Hallo,
ich weiß selbst das ich ein sehr krankhaft eifersüchtiger Mensch bin, da ich aus vorherigen Beziehung gebrannt bin (Betrug, Lügen, Missbrauch).
Ich bin aber sehr ehrlich und direkt und darauf bin ich stolz. Nebenbei mache ich eine Therapie aber bekomme die Eifersucht nicht komplett weg.
Ich habe Regeln in einer Partnerschaft.
Ich möchte z.B. nicht, dass mein Freund auch nur irgendeinen Kontakt zu Frauen hat, also mit denen schreibt sich trifft und deren Bilder online likte und kommentiert. Oder Pornos guckt sowie Kontakt zu Exfreundinnen oder Fplus Affären hat
Ich kommuniziere das immer offen beim Kennenlernen um denjenigen den Gedanken mit zugeben ob er damit klar kommen würde.
Mein jetziger Partner hat das auch alles gesagt bekommen doch nun sagt er nach 6 Monaten dass es ihn stört.
Kann ich gut verstehen aber warum geht man dann die Beziehung ein und will mein Herz gewinnen um es erneut zu verletzen?
Ich will mein krankhaftes verhalten nicht gut heißen aber ich sage das doch immer extra alles auch das extreme beim Kennenlernen :(
Danke für eure Meinungen dazu.
Eifersucht
Na vielleicht fühlt er sich inzwischen eingeengt und es war ihm vorher nicht klar, WIE extrem deine "Regeln" sind.
Du sagst du bist in Therapie, da solltest du auch dabei bleiben. Deine sogenannten Regeln haben in keiner gesunden Beziehung etwas zu suchen.
Seit wann bist du denn in Therapie?
Naja relativ einfach, er fand dich toll und war verliebt und wollte mit dir zusammen sein.
Die Auswirkungen deiner extremen Einschränkungen kann man nicht abschätzen, indem man sich das anhört. Er hat das jetzt wahrscheinlich gelebt, er hat sich massiv (in meinen Augen schon unmenschlich) eingeschränkt und merkt, wie brutal das ist.
Nach sechs Monaten ist die Verliebtheit nicht mehr so stark und er will dich nun weniger, aber mehr Freiheit.
Du machst dir das Leben leider Gottes selbst schwer. Dass es dir wichtiger ist, dass jemand keinen weiblichen Kontakt hat als eine gute Partnerschaft zu haben, schade drum.
Ich befürchte, dass könnte dir noch öfter passieren. In der ersten Verliebtheit hört man solche Regeln wahrscheinlich nur mit dem halben Ohr. Aber auf Dauer kann ich mir nicht vorstellen, dass auch nur irgendein Mann das mitmacht.
Bleibt bitte in Therapie, denn deine Regeln sind ja echt der Horror...
"Aber auf Dauer kann ich mir nicht vorstellen, dass auch nur irgendein Mann das mitmacht."
Doch, meiner. Aber nicht weil ich das will, sondern weil er selbst so denkt. Da erübrigt sich das Aufstellen irgendwelcher "Regeln".
Toll, dass du dein passendes Gegenstück gefunden hast.
Aber die meisten Menschen sind da anders...
Das Problem ist, dass es nur deine, aber nicht seine Regeln sind, und er hat dir zuliebe mitgespielt sozusagen. Jetzt fühlt er sich plötzlich eingeengt.
Such dir einen Mann, der die gleichen Prinzipien hat wie du, und nicht nur anfangs dir zuliebe ja und amen sagt.
Die Regeln der TE sind keine Lebenseinstellung, sondern der krampfhafte Versuch einen anderen Menschen zu kontrollieren, um sich nicht mit den eigenen Problemen, Gefühlen und Ängste auseinander zusetzen.
Die TE sollte unbedingt weiter mit ihrer Therapie machen um eine gesunde Beziehung führen zu können. Ich befürchte wenn sie jemanden findet, der scheinbar die gleiche Einstellung wie sie hat, würde das nicht gut enden.
Wieso soll das nicht gut enden?
Hat was mit Werten zu tun. Wenn diese bei beiden überein stimmen, ist das ein Indikator für das Gegenteil, nämlich eine erfüllende Beziehung.
Meine Eltern sind seit 40 Jahren verheiratet und da hatte nie jemand von beiden eine Freundschaft mit dem anderen Geschlecht. Befreundete Paare oder eben weibliche Freunde (meine Mum) und männliche Freunde (mein Dad).
Ist für diese Generation überhaupt nicht unüblich.
Deshalb geht bei ihnen aber nichts "schlecht aus".
Du sagst du hast Regeln für eine Partnerschaft und verstehst das offenbar so, dass du die Regeln für deinen Partner aufstellen kannst, nach denen er sich zukünftig zu verhalten hat.
Das kommt mir vor wie eine Lehrerin, die versucht, die in ihren Augen ungezogenen Kinder nach ihren eigenen Vorstellungen zu formen.
Bei den Vorstellungen die du schilderst, bei den Vorschriften, die du deinem Partner machen willst ist für mich ein wiederholtes Scheitern quasi vorprogrammiert. Du wirst permanente Enttäuschungen erfahren müssen, weil deine Partner nie auch nur annährend deinen Vorstellungen entsprechen werden - wie könnten sie auch.
Besser dürfte es erst werden, wenn du dir eingestehen kannst, dass du andere Menschen im Kern nicht verändern kannst. Der beste Weg ist es einen anderen Menschen als Partner so akzeptieren zu können, wie er/sie eben ist.
Ohne eine entsprechende Toleranz werden sich Partner sonst immer derart eingeengt fühlen, dass sie das erwartbare machen werden, nämlich aus diesem Gefängnis auszubrechen versuchen. Heimlich oder offen und konfrontativ.
Daher sehe ich das Hauptproblem bei deinen Schilderungen eher in deiner inneren Einstellung und nicht bei deinen potentiellen Partnern.
Danke für diese offene und ausführliche Antwort.
Ich denke oder bin mir bewusst, dass das Hauptproblem in mir und meiner Vergangenheit liegt.
Oftmals denkt man sich doch "ich habe es doch offen immer angesprochen" aber dadurch geht das eigentliche Problem nie weg und man erhofft sich dass der Patner halt Rücksicht nimmt..
Sozusagen den einfacheren Weg anstatt an sich weiter und intensiv zu arbeiten.
Liebe Faba,
es liegt im menschlichen Wesen, dass sich Beziehungen verändern. Als ich frisch verliebt war, sagte ich einmal zu meinen Freundinnen:"Ich könnte den Rest meines Lebens mit diesem Mann auf einer einsamen Berghütte leben." Nach 16 Jahren -Überraschung- hat sich diese Einstellung natürlich geändert, und ich nehme meinen Freundinnen von damals ihr amüsiertes Augenrollen nicht mehr übel (hab ich damals auch nicht wirklich, aber du verstehst sicher was ich meine). Zu deinen Ängsten gibt es sicher eine Vorgeschichte. Aber für die ist dein Partner nicht verantwortlich. Und je mehr du ihn einschränkst, desto mehr wird er irgendwann rebellieren und desto enger wirst du wiederum deine Grenzen stecken. Was meiner Meinung nach bei Angstzuständen wirklich hilft ist Konfrontation und Desensibilisierung. Irgenwann wird er vielleicht denken: "Wenn mir sowieso immer das Schlimmste unterstellt wird, obwohl ich unschuldig bin, kann ich es ja auch tun. Dann lohnt sich der Ärger wenigstens." Oder er wird einfach gehen.
Bist du im Moment wirklich fähig eine Beziehung zu führen? Auch wenn du deinen Partner vorgewarnt hast, finde ich, dass du sehr, sehr viel von ihm erwartest. Dir macht es vielleicht nichts aus, auf Männerkontakte zu verzicht, aber in dem Fall ist das so als würde ich auf Rosinen vezichten- die ich überhaupt nicht mag. So bringt nur einer von euch Kompromissbereitschaft mit. Und das ist einfach nicht fair.
Alles Gute,
Lexi
Vielen Danl für diese tollen und ehrlichen klare Worte.
Ich denke ich bin nicht bereit eine gesunde Beziehung zu führen oder aufrecht zu erhalten weil man verhalten egoistisch ist.
Ich mache es mir einfach auf alles zu verzichten und erwarte einfach vom Partner Verständnis. da liegt das Problem bei mir definitiv.
Es ist blöd ich weiß, ich weiß dass das alles auch nicht gesund ist.
Ich kann in solchen Klaren Momenten auch verstehen wenn man nicht mit mir zusammen sein will... aber in den momentan wenn ich sehe er redet in der Bar mit einer fremden Frau oder trifft sich alleine mit einer guten Freundin, was auch normal ist, legt sich trotz Therapie ein Schalter um und mein Monster kommt raus...
Das hasserfüllte eifersüchtige ich dass denkt jede andere Frau ist Gefahr weil sie hübscher toller und besser etc ist...
Ich kann mir gut vorstellen wenn man das liest denkt man die alte ist gestört , was zum Teil ja auch stimmt.
Ich kann oder komme nur irgendwie nicht darauf klar :( tut mir leid
Und danke für eure antworten
Das Problem ist, deine regeln sind absolut überzogen und realitätsfern. Du wirst nie einen Partner finden der diese dauerhaft befolgen kann. Und wenn du einen findest, dann macht er es hinter deinem Rücken. Jeder Mensch hat eine Vergangenheit und die kannst du nicht auslöschen.
Du kannst auch keinen Partner halten indem du ihn einsperrst. Ein Partner muss freiwillig bei dir bleiben, aber niemand bleibt freiwillig bei einer Frau mit solchen regeln.
Ich wünsche dir viel Erfolg bei deiner Therapie und hoffe dass du auch zu dem Thema eine gesund Einstellung bekommst. Dein Partner kann nichts dafür, du bzw. deine regeln sind das Problem. Nicht er. Alles gute.
Mein Partner und ich haben auch keinen Kontakt zum anderen Geschlecht. Wir machen alles nur zusammen. Also doch, es gibt solche Männer mit der Einstellung. Ihr Freund hat diese Einstellung nicht... dann passt es einfach nicht.
Reine Neugier: Echt? Ihr arbeitet in Singlesex Umgebungen, habt keine Schulfreunde oder geschätzte Nachbarn des anderen Geschlechts?
"Ich möchte z.B. nicht, dass mein Freund auch nur irgendeinen Kontakt zu Frauen hat, also mit denen schreibt sich trifft und deren Bilder online likte und kommentiert. Oder Pornos guckt sowie Kontakt zu Exfreundinnen oder Fplus Affären hat"
Da nimmt jeder Mann früher oder später Reißaus! Du solltest dringend deine Probleme aufarbeiten.