Liebes Forum,
mein Ehemann (seit 6 Jahren verheiratet) ist immer unzufrieden mit seinen Arbeiten. Seitdem wir zusammen sind, hat er mindestens schon 20 mal die Arbeit gewechselt. Er kommt oft nach Hause und ist richtig wütend, beschwert sich, dass es so anstrengend war, dass es dafür zu wenig Geld ist, dass die Kollegen gemein waren und so weiter...
Ich versuche ihn anfangs immer zu trösten und ihm Mut zuzusprechen, aber davon kommt bei ihm nichts an. Mittlerweile stehe ich nach jedem Arbeitswechsel so unter Strom und hoffe, dass sie ihm gefällt, dass ich kaum schlafen kann und Angst habe, dass er wieder aufhört. Er kündigt jetzt schon wieder seine Arbeit, wo er gerade mal 2 Tage gearbeitet hat...
Am liebsten wäre er selbstständig (eigener Imbiss), hat aber kein Eigenkapital. Er kann zudem nur schlecht schreiben und lesen (er kommt aus einem anderen Land, sprechen kann er gut), sodass ich eine Selbstständigkeit eher als risikoreich sehe. Er meint, dass das ja alles der Steuerberater macht und hat keine Lust lesen und schreiben zu lernen.
Ich bin auf jeden Fall schon wieder richtig frustriert und brauche mal eine andere Meinung. (Edit: Ich arbeite Vollzeit.)
Liebe Grüße
Mein Mann ist immer unzufrieden mit seiner Arbeit
Puh, das klingt fürchterlich anstrengend.
Ich würde es auch nicht mehr akzeptieren- es sei denn, du hast kein Problem damit, dass er von Job zu Job tingelt, sich ausprobiert und du dann eben Hauptverdiener bist. Für mich wäre das eher nichts, vor allem, weil er nun eine Selbständigkeit anvisiert, die zu Schulden führt, wenn sie misslingt. Jemand, der nicht lesen und schreiben kann, sollte da die Finger von lassen. Oder du musst diesen Part übernehmen.
Echt schrecklich. Habt ihr denn Kinder?
Ich weiß nicht. Ich hätte ihn vermutlich nicht geheiratet, weil seine Unstetigkeit vermutlich auch zu Unterhaltsansprüchen führt und einen ganzen Rattenschwanz mit sich zieht.
Also.. Mein Geduldsfaden würde spätestens nun reißen.
Welche Ziele hast du denn noch im Leben?
Liebe Grüße
Schoko
Wir sind etwa 11 Jahre zusammen und anfangs fand ich es normal, dass er alle halbe Jahre seinen Job wechselt, aber irgendwann hat das zugenommen, genauso wie seine Nörgelei an den Jobs.
Ich bin ziemlich ausgelastet mit meinem Job und könnte diesen Teil nicht übernehmen und das habe ich ihm auch gesagt. Er stellt sich das etwas leicht vor.
Er übernimmt wenigstens einen großen Teil vom Haushalt, weil ich wegen meiner Arbeit nicht so viel schaffe.
Da ich eine relativ gute Stelle bekommen habe, möchte ich in eine größere Wohnung und mein Leben neben meinem Job genießen. Wir wollen auch noch Kinder bekommen. Wegen seiner Unselbstständigkeit (ich muss viel für ihn erledigen) bin ich mir da aber unsicher, er möchte am liebsten sofort Kinder.
Liebe aanima-na,
ich fürchte, was ich dir jetzt schreibe, wird dir nicht gefallen. Dieser Charakterzug, dass im Job immer alle anderen schuld sind, wird sich sicher nicht ändern, wenn dein Mann nicht an sich arbeiten will. Und unter diesen Voraussetzungen würde ich mir sehr gut überlegen, ob in dieser Situation Kinder für euch jetzt gerade das Richtige sind.
Und sich unter diesen Umständen selbstständig zu machen ist glatter Wahnsinn. Gut, dass du das ganze nüchtern siehst. Ich will dir wirklich nicht zu nahe treten, du klingst wie eine Frau, die ihr Leben im Griff hat. Bitte sorg dafür, dass es so bleibt.
