck, dein Mann vermisst gemeinsame Zeit und Unternehmungen mit dir.
Der arme Mann vermisst Zeit mit ihr. Aber die Waschmaschine bedienen, während sie das kranke Kind versorgt und somit beide schneller fertig werden, kommt ihm natürlich nicht in den Sinn. Da wird lieber alleine weg gefahren und dann auch noch die Nase lang gemacht.
Der arme Mann!
Ich würde da auch sehr deutliche Worte finden. Sein Verhalten ist weder familiär, noch partnerschaftlich. Wäre richtig sauer.
Da würde ich definitiv drüber reden. Und mal SEINE Prioritäten hinterfragen.
Hat dein Mann sich früher auch schon so empathielos verhalten? Diese Situation mit euer kleinen Tochter macht mich wirklich sprachlos.
Kannst du mit ihm reden oder macht er deine Gefühle klein?
Sein Wunsch nach gemeinsamer Zeit ist zwar verständlich, aber dabei alles andere völlig auszublenden spricht schon sehr für einen gewissen Egoismus. Ich bin jedenfalls ganz bei dir und würde mir ganz stark überlegen, ob diese Beziehung noch Sinn macht. Du machst ja sowieso schon das meiste alleine und jemand der die Gefühle anderer ignoriert ist mir persönlich unheimlich.
Wäre das mein Partner, so ungehalten und wütend hätte er mich noch nicht gesehen. Wie kann man an seinem weinenden, verletzten, kranken Kind vorbei laufen und sich einen schönen Tag machen. Dem hätte ich was erzählt.
Du solltest ganz klare Worte mal an ihn richten, dass er zuhause helfen zu hat und was für ein A… Verhalten er da an den Tag legt.
Wenn er es dann immer noch nicht einsieht und nichts ändert, würde ich mich trennen. Mehr Arbeit hast du dadurch auch nicht..
Also mein Mann macht wirklich sehr wenig, es stört mich aber nicht und sobald ich ihm etwas sage oder einen Zettel hinlege, wird das gemacht. Momentan sitzt er im Garten und baut einen neuen Sandkasten auf.
Aber wenn der Vater meiner Kinder an einem verletzten kranken Kind vorbeilaufen würde um seinen eigenen Bedürfnissen zu frönen, auf Kosten aller anderen, könnte er sich verpi(...)n. Es ist ignorant, widerwärtig und schlicht egoistisch. Niemand den ich im Freundes- oder Bekanntenkreis haben möchte und schon gar nichts als Partner (der er nicht ist).
Wenn du es ihm durchgehen lässt, deine Sache, aber ich würde jegliche Arbeiten für ihn einstellen. Essen, aufräumen, waschen, einkaufen, für solch einen Menschen hätte ich so viele Ressourcen wie er für alle anderen. Nämlich keine.
Ich glaube, dass hier nur ein kleines Stück der Geschichte niedergeschrieben wurde. Liebe TE, diese Beziehung ist doch schon lange gescheitert. Solche Episoden gab es bestimmt früher schon? Dein Mann hat Fluchtgedanken beim Konzept „Familie“. Er ist auf einem anderen Trip, und das sicherlich nicht seit heute früh oder gestern. Hau auf den Tisch und gib DU ihm durch, was er für seine Frau und Kinder tun sollte, und sonst soll er sein Leben auf Insta leben. Aber nicht draussen auf heile Familie machen und Fake-Eindrücke erwecken!
Hi,
Ich weiß ja nicht ob es nur so im Text rüber kommt, aber hast du ihn denn kein einziges mal gesagt dass er helfen soll? Ich denke er siehts einfach nicht und denkt du willst das alles lieber machen weil du es ihn eventuell nicht zutraust etc. Mach ihn doch klar, dass wenn er die hälfte der Liste an Arbeit übernimmt- ihr auch mal gemeinsam Zeit für den See habt.
lG
Ilaru