Zweites Kind: Ja! Aber nicht mit meinem Mann …

Hallo zusammen,

Ich mache mir aktuell sehr viele Gedanken um meine Beziehung. Mein Mann und ich sind bald 10 Jahre zusammen und haben seit acht Monaten eine kleine Tochter. Ich habe mir schon lange Kinder mit ihm gewünscht und war so glücklich, als bei ihm auch endlich der Wunsch da war!
Unsere Tochter ist auch wundervoll und ein wahrer Engel, es könnte kein lieberes Baby geben ❤️
Ich habe mir auch immer zwei Kinder gewünscht, jedoch muss ich sagen, dass ich mir mit meinem Mann kein zweites Kind vorstellen kann … Es ist wunderschön, diese süße kleine Maus zu haben und sie ist alles für mich/uns! Nur zwischen mir und meinem Mann ist alles anders. Wir hatten noch nie so viele Meinungsverschiedenheiten und Unstimmigkeiten wie in der Zeit, wo unsere Tochter da ist. Ich möchte auch gar nicht näher auf die Konflikte eingehen, aber mein Inneres sagt mir: bei einem zweiten, würden wir uns trennen bzw ich mich trennen! Und leider sind die Punkte, aufgrund dessen ich dieses Gefühl habe, Dinge, die sich glaube ich niemals ändern werden.
Ich habe aktuell noch keinen Wunsch nach einem zweiten Kind, jedoch wird dieser mit Sicherheit kommen und dann? Ich fühle, wie ich mich innerlich schon von meinem Mann distanziere, weil es für mich „ausweglos“ erscheint … Was würdet ihr an meiner Stelle tun? Abwarten? Reden? Gespräche gab es schon so viele, ich bin einfach müde und resigniere …

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Das erste Jahr ist das härteste…

Keine weitreichenden Entscheidungen im ersten Jahr.

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Das ist so wahr.
Unterschreibe ich.

Wir sind ein gutes Team. Robuste Kommunikation. Aber hier hat es gescheppert in jedem Gott verdammten Baby-Jahr, dass alles zu spät war. Auch bei No 2, als wir wussten was uns erwartet.

Kommt erst mal aus dem Chaos raus, überlebt die Terrible Two - und dann schau weiter.

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100%

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Ihr seid seit 8 Monaten Eltern und du überlegst dir, die Beziehung schon hinzuschmeissen? Es ist aber schwierig, ohne den Grad eurer Probleme zu kennen, dir einen vernünftigen Rat zu geben. Nehmen wir an, ihr habt zur Zeit oft Meinungsverschiedenheiten. Das ist für mich kein Grund, gleich den Bettel zu hinzuwerfen. Was denkst du, wie es für deine Tochter mit einem anderen Mann wird? Hast du soweit gedacht? Kriegt stattdessen eure Beziehung in den Griff und dann erst bitte an einen möglichen Kinderwunsch mit anderem Mann denken. Du denkst im grossen und ganzen nur an dich und nicht an deine Tochter, was mich schlussfolgern lässt, dass du aus egoistischen Gründen Kinder kriegen wirst, es vermutlich auch bei deinem Mann so war. Kind da, Mann nicht mehr zu gebrauchen. Kann das sein?

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Nein, das kann nicht sein und ich weiß nicht, wie du auf sowas kommst?! Das wir aus egoistischen Gründen unsere Tochter bekommen haben?!! Und Zukünftige auch aus egoistischen Gründen bekommen wollen …
Und ich habe nicht gesagt, dass ich unsere Beziehung hinschmeissen will! Ich habe geschrieben, dass ich mich aktuell innerlich von ihm distanziere aufgrund der Differenzen. Und ich mir nicht vorstellen kann, wie unsere Beziehung einem zweiten Kind so gewachsen sein soll, da wir uns immer zwei gewünscht haben.

Und mal nebenbei: ja, ich weiß aus eigener Erfahrung, wie es ist, einen Stiefvater zu haben, da sich meine Eltern getrennt haben als ich vier war. So etwas wünsche ich mir natürlich nicht für unser Kind, auch wenn mein Stiefvater ein wundervoller Papa und ich heute gesehen froh bin, dass meine Eltern sich getrennt haben.

