Mann will Vasektomie - ich fühle mich noch nicht bereit

Hallo an alle,

kurz zur Ausgangssituation: Mein Mann (Mitte 40) und ich (Mitte 30) sind glücklich verheiratet. Wir haben bereits ein wunderbares Kind und die Geburt des zweiten könnte jederzeit losgehen. Mein Mann hat mir schon früher gesagt, dass er eine Vasektomie machen möchte, wenn wir mit der Familienplanung durch sind und ich finde es auch gut, dass er bereit ist die Verantwortung zu übernehmen und ich mich um nichts mehr kümmern müsste. Vielleicht sollte ich noch dazu sagen, dass wir 3x im ersten Zyklus ohne Verhütung schwanger geworden sind (eine Schwangerschaft endete mit einer Fehlgeburt) und wir deswegen unbedingt sichere Verhütung brauchen, wenn es kein weiteres Kind geben soll.

Jetzt kommt das ABER..... Ich fühle mich noch nicht bereit dafür endgültig mit der Familienplanung abzuschließen und möchte ein 3. Kind noch nicht ausschließen. Meinem Mann habe ich das auch so gesagt und er hat gesagt, dass er definitiv kein drittes Kind möchte. Er findet sich zu alt dafür und möchte sich nicht noch weiter einschränken. Mit einem 3. Kind bräuchten wir z.B. definitiv ein größeres Auto und eine größere Wohnung, wobei wir uns eine größere Wohnung momentan nicht leisten können vor allem weil es mit 3 Kindern ja auch nochmal schwieriger wäre Beruf und Familie miteinander zu vereinen. Wir haben auch überhaupt keine familiäre Unterstützung und uns bleiben nur (bezahlte) Babysitter wenn wir z.B. mal abends ausgehen wollen. Deswegen spricht aus rationaler Sicht wirklich alles dafür es bei 2 Kindern zu belassen.

War jemand mal in so einer Situation? Wie habt ihr es geschafft die Entscheidung des Partners zur Vasektomie zu akzeptieren auch wenn ihr selber nicht zu 100% davon überzeugt wart? Oder gibt es hier vielleicht sogar jemanden, der seine Vasektomie bereut hat?

Ich freue mich über jeden Erfahrungsbericht oder Denkanstoß :-)

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So misslich deine Situation ist. Ich bin einfach nur wahnsinnig gespannt auf die Antworten die hier jetzt kommen.

Sobald es hier, aus Frauenperspektive, um die Themen Schwangerschaft, ungeplante Schwangerschaft, Schwangerschaftsabbruch, Verhütung geht... Der hier stoisch verbreitete k.o. Totschlagsatz "MEIN Körper, MEINE Entscheidung" gilt bei Urbia in seiner vollen Absolution. Trotz involviertem Partner.

Gilt das für einen Mann jetzt genau so absolut?

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Ja, gilt es.

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Das finde ich eben auch und das habe ich ihm auch schon so gesagt. Es ist sein Körper und er trifft letztendlich die Entscheidung. Trotzdem finde ich schon, dass man seinen Partner involvieren und natürlich über die Entscheidung im Voraus informieren sollte.

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Ich kann dich ein bisschen verstehen.
Ich bin 35, mein Mann 49.
Er hat schon zwei Kinder aus früherer Beziehung und wir haben eine gemeinsame Tochter ( ein 0,9% Baby ) - also auch hier, jeder Schuss ein Treffer 😉
Mein Mann hat das Thema erstmals vor 4 Jahren angesprochen.
Ich war zu diesem Zeitpunkt ähnlich unschlüssig wie du, konnte mich damals noch nicht endgültig festlegen.
Daher fand ich es wirklich rücksichtsvoll von ihm, dass er sagte, er würde es erst tun, wenn ich mir ebenso sicher bin wie er.
Inzwischen bin ich absolut überzeugt, dass wir zu dritt "komplett" sind. Nicht nur aus pragmatischer, sondern ebenso aus emotionaler Sicht. Diese Überzeugung hält nun in seiner Gewissheit schon etwa ein Jahr ohne irgendwelche Zweifel daran.
Ich denke daher, dass es bald an der Zeit ist Nägel mit Köpfen zu machen.

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Ich finde die Entscheidung deines Mannes gut.

Falls ihr euch ein Hintertürchen offen lassen wollt, könntest du ihn ja bitten Sperma einlagern zu lassen, auf welches ihr bei Bedarf zurückgreifen könnt.

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Da bist du mit einen guten Kryo-Labor bei 600 Eur im Jahr - das war vor Covid und Inflation. Der Kryo-Kram braucht Energie und wird daher nicht billiger geworden sein.

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Und?
Manche können es sich leisten, andere nicht.
Manche wollen es sich leisten, andere wollen nicht.
Es ist nur ein Vorschlag und ich fände es Peanuts im Vergleich zu "ein Baby nicht bekommen können trotz Kinderwunsch".

