Es funktioniert nicht...

Ich schaffe einfach den Sprung nicht...

Ich bin 31 und seit 15 Jahren kenne ich meinen Partner. Es war damals Liebe auf den ersten Blick. Allerdings hat es zwischen uns außer im Bett nie so richtig harmoniert. Wir haben alles miteinander durch, etliche Trennungen, schlimme Streitereien, sowie schöne Momente.

Vor 3 Jahren würde ich dann ungeplant schwanger von ihm und wir haben uns entschieden es durchzuziehen und uns nicht nur vom Alter her erwachsen zu sein. Ich wollte nie Kinder. Aber ich wusste- entweder dieses Kind von ihm oder niemals eins.
Nur irgendwie wird er nicht erwachsen.

Ich kümmer mich gefühlt um alles alleine was den Kleinen und eigentlich auch das gemeinsame Leben betrifft. Papierkram, Erledigungen, Arztbesuche, gehe mit dem Hund, Koche, bringe den Kleinen schlafen etc. Er macht mal ein bisschen Haushalt und spielt mit unserem Sohn. Aber wenn er mal alleine auf ihn aufpassen soll ist es jedes Mal eine Diskussion, da er keine Lust hat aufzupassen. Also müssen meine Eltern fast immer einspringen. Bei allem was er zusätzlich machen soll, soll ich ihn drum Bitten.

Er ist arbeitslos- eigentlich wollt er wieder arbeiten gehen sobald der Kleine 1 ist, aber er kriegt den Po nicht hoch. Ich zahle also alles alleine. Ich arbeite und verdiene gut. Momentan habe ich 2 Monate Pause von meiner Arbeit, aber habe auch weniger Einkommen dadurch. Es nervt mich tierisch, dass ich alleine verantwortlich für alles bin. Ich muss mich nämlich jetzt um einen Haufen Papierkram kümmer. Alleine, wenn der Kleine schläft. Er schläft nichtmal bei uns im Bett, sondern auf dem Sofa, da er es anstrengend findet, dass der Kleine manchmal nachts wach wird und viel zappelt.

In letzterem Zeit fängt er immer öfter Streit an, da er sich überfordert fühle und mehr Freiraum für sich brauche. Er stellt mich als die dar, die nichts tut und sich mehr um das Kind kümmern müsse, statt ständig Sachen zu erledigen und ich solle mal entspannen.

Ich weiss nicht was ich tun soll. Ich habe mittlerweile die traurige Gewissheit, dass er nie erwachsen wird und einfach keine so große Verantwortung tragen möchte. Es macht mich so unglaublich traurig, dass ich ihm so vertraut habe. Und der Gedanke an eine Trennung bricht mir mittlerweile mehr das Herz, wenn ich an meinen Sohn denke als an meine Situation. Der Kleine liebt seinen Papa! Er ist ein absolutes Papakind.
Aber ich habe momentan zwei Kinder Zuhause... Und ich kann absolut nichts dafür, dass er sein Leben nicht im Griff hat. Aber letztendlich bade ich Dumme das freiwillig aus!

Wir haben auch kaum noch Intimitäten, da ich ehrlich gesagt schlichtweg gar keine Lust mehr auf ihn hab.

Ich weiß nicht, was ich mir hier erhoffe. Aber ich weiß auch nicht wohin mit dem Ganzen. "Trenn dich" ist so leicht gesagt...
Ich weiss, dass alles ohne ihn viel entspannter wäre. Ich wäre viel weniger gestresst. Mir würde es besser gehen. Aber es fühlt sich an wie ein riesiger unmöglicher Schritt. Es klingt total dämlich, aber ich sehe mich in der Verantwortung, dass mein Sohn seinen Papa hat.

Ich stecke fest! Und ich will mich befreien. Ich weiss nur nicht wie :(

1

Was anderes als eine Trennung wird nicht funktionieren. Du hast es ja nun schon lange genug mit angesehen.
Du nimmst deinem Sohn nicht den Vater, er kann ihn ja trotzdem sehen. Und er scheint sich ja auch nicht um ihn zu kümmern.
Und wenn er sich nach der Trennung von eurem Kind entfernt, dann ist er schuld und nicht du.
Sei dir bitte mehr wert und nimm dein Leben in die Hand. Willst du dein ganzes Leben für einen Typen arbeiten, der dich nicht unterstützt? Und dem deine Bedürfnisse egal sind?

2

Er ist arbeitslos und braucht mehr Freiraum?
Ich nehme an, der kleine ist in der Kita?

Also du machst doch sowieso alles alleine.
Deine Eltern sind offenbar auch mit im Boot.
Eine Trennung sollte es da für dich eigentlich nicht schwieriger machen, and try ohnehin schon ist. Wenn ihr das Kind nicht zu gleichen Teilen bereut später, zahlst du auch kein Unterhalt, oder?

Also entweder ihn rauswerfen oder ausziehen?

So ein Idiot! Liegt dir ja auch noch völlig auf der Tasche!