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Ich verstehe die Logik dahinter nicht. Der Wunsch nach einem 2. Kind kommt doch nicht so aus der Luft. Der Wunsch nach mehr Kindern kam immer aus der Liebe zu und mit meinem Partner.

D.h. wenn dich alles nervt, dann kommt der Wunsch auch gar nicht. Oder willst du nur so ein Kind für dich wie z. B. mit einer Samenspende?

Also, ich finde auch, dass das 1. Jahr wirklich anstrengend war. Versucht lieber für euer 1. Kind der Beziehung nochmal eine Chance zu geben, eventuell mit professioneller Beratung bevor du den nächsten Samenspender suchst...

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Dem unteren Teil deiner Antwort stimme ich zu.

Solche Aussagen habe ich aber noch nie verstanden:
"Der Wunsch nach mehr Kindern kam immer aus der Liebe zu und mit meinem Partner"
Das sind dann häufig solche Beiträge, in denen es um Kind Nummer 8 in der Patchworkfamilie als "Krönung" der neuen Liebe geht oder die Beziehung liegt im Scherben und man kommt auf die Idee ein Versöhnungskind in die Welt zu setzen, was die Beziehung meist auch nicht rettet.

Kinderwunsch kann ganz unterschiedliche, meist nicht zu erklärende Gründe haben und muss nicht zwangsläufig etwas mit Liebe zum Partner zu tun haben.

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Dann mal rein in den Fettnapf - hier meine 50 Cents:

Du wolltest schon seit langem ein Kind, während dein Mann aus bestimmten Gründen da nicht ran wollte. Jetzt hattest du ihn endlich soweit und kaum ist eure Tochter auf der Welt, denkst du an Trennung. Toll.

Klar, das Kleine stellt von einem Tag auf den anderen euren Alltag auf den Kopf, weil es rund um die Uhr eure Liebe, Geborgenheit und Aufmerksamkeit einfordert. Auch eure Nachtruhe ist erst mal dahin und zehrt an den Kräften. Kurzum, das Ganze muss sich erst mal einspielen. Sofern du nicht von der Leyen heißt oder euch keine Oma/Nanny zur Seite steht, müssen eigene Bedürfnisse für einige Zeit hinten angestellt werden. Das ist alles andere als einfach.

Überlegt euch gemeinsam, wie ihr Struktur in euren Alltag bringt.
Zumal Kinder Verantwortung bedeuten und schrecklich konservativ sind, da sie Mama und Papa gleichermaßen brauchen.

Vielleicht helfen ja schon klar abgetrennte Aufgabenbereiche, wobei diese jeder auf seine Art erledigen kann - ohne Gemecker des anderen.

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Es ist ziemlich weit verbreitet und normal, dass sich Paare im 1. Babyjahr vermehrt streiten und die Beziehung schwierig ist. Das liegt einfach an der Unstellung. Das ganze Leben ändert sich, auch die Beziehung und da muss man sich erst finden. Dann hat oft jeder Erwartungen an den anderen, die er nicht verbalisiert, aber erwartet, dass sie erfüllt werden. Der Part der Zuhause ist, fühlt sich oft gestresst und allein. Der andere Part fühlt sich ebenfalls gestresst und hat das Gefühl viel zu verpassen. Schlafmangel und fehlende Zeit zu zweit tun ihr Übriges und schon ist man gereizt. Es kommt zu Misscerständnissen und zu Streit.
Die Lösung ist, darüber zu sprechen, immer wieder. Weniger über die Beziehung als mehr über die eigenen Gefühle und Erwartungen. Ganz viel reden. Zeit zu zweit verschaffen und mal nicht über das Kind sprechen. Im 1. Jahr sollte man keine Entscheidung über die Beziehung treffen.
Bei uns war es auch mal schwieriger. Nach dem 1. Jahr wurde es stetig besser.
Unser 2. Kind ist nun eins, das 1. Kind schon vier. Beim zweiten war es übrigens leichter.