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Ganz einfach. Verhütet doch anders...wenn du dir noch nicht sicher bist.

Aber bezüglich der aufgezählten Punkte die dagegen sprechen. Kinder können sich auch ein Zimmer teilen.

Und wenn die Wohnung zu klein ist, dann könnt ihr zusätzlich Kinderzuschlag, Wohngeld, Bürgergeld beantragen um euch eine größere leisten zu können

Ausgehen könnt ihr auch getrennt mit Freunden. Machen wir auch so. Paar Abende kann man auch so zu Hause haben. Und wenn es jetzt eh nicht anders ist und der Zustand der gleiche bleibt...🤷‍♀️

Und bzw Auto...hinten sind doch immer 3 Sitzplätze

Bearbeitet von Option
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"Und wenn ich mich nicht irre und ihr verheiratet seid, dann darf er keine Vasektomie ohne deine Zustimmung machen."

Bitte was? Wer verbreitet denn soetwas?

Wenn ein Mann demnächst die Erlaubnis der Ehefrau für eine Vasektomie benötigt, dann wohl auch jede Frau für eine Abtreibung/Sterilisation/Spiraleneinlage oder gar den nächsten radikalen Haarschnitt?!

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Sorry dass hatte ich damals gelesen

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Ich kann dich zwar verstehen, aber es sprechen ja 2 Dinge komplett für seinen Wunsch.

1. es ist sein Körper, er will kein weiteres Kind!
2. ihr könnt euch kein 3. Kind leisten

Ich glaube nicht, dass sich beide Punkte demnächst ändern, vor allem mit 2 kleinen Kindern werdet ihr finanziell keine großen Sprünge machen, es sei denn es steht schon etwas in Aussicht.

Für ihn ist das Thema durch und da gibt es bei dem Thema auch leider keine Kompromisse.

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Punkt 1 akzeptiere ich auch voll und ganz. Gegen seinen Willen würde ich das niemals durchsetzen. Frauen, die zufälligerweise genau dann die Pille "vergessen", wenn sie sich (noch) ein Kind wünschen, aber der Partner nicht, sind für mich das letzte. Allerdings habe ich die Sorge, dass mein Mann seine Meinung ändern könnte und es dann selber bereut. Mit unserem ersten Kind hatten wir mal eine sehr anstrengende Phase und da meinte er auch, dass ein Einzelkind doch auch okay wäre. Als diese Phase vorbei war, kam dann auch bei ihm der Wunsch nach einem 2. Kind hoch.

Der zweite Punkt könnte sich tatsächlich in den nächsten Jahren ändern. Meine Schwiegermutter ist nicht mehr die jüngste und hat diverse Krankheiten (schwerwiegende Probleme mit dem Herzen und der Lunge). Sollte sie von uns gehen, würde mein Mann ihr Vermögen alleine erben, da er Einzelkind ist und sein Vater bereits verstorben ist. Dann könnten wir uns problemlos eine größere Wohnung und ein größeres Auto leisten und es wäre auch drin regelmäßig Babysitter zu engagieren, damit wir mal kinderfrei hätten.

Deswegen macht mir sowas endgültiges wie eine Vasektomie einfach Angst. Ich akzeptiere wirklich seine Entscheidung; möchte aber nicht dass er bzw. wir sie irgendwann bereuen. Für mich wäre es ein guter Kompromiss dass ich mir nach der Geburt eine Spirale oder Kupferkette legen lasse und wenn dann nach 3 Jahren wirklich kein Kinderwunsch mehr aufgekommen ist, könnte er immer noch die Vasektomie machen.

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Naja wenn Frau versehentlich schwanger wird heißt es ja " warum lässt er keine Vasektomie machen, wenn er keine Kinder mehr will". Ich finde das von deinem Mann also sehr verantwortungsvoll.

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Ich finde es unfair, dass du quasi dir noch eine Option offen lassen willst, obwohl dein Mann dir deutlich gesagt hat, dass er kein Kind will. Es ist sein Recht die Vasektomie durchführen zu lassen, genau wie du auf deine Weise verhüten kannst. Statt dieses "will dies, könnte das, müsste jenes" solltest du lernen das zu schätzen, was du jetzt hast.

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Dein Mann sieht das Ganze realistisch.

Ihr habt alles, um glücklich zu sein. Dann seid es bitte auch. Sei ihm dankbar!

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Hallo,

dein Mann will keine weiteren Kinder. Da es hier keinen Kompromiss gibt, musst du das akzeptieren oder dir einen anderen Mann für weitere Kinder nehmen. Das steht jedem frei. Aber jeder hat das Recht, sein Leben selbst zu bestimmen und wenn dazu kein 3. und x. Kind gehört, dann muss das der Partner akzeptieren.
Dein Mann wäre kurz vor oder dann schon in Rente, wenn das 3. Kind volljährig wird - das ist doch absolut nachvollziehbar, dass man da keine finanziellen Verpflichtungen mehr will.