3

Warum fütterst du diesen arbeitslosen faulen Schmarotzer überhaupt durch?

Ist Zuhause und kümmert sich dann auch noch nichteinmal ums eigene Kind und du bist die Faule? Der hat null Respekt vor dir und nutzt dich aus, weil du dich ausnutzen lässt. Das hat keinen Sinn, der wird sich nicht ändern. Wenn du jetzt konsequent bist, dann kriegt er sicherlich panik, ändert was für ein paar Wochen und dann ist alles wie vorher.

Würde das nach 15 Jahren abhacken, du hast deine jugend an ihn verschwendet, noch ist es aber nicht zu spät einen Neuanfang zu starten. Beende das Kapitel.

Alleine bist du besser dran, der macht dir nur zusätzlich Arbeit.

4

Wo „profitiert“ euer Sohn denn von seinem Vater? Dich bereichert er ja schon mal nicht, hast du festgestellt.

Und wenn dein Partner eh nur ein paar Minuten am Tag mit eurem Sohn spielt und das nicht mal alleine (obwohl er nicht arbeitet und da ist); dann macht ja auch eine Trennung nichts. Im Gegenteil! Dann hat euer Sohn bestenfalls 1-2 mal die Woche 1-2 Stunden Zusammenhängend seinen Vater für sich, ist doch toll!

Wieso glaubst du, dass dein Sohn sehr darunter leiden würde? Ein Vorzeige-Vater ist er ja eh nicht und das was er einbringt, kann er auch tun, wenn ihr getrennt seid!

5

Bitte trenne folgendes:

Ihr habt ein gemeinsames Kind. Ihr seid Eltern. Und das endet mit dem letzten Schnaufer. (Abzüglich dessen dass er dieser Verantwortung jenseits von ein wenig rumspielen eh nur eingeschränkt gerecht wird. Dein Kind wird früher als du denkst merken dass Papa nicht die volle Meile geht.)

Dass ihr ein Kind habt heisst nicht dass ihr bis zum letzten Atemzug auf der Paarebene durchs Ziel gehen müsst. Ihr könnt jeder euer eigenes Leben leben (und Verantwortung für euch selbst und das gemeinsame Kind tragen).

Du kannst diese beiden Ebenen entkoppeln. Du darfst. Und du solltest wie es sich liest.
Der Gaul ist tot. Und er stinkt unüberriechbar. Steig ab.

6

Ich möchte dir mal aus der Sicht des Kindes schreiben ja , als ich klein war .

Ich habe mir oft gewünscht , das sich meine Mutter von meinem Vater trennt. Aber sie wollte es nicht. Sie hatte warscheinlich Angst.
Er saß nur in seinem Sessel, den ganzen Tag lief der TV. Ich kann mich nicht daran erinnern ,das mein Vater jemals mit mir raus ging auf den Spielplatz oder sonst was.
Irgendwann wollte ich nichts mehr mit ihm zu tun haben und er wunderte sich , wieso ich nie auf ihn reagierte.
Ich hab ihn gehasst. Ich fing aber auch an, bald meine Mutter zu hassen, weil sie nicht ging . Und sie immer traurig darüber war , wie mein Vater war.
Man denkt oft ,Kinder kriegen es ja nicht so mit.
Aber Kinder kriegen viel mehr mit als man denkt.
Eine Zeit lang, gab ich mir dir Schuld daran.
Mit 18 zog ich aus und brach den Kontabt ab .
Heute bin ich 25 Jahre alt und mein Vater ist mittlerweile verstorben. Zu meiner Mutter besteht ein leichter Kontakt und ich arbeite alles auf in einer Therapie.
Überlege , ob du diesen Weg mit deinem Kind gehen möchtest.

7

Einem Mann, der nichts arbeitet, den ganzen Tag Zuhause sitzt und nichts gebacken bekommt, dem hätte ich schon lange die Türe gezeigt.
Er ist einfach faul und du unterstütz das auch noch. Du arbeitest, machst den Haushalt und kümmerst dich um das Kind, während er seine viele Freizeit genießt. Dein Partner hat ein tolles und entspanntes Leben.
Ganz ehrlich: Was hat es für Vorteile, dass du noch mit Ihm zusammen lebst? Was gibt er dir, dass du das so mitmachst?

8

Wovon fühlt er sich denn bitte überfordert, dass er noch mehr Freiraum braucht!? Du kümmerst dich doch um alles, verdienst das Geld, machst den Haushalt, kümmerst dich ums Kind und er liegt aufm Sofa herum? Dreist!
Als ich vor ein paar Jahren arbeitslos war, habe ich selbstverständlich den kompletten Haushalt gemacht und neben den Kursen vom Arbeitsamt und dem Bewerben habe ich ehrenamtlich bei den Tafeln gearbeitet und war nicht überfordert. OK, damals noch keine Kinder, aber trotzdem! Der soll mal seinen Hintern hochkriegen, ist ja peinlich!