Angst vor gemeinsamen Konten

Hallo ihr lieben,

mein Mann und ich wollen ein Haus kaufen. Vorher hatten wir immer eigene Finanzen und ein gemeinsames Konto, von dem die Kosten, die uns beide und unser Kind betreffen , abgehen. Jeder hat anteilig von seinem Gehalt darauf eingezahlt. Ich ein bisschen mehr als er, weil ich mehr verdiene. Es gab nie Diskussionen, was wer bezahlt und ob jemand zu viel vom Gemeinschaftskonto bezahlt hat.

Nun, da wir ein Haus kaufen wollen und ich mit dem zweiten Kind schwanger bin, haben wir überlegt, unser Geld zusammenzulegen. Und genau das fällt mir irgendwie schwer. Zur Erklärung; ich komme aus einer sehr armen Familie und musste schon sehr früh für mich selbst sorgen. Trotzdem habe ich studiert, um niemals von jemanden abhängig zu sein. Ich kann mir das kaufen, was ich möchte, ohne jemanden Rechenschaft ablegen zu müssen. Denn das ist eben mein Geld. Und ich habe Angst, dass ich dann fragen muss, wenn ich etwas brauche, obwohl ich ja auch meinen Anteil beisteuern kann. Auch in Elternzeit, da bekomme ich den Höchstsatz.

Und nun weiß ich nicht, wie ich meine Bedenken ansprechen kann, ohne dass ich meinen Mann beleidigen. Denn es gab nie einen Grund, dass er mir etwas nicht gönnen würde. Gemeinsame Finanzen sind in diesem Zusammenhang ja auch sehr sinnvoll. Aber ich habe trotzdem Angst

Versteht das jemand?

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Man kann auch ein Haus kaufen ohne auf ein eigenes Konto zu verzichten. Jeder überweist sein Geld bis auf einen Restbetrag, den man zur freien Verfügung hat, auf ein gemeinsames Konto, von dem das Haus und alle Fixkosten finanziert werden. Das Geld auf dem eigenen Konto kann dann jeder verwenden, wie er möchte und gut ist.

Bearbeitet von shaundasschaf79
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Das ist doch völlig legitim. Es geht dir dabei ja nicht darum ihn zu beleidigen, aber warum müsst ihr denn euer Kontenmodell ändern wenn es immer gut funktioniert hat?
Ja als Familie ist es gut wenn man alles teilt. Aber man muss sich doch nicht vollkommen abhängig machen, du darfst auch völlig gerechtfertigt ein eigenes Leben und Konto haben.
Es ist grundsätzlich dein Geld was du verdient hast, du teilst was du möchtest und einen Teil verwaltest du unabhängig allein. Und dein Mann soll das bitte auch. Es gibt vielleicht auch mal Geschenke oder Anlässe die man selbst bezahlen möchte. Ich würde ihm das ganz offen erklären und glaube nicht mal dass es ein Problem für ihn sein wird. Wie gesagt, bisher lief es doch auch super.

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Also ich verstehe dich total, ich würde mein eigenes Konto auch nicht gänzlich aufgeben, mein Partner auch nicht.

Verstehe aber auch nicht ganz warum das bei Hauskauf (wir haben unser Haus letztes Jahr gekauft) und zweitem Kind (kommt bei uns in 2 Monaten) jetzt nötig sein sollte?!

Wir überlegen gerade, wie wir die Elternzeit finanziell gestalten, da auch mein Mann kürzer treten wird und zeitweise wohl tatsächlich alles was reinkommt 1 zu 1 aufs Gemeinschaftskonto gehen wird, aber deshalb löst keiner sein eigenes Konto auf. Da "spart" sich jetzt vorab jeder sein Pölsterchen für die Zeit an, für die eigenen Ausgaben. Einfach weil wir beide gern auch unser eigenes Geld haben, sei es um sich gegenseitig mal einladen zu können oder einfach weil wir unterschiedliche Ausgabestrukturen haben, er eher selten dafür größeres, ich eher häufiger Kleinigkeiten. Keine Ahnung ob wir je darüber streiten würden, aber wir wollen diesen potentiellen "Krisenfaktor" garnicht erst.

Und irgendwann werden wir dann wieder dahin zurück gehen, dass jeder etwa den gleich Betrag im Monat vom Gemeinsamen Konto auf sein eigenes Konto kriegt bzw. auf seinem Konto behält 🤷

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Seit ich auf Urbia unterwegs bin, frage ich mich eh desöfteren, wie meine Eltern es mit getrennten Konten überhaupt auf demnächst 50 Jahre Ehe geschafft haben werden^^
Es spricht doch absolut nichts dagegen, euer bisheriges Modell beizubehalten. Wie ihr eure Einzahlungen dann aufteilt, könnt ihr ja selbst festlegen. Glaube auch nicht, dass das ein Problem für deinen Mann darstellen würde, warum auch?

