Mein Mann will keinen Sex mit mir!

Hallo,
Ich schreibe hier weil ich wirklich verzweifelt bin. Mein Mann und ich sind Mitte dreißig, 2 kleine Kinder. Wir sind seit 9 Jahren zusammen. Die ersten 2 Jahre hatten wir täglich Sex. Wobei ich damals schon merkte dass ich die treibende Kraft war. Mit den Jahren wurde es stetig weniger, was ja ansich auch normal ist. Aber mit der zweiten Schwangerschaft wurde es richtig extrem. Ab dem vierten Monat wollte er garkein Sex mehr weil in der Gedanke an das Kind abtörnte... Hab ich so hingenommen, obwohl es in der ersten Schwangerschaft nicht so ein Tabuthema für ihn war. Ich hatte eher das Gefühl er ist froh jetzt eine Ausrede zu haben. Nach der Geburt (das Baby ist jetzt fast ein Jahr) haben wir höchstens alle 2 Wochen Sex und meistens geht es von mir aus. Nun sind es schon bestimmt 5-6 Wochen her. Er vertröstet mich dann oft mit "morgen", aber morgen kommt dann auch nichts... Überhaupt vertröstet zu werden! Ich finde das so deprimierend! Es ist ja nicht so das ich ein großes Vorspiel brauche oder stundenlang Sex haben möchte.
Natürlich habe ich es schon tausend mal angesprochen, es kommt immer dass er so erschöpft ist am Abend, das alles so anstrengend ist mit den Kindern, Job, etc.
Aber ganz ehrlich, ich bin ja auch erschöpft und könnte trotzdem mit ihm Sex haben.
Eine Affaire oder eine Pornosucht kann ich ausschließen.
Was kann ich noch tun?! Was kann ich tun dass mein Mann wieder Sex haben will?! Ich habe öfter versucht ihn nicht zu "bedrängen" aber es bringt auch nichts, es kommt einfach nichts von ihm.
Ich habe auch schon mal zu ihm gesagt dass wir ja eine offene Beziehung führen könnten, aber das will er auf keinen Fall. Auch ich kann es mir schlecht vorstellen.
Ich liebe ihn, ich liebe unser Leben, mit unseren Kindern und unserem Haus. Das möchte ich nicht aufgeben. Aber der Gedanke dass ich mein restliches Leben so verbringen werde, ohne Sex, ohne das ein Mann mich wieder je so begehrt macht mir sehr große Angst...

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Hast du ihn mal direkt gefragt ob er dich noch liebt und begehrenswert findet?

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Ja, natürlich. Er sagt ja!
Ich weiß das er mich liebt, das zeigt er mir auch anders. Und begehrenswert vom rein optischen her bestimmt auch, da ich mich nicht groß verändert habe... Wahrscheinlich törnt ihn meine ständige Lust ab :/

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Da hilft nur hinsetzen und offen und ehrlich reden, ob er tatsächlich erschöpft ist, was ja legitim wäre, oder ob mehr dahinter steckt, als er zugeben möchte.

Leider ändert sich das Sexualverhalten oft, je länger die Beziehung andauert. Natürlich spielt da auch der Alltag mit rein, Stress, Kids, Job, Haus, das schlaucht einfach alles... Du sagst, ihr hättet in den ersten Jahren täglich Sex gehabt, vermutlich hattet ihr zu diesem Zeitpunkt keine Kinder, kein Haus, alles war noch neu und aufregend, da ist der Kopf einfach frei und man genießt den Sex (auch wenn ich täglichen Sex absolut zu viel empfinde - aber das ist nur meine Sichtweise)...

Auch zwei Kinder verändern alles. Den Alltag, den Stresspegel, den Fokus, den Körper. Stress führt zu Libidoverlust, das ist nichts seltenes.

Alle zwei Wochen ist jetzt nicht sonderlich viel, aber auch nicht unfassbar wenig. Es ist jetzt nicht so, dass du Monate oder Jahre wartest... Ich lebe in einer gesunden Beziehung und habe aktuell durch die Umstellung der Verhütungsmethode bereits seit über 2 Monaten keinen Sex gehabt. Mach dich doch nicht so verrückt.

Bedränge ihn nicht und zwinge ihn zu nichts - das würde es nur schlimmer machen.