Traust du deinem Mann zu als Hausmann die Kinder zu versorgen während du arbeiten gehst? Falls nein, sehe ich schwere Zeiten auf euch zukommen (finanziell und emotional) wenn ihr ein Kind bekommt.
Alles Gute,
Lexi
Naja es gibt nun mal Menschen ( ich gehöre dazu) denen es einfach schwer fällt glücklich oder zufrieden im Job zu sein
Ich habe auch verschiedenes ausprobiert aber verliere einfach nach spätestens 2 Jahren die Motivation. War auch schon mal in psychologischer Beratung deswegen aber so richtig etwas tun kann man dagegen nichts, es gibt nun mal Menschen die nicht 100 % ins System passen. Ich schätze mal wirklich das er vielleicht einen "Alternativen" Job braucht als z.B irgendwo in der Firma am Fließband oder auf dem Bau ( ich schätze jetzt einfach mal er macht nichts kreatives ).
Gegen „sich ausprobieren“ sagt auch niemand etwas, aber der Mann wechselt 2Mal im Jahr den Job. Der Lebenslauf müsste mittlerweile aus 3-4 Seiten bestehen.
Und angeblich sind immer die anderen dran Schuld. Nach 2 Tagen kann ich mir nichtmal die Namen meiner Kollegen merken und er kündigt schon wieder, weil alle so böse sind.
Du sprichst mir aus der Seele... ich fasse derweil seine Jobs im Lebenslauf in Kategorien zusammen oder lasse die, wo er nicht länger als einige Monate gearbeitet hat, einfach weg.
Kenne ich, das mit den Jobs. Ich will das für mich optimale finden, leider passt immer was (GROBES) nicht. Man lebt nur 1x und es soll super passen.
Wenn man nicht lesen und schreiben kann, sind die Möglichkeiten halt auch begrenzt. Ich schaue doch dann, wie ich mir selbst neue Türen öffnen kann, oder nicht?
"Er meint, dass das ja alles der Steuerberater macht und hat keine Lust lesen und schreiben zu lernen."
Ich kann dir versichern, da liegt er falsch!
Keine Lust lesen und schreiben zu lernen? Bekommt er nie Post?
Zudem wären diese Grundkenntnisse doch auch wichtig, wenn Kinder kommen sollten. Vorlesen, Hausaufgaben etc.
Abgesehen davon, es kann doch nicht immer nur an den anderen liegen, dass ihm die Jobs nicht taugen. Ich denke, er hat eine völlig falsche Erwartungshaltung.
Ich finde, er sollte endlich erwachsen werden und Verantwortung für sein Leben übernehmen. Und nein, die Arbeit ist nicht dafür da, Spaß zu machen und einen Erfüllung zu geben. Die Arbeit ist zum Geldverdienen da. Erfüllung sollte man sich woanders suchen.
Ich habe selber einige solcher Leute in meinem Umfeld und rege mich jedes Mal so auf, weil die in ihrem Leben einfach nichts gebacken kriegen - wobei natürlich auch immer die anderen Schuld sind. In meinen Augen sind das einfach totale Versager, die nicht in der Lage sind, auch mal Sachen mitzumachen, die halt auch mal nicht so prickelnd sind.
Besonders großartig ist es dann natürlich, wenn Kinder im Spiel sind. Es geht ja nicht nur um die finanzielle Verantwortung, die man sich im Idealfall teilen sollte, sondern man hat auch eine Vorbildfunktion für dieses Kind und was ist man bitte für ein Vorbild, wenn man jedes Mal den Schwanz einzieht, wenns mal unbequem wird?
Mag er die Arbeit, die er tut, nicht, oder stört er sich an den Umständen (blöde Kollegen usw.). Hat er eine Ausbildung? Vielleicht sollte er erstmal lesen und schreiben lernen und sich dann um eine bessere Ausbildung oder eine Umschulung bemühen?
Eignet er sich als Hausmann? wäre er bereit, vollzeit Kinderbetreuung und Haushalt zu übernehmen?