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Naja es kommt darauf an was das für Punkte sind, die du meinst.
Für mich liest es sich so als ob du vielleicht vor der Schwangerschaft schon Punkte hattest mit denen du nicht klar kamst und ein Kind mit ihm bekommen hast nach dem Motto " der ändert sich dann schon noch". Diese Änderung ist aber nie gekommen und die ganze Arbeit mit Haus und Kind lastet an dir, kann das so sein ?

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Ja größtenteils, ich muss einfach ständig an alles erinnern. Komisch ist, dass es früher, als wir zu zweit waren, nicht so war. Ich hab das Gefühl, er denkt: sie ist ja in EZ, da hat sie ja Zeit dafür. Und er hat auch schon den Satz „Du bist ja auch die Mutter“ im Sinne von „das ist doch deine Aufgabe“ gebracht, als ich mal angesprochen habe, ob er nicht auch mal eine Nacht übernehmen würde …

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Wie wars denn früher ? War er fleißig und hat von selber Wäsche gewaschen, Spülmaschine ausgeräumt und das Bad geputzt ?

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Ich muss trotzdem mal fragen, also ich verstehe, dass ihr gestresst seid, wenn das Baby ein sehr anstrengendes wäre. Kennt glaube jeder der kein einfaches Kind hat. Aber du sagst ihr habt einen Engel. Heist ein Baby ohne Stress. Wieso streitet ihr dann?

Bei unserer ersten Tochter sie war auch ein Engel und ist es bis heute. Wir mussten in der Zeit nicht streiten. Warum auch. War ja alles entspannt.

Aber als unser Schreihals kam, da waren wir beide gestresst und genervt durch ständiges Geweine. Das zerrt an den Nerven und deshalb ist man geldanerer und streitet schneller.

Und weil ich beides kenne, frage ich wieso ihr so viele Meinungsverschiedenenheiten bzw Stress miteinander habt?

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Es sind einfach organisatorische Dinge, die mich so negativ denken lassen. Er ist so furchtbar unselbständig, was unser Familien Leben angeht und dass es jetzt eben ein drittes, kleines Mitglied gibt, für das wir die Verantwortung tragen … Ich versuche ihm immer zu „helfen“ indem ich ihm die Tagesabläufe nahe bringe etc aber es scheint, als könnte ich das auch der Wand erzählen. Beispiel: Morgens braucht er immer ewig, würde am liebsten bis 9 Uhr jeden Tag schlafen etc. Wenn er dann mal dran ist, sprich mit der Kleinen aufstehen (macht er ab und zu, da sie immer zwischen 5 und 6 Uhr wach wird) ist bis ich dann um spätestens halb sieben aufstehe einfach NICHTS gemacht. Die Kleine im Schlafanzug, er noch nicht fertig, nicht mit dem Frühstück vorbereiten begonnen … Wenn ich mit ihr aufstehe, mach ich sie und mich sofort fertig, da in der Regel gegen 7 Uhr gefrühstückt wird - sie ist gegen 8 Uhr halt wieder müde. Leider muss man da etwas auf Zack sein, sonst muss man so im Stress frühstücken und da hat keiner Lust drauf. Und das bekommt er nie hin, egal wie oft ich ihn darum bitte und sogar alles vorbereite … und das ist halt nur eine Sache, es zieht sich durch den ganzen Tag, dass ich immer an alles erinnern muss, er macht nichts von sich aus und wartet drauf, dass ich Aufgaben verteile und und und - ich fühle mich, als wenn ich noch ein Kind hätte 😬 und seine Mutter wäre! Ist halt meiner Meinung nach nicht gut für die Beziehung und da denke ich mir: wie soll das mit einem zweiten Kind mal laufen? Vor allem, wenn es dann vielleicht nicht so ein pflegeleichtes Baby ist, wie unsere Tochter jetzt?
Aber ich hab ja hier jetzt schon ein paar Antworten gelesen, dass man das erste Jahr erstmal schaffen muss und es danach dann oft besser wird. Ich kann es nur hoffen 😅

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"Wenn er dann mal dran ist, sprich mit der Kleinen aufstehen (macht er ab und zu, da sie immer zwischen 5 und 6 Uhr wach wird) ist bis ich dann um spätestens halb sieben aufstehe einfach NICHTS gemacht."