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Danke für deine Antwort. Ja, ich weiß auch dass Druck das wohl denkbar schlechteste beim Thema Sex ist. Aber manchmal überkommt mich dann so ein Frust..
Ich muss bzw würde garnicht jeden Tag Sex wollen. Ich glaube es ist garnicht so die Häufigkeit, sondern dass ich immer das Gefühl habe es geht nur von mir aus und er hat garkeine Lust mehr...

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Und wenn du den Spieß experimentell umdrehst? Dich rar machst, nicht zu ihm "ankommst" und um Sex bittest... Dich für dich selbst aufbrezelst und wenn er dann Lust bekommt, er eben nicht sofort bekommt, was er möchte?

Könnte (theoretisch) Leidenschaft anheizen.

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"Man kann nicht alles haben im Leben. In einer Ehe und mit Kindern kann Sex kein Grund für eine Krise sein."

Oh, wie Unrecht du damit hast. Was für eine dämliche und falsche Aussage soll das sein?

"Du hast jetzt eine Ehe und Kinder, geb dich damit zufrieden, Frau!
Da steckt man im Sexleben einfach zurück, egal ob man unzufrieden oder unglücklich ist. Leb damit."

Hachjaaaa....

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" In einer Ehe und mit Kindern kann Sex kein Grund für eine Krise sein."

Also diese Behauptung halte ich für einen völligen Unsinn.
Natürlich kann Sex beziehungsweise kein Sex ein Grund für eine Krise sein.
Sex bedeutet Intimität, Nähe, Befriedigung, Leidenschaft.
Alles Dinge die für den Menschen essenziell sind. Für den einen mehr, den anderen weniger.
Um dauerhaft eine solide, erfüllende Partnerschaft zu führen, ist es notwendig, dass die verschiedenen Bedürfnisse beider Partner ähnlich gewichtig sind.
Ansonsten kommt es früher oder später zu großen Unzufriedenheiten, welche dann kaum zu überwinden sind indem keiner der Partner massive Einbußen machen muss.

Mit Reife hat das absolut nichts zu tun.

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Hallo Erika,
Könnten die Kinder mal für ein Wochenende zu deinen/seinen Eltern? Dann könntet ihr einen Kurztrip in eine schöne Stadt in der Nähe machen, euch was anschauen, Essen gehen einen romantischen Abend in einem Hotel verbringen. Ganz entspannt und nur ihr beide unter euch. Das kann manchmal erstaunlich helfen um die Leidenschaft wieder anzuregen. Auch da, kein Druck an dem Abend Sex zu haben, sondern einfach mal ganz für euch sein...
Drücke dir die Daumen, dass ihr diesbezüglich wieder zu einander findet. Bei uns war es eine zeitlang anders herum und ich hatte nicht mehr so wirklich Lust, weil ich wegen langem unerfülltem KiWu nur noch deprimiert war. Aber so kleine Wochenendtrips haben da echt geholfen.
Viel Glück #klee

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Zitat:
"Die ersten 2 Jahre hatten wir täglich Sex. Wobei ich damals schon merkte dass ich die treibende Kraft war."

Hallo,
in eurer Beziehung warst schon immer du die treibende Kraft, wie du schreibst. Ihr kennt es nicht anders. Mal macht dein Mann mit, mal sagt er nein.
Bei täglichem Sex hatte dein Partner damals ja gar keine Chance, dir zu zeigen, dass er das jetzt auch gerne hätte. Nun müsstest du einen Gang zurück schalten, damit er eben auch mal Lust empfinden kann, um dir das dann zu zeigen. Im Prinzip geht es bei dir immer und er muss mal die Chance bekommen, den 1. Schritt zu machen. Das hat er in all den Jahren ja noch nie. Geb ihm einfach eine Chance.

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Ich habe jetzt keinen mega super tollen Rat, aber ich finde es bemerkenswert, dass es viele Paare gibt, in denen Sex eher ein Frustthema ist.

Ich habe eine Freundin, die Sex überhaupt nicht mag 🤔
Da glaube ich jedoch eher, dass sie ein Problem mit körperlichen Dingen in Kombination mit Leidenschaft hat.

Und dann habe ich eine Freundin mit ähnlicher Thematik wie bei Dir. Er kann ihr auch nicht wirklich sagen was los ist.
Sie fühlt sich abgestoßen und abgelehnt und hat schon viel für sich getan, um eventuell körperlich wieder attraktiver zu werden (Wimpernextensions, Microblading, Haarentfernung, schöne Kleidung…)
Es ändert jedoch nichts.

Wie geht man hier vor? Da es eben so sehr auf körperlicher Ebene stattfindet, ist ein Kompromiss irgendwie nicht das Richtige (so nach dem Motto: 1x pro Monat mache ich mit, das muss reichen …).
Auch wenn es grundsätzlich keine tiefliegenden Eheprobleme gibt, könnte ich mir vorstellen, dass es hierfür explizit Beratungen gibt?!
Auf Dauer kann das ganz schön frustrierend und destruktiv für die Beziehung sein.

Ich wünsche Euch auf jeden Fall eine Möglichkeit das Thema anzugehen 🍀

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Hi,
Du schreibst, dass ja eigentlich seit jeher eher du diejenige bist bei euch, die aktiv wird, also könnte es sein, dass er mit weniger zufrieden ist.

Könnt ihr in Ruhe offen mal darüber sprechen?

Schafft ihr es manchmal, euch trotz der Kinder, mal einen Abend als Paar zu nehmen? Das kann Wunder wirken. Entweder zu zweit oder auch mit Freunden mal was unternehmen, den Kopf etwas frei bekommen, sich mal über anderes zu amüsieren, unterhalten als über Kinder, Haushalt etc. ...

《《《Eine Affaire oder eine Pornosucht kann ich ausschließen.》》》
Das hätte ich auch mal so unterschrieben-leider lag aber bei uns damals genau darin der Grund, als mein Mann nur noch kuscheln wollte.
Aber davon wollen wir erst mal nicht ausgehen, das wünsch ich dir keinesfalls. Jedoch darf man es nicht völlig ausschließen.

Lg

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Hallo,
ich habe leider keinen passenden Rat für dich, bin aber in einer sehr ähnlichen Situation gefangen und kann 100%ig nachempfinden, wie schmerzhaft das ist. Mein Mann und ich sind seit sechs Jahren zusammen, fünf davon verheiratet und haben zwei kleine Kinder. Sexuell läuft seit Beginn der Ehe praktisch so gut wie gar nichts mehr, maximal 1-2x pro Jahr. Es ist ein einziger Alptraum. Für meinen Mann scheine ich seit unserer Hochzeit sexuell überhaupt nicht mehr zu existieren. Alle Gesprächsversuche enden in furchtbar aggressiven Auseinandersetzungen, egal wie sanft ich das Thema anschneide.
Vor meiner Ehe war ich sexuell alles andere als umtriebig, eine totale Spätstarterin mit sehr wenig Erfahrung, und hatte eigentlich darauf gehofft, mit meinem Mann endlich meine Sexualität erforschen zu können. Dass ich mit Karacho in eine sexlose Ehe hineingeschlittert bin, fühlt sich an wie meine höchstpersönliche Hölle. Ich bin emotional komplett ausgebrannt und zutiefst verbittert. Ich sehe nicht schlecht aus, achte auf mich, kleide mich geschmackvoll, höre ihm zu, lache über seine Witze, kümmere mich um alles, was zu Hause anfällt, inkl. Bürokratie, Steuern etc., plane Wochenendaktivitäten, bespaße die Kinder bis zum Umfallen. Er geht eigentlich "nur" nine to five arbeiten.
Wenn ich eine ehrliche Einschätzung der Motive meines Mannes abgeben müsste, würde ich sagen, dass er es genießt, Macht über mich auszuüben. In seinem Job fühlt er sich permanent zu Unrecht zurückgesetzt. Er verdient zwar sehr gut, hat aber keine Personalverantwortung, was ihn unglaublich frustriert. Und in mir hat er, glaube ich, einfach den perfekten emotionalen Sandsack gefunden. Ich bin der erste Mensch, den er tatsächlich auf irgendeine Weise kontrollieren kann, und das scheint ihm mehr zu geben, als erfüllende Intimität es je könnte.
Beziehungsratgeber schieben männliche Unlust standardmäßig auf Stress, aber ich bin mir (zumindest in meinem Fall) nahezu sicher, dass es um Macht geht. Je schwächer ein Mann ist, umso mehr kostet er jedes Zipfelchen Macht aus, das er zu fassen kriegt. Kate Moss soll sinngemäß mal gesagt haben: "Nichts schmeckt so gut, wie dünn zu sein." Für meinen Mann scheint etwas Ähnliches zu gelten: "Nichts ist so geil, wie der Ungeilere zu sein."
LG