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Mein Mann und ich machen das seit Jahren genauso (jeder eigenes Konto + ein gemeinsames Konto, auf das jeder anteilig einzahlt). Haben wir auch bei dem Haus so gelassen. Der Kredit geht halt vom gemeinsamen Konto ab.

Natürlich ist unser "privates" Geld im Grunde gemeinsames Geld, aber trotzdem wahrt man so eine gewisse Unabhängigkeit, was ja auch ein gutes gefühl ist. Zum Beispiel ist es doch bei Geschenken für den Partner komisch, wenn das vom "gemeinsamen" Geld abgeht.

Hast du es deinem Mann schon gesagt? Ich denke nicht, dass er sich beleidigt fühlt.

Bearbeitet von ElfenLied90
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Einigt euch doch einfach auf eine Summe, die jeder für sich behält und der Rest geht aufs Gemeinschaftskonto. Oder beide Einkommen gehen aufs Gemeinschaftskonto und ihr richtet einen Dauerauftrag ein mit dem die Summe aufs jeweils eigene Konto geht.

Ich würde auch mein eigenes Konto nicht auflösen wollen. Obwohl mein Mann und ich auch noch nie über Finanzen gestritten haben beim gemeinsamen Konto und ich auch nicht glaube, mich jemals für etwas rechtfertigen zu müssen. Klingt ähnlich bei euch, deswegen rede mit ihm einfach drüber. Ich nehme an, dass er deine Geschichte kennt und ihr beide wisst, dass ihr euch nicht gegenseitig übers Ohr hauen wollt. Also geht's hier ja vor allem ums Wohlfühlen mit den gemeinsamen Finanzen - das ist doch total legitim.

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Ihr habt doch gemeinsame Finanzen?! Insofern verstehe ich nicht, was noch sinnvoller daran sein soll, alles zusammenzuwerfen.

Mein Mann und ich haben ein Haus, zwei Kinder und trotzdem das 3-Konten-Modell. Jeder hat sein eigenes Konto, wo das Gehalt drauf geht. Auf dem Gemeinschaftskonto geht von jedem jeden Monat ein bestimmter Betrag ein. Damit fahren wir sehr gut und ich wüsste nicht, warum wir aufgrund unserer Immobilie jetzt etwas anders machen müssten.
Wir bekommen kein Taschengeld, wie das bei anderen hier üblich ist. Jeder kann von seinem Geld kaufen, was er möchte ohne den anderen zu fragen. Bei Sachen, die mehrere tausend Euro kosten würden, würden wir uns natürlich abstimmen, aber sonst? Jeder ist frei darin, zu kaufen was er will und trotzdem haben wir "gemeinsame Finanzen" durch das Gemeinschaftskonto. Von diesem geht die Rate für das Haus sowie alle anderen Gemeinschaftsausgaben ab. Ich wüsste also nicht, was ein einziges Konto verbessern soll.

An deiner Stelle würde ich als Argument gegen das Konto anbringen, dass du dich mit den drei Konten wohler fühlst und nicht das Gefühl haben möchtest, fragen zu müssen.

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Ich würde niemals auf mein eigenes Konto verzichten.

Menschen haben verschiedenes Ausgabeverhalten. Der eine gibt sein Geld sofort aus, der andere spart lieber etwas. Sei es jedem gegönnt.

Wenn mein Mann Farben für 500 Euro kauft, muss er nichts vorher abstimmen. Wenn mein Mann vergessen hat seine BahnCard zu kündigen, nicht mein Problem, da nicht mein Geld.

Wenn ich 2000 Euro für Kleidung ausgebe, frage ich auch nicht vorher nach und sage auch nachher nicht Bescheid.

Wenn ihr ein Haus kauft, könnt ihr das über ein gemeinsames Konto machen, wo jeder drauf überweist.

Der Komfort und Klarheit eines eigenen Kontos würde ich nicht hergeben.

Bearbeitet von Cassie88
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Ich verstehe dich vollkommen. Auch wir haben ein Haus. Er hat das (hohe) Eigenkapital einbezahlt und ich kümmere mich seitdem um die laufenden Kosten. Ich hatte kaum Ersparnisse, aber mittlerweile bin ich die Haupteinkommensquelle. Wir haben seit ca. 25 Jahren getrennte Konti, weil wir finden, dass das zur Privatsphäre gehört (wie das Handy). Wir haben aber auch beiderseits ein faires Verständnis von „wer zahlt wo und wie viel“.