Auch wenn du es vielleicht nicht hören willst, aber vielleicht solltest du nicht so viel am Morgen oder vielleicht auch generell erwarten.
Wenn ich 5 Uhr aufstehen muss, passiert auch noch nicht viel hier. Wir versuchen mit Kind weiter zu schlafen. Und du hast Elternzeit. Also keinem Druck arbeiten gehen zu müssen oder?

Wieso der viele Druck? Was soll das ganze minutengenaue geplane?
Wenn man keinen Zeitdruck hat an dem Tag, wieso künstlich Druck machen? Du sagst sie schläft 8 Uhr ca ein. Wieso esst ihr nicht dann in Ruhe? Ich kann so früh selten schon was essen. Ich esse auch durch den ganzen Morgen Alltag mit den Kids erst gegen 9.30 Uhr. 7 Uhr frühstücken wäre mir viel zu früh. Will dein Mann so früh denn überhaupt schon was essen? Wenn nicht wieso ihn dazu drängen?
Du musst dich echt entspannen. Ihr habt ein liebes Kind. Nutzt das aus. Das Kind ist entspannt dafür Mama aber nicht.
Und ich habe mehrere Kinder. Man muss wirklich nicht alles durchplanen. Man kann auch einfach wenn man an dem Tag nichts vor hat einfach spontan handeln. Auf die aktuelle Situation spontan eingehen. Nur weil ein Kind da ist, muss man sich doch nicht so viel Druck auflasten und alles bis ins kleinste Planen.
Wir essen wenn wir Hunger haben und nicht weil die Uhr morgens 7 Uhr schlägt.

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Kann es sein, dass du ihn zum Kind überredet hast und eure Beziehung nun soweit ist, dass du merkst dass er das Kind tatsächlich nicht wollte?

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Nein, auf keinen Fall! Wir haben uns mit 22/23 Jahren kennen gelernt (er ist ein Jahr jünger) und damals waren Kinder noch kein Thema, jedoch ein paar Jahre später und wir haben beide den Wunsch nach mindestens zwei Kindern geäußert. Wir haben beide Geschwister, ich eine Schwester und er einen Bruder und wir wünschen uns das auch für unsere Tochter. Dass bei Frauen der Wunsch nach Kindern früher kommt, ist ja nicht ungewöhnlich, ich habe ihn aber nicht zu irgendwas gedrängt oder irgendwelche Andeutungen ständig gemacht, keinesfalls! Er kam von sich aus mit dem Thema und wir haben gemeinsam entschieden (er hatte im Hinterkopf scheinbar schon den Antrag der zwei Monate danach kam). Und er liebt unsere Tochter über alles, das sieht und spürt man ❤️

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Ich würde hier wirklich einen Paarberatung oder Familienberatung empfehlen. Diese gibt es zB bei der Caritas oder ProFamilia.

Es ist ganz normal, dass man seine Rolle in der Familie neu finden muss nach einem Kind. Auch wenn man eigentlich emanzipiert ist, gibt es vielleicht doch noch das Bild der eigenen Eltern, die traditioneller gelebt haben.

Wenn ihr bei euren Streitpunkten nicht weiterkommt - diese erschienen mit alle nicht zu ungewöhnlich - geht bitte zu einer Familienberatung. Die kennen die Themen und kann euch durchführen und euer Gespräch moderieren.

Eure Beziehung und Familie ist es wert, dass man einen Versuch startet. Und je früher, desto besser - ab einem Zeitpunkt ist die Beziehung irreversibel kaputt.

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Danke für deinen Rat! Daran habe ich tatsächlich auch schon gedacht, nur befürchte ich, dass mein Mann da kein Fan von sein wird … aber vielleicht muss ich da mal ehrlich meine Meinung raus hauen, dass es so für mich nicht die Familie geben wird, die wir uns gewünscht haben.

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Unbedingt! Das ist extrem wichtig für die Beziehung, wenn derjenige, der innerlich dabei ist Schluss zu machen, es äußert, damit der Partner nicht vor vollendete Tatsachen gestellt wird.

Ich finde, das schuldet man dem anderen auch in einer Ehe bzw. Familie.

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