Die Frage klingt vermutlich dämlich, ist aber ernst gemeint.
Seit einiger Zeit stelle ich meine Sexualität in Frage.
Ich bin 31 Jahre alt, hatte bisher lediglich (langfristige) Beziehungen mit Männern, mehrere Jahre.
In der Realschulzeit (ich vermutete immer, dies sei aufgrund von Pubertät "normal") hatte ich Gefühle für meine Sportlehrerin.
Wenn ich Pornos ansehe, dann lesbische, da sie mich wesentlich einfacher anturnen und weil sie meiner Meinung nach wesentlich realistischer (wenn privat gefilmt) sind (Ich erkenne, wann eine Frau kommt und wann nicht) als das klassische, geschauspielerte 0815-Porno-Machtgehabe des Patriarchats. Auch bestimmte Körpertypen von Frauen finde ich unfassbar ästhetisch und erregend.
Im realen Leben empfinde ich bestimmte, wenige Frauen als anziehend und stelle mir (sehr selten) auch mehr vor.
Ich hatte allerdings noch nie etwas mit einer Frau, weder sexuell noch anderweitig körperlich. Ich sende auch offenbar weder lesbische noch bisexuelle Vibes aus und habe es auch nie versucht.
Hat da jemand eventuell die ein oder andere Anregung oder Frage, die mir weitere Denkanstöße geben könnten?
Könnte ich bisexuell sein?
Kannst du dir vorstellen mit einer Frau in live die dir gefällt intim zu werden? Sie zu küssen, zu streicheln, Oralverkehr zu haben etc?
Und kannst du dir vorstellen einer Frau treu zu sein (Beziehung) und keinen Mann mehr anfassen zu wollen und nur noch sie anzzfassen bis ihr nicht mehr seid?
Wie fühlt sich die Vorstellung an, mit einer Frau intim zu werden? Spannend, erregend? Etwas, das du gerne erleben würdest?
Auch heterosexuelle Frauen finden andere Frauen oft schön oder optisch ansprechend, die Vorstellung wirklich mit einer Frau aktiv Sex zu haben ist da aber wahrscheinlich eher befremdlich bis abstoßend.
Die Frauen mit denen mehr lief musste ich tatsächlich recht aktiv suchen, sprich gezielt im Internet oder auf LGBTQ Veranstaltungen. Mit Männern ergab es sich viel häufiger "einfach so", weswegen ich auch bisher nur mit Männern in festen Beziehungen war und schließlich einen Mann geheiratet habe. Bisexuell bin ich deswegen trotzdem, ob ich es nun auslebe heutzutage oder nicht.
Außerdem ist Bisexualität ein Spektrum. Es gibt noch zur Abgrenzung den Begriff "biromantisch". Dass man mit beiden Geschlechtern eine dauerhafte monogame Beziehung führen würde kann, muss aber nicht der Fall sein.
Also außer die Geschichte mit dem verliebt sein in eine Frau ist es bei mir wie bei dir.
Aber ich könnte mir nicht vorstellen mit einer Frau eine Beziehung zu führen, mir würde was fehlen... Im Endeffekt ist es doch egal, du musst es nicht labeln. Wenn dir danach ist probiere es doch aus, es gibt ja auch chats etc wo du es erstmal "digital" ausprobieren könntest.
Hallo, ich (w,30) habe vor ein paar Monaten eine ähnliche Frage gestellt.
Fakt ist, dass ich glücklich mit meinem Mann verheiratet bin, zwei Kinder habe und noch nie mit einer Frau sexuell aktiv war oder sein möchte.
Und dennoch finde ich Frauen in Pornos erregender als Männer. Auf einmal bringen mich schöne Brüste und Schamlippen in Wallung.
Ich verbuche es unter: Sexualität ist vielfältig :)
Hallo,
stell dir mal einen waagerechte Linie vor...
Ganz links befinden sich die Menschen, die zu 100% heterosexuell sind und ganz rechts befinden sich die, die zu 100% homosexuell sind.
Wo glaubst du, liegen die meisten Menschen?
Vermutlich befinden sich die meisten Menschen irgendwo auf dieser Linie zwischen hetero- und homosexuell, also im bisexuellen Bereich.
Das muss nicht bedeuten, dass du dich zu Männern und Frauen gleichermaßen hingezogen fühlst oder dir die gleichen Dinge vorstellen kannst.
Es bedeutet auch nicht, dass du mit beiden Geschlechtern schon mal etwas gehabt haben musst...
Das kann alles sehr individuell sein.
Als Beispiel:
Ich bin mit einem Mann verheiratet und hatte nur Beziehungen mit Männern.
Aber einmal war ich auch etwas in eine Frau verknallt und hätte mir auch mehr vorstellen können. Pornos finde ich mit Männern oder Frauen gleichermaßen interessant...
Vermutlich liege ich auf der oben gedachten Skala irgendwo im linken Drittel, also eher auf der "Hetero-Seite", bin es aber nicht zu 100%.
Letztendlich ist es auch egal. Man muss sich nicht "labeln".
Nur die Liebe zählt. 😉
Ich bin lesbisch und wenn ich Pornos schaue, dann eher Hetero-Kombinationen ;) Anhand der Pornopräferenzen würde ich die sexuelle Orientierung nicht herleiten.
Für mich persönlich ist es tatsächlich eher eine emotionale Präferenz. Ich schließe nicht aus, mich in Männer zu verlieben, aber es ist mir noch nie passiert. Ich hatte bisher nur Partnerinnen.
Ich denke du kannst es durchdenken und ewig überlegen - zu einer Erkenntnis wirst du nicht kommen.
Erst, wenn du es erlebst, wirst du es wissen. Wenn du neugierig bist, dann begib dich doch ins queere Leben und fühl mal nach.
Ach, wir sind doch alle ein bisschen bi ... wenn wir es nur zugeben könnten. Im Endeffekt verlieben wir uns in Menschen. Gewisse Frauen meistens in Männer, aber warum muss man den Rest denn ausschliessen? Ich hatte zwar noch nie was mit einer Frau, kann mir das prinzipiell sehr gut vorstellen. Ich merke, dass das Aufwachsen in einer stark heteronormativen Welt durchaus seine Spuren hinterlassen hat. Heutzutage ist man da offener (nicht überall) und versuchsfreudiger und es ist doch schön, wenn man sich nicht durch festgelegte Normen einschränken lassen muss. Einfach ausprobieren, wenn's passt. Und viel Spass